Saturn und Jupiter im Sommer 2020

Opposition 2020 von Jupiter und Saturn in den Sternbildern Schütze und Steinbock.

Bildcredit und Bildrechte: Tunc Tezel (TWAN), Onur Durma

Beschreibung: In diesem nördlichen Sommer standen Saturn und Jupiter in Opposition, das ist am Erdhimmel gegenüber der Sonne. Dieses Panorama-Komposit zeigt ihre paarweise rückläufige Bewegung vom 19 Juni bis 28 August, als sie zusammen zwischen den Sternen im westlichen Teil des Steinbocks und im östlichen Teil des Schützen wanderten. So eine Begegnung findet etwa alle 20 Jahre statt.

Diesen Dezember rücken sie am Himmel noch näher zusammen. Jupiter und Saturn stehen jetzt nahe beisammen, es sind die hellen Himmelslichter, die ihr nach Sonnenuntergang im Westen seht. Am Sonnwendtag, dem 21. Dezember, erreichen sie ihre prächtige große Konjunktion, die alle 20 Jahre stattfindet. Dann beträgt der scheinbare Abstand zwischen den beiden größten Welten im Sonnensystem am Erdhimmel nur etwa ein Fünftel des scheinbaren Vollmonddurchmessers.

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Messier-Krater in Stereo

Die Krater Messier und Messier A ragen aus dem dunklen, glatten Meer der Fruchtbarkeit oder Mare Fecunditatis, sie messen 8 mal 15 und 11 mal 16 Kilometer.

Bildcredit: Apollo 11, NASA; Stereo-Bildrechte: Patrick Vantuyne

Beschreibung: Viele helle Nebel und Sternhaufen am Himmel des Planeten Erde stehen in Verbindung mit dem Namen des Astronomen Charles Messier und seinem berühmten Katalog aus dem 18. Jahrhundert. Auch diese beiden großen, außergewöhnlichen Krater auf dem Mond tragen seinen Namen.

Messier (links) und Messier A ragen aus dem dunklen, glatten Meer der Fruchtbarkeit oder Mare Fecunditatis auf dem Mond heraus. Sie messen 8 mal 15 und 11 mal 16 Kilometer. Ihre längliche Form wird durch die extrem flache Flugbahn des Einschlagskörpers erklärt, der sich von links nach rechts bewegte, als er die Krater schlug. Der flache Einschlag führte auch zu zwei Strahlen aus hellem Material, die außerhalb des Bildes nach rechts über die Oberfläche verlaufen.

Dieses interessante Stereobild des Kraterpaares sollte mit rot-blauen Brillen (rot für das linke Auge) betrachtet werden. Es wurde aus hoch aufgelösten Scans zweier Bilder (AS11-42-6304, AS11-42-6305) erstellt, die bei der Mondmission Apollo 11 fotografiert wurden.

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Supernovaüberrest Simeis 147

Der Supernovaüberrest Simeis 147 ist auch als Sharpless 2-240 katalogisiert und trägt den Spitznamen Spaghettinebel.

Bildcredit und Bildrechte: Georges Attard

Beschreibung: Leicht verirrt man sich, wenn man auf diesem detailreichen Bild des Supernovaüberrests Simeis 147 den verschlungenen Schleifen folgt. Er ist auch als Sharpless 2-240 katalogisiert und trägt den Spitznamen Spaghettinebel. Ihr seht ihn an den Grenzen der Sternbilder Stier und Fuhrmann. Am Himmel hat er einen Durchmesser von fast 3 Grad oder 6 Vollmonden. In der geschätzten Entfernung der Sterntrümmerwolke von 3000 Lichtjahren entspricht das ungefähr 150 Lichtjahren.

Dieses Komposit entstand aus Bilddaten, die mit Schmalbandfiltern aufgenommen wurden. Die rötlichen Emissionen ionisierter Wasserstoffatome und die blaugrünen Farbtöne doppelt ionisierter Sauerstoffatome markieren das erschütterte, leuchtende Gas.

Der Supernovaüberrest hat ein geschätztes Alter von 40.000 Jahren, was bedeutet, dass das Licht der mächtigen Sternexplosion vor 40.000 Jahren erstmals die Erde erreichte. Doch der expandierende Überrest ist nicht alles, was zurückblieb. Die kosmische Katastrophe hinterließ auch einen rotierenden Neutronenstern oder Pulsar, dieser ist als Einziges vom ursprünglichen Sternkern übrig.

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Einsturz des Arecibo-Teleskops

Videocredit: Arecibo Observatory, NSF

Beschreibung: Dies hier war ein großartiges wissenschaftliches Instrument. Ab 1963 war das 305 Meter große Arecibo-Teleskop in Puerto Rico in den USA mehr als 50 Jahre lang das größte Radioteleskop der Welt mit einer Einzel-Parabolantenne.

Mit den Daten von Arecibo wurden zahllose Premieren und Etappenziele erreicht: Die Vermessung von Merkurs Rotation, die Erstellung von Karten der Venusoberfläche, die Entdeckung erster Planeten außerhalb unseres Sonnensystems, der Nachweis von Gravitationswellen oder die Suche nach außerirdischer Intelligenz. Außerdem, so wird berichtet, wurden geheime militärische Radaranlagen durch die Beobachtung ihrer Reflexionen am Mond aufgespürt.

Das Arecibo-Teleskop hatte seine Blütezeit hinter sich und sollte stillgelegt werden. Zu Beginn des Monats erlitt es einen katastrophalen strukturellen Zusammenbruch, wie man auf diesem Videozusammenschnitt sieht.

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Die große Konjunktion über einem sizilianischen Leuchtturm

Die Begegnung von Jupiter und Saturn am 21. Dezember ist die engste Konjunktion seit 1623.

Bildcredit und Bildrechte: Kevin Saragozza

Beschreibung: Verpasst nicht die kommende große Konjunktion! In weniger als zwei Wochen wandern die beiden größten Planeten im Sonnensystem am Himmel des Planeten Erde in einem so knappen Winkelabstand aneinander vorbei, dass der Mond beide zugleich bedecken könnte. Die kommende Planetenbegegnung am 21. Dezember ist die engste seit 1623*.

Jupiter und Saturn sind auffallend hell und schon jetzt kurz nach Sonnenuntergang im Südwesten zusammen zu sehen. Kurz nach der Abenddämmerung ist die beste Zeit, um sie zu beobachten, weil sie bald danach untergehen.

Mitte November wurden die Riesenplaneten in einem Abstand von ungefähr drei Grad zusammen fotografiert, und sie kommen einander weiterhin immer näher. Dieses Bild mit Sichelmond zeigt das dynamische Duo hinter dem Leuchtturm auf dem Kap Murro di Porco bei Syrakus auf Sizilien in Italien.

* Kepler beobachtete 1603 eine große Konjunktion.

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Mammatuswolken über Mount Rushmore

Diesen Berg nennen die einheimischen Lakota

Bildcredit und Bildrechte: Laure Mattuzzi

Beschreibung: Was befindet sich unter diesen seltsamen Wolken? Präsidenten. Wenn ihr genau hinseht, erkennt ihr vielleicht die Köpfe von vier früheren US-Präsidenten, die in den berühmten Mount Rushmore in South Dakota (USA) gemeißelt wurden.

Viel deutlicher zeigt das Bild die ungewöhnlichen Mammatuswolken, die kurze Zeit darüber zogen. Beides wurde Anfang September von einem überraschten Touristen mit einer schnellen Kamera fotografiert. Gewöhnliche Wolken mit flachen Unterseiten entstehen, wenn feuchte, ruhige Luftschichten aufsteigen. Anders die kühlen, buckeligen Mammatuswolken – sie entstehen, wenn eishaltige, turbulente Lufttaschen absinken und sich erwärmen. Solche turbulente Luft geht häufig mit einem Gewitter einher. Jede Mammatustasche ist etwa einen Kilometer groß.

Den größeren Berg nennen die einheimischen LakotaSechs Großväter“ nach den Gottheiten für die Richtungen Nord, Süd, Ost, West, oben und unten.

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M16: Säulen der Sternenbildung

Dieses Bild des Adlernebels wurde 1995 mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen, es zeigt verdampfende Bok-Globulen, die in den Säulen aus molekularem Wasserstoff und Staub entstehen.

Bildcredit: NASA, ESA, Weltraumteleskop Hubble, J. Hester, P. Scowen (ASU)

Beschreibung: Diese dunklen Säulen sehen zwar zerstörerisch aus, doch sie schaffen neue Sterne. Dieses Bild vom Inneren des Adlernebels, das 1995 mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen wurde, zeigt verdampfende Bok-Globulen, die in den Säulen aus molekularem Wasserstoff und Staub entstehen.

Die riesigen Säulen sind Lichtjahre lang und so dicht, dass sich das Gas im Inneren durch Gravitation zusammenzieht und Sterne bildet. Am Ende jeder Säule führt die intensive Strahlung heller junger Sternes dazu, dass Material mit geringer Dichte verdampft. Dadurch werden Sternbildungsgebiete und dichtere Globulen freigelegt.

Der Adlernebel, der mit dem offenen Sternhaufen M16 zusammenhängt, ist etwa 7000 Lichtjahre entfernt. Die Säulen der Sternbildung wurden in jüngerer Zeit Infrarotlicht abgebildet, und zwar von Hubble, dem Weltraumteleskop Spitzer der NASA sowie dem Weltraumobservatorium Herschel der ESA. Diese Abbildungen zeigen neue Details.

Seid ehrlich: Habt ihr dieses Bild schon einmal gesehen?
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Mons Rümker im Meer der Stürme

Die Landestelle der chinesischen Mission Chang'e-5 liegt nördlich von Mons Rümker, einem 70 Kilometer breiten Komplex aus Vulkankegeln.

Bildcredit und Bildrechte: Jean-Yves Letellier

Beschreibung: Mons Rümker, ein 70 Kilometer breiter Komplex aus Vulkankegeln, erhebt sich etwa 1100 Meter über das schier endlose, ebene Mondmeer, das als Oceanus Procellarum bekannt ist, das Meer der Stürme. Ende letzten Monats fiel Tageslicht auf das Gebiet.

Der Terminator des Mondes – die Schattengrenze zwischen Tag und Nacht – verläuft diagonal über die linke Seite dieser Teleskop-Nahaufnahme des zunehmenden Dreiviertelmondes vom 27. November. Im Bild befindet sich auch die Landestelle der chinesischen Mission Chang’e-5.

Die kombinierte Lande- und Rückkehrsonde setzte am 1. Dezember auf der Mondoberfläche auf, und zwar in einer Region rechts neben der Mitte und nördlich der Kuppen von Mons Rümker. Am 3. Dezember verließ die Aufstiegsstufe das Meer der Stürme mit 2 Kilogramm Mondmaterial, um damit zum Planeten Erde zurückzukehren.

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