Der Bloop: Ein geheimnisvoller Laut aus dem tiefen Ozean

Das Bild besteht aus waagrechten kurzen Streifen. Der Hintergrund ist violett mit einigen roten Farbsprenkeln, am unteren Rand ist Rot und Gelb, In der Mitte sind zwei Säulen, links eine breitere, rechts eine schmälere, diese sind gelb mit roten Einschüben.

Credit: NOAA, SOSUS

Beschreibung: Was erzeugte diesen seltsamen Ton im Pazifischen Ozean auf der Erde? Oben ist eine visuelle Darstellung eines lauten, ungewöhnlichen Geräusches dargestellt, das als Bloop bezeichnet wird. Es wurde 1997 von Tiefseemikrofonen aufgezeichnet. Die Zeit ist auf der horizontalen Achse der Grafik aufgetragen, die Frequenz auf der senkrechten Achse, und die Helligkeit zeigt die Lautstärke.

Obwohl Bloops zu den lautesten Geräuschen jeglicher Art gehören, die je in den Ozeanen der Erde aufgezeichnet wurden, ist ihr Ursprung unbekannt. Das Bloop-Geräusch wurde mehrere Male nahe der Südküste von Südamerika aufgenommen und war noch 5000 Kilometer entfernt hörbar. Obwohl das Geräusch Ähnlichkeiten mit Tönen hat, die lebende Organismen von sich geben, ist nicht einmal ein Blauwal groß genug, um so laut zu balzen.

Die Klänge lassen die verblüffende Möglichkeit zu, dass in der unerforschten Dunkelheit der Tiefsee der Erde sogar noch größere Lebensformen lauern. Eine weniger fantasievolle Erklärung lautet, dass die Klänge von etwas Ähnlichem wie dem Kalben von Eisbergen stammten. Seit 1997 wurden keine weiteren Bloops mehr gehört, obwohl auch andere laute und unerklärliche Geräusche aufgezeichnet wurden.

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Die Staubsäulen des Carinanebels

Vor einem blauen Nebel-Hintergrund mit wenigen Sternen türmt sich von unten ein Staubberg auf, gekrönt von einem Wesen, aus dessen Kopf nach links und rechts ein Strahl strömt.

Credit: NASA, ESA, M. Livio und das Team von Hubbles 20-Jahre-Jubiläum (STScI)

Beschreibung: Im Kopf dieses interstellaren Monsters befindet sich ein Stern, der diesen Kopf langsam zerstört. Das Monster rechts oben ist in Wirklichkeit eine leblose Säule aus Gas und Staub, die länger ist als ein Lichtjahr. Der Stern ist im undurchsichtigen Staub verborgen und bricht teilweise heraus, indem er energiereiche Teilchenströme ausstößt.

Ähnlich gewaltige Kämpfe werden im ganzen Sterne bildenden Carinanebel ausgetragen. Die Sterne gewinnen am Ende und zerstören im Laufe der nächsten 100.000 Jahre die Säulen ihrer Sternbildung. Das Ergebnis wird ein neuer offener Sternhaufen sein. Die rosaroten, im Bild verteilten Flecken sind neu entstandene Sterne, die schon aus ihrem Entstehungsmonster befreit sind.

Dieses Bild wurde letzte Woche zum 20-jährigen Betriebsjubiläum des Weltraumteleskops Hubble veröffentlicht. Die Sternstrahlen werden als Herbig-Haro-Objekte bezeichnet. Wie ein Stern Herbig-Haro-Strahlen erzeugt, wird weiterhin erforscht, doch wahrscheinlich gehört dazu eine Akkretionsscheibe, die um einen Zentralstern wirbelt. Ein zweiter eindrucksvoller Herbig-Haro-Teilchenstrahl verläuft diagonal nahe der Bildmitte.

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Planetarischer Nebel Mz3: Der Ameisennebel

Von einem hellen Stern in der Mitte wird ein Nebel nach links und rechts symmetrisch ausgestoßen. Beim Stern sind zwei kugelartige Gebilde, davon gehen strahlenartige Nebelfetzen aus. Im Hintergrund sind Sterne verteilt.

Credit: R. Sahai (JPL) et al., Hubble-Vermächtnisteam, ESA, NASA

Beschreibung: Warum ist diese Ameise keine große Kugel? Der planetarische Nebel Mz3 wird von einem sonnenähnlichen Stern ausgestoßen, der sicherlich rund ist. Warum bildet dann das wegströmende Gas einen ameisenförmigen Nebel, der eindeutig nicht rund ist?

Zu den Hinweisen zählen die hohe Geschwindigkeit des Gases von 1000 Kilometern pro Sekunde, die Länge der Struktur von mehreren Lichtjahren und der Magnetismus des Sterns, der oben im Zentrum des Nebels leuchtet. Eine mögliche Antwort lautet, dass Mz3 einen zweiten, weniger hellen Stern versteckt, der den hellen Stern in einem nahen Orbit umkreist. Eine andere Hypothese besagt, dass die Drehung und das Magnetfeld des Zentralsterns das Gas kanalisieren.

Da der Zentralstern anscheinend unserer Sonne ähnlich ist, hoffen Forschende, dass ein zunehmendes Verständnis der Geschichte dieser riesigen Weltraumameise nützliche Hinweise auf die wahrscheinliche Zukunft von Sonne und Erde liefert.

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NGC 1055: Galaxie in einer Schachtel

Mitten im Bild leuchtet eine kleine Spiralgalaxie. Wir blicken auf die Kante, die von einem breiten Staubband durchzogen ist. Darunter sind zwei markante gezackte Sterne, links ein gelber, rechts ein blauer.

Credit und Bildrechte: Ken Crawford (Rancho Del Sol Obs.), in Zusammenarbeit mit David Martinez-Delgado (MPIA, IAC), et al.

Beschreibung: Die große, schöne Spiralgalaxie NGC 1055 ist ein markantes Mitglied einer etwa 60 Millionen Lichtjahre entfernten kleinen Galaxiengruppe im furchterregenden Sternbild Walfisch (Cetus). Das von der Seite sichtbare Inseluniversum ist etwa 100.000 Lichtjahre breit und somit ähnlich groß wie unsere Milchstraße. Die bunten, gezackten Sterne auf diesem kosmischen Porträt von NGC 1055 befinden sich im Vordergrund mitten in der Milchstraße.

Zusammen mit einzelnen, weiter entfernten Hintergrundgalaxien zeigt das detailreiche Bild auch einen seltsamen, schachtelartigen inneren Hof, der weit über und unter die staubhaltige Ebene dieser Galaxie reicht. Der Hof ist von zarten, schmalen Strukturen eingeschnürt und besteht vielleicht aus den verstreuten Trümmern einer Begleitgalaxie, die vor etwa 10 Milliarden Jahren von der größeren Spirale auseinandergerissen wurde.

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SDO: die extrem ultraviolette Sonne

Die Sonne ist dunkelblau und grün gefärbt dargestellt, unten fehlt ein Segment. Rund um die Sonne leuchtet eine gelbgrüne Korona, links oben ist ein riesiger Protuberanzenbogen. Auch am übrigen Sonnenrand steigen einige Protuberanzen auf.

Credit: NASA / Goddard / SDO AIA Team

Beschreibung: Keine Panik, die Sonne ist nicht verrückt geworden. Doch dieses stürmisch wirkende Porträt des Sterns, welcher der Erde am nächsten steht, wurde am 30. März vom kürzlich gestarteten Solar Dynamics Observatory (SDO) gemacht. Die Kompositansicht in Falschfarben zeigt extrem ultraviolette Strahlung und heißes Plasma mit Temperaturen von fast 1 Million Kelvin.

Bei voller Auflösung sollen SDO-Bilddaten die Sonnenoberfläche in beispiellos detailreich erfoschen. SDO schickt täglich 1,5 Terabyte an Daten zur Erde, das entspricht dem täglichen Herunterladen von etwa einer halben Million Musikstücken im MP3-Format.

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Venus, Merkur und Mond

Links steigt der Planet Venus Abend für Abend höher aus der Dämmerung, rechts davon zieht der weniger helle Merkur einen Bogen, und ganz rechts leuchtet der Sichelmond in der rötlichen Abenddämmerung.

Credit und Bildrechte: Pete Lawrence (Digital-Astronomy)

Beschreibung: Diesen Monat stiegen Venus und Merkur in der westlichen Dämmerung auf und boten auf dem ganzen Planeten Erde eine hübsche Begegnung der Abendsterne. Dieses Komposit kombiniert 8 Bilder aus dem Zeitraum vom 4. bis zum 15. April. Es zeigt ihren Verlauf am Himmel über Portsmouth in Großbritannien. Jedes Einzelbild wurde um 19:50 UT aufgenommen.

Die Bahnen der beiden hellen Planeten beginnen links unten. Während sich die Venus weiter von der untergehenden Sonne entfernt und am westlichen Horizont immer höher steigt, wandert Merkur zuerst nach oben und dann wieder hinab. Sein höchster Punkt wurde am 11. April aufgenommen. Am 15. April besuchte der junge Sichelmond Venus und Merkur.

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Weitwinkel: Der Katzenpfotennebel

Mitten in einem dicht gestreuten Sternenfeld leuchtet eine rote Wolke, die an eine Katzenpfote erinnert.

Credit: ESO, DSS2

Beschreibung: Nebel werden vielleicht nicht so oft mit vertrauten Formen in Verbindung gebracht, wie Katzen in Schwierigkeiten geraten. Doch keine uns bekannte Katze hätte den schier unermesslichen Katzenpfotennebel im Skorpion bilden können.

Diese 5500 Lichtjahre entfernte Katzenpfote ist ein roter Emissionsnebel, dessen Licht von einer Fülle an ionisierten Wasserstoffatomen stammt. Er ist auch als Bärentatzennebel oder NGC 6334 bekannt. In den letzten Millionen Jahren entstanden dort Sterne mit fast zehn Sonnenmassen. Das detailreiche Weitwinkelbild des Katzenpfotennebels wurde aus der zweiten digitalisierten Himmelsdurchmusterung ausgewählt.

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Cassini zeigt Saturns Monde Dione und Titan

Hinter einem grauen Mond mit Kratern und Schlieren befindet sich ein ockerfarbener Mond. Beide Monde sind von links beleuchtet.

Credit: NASA/JPL/SSI; Farbkomposit: Emily Lakdawalla

Beschreibung: Wie sieht ein Himmel mit vielen Monden aus? So sieht jedenfalls der Himmel über Saturn aus. Wenn Monde nahe beisammen stehen, zeigen sie die gleiche Phase. Letzten Monat nahm die Roboter-Raumsonde Cassini in der Saturnumlaufbahn zwei der berühmteren Saturnmonde in Dreiviertelphase auf.

Titan (links) gehört zu den größten Monden im Sonnensystem und ist ständig in Wolken gehüllt. 2005 landete die Sonde Huygens auf Titan und bot der Menschheit den ersten Blick auf seine ungewöhnliche Oberfläche. Dione (rechts) hat nur ein Viertel von Titans Durchmesser und besitzt nur wenig Atmosphäre. Dieses unkalibrierte Bild entstand am 10. April aufgenommen, nachdem Cassini in der Woche zuvor an beiden Monden vorbeigeflogen war.

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