IC 1805, der Herznebel

Der bunte Nebel im Bild ist wie ein Herz geformt. Er befindet sich im Sternbild der herzlosen Königin Kassiopeia und wird gerne zu Valentinstag gezeigt.

Bildcredit und Bildrechte: Terry Hancock

Der Emissionsnebel IC 1805 ist fast 200 Lichtjahre breit. Er ist eine Mischung aus leuchtendem interstellarem Gas und dunklen Staubwolken. Landläufig wird er Herznebel genannt. Das leitet sich von seiner valentinstagstauglichen Form ab.

IC 1805 ist etwa 7500 Lichtjahre entfernt. Er befindet sich im Perseus-Spiralarm unserer Galaxis. In seinem Inneren entstehen Sterne. Mitten im kosmischen Herz leuchten die massereichen, heißen Sterne eines neu entstandenen Sternhaufens. Er ist als Melotte 15 bekannt und etwa 1,5 Milliarden Jahre jung.

Ironischerweise befindet sich der Herznebel im Sternbild der mythologischen Königin Kassiopeia von Aethiopia. Diese detailreiche Ansicht der Region um den Herznebel ist am Himmel etwa zwei Grad breit. Das entspricht ungefähr vier Vollmonddurchmessern.

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Grand-Canyon-Strichspuren

Über einer rötlichen felsigen Landschaft wölbt sich ein blauer Himmel mit den Strichspuren von Sternen.

Bildcredit und Bildrechte: Babak Tafreshi (TWAN)

Der Grand Canyon im amerikanischen Südwesten ist ein Naturwunder des Planeten Erde. Er ist auf dieser morgendlichen Himmelslandschaft abgebildet. Das digital kombinierte Bildmosaik zeigt die sedimentierten Gesteinsschichten der Schlucht in hellem Mondlicht.

Die freigelegten Sedimentschichten sind zwischen 200 Millionen bis 2 Milliarden Jahre alt. Die Schlucht ist ein Fenster in die Vergangenheit in geologischen Zeitdimensionen. Eine aktuelle Studie lieferte Hinweise, dass die Schlucht vielleicht schon vor 70 Millionen Jahren erodiert wurde.

Wenn man eine Kamera auf einem Stativ fixiert, während die Erde rotiert, zieht jeder Stern einen zierlichen Bogen am Nachthimmel. Die konzentrischen Bögen verlaufen um den Himmelsnordpol. Er ist die zum Himmel verlängerte Rotationsachse der Erde. Derzeit zeigt sie zu einem Punkt in der Nähe des hellen Polarsterns.

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Sonnenaufgang über Miass

Über dem spiegelglatten Fluss Miass breitet sich am blauen Himmel über einigen Bäumen am Ufer eine Wolke aus. Sie blieb von einem Meteoroid übrig. Links geht die Sonne auf.

Bildcredit und Bildrechte: Marat Ahmetvaleev

Jeder Tag auf dem Planeten Erde kann mit einem heiteren Sonnenaufgang beginnen. Dabei wird der Himmel über dem goldenen Osthorizont langsam heller. Dieses Panorama vom Sonnenaufgang am Wintermorgen des 15. Februar zeigt anscheinend so einen Augenblick.

Im Nebel fließt der ruhige, spiegelglatte Fluss Miass durch die frostige Landschaft in der Nähe der russischen Stadt Tscheljabinsk. Doch die lange Wolke, die am blauen Himmel schwebt, ist die Spur des Tscheljabinsk-Meteors, die sich langsam ausbreitet. Die Dampfschwade ist alles, was von dem Weltraumgestein zurückblieb, das nur 18 Minuten zuvor über der Stadt explodierte. Der Gesteinsbrocken hatte große Schäden angerichtet und mehr als 1000 Menschen verletzt.

Das Ereignis ist gut dokumentiert. Rasch wurden zahlreiche Web- und Armaturenbrettkamera-Videos aus der Region gesammelt. So konnte die Flugbahn des Meteors rekonstruiert werden, um die Ursprungsbahn zu berechnen. Vorläufige Ergebnisse lassen vermuten, dass der Ursprungsmeteoroid zum Apollo-Typ der erdbahnkreuzenden Asteroiden gehört.

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Die Farben Merkurs

Der Himmelskörper erinnert an den Mond, und er ist intensiv gefärbt. Sowohl die Farben auch das Aussehen täuschen. Es ist der Planet Merkur, und die Farben haben zwar einen realen Hintergrund, sind aber stark überhöht.

Bildcredit: NASA / JHU Applied Physics Lab / Carnegie Inst. Washington

Die Farben des innersten Planeten im Sonnensystem wurden auf dieser Ansicht verstärkt. Sie basieren auf globalen Bilddaten der Raumsonde MESSENGER, die Merkur umkreist.

Menschliche Augen könnten die eindeutigen Farben nicht erkennen. Doch die Farben sind echt. Sie zeigen Regionen mit unterschiedlicher chemischer, mineralogischer und physikalischer Zusammensetzung auf der Oberfläche, die von Kratern zerfurcht ist.

Rechts oben ist das Caloris-Becken. Es ist eine große, runde, braun gefärbte Struktur auf Merkur. In den frühen Jahren des Sonnensystems entstand es durch einen Kometen- oder Asteroideneinschlag.

Das urzeitliche Becken wurde danach durch vulkanische Aktivität mit Lava geflutet. Auf ähnliche Weise sind die Mondmeere entstanden. Die Farbkontraste führen auch zu den hellblauen und weißen jungen Kraterstrahlen. Sie sind Material, das bei jüngeren Einschlägen ausgesprengt wurde. Man erkennt das Material leicht, wenn es sich über Gelände mit geringem Reflexionsvermögen in dunklerem Blau ausbreitet.

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Schneemond auf einem verschneiten Planeten

Über einem nebeligen kleinen Planeten leuchtet der helle Vollmond. Zwei riesige silhouettenhafte Gestalten zogen Spuren im Schnee auf dem kleinen Planeten, der hier abgebildet ist.

Bildcredit und Bildrechte: Göran Strand

Die beängstigend großen Bewohner dieses kleinen, verschneiten Planeten werfen lange Schatten im hellen Mondlicht. Der verschneite Planet ist eigentlich die Erde. Das Bild ist ein Weitwinkelmosaik, das als Kleiner-Planet-Projektion gezeigt wird. Es wurde am 25. Februar bei Schneemond in einer langen nördlichen Nacht fotografiert.

Das zweithellste Himmelslicht ist Jupiter. Er steht rechts unten über dem Horizont des kleinen Planeten. Am Horizont leuchten die Lichter von Östersund in Schweden um den schneebedeckten Storsjön.

Um die Vollmondszenerie zu fotografieren, unternahm der Fotograf eine Schlittenfahrt auf dem gefrorenen See. Die Fahrt war von Eisknacken, beißender Kälte und einem mondbeleuchteten Nebel begleitet.

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Undulatus asperatus über Neuseeland

Wie ein wogender Ozean überziehen gewellte Wolken den Himmel über einem Wald, sie werden seitlich von der untergehenden Abendsonne beleuchtet.

Bildcredit und Bildrechte: Witta Priester

Was sind das für Wolken? Ihre Entstehung ist noch ungeklärt. Doch solche ungewöhnlichen atmosphärischen Gebilde sind, auch wenn sie noch so bedrohlich wirken, keine Vorboten eines meteorologischen Untergangs. Sie werden als Undulatuswolken bezeichnet. Ihre Erscheinung und Ausprägung wirkt atemberaubend, doch sie sind relativ wenig untersucht. Sie wurden sogar als neue Wolkenart vorgeschlagen.

Die meisten Wolkendecken haben eine flache Unterseite. Im Gegensatz dazu sind Asperitas an der Unterseite stark senkrecht strukturiert. Man vermutet einen Zusammenhang zwischen Asperitas und Lenticularis, die in der Nähe von Bergen auftreten. Auch Mammatus, die mit Gewittern oder einem Föhn einhergehen, können eine Rolle spielen. Föhn ist ein trockener Fallwind, der von den Bergen hinabfließt. So ein Wind strömt zur Südinsel an der Ostküste Neuseelands. Er wird als Canterbury Northwester bezeichnet.

Dieses Bild wurde 2005 über Hanmer Springs im neuseeländischen Canterbury fotografiert. Es ist sehr detailreich, weil Sonnenlicht die wellenförmigen Wolken von der Seite beleuchtet.

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Koronaler Regen auf der Sonne

Videocredit: Solar Dynamics Observatory, SVS, GSFC, NASA; Musik: Thunderbolt von Lars Leonhard

Regnet es auf der Sonne? Ja. Aber das, was herunterfällt, ist kein Wasser, sondern extrem heißes Plasma. Das geschah zum Beispiel Mitte Juli 2012 nach einem Ausbruch auf der Sonne. Dieser Ausbruch erzeugte einen koronalen Massenauswurf und eine mittelgroße Sonnenfackel.

Noch ungewöhnlicher war jedoch, was danach geschah. Der Film zeigt Plasma in der nahen Sonnenkorona, das abkühlte und zurückfiel. Dieses Phänomen wird als koronaler Regen bezeichnet. Die geladenen Elektronen, Protonen und Ionen im Regen wurden elegant entlang der Magnetfeldschleifen auf der Sonnenoberfläche kanalisiert. Die Szene erinnert an eineinen surrealen dreidimensionalen Wasserfall ohne Quelle.

Das überraschend ruhige Spektakel ist hier in Ultraviolettlicht abgebildet. Es zeigt Materie, die mit einer Temperatur von etwa 50.000 Kelvin leuchtet. Jede Sekunde im Zeitraffervideo dauert in Echtzeit etwa 6 Minuten. Somit dauerte die ganze koronale Regenszene etwa 10 Stunden.

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Fly Me to the Moons!

Der Halbmond im Bild ist kurz davor, den Planeten Jupiter zu bedecken. Währenddessen flog ein Flugzeug vor dem Mond vorbei.

Bildcredit und Bildrechte: Greg Gibbs (Capturing the Night)

Manchmal ist der Mond ein betriebsamer Ort. Letzte Woche zum Beispiel wanderte unser Mond vor den Planeten Jupiter. Beim Fotografieren dieses ungewöhnlichen Spektakels im australischen New South Wales merkte ein Astrofotograf mit schneller Reaktion, dass ein nahes Flugzeug vor dem Mond vorbeifliegen könnte. Daher stellte er rasch seine Kamera um, sodass sie eine Serie kurz belichteter Aufnahmen fotografierte.

Wie erhofft waren für einen kurzen Moment Flugzeug Mond und Jupiter zusammen auf einem Einzelbild. Es ist oben zu sehen. Doch das Projekt war noch nicht vollständig. Eine länger belichtete Aufnahme wurde fotografiert, um drei der Jupitermonde abzubilden: Io, Kallisto und Europa (von links nach rechts).

Leider verschwand dieses Dreifachspektakel gleich wieder. Weniger als eine Sekunde später flog das Flugzeug vom Mond fort. Ein paar Sekunden danach bewegte sich der Mond weiter und bedeckte den ganzen Jupiter. Minuten später tauchte Jupiter wieder auf der anderen Seite des Mondes auf, und ein paar weitere Minuten später wanderte der Mond von Jupiter fort.

Es ist zwar schwierig zu fotografieren, doch Flugzeuge fliegen relativ häufig vor dem Mond vorbei. Doch der Mond wird Jupiter in den nächsten drei Jahren nicht mehr bedecken.

*Leserfrage: Schwierig: Welche Flugzeugtype ist das? Wirklich schwierig: Was war die Flugnummer?

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