Ringe und Balken der Spiralgalaxie NGC 1398

Die Galaxie im Bild ist keine typische Spiralgalaxie, sie hat ums Zentrum, das einen Balken enthält, einen Ring aus Sternen, und weiter außen einen geflochten wirkenden Kranz aus Sternansammlungen.

Bildcredit: Mark Hanson; Daten: Mike Selby

Warum haben manche Spiralgalaxien einen Ring um ihr Zentrum? Die Spiralgalaxie NGC 1398 hat nicht nur einen Ring aus Sternen, Gas und Staub, die perlenartig um das Zentrum angeordnet sind, sondern auch einen Balken aus Sternen und Gas, der über ihr Zentrum verläuft, sowie Spiralarme, die weiter außen wie Bänder erscheinen.

Dieses detailreiche Bild zeigt eindrucksvolle Details der prächtigen Spiralgalaxie. NGC 1398 ist etwa 65 Millionen Lichtjahre entfernt. Das bedeutet, dass das Licht, das wir heute sehen, von der Galaxie ausströmte, als die Dinosaurier von der Erde verschwanden.

Die fotogene Galaxie ist mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Chemischer Ofen (Fornax) zu sehen. Der Ring nahe dem Zentrum ist wahrscheinlich eine expandierende Sternbildungs-Dichtewelle, die entweder bei einer gravitativen Begegnung mit einer weiteren Galaxie oder durch die gravitative Asymmetrie der Galaxie entstand.

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Sonnenflecken auf der aktiven Sonne

Auf der Sonnenoberfläche ist ein Muster aus Sonnenflecken, das aus zwei Gürteln über und unter dem Äquator besteht.

Bildcredit: NASA, SDO; Bearbeitung und Bildrechte: Şenol Şanlı

Warum ist unsere Sonne gerade so aktiv? Das ist nicht genau bekannt. Eine Zunahme an Oberflächenaktivität war zu erwarten, weil unsere Sonne 2025 ein Aktivitätsmaximum erreicht. Doch letzten Monat brachte die Sonne mehr Sonnenflecken hervor als in jedem Monat des letzten 11-Jahres-Zyklus – und sogar seit 2002.

Hier seht ihr ein Komposit aus Bildern, die das Solar Dynamics Observatory der NASA von Jänner bis Juni täglich aufnahm. Es zeigt eine große Zahl an Sonnenflecken. Große einzelne Flecken können etwa zwei Wochen lang von links nach rechts über die ganze Sonnenscheibe verfolgt werden. Im Lauf eines Sonnenzyklus treten Sonnenflecken meist immer näher am Äquator auf.

Sonnenflecken sind nur eine Art der Oberflächenaktivität auf unserer Sonne. Es gibt auch Sonnenfackeln oder koronale Massenauswürfe (KMA), bei denen Teilen ins Sonnensystem geschleudert werden. Da diese Teilchen Astronauten* und Elektronik beeinflussen können, ist die Beobachtung von Oberflächenstörungen von mehr als nur ästhetischem Wert. Andererseits kann Sonnenaktivität tatsächlich einen sehr hohen ästhetischen Wert haben, wenn sie in der Erdatmosphäre ein Polarlicht auslöst.

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Sterne, Staub und Nebel in NGC 6559

Das rötlich beleuchtete Bild wirkt chaotisch, quer im Bild schlängeln sich dunkle Wolkenbänder, links unten leuchtet ein heller blauer Neel um einen Stern, daneben ist ein rot leuchtender Nebelstreifen.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Telescope Live

Wenn Sterne entstehen, herrscht Chaos. Ein Paradebeispiel dafür ist die oben abgebildete Sternenbildungsregion NGC 6559. Das Bild zeigt rot leuchtende Emissionsnebel aus Wasserstoff, blaue Reflexionsnebel und dunkle Absorptionsnebel aus Staub sowie die darin entstandenen Sterne.

Die ersten massereichen Sterne, die im dichten Gas entstehen, geben energiereiches Licht und Winde ab, die ihren Entstehungsort erodieren, zerteilen und formen. Und dann explodieren sie. Der dabei entstehende Morast kann so schön wie komplex sein. Nach zig Millionen Jahren verdampft der Staub, das Gas wird weggefegt, und übrig bleibt nur ein nackter offener Sternhaufen.

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Der verlorene Stern Eta Carinae

Der Homunkulusnebel besteht aus zwei Keulen, die in der Bildmitte hell leuchten. Rechts sind die Keulen von einem roten Nebel umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: NASA, ESA, Hubble; Bearbeitung und Lizenz: Judy Schmidt

Der Stern Eta Carinae explodiert vielleicht bald. Aber niemand weiß, wann – vielleicht nächstes Jahr, vielleicht aber auch in einer Million Jahren. Eta Carinae besitzt etwa 100 Sonnenmassen. Das macht ihn zu einem erstklassigen Kandidaten für eine gewaltige Supernova. Historische Aufzeichnungen berichten, dass Eta Carinae vor etwa 170 Jahren einen ungewöhnlichen Ausbruch erlebte, der ihn zu einem der hellsten Sterne am Südhimmel machte. Eta Carinae im Schlüssellochnebel ist der einzige Stern, bei dem derzeit vermutet wird, dass er natürliches LASER-Licht abstrahlt.

Dieses Bild zeigt Details in dem ungewöhnlichen Nebel, der diesen wilden Stern umgibt. Die hellen, vielfarbigen Streifen, die von Eta Carinaes Zentrum ausgehen, sind vom Teleskop verursachte Beugungsspitzen. Die beiden getrennten Keulen des Homunkulusnebels umschließen die heiße Zentralregion. Rechts im Bild befinden sich einige seltsame radiale rote Streifen. Die Keulen sind von Schlieren aus Gas und Staub durchzogen, die das blaue und ultraviolette Licht absorbieren, das nahe dem Zentrum abgestrahlt wird. Die Streifen sind jedoch nicht erklärbar.

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Der Stickney-Krater

Das Bild zeigt das obere Ende des Marsmondes Phobos mit seinem riesigen Krater, auf der Vorderseite verlaufen helle Rillen über den Kraterrand nach unten.

Bildcredit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Stickney ist der größte Krater auf dem Marsmond Phobos. Er ist nach Chloe Angeline Stickney Hall benannt, sie war Mathematikerin und Frau des Astronomen Asaph Hall. Asaph Hall entdeckte im Jahr 1877 beide Monde des Roten Planeten.

Stickney ist größer als 9 Kilometer, sein Durchmesser ist fast halb so groß wie Phobos selbst. Der Einschlag, der den Krater sprengte, hätte wahrscheinlich um ein Haar den winzigen Mond zertrümmert. Dieses farbverstärkte Bild von Stickney und seiner Umgebung stammt von der Kamera HiRISE an Bord des Mars Reconnaissance Orbiter. Es wurde aufgenommen, als die Raumsonde im März 2008 weniger als 6000 Kilometer entfernt an Phobos vorbeizog.

Obwohl die Oberflächengravitation auf dem asteroidenähnlichen Phobos weniger als ein Tausendstel der Erdgravitation beträgt, lassen die Schlieren vermuten, dass im Lauf der Zeit loses Material im Inneren der Kraterwände hinabrutschte. Die hellblauen Bereiche an der Kraterwand sind wohl ein Hinweis auf eine relativ frisch freigelegte Oberfläche. Der Ursprung der seltsamen Rillen an der Oberfläche ist rätselhaft, könnte aber mit dem Einschlag zusammenhängen, bei dem der Krater entstand.

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Der Doppelsternhaufen im Perseus

In der Mitte sind zwei Sternhaufen übereinander und eng beisammen. Rechts leuchtet eine rote Wolke.

Bildcredit und Bildrechte: Mårten Frosth

Dieses hübsche Sternenfeld im heroischen nördlichen Sternbild Perseus reicht über etwa drei Vollmonde (1,5 Grad). Hier befindet sich ein berühmtes Paar offener Sternhaufen, h und Chi Persei. Die beiden Haufen sind auch als NGC 869 (oben) und NGC 884 katalogisiert. Sie sind ungefähr 7000 Lichtjahre entfernt und enthalten Sterne, die viel jünger und heißer sind als die Sonne.

Beide Haufen sind nur wenige Hundert Lichtjahre voneinander entfernt. Ihr Alter beträgt nur 13 Millionen Jahre, wenn man vom Alter ihrer Einzelsterne ausgeht. Das ist auch ein Hinweis, dass sie wahrscheinlich in derselben Sternbildungsregion entstanden sind.

Es lohnt sich immer wieder, den Doppelsternhaufen mit einem Fernglas zu betrachten. An dunklen Orten ist er sogar mit bloßem Auge sichtbar.

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Feuerwerk kontra Supermond

Hinter einem farbenprächtigen Feuerwerk ist nur mit Mühe der Vollmond erkennbar.

Bildcredit und Bildrechte: Michael Seeley

Am 4. Juli ging am Abendhimmel des Planeten Erde ein fast voller Mond auf. Der Vollmond (am 3. Juli um 11:39 UTC), auch als Bockmond bekannt, war fast beim Perigäum, dem erdnächsten Punkt der fast monatlichen Bahn des Mondes um den Planeten Erde. Damit war dieser Vollmond im Juli der erste von vier Supermonden im Jahr 2023.

Bei Cocoa Beach, der der Weltraumküste von Florida, müsste am 4. Juli jeder große helle Vollmond um Aufmerksamkeit kämpfen. Der Aufgang des Supervollmondes im Juli wurde vor einem farbenprächtigen Feuerwerk fotografiert.

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Eine Karte des beobachtbaren Universums

Ein Viertelkreis ist unten an der Spitze hell, geht von innen nach außen in rot über, dann blau, außen am Kreisbogen ist die Hintergrundstrahlung abgebildet.

Bildcredit und Bildrechte: B. Ménard und N. Shtarkman; Daten: SDSS, Planck, JHU, Sloan, NASA, ESA

Was wäre, wenn wir bis zum Rand des beobachtbaren Universums sehen könnten? Wir würden Galaxien hinter Galaxien sehen und dahinter nochmals Galaxien, und dahinter, nun ja, Quasare, das sind die hellen Zentren weit entfernter Galaxien.

Für ein besseres Verständnis der allergrößten Größenordnungen, die der Menschheit zugänglich sind, wurde eine Karte aller Galaxien und Quasare erstellt, die von 2000 bis 2020 mit der Sloan Digital Sky Survey (eine digitale Himmelsdurchmusterung) entdeckt wurden. Die Karte reicht bis zum Rand des beobachtbaren Universums.

Das Bild zeigt einen Keil der Karte mit ungefähr 200.000 Galaxien und Quasaren. Sie überblickt einen Zeitraum, der 12 Milliarden Jahre in die Vergangenheit reicht, das entspricht der kosmologischen Rotverschiebung 5.

Fast jeder Punkt im nahen unteren Teil der Illustration zeigt eine Galaxie. Die Rottöne zeigen die zunehmende Rotverschiebung und Entfernung. Ebenso zeigt fast jeder Punkt im obern Teil einen fernen Quasar. Blau schattierte Punkte sind näher als rote. Viele Entdeckungen zeigen deutlich, wie die Gravitation zwischen Galaxien dazu führte, dass sich das nahe Universum zu immer ausgeprägteren Faserstrukturen verdichtete als das ferne Universum.

Detailreichere Karte des heutigen APOD

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