Sharpless 249 und der Quallennebel

Das Teleskopbild zeigt links oben den Emissionsnebel Sharpless 249. Rechts unten befindet sich der kompakte Quallennebel. Er ist als IC 443 katalogisiert. Der Hintergrund ist voller kleiner Sterne. Die beiden hellen Sterne links und rechts im Bild sind Mu und Eta Geminorum.

Bildcredit und Bildrechte: César Blanco González

Das Teleskopmosaik zeigt den blassen, schwer fassbaren Quallennebel. Die Szenerie ist rechts und links an den hellen Sternen Mu und Eta Geminorum verankert. Sie leuchten am Fuß der Himmelszwillinge. Der Quallennebel ist die helle, gebogene Emission rechts unter der Mitte. Unten baumeln seine Tentakel.

Die kosmische Qualle liegt im blasenförmigen Supernovaüberrest IC 443. Das ist die wachsende Trümmerwolke eines massereichen Sterns, der explodiert ist. Das Licht der Explosion erreichte die Erde vor mehr als 30.000 Jahren.

Sein Cousin in astrophysikalischen Gewässern ist der Krebsnebel. Auch er ist ein Supernovaüberrest. Beide Nebel enthalten einen Neutronenstern. Das ist der Rest des kollabierten Sternkerns. Der Emissionsnebel links oben ist Sharpless 249.

Der Quallennebel ist etwa 5000 Lichtjahre entfernt. In dieser Entfernung ist das Schmalband-Kompositbild etwa 300 Lichtjahre groß.

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Eta Carinae und der wachsende Homunkulusnebel

Der Nebel im Bild hat zwei Keulen. In der Mitte strömen helle Strahlen aus. Rechts verläuft eine Nebelwolke bogenförmig um den Homunkulusnebel.

Bildcredit: Hubble, NASA, ESA; Bearbeitung und Bildrechte: First Light, J. L. Dauvergne, P. Henarejos

Wie erzeugte das Sternsystem Eta Carinae diesen ungewöhnlichen Nebel, der sich ausdehnt? Das ist nicht bekannt. Vor etwa 170 Jahren wurde das südliche Sternsystem Eta Carinae (Eta Car) zum zweithellsten Sternsystem am Himmel. Wie das geschah, ist ein Rätsel. Zwanzig Jahre später verblasste er unerwartet. Eta Car hatte inzwischen mehr als eine Sonnenmasse ausgeworfen. Dieser Ausbruch erzeugte anscheinend den Homunkulusnebel.

Das Video entstand aus drei Bildern des Nebels. Sie wurden 1995, 2001 und 2008 mit dem Weltraumteleskop Hubble fotografiert. Das Zentrum des Homunkulusnebels wird von einem hellen Zentralstern beleuchtet. Die umgebenden Regionen sind wachsende Gaskeulen. Sie sind von dunklen Staubfasern überzogen. Strahlen aus dem Zentralstern halbieren die Keulen. Zu den expandierenden Trümmern gehören auch ausströmende Barthaare und Stoßwellen. Sie entstanden durch die Kollisionen mit bereits vorhandener Materie.

Eta Car erfährt immer noch unerwartete Ausbrüche. Er besitzt viel Masse und ist sehr unbeständig. Das macht ihn zu einem Kandidaten für eine spektakuläre Supernovaexplosion in den nächsten paar Millionen Jahren.

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Sterne und Staubsäulen in NGC 7822 von WISE

Rechts über der Bildmitte ist ein hell leuchtender Nebel. In großem Abstand verläuft am linken Bildrand bogenförmig eine Nebelfront. Im Bild sind helle junge Sterne, welche die Nebel anregen und erodieren.

Bildcredit: WISE, IRSA, NASA; Bearbeitung und Bildrechte: Francesco Antonucci

Heiße, junge Sterne und kosmische Säulen aus Gas und Staub drängen sich in NGC 7822. Die leuchtende Sternbildungsregion liegt am Rand einer gewaltigen Molekülwolke im nördlichen Sternbild Kepheus. Sie ist etwa 3000 Lichtjahre entfernt. Helle Ränder und komplexe Staubskulpturen prägen das Nebelinnere.

Der NASA-Satellit Wide Field Infrared Survey Explorer (WISE) nahm die detailreiche Himmelslandschaft im Infrarotlicht auf. Die Atome im Gas des Haufens leuchten, weil sie von der energiereichen Strahlung heißer Sterne angeregt werden. Die mächtigen Sternenwinde und ihr Licht formen und erodieren die dichten Säulen.

Im Inneren der Säulen könnten noch immer Sterne entstehen, wenn die Säulen durch Gravitation kollabieren. Sie werden jedoch abgetragen. So verlieren die entstehenden Sterne den Nachschub an Sternenstaub.

In der geschätzten Entfernung von NGC 7822 ist dieses Feld etwa 40 Lichtjahre breit.

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Seepferdchen in der Großen Magellanschen Wolke

Über einer dunklen Staubwolke schwebt ein dunkles Seepferdchen. Die Wolken im Hintergrund schimmern blau. In der Mitte sind neu entstandene Sterne des Sternhaufens NGC 2074.

Bildcredit: NASA, ESA und M. Livio (STScI)

Es erinnert an ein grasendes Seepferdchen. Doch das dunkle Objekt rechts im Bild ist eine Säule aus rauchartigem Staub. Sie ist etwa 20 Lichtjahre lang. Die seltsam geformte Staubstruktur liegt in der benachbarten Großen Magellanschen Wolke, und zwar in einer Sternbildungsregion nahe beim ausgedehnten Tarantelnebel.

Der dynamische Nebel erzeugt den Sternhaufen NGC 2074. Sein Zentrum befindet sich beim Seepferdchennacken am oberen Bildrand. Das Bild in charakteristischen Farben entstand mit der Wide Field Planetary Camera2 des Weltraumteleskops Hubble. Es feiert Hubbles 100.000ste Reise um die Erde.

Während im Haufen junge Sterne entstehen, erodieren ihr Licht und ihre Winde in den nächsten Millionen Jahren langsam die Staubsäulen.

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3D 67P

Die Landesonde Philae schickte zwei Bilder vom vorderen Ende des Kometen Tschurjumow-Gerassimenko. Sie wurden zu einer 3D-Anaglyphe kombiniert. Mit rot-blauen Brillen wirkt das Bild dreidimensional.

Bildcredit: ESA/Rosetta/Philae/ROLIS

Nehmt eure rot-blauen Brillen und schwebt neben einem Kometen! Auf der Landesonde Philae der Mission Rosetta befand sich die Kamera ROLIS. Am 12. November stieg Philae zum Kern des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko ab. Dabei fotografierte ROLIS zwei Bilder. Sie wurden zu einer Stereo-Anaglyphe kombiniert.

Wir blicken aus einer Distanz von 3 km fast genau auf das Ende des seltsamen zweilappigen Kometenkerns. Etwa eine Stunde später erreichte Philae die Oberfläche. Philaes Erstlandestelle liegt fast in der Mitte der Keule. Teile eines Landegestellbeins ragen vorne auf der 3D-Ansicht in die rechte und linke obere Ecke.

Philae prallte nach dem ersten Kontakt mit der Oberfläche zweimal ab. Der Grund dafür war die schwache Gravitation des Kometen. Der Rosetta-Orbiter und die Instrumente der Landesonde schickten hoch aufgelöste Kamerabilder und Daten. Sie wurden im Kontrollzentrum ausgewertet. So folgte man Philaes spontaner Reise über die Kometenoberfläche. Das führte zu Philaes wahrscheinlicher Landestelle.

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Porträt von NGC 281

Der Nebel hat innen einen blauen Hintergrund, von rechts oben dringt eine dunkle, gefaserte Wolke ein, unten verläuft ein dunkler Bogen mit einem orangefarbenen Rand, von dem einige Gestalten aufsteigen.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Diese kosmische Wolke ist als NGC 281 katalogisiert. Beim Betrachten übersieht man leicht die jungen, massereichen Sterne im offenen Haufen IC 1590. Sie sind im Nebel entstanden und liefern die Energie für das Leuchten im Nebel, das alles durchdringt.

Im Porträt von NGC 281 lauern auffällige Formen. Es sind die Silhouetten von Säulen und dichten Staubglobulen. Sie wurden von den intensiven, energiereichen Winden und der Strahlung der heißen Haufensterne geformt. Wenn die dichten Strukturen lang genug bestehen bleiben, entstehen darin vielleicht später Sterne.

Manche nennen NGC 281 wegen seiner Form spielerisch Pacman-Nebel. Er liegt ungefähr 10.000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Kassiopeia. Das scharfe Kompositbild entstand mit Schmalbandfiltern. Es kombiniert die Strahlung der Wasserstoff-, Schwefel- und Sauerstoffatome im Nebel in grünen, roten und blauen Farbtönen. In seiner geschätzten Entfernung ist NGC 281 mehr als 80 Lichtjahre groß.

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Galileos Europa, neu bearbeitet

Der Jupitermond Europa ist etwas mehr als zur Hälfte beleuchtet. Er ist hell und von roten Brüchen überzogen. Die sonnenbeleuchtete Hälfte zeigt im Bild nach oben.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, SETI-Institut, Cynthia Phillips, Marty Valenti

Die Raumsonde Galileo zog Ende der 1990er-Jahre im Jupitersystem ihre Schleifen. Sie machte tolle Aufnahmen von Europa. Außerdem schickte sie Hinweise, dass unter der eisigen Oberfläche des Mondes ein tiefer, globaler Ozean sein könnte.

Galileos Bilddaten von Europa wurden mit verbesserter Kalibrierung neu bearbeitet. So entstand dieses Farbbild. Es zeigt etwa das, was ein Menschenauge sehen könnte. Europas lange, krumme Brüche sind ein Hinweis auf flüssiges Wasser unter der Oberfläche. Der große Mond wird auf seiner elliptischen Bahn um Jupiter von den Gezeiten gewalkt. Die Gezeiten liefern genug Energie, um den Ozean flüssig zu halten.

Noch interessanter ist die Idee, dass es ohne Sonnenlicht genug Energie für Leben geben könnte. Damit wäre Europa einer der vielversprechendsten Orte für Leben außerhalb der Erde. Welche Art Leben könnte es in einem tiefen, dunklen Ozean unter der Oberfläche geben? Vielleicht ähnliche Lebewesen wie die Extrem-Krebse auf dem Planeten Erde?

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Wechselwirkung zwischen Io und Kallisto

Die Bildserie zeigt, wie im Lauf von 24 Minuten der Jupitermond Kallisto den Pizzamond Io bedeckt.

Bildcredit und Bildrechte: Marco Guidi

Die Serie Teleskopbilder zeigt von oben nach unten einen 24 Minuten langen Ablauf. Kallisto bedeckte den Mond Io. Die beiden sind galileische Jupitermonde. Sie wurden im italienischen San Pietro Polesine auf der Erde fotografiert. Das aufwendige Beobachtungsprojekt wurde mit einem kleinen Teleskop umgesetzt.

Die zwei gegensätzlichen Welten bei Jupiter sind etwas größer als der Erdmond. Der helle, vulkanische Mond Io ist 3640 Kilometer groß. Die dunkle Kallisto ist mit Kratern übersät. Sie hat Durchmesser von etwa 4820 Kilometern.

Derzeit kreuzt die Erde die Bahnebene der Jupitermonde. Daher freuen sich Sternforschende über eine Serie Wechselwirkungen zwischen galileischen Monden. Etwa alle 5-6 Jahre kreuzt die Erde die Bahnebene der Monde. Dann gibt es Finsternisse und Bedeckungen in Serie.

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