Signale eines fremdartigen Universums

Schräg im Bild liegt eine von seitlich oben sichtbare Galaxie mit einem sehr dunklen, markanten Staubring. Das Zentrum leuchtet hell. Links unten ist ein helles Licht, eine Supernova.

Credit: High-Z Supernova-Suchteam, HST, NASA

Beschreibung: Vor elf Jahren wurden erstmals Ergebnisse präsentiert, die darauf schließen lassen, dass sich ein Großteil der Energie in unserem Universum nicht in Sternen oder Galaxien befindet, sondern an den Raum selbst gebunden ist. Um es in der Sprache der Kosmologen zu sagen: Neue Beobachtungen weit entfernter Supernovae lassen auf eine große kosmologische Konstante schließen. Vorschläge einer kosmologischen Konstanten (Lambda) waren nicht neu – sie wurden schon zu Beginn der modernen relativistischen Kosmologie gemacht. Solche Vorschläge waren bei Astronomen meist nicht sehr beliebt, wohl deshalb, weil Lambda bekannten Bestandteilen des Universums so unähnlich ist, weil der Wert von Lambda durch andere Beobachtungen beschränkt scheint, und weil weniger fremdartige Kosmologien ohne Lambda die Daten schon vorher gut erklären konnten. Erwähnenswert ist hier die scheinbar direkte und zuverlässige Methode der Beobachtungen und der gute Ruf der Wissenschaftler, welche die Untersuchungen leiteten. Im Lauf der vergangenen elf Jahre fuhren unabhängige Gruppen von Astronomen fort Daten zu sammeln, die die Existenz Dunkler Energie zu bestätigen scheinen sowie das beunruhigende Ergebnis eines derzeit beschleunigt expandierenden Universums. Dieses Bild einer Supernova, die 1994 im Randbereich einer Spiralgalaxie beobachtet wurde, wurde von einer dieser Arbeitsgruppen aufgenommen.

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Almahata Sitta 15

Auf einer ockerfarbenen, mit Kies übersäten Ebene liegt ein einzelner großer schwarzer Stein. Der Himmel ist blau mit wenig Wolken.

Credit und Bildrechte: Peter Jenniskens (SETI Institute/NASA Ames)

Beschreibung: Der kleine Asteroid 2008 TC3 fiel am 7. Oktober 2008 in der Morgendämmerung auf die Erde und hinterließ seine Spuren am Himmel der Nubischen Wüste im Norden des Sudan. Dieses Ereignis war außergewöhnlich, weil erstmals ein Asteroid im All entdeckt wurde, bevor er auf die Erdatmosphäre stürzte. Es wurde allgemein angenommen, dass der Asteroid völlig zu Staub zerfallen würde. Doch aufgrund von Satellitendaten und Bodenbeobachtungen des Einschlags in die Atmosphäre leitete Dr. Mauwia Shaddad von der Universität von Khartoum, unterstützt von Dr. Peter Jenniskens vom SETI Institute and NASA Ames Research Center, eine Expedition, zusammengesetzt aus Studenten und Mitarbeitern, in die Region, um die Wüste nach erhaltenen Fragmenten zu durchsuchen. Am 6. Dezember 2008, zwei Stunden nach Beginn der Suche, wurde der erste Meteorit gefunden. Das Team sammelte insgesamt etwa 280 kleine Meteorite, die nunmehr als Almahata Sitta bezeichnet werden, mit einer Masse von insgesamt zirka 5 Kilogramm – das erste Material, das von einem bekannten Asteroiden wiedergefunden wurde. Das schwarze Fragment, das auf diesem Bild in starkem Kontrast zu den helleren Steinen steht, ist Almahata Sitta Meteorit Nummer 15. Mit etwa 4 Zentimetern Durchmesser ist es so zu sehen, wie es auf dem Wüstenboden zu liegen kam.

Anmerkung: Im Arabischen bedeutet Almahata Sitta „Station Sechs“: eine Bahnstation in der Nubischen Wüste, wo Zeugen den hellen Feuerkugel-Meteor beobachteten.

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Der Möwennebel

Das Bild ist von Sternen gefüllt. Dahinter leuchtet ein roter Nebel, dessen Form an eine Möwe erinnert.

Credit und Bildrechte: Frank Barrett, Steve Davis

Bilder von zwei Kameras wurden zu dieser farbigen Sternenlandschaft kombiniert. Es waren eine digitale SLR und eine astronomische CCD-Kamera. Beide Kameras waren auf dasselbe Teleskop montiert. Das Bild wurde bei einem Teleskoptreffen im Winter an einem Strand der Florida-Keys aufgenommen. Passenderweise entstand dieses Porträt des Möwennebels.

Die Weitwinkelansicht erfasst eine Schneise von 4 mal 3 Grad in der Ebene der Milchstraße. Sie liegt nahe bei Sirius, dem Alphastern im Sternbild Großer Hund (Canis Major). Die weite Region zeigt noch weitere Objekte. NGC 2327 ist eine kompakte, staubhaltige Emissionsregion, in die ein massereicher Stern eingebettet ist. Er bildet den Vogelkopf über der Mitte. IC 2177 markiert den Bogen der Möwenflügel.

Der Komplex aus kosmischen Staub- und Gaswolken mit hellen jungen Sternen wird vom rötlichen Leuchten atomaren Wasserstoffs bestimmt. Seine Entfernung wird auf 3800 Lichtjahre geschätzt. In dieser Distanz ist er mehr als 250 Lichtjahre breit.

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Sterne, jung und alt

Der dunkle Himmel ist von Sternansammlungen übersät, links oben und in der Mitte sind rauchringförmige Nebel.

Credit und Bildrechte: Roth Ritter (Dark Atmospheres)

Beschreibung: Galaktische oder offene Sternhaufen sind relativ jung. Diese Sternschwärme werden nahe der Ebene der Milchstraße geboren, doch ihre Zahl lichtet sich ständig, während die Haufensterne durch Gravitationseinwirkung in die Galaxis verstreut werden. Dieser helle offene Haufen, bekannt als M46, ist etwa 300 Millionen Jahre jung und enthält immer noch einige hundert Sterne in seinem Bereich von etwa 30 Lichtjahren. M 46 liegt etwa 5000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Puppis (Achterdeck) und scheint auch einen Gegensatz zu seinem jugendlichen Status zu enthalten. Der bunte, ringförmige Fleck, in dieser lieblichen Sternlandschaft genau unter M46 (auch oben links im Kasten), ist der planetarische Nebel NGC 2438. Planetarische Nebel sind eine kurze Endphase im Leben eines sonnenähnlichen Sterns, der wenige Milliarden Jahre alt ist, und dessen zentrale Vorkommen an Wasserstoffbrennstoff erschöpft sind. Die Entfernung des alten NGC 2438 wird auf nur 3000 Lichtjahre geschätzt, und er wandert mit einer anderen Geschwindigkeit als die Haufensterne von M46. Wahrscheinlich ist er ein Vordergrundobjekt, das nur zufällig in einer Sichtlinie mit dem jungen M46 liegt.

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Der Orcus des äußeren Sonnensystems

Auf einem dunklen Hintergrund mit rötlichem Rauschen leuchten weiße Lichtflecken. Beschreibung im Text.

Credit: M. Brown (Caltech), C. Trujillo (Gemini), D. Rabinowitz (Yale), Samuel-Oschin-Teleskop

Beschreibung: Ein neu entdecktes Objekt im äußeren Sonnensystem bewegt sich wie ein Anti-Pluto. 90482 Orcus wurde im Jahr 2004 entdeckt und ist etwas kleiner als Pluto, ist aber immer noch eines der größten bekannten Kuipergürtelobjekte. Orcus könnte eines Tages dieselbe IAU-Bezeichnung erhalten wie Pluto: Zwergplanet. Orcus und Pluto haben ähnliche Umlaufbahnen: jeder erreicht fast dieselbe maximale und minimale Entfernung von der Sonne, beide wandern auf einer ähnlich geformten Ellipse, und jede Bahnellipse ist gegen die Bahnellipsen der anderen Planeten fast im geleichen Winkel geneigt. Die große Masse Neptuns hat zur Folge, dass jeder der beiden während drei Neptunumläufen zweimal um die Sonne kreist. Orcus ist wie ein Anti-Pluto, weil sich die beiden Objekte immer in gegenüberliegenden Bereichen des Sonnensystems aufhalten. Orcus ist als Fleck nahe der Mitte dieser Entdeckungsbilder zu sehen und wandert geringfügig nach unten. Bis Ende nächster Woche bitten die Entdecker von Orcus um Hilfe bei der Benennung seines neu entdeckten Mondes.

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Marsdünen und der Schatten von Opportunity

Schwrzweiß sind Dünen auf dem Mars abgebildet, fotografiert vom Marsrover Opportunity. Das Bild wurde aus vielen Einzelbildern zusammengesetzt.

Credit: Mars Exploration Rover Mission, JPL, NASA

Beschreibung: Immer noch rollen von Menschen gebaute Roboter über die Marsoberfläche. Opportunity als auch sein Schwesterrover Spirit sind das sechste Jahr auf dem Mars und erforschen den Roten Planeten um Jahre länger als erwartet. Oben ist ein Komposit aus aktuellen Bildern der Navigationskamera des Rovers Opportunity auf Meridiani Planum abgebildet. Das Bild zeigt parallele Roverspuren, wellenförmige Sanddünen, hell gefärbtes freigelegtes Muttergestein, metallische Roverteile und den dunklen Schatten des manchmal künstlerischen Roboter-Fotografen. Derzeit ist Opportunity auf dem Weg zum riesigen Krater Endeavor, während Spirit versucht eine ungewöhnliche Felsstruktur zu erklimmen, die als Home Plate bekannt ist. Wenn Opportunity die raue marsianische Umwelt überlebt, kommt er in etwa zwei Jahren am Endeavor-Krater an und revolutioniert vielleicht das Wissen der Menschheit über diese urzeitliche marsianische Landschaft.

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Seepferdchen in der Großen Magellanschen Wolke

Vor einem leuchtend türkisen Hintergrund zeichnen sich Dunkelwolken ab, eine davon erinnert an ein Seepferdchen.

Credit: NASA, ESA und Mario Livio (STScI)

Beschreibung: Für mache mag es wie ein großes Weltraumungeheuer aussehen, doch es ist größer als ein Ungeheuer. Anderen mag es wie ein grasendes Seepferdchen erscheinen, doch das dunkle Objekt rechts im Bild ist in Wirklichkeit eine etwa 20 Lichtjahre lange leblose Säule aus rauchartigem Staub. Das seltsam geformte Staubgebilde befindet sich in der benachbarten Großen Magellanschen Wolke in einer Sternbildungsregion in unmittelbarer Nähe des sich ausdehnenden Tarantelnebels. Der energiereiche Nebel erzeugt einen Sternhaufen mit der Bezeichnung NGC 2074, dessen Zentrum oberhalb in Richtung des Halses des Seepferdchens liegt. Das obige Bild in charakteristischen Farben wurde letztes Jahr von der Wide Field Planetary Camera 2 des Weltraumteleskops Hubble zu Ehren von Hubbles 100.000. Umlauf um die Erde aufgenommen. Während sich im Haufen junge Sterne bilden, erodieren deren Licht und Winde im Lauf der nächsten Millionen Jahre langsam die Staubsäulen fort.

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Sonnenstreifer

Das orangefarbene Bild zeigt, wie ein Komet in die Sonne fällt.

Credit: LASCO, SOHO-Arbeitsgemeinschaft, NRL, ESA, NASA

Beschreibung: Die Sonne zerstörte diesen Kometen. Der Sungrazer-Komet wurde am 23. Dezember 1996 auf dem Weg zu seinem feurigen Schicksal vom Large Angle Spectrometric COronagraph (LASCO) der Raumsonde SOHO aufgenommen. LASCO blendet mit einer undurchsichtigen Scheibe (rechts unten) die unermessliche Helligkeit der Sonnenscheibe aus. Dadurch ist es möglich, die innersten 8 Millionen Kilometer der relativ zarten Korona abzubilden. Man sieht, wie die Koma des Kometen in die helle äquatoriale Sonnenwindregion (senkrecht ausgerichtet) eintritt. Die Flecken und Kratzer im Bild sind Hintergrundsterne und Kamerastreifen, die von geladenen Teilchen verursacht werden. SOHO ist im Weltraum positioniert, um die Sonne ständig zu beobachten und wurde auch dazu verwendet, um 1500 Kometen zu entdecken, darunter zahllose Sonnenstreifer. Aufgrund ihrer Bahnen wird vermutet, dass sie einer Kometenfamilie angehören, die dem sukzessiven Auseinanderbrechen eines einzigen großen Vorläuferkometen entstammt, der im 12. Jahrhundert sehr nahe an der Sonne vorbeiwanderte. Der große Komet des Jahres 1965, Ikeya-Seki, war ebenfalls ein Mitglied der Sonnenstreiferfamilie und näherte sich der Sonnenoberfläche auf etwa 650.000 Kilometer an. Während sie so nahe an der Sonne vorbeiwandern, sind Sonnenstreifer zerstörerischen Gezeitenkräften und großer Sonnenhitze ausgesetzt. Dieser Komet, bekannt als SOHO 6, hat nicht überlebt.

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