Mondsichel hinter einem griechischen Tempel

Auf Kap Sounion steht der schmale Sichelmond kurz vor Sonnenaufgang hinter dem Poseidontempel.

Bildcredit und Bildrechte: Elias Chasiotis

Warum ist eine schmale Mondsichel nie weit vom Horizont entfernt? Weil die Geometrie, bei der eine dünne Sichelphase zu sehen ist, immer dann auftritt, wenn der Mond fast in derselben Richtung steht wie die Sonne. Die Sichel entsteht nicht durch den Schatten der Erde, sondern weil von der Erde aus gesehen nur ein kleiner Teil der Mondoberfläche direkt von der Sonne beleuchtet wird. Außerdem zeigt der breiteste Teil der Sichel immer zur Sonne.

Am Abend geht der schmale Sichelmond kurz nach der Sonne unter und ist den Rest der Nacht nicht mehr zu sehen. Vor Neumond geht der Sichelmond morgens kurz vor der Sonne auf, nachdem er fast die ganze Nacht unsichtbar war. Dieser Sichelmond wurde vor zwei Wochen morgens nahe am Horizont fotografiert. Er leuchtete weit hinter der Ruine des antiken Poseidontempels in Griechenland.

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Zodiakalstrahl mit Venus und Jupiter

MAuf einem Felsen sitzt eine Person unter einem ungewöhnlichen Himmel. Am Himmel leuchtet ein helles, diffuses Band, das sich bis zum Horizont erstreckt und durch zwei helle Punkte, Jupiter und Venus, verläuft. Die Plejaden Sternhaufen ist über ihnen zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Ruslan Merzlyakov (astrorms)

Woher kommt der ungewöhnliche Lichtstrahl, der vom Horizont aufsteigt? Er entsteht durch Staub, der um die Sonne kreist. Das Staubband reflektiert Sonnenlicht und wird als Zodiakallicht bezeichnet. Es befindet sich im inneren Sonnensystem und leuchtet zu gewissen Zeiten im Jahr markant nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang. Der Staub wurde großteils von blassen Kometen der Jupiterfamilie abgesondert und wandert langsam auf Spiralbahnen zur Sonne.

Dieses HDR-Bild entstand Mitte Februar im Nationalpark Sierra Nevada in Spanien. Das leuchtende Band des Zodiakallichtes verläuft direkt vor den hellen Abendplaneten Jupiter (oben) und Venus (unten). Weit hinter dem Zodiakallicht befinden sich ein dunkler Nachthimmel und der markante Sternhaufen der Plejaden.

Jupiter und Venus tauschen langsam die Plätze am Abendhimmel. In den nächsten Tagen erreichen sie ihren geringsten Winkelabstand.

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Der Saturnmond Iapetus und seine seltsame Oberfläche

Der Saturnmond Iapetus besitzt einen rätselhaften Wall um seinen Äquator und ist auf einer Seite dunkel gefärbt.

Bildcredit: NASA, ESA, JPL, SSI, Cassini-Bildgebungsteam

Warum kann ein Mond wie eine Walnuss aussehen? Im unteren Teil dieses Bildes verläuft ein seltsamer Wall um den Äquator des Saturnmondes Iapetus, daher ähnelt er einer beliebten essbaren Nuss. Der Ursprung des Walls ist jedoch nicht bekannt. Zu den Hypothesen zählt Eis, das von unten nach oben gequollen ist; ein Ring, der von oben herabstürzte; oder eine Struktur, die bei seiner Entstehung vor vielleicht 100 Millionen Jahren übrig blieb.

Seltsam ist auch, dass etwa die Hälfte von Iapetus so dunkel ist, dass er von der Erde aus gesehen manchmal fast verschwindet. Der Rest der Oberfläche reflektiert und ist ziemlich hell. Beobachtungen zeigen, dass der Grad der Dunkelheit des Geländes ungewöhnlich gleichmäßig ist, als ob erst kürzlich eine dunkle Beschichtung auf die urzeitliche, von vielen Kratern überzogene Oberfläche aufgetragen worden wäre.

Schließlich gibt es auf Iapetus mehrere große Einschlagbecken. Eins davon ist ein 400 Kilometer großer Krater nahe der Bildmitte. Er ist von hohen Klippen umgeben, die scharf zum Kraterboden abfallen.

Dieses Bild von Iapetus wurde Ende 2004 von der Raumsonde Cassini im Saturnorbit bei ihrem Vorbeiflug an dem Saturnmond aufgenommen.

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Mondsichel und Bedeckung

In der heiteren Abendlandschaft mit Blick über den Rio de la Plata leuchten die Planeten Venus und Jupiter, der neben dem Sichelmond steht.

Bildcredit und Bildrechte: Fefo Bouvier

Am 22. Februar teilte sich der junge Mond bei Sonnenuntergang den westlichen Himmel mit den hellen Planeten Venus und Jupiter. Alle standen in der Ebene der Ekliptik. Die schöne Himmelsbegegnung war auf der ganzen Erde zu sehen.

Doch an manchen Orten war Jupiter eine Weile versteckt, weil er vom Mond bedeckt wurde. Das Bild zeigt den größten Gasriesen im Sonnensystem kurz vor seinem Verschwinden am dunklen Mondrand. Die Aussicht reicht über den Río de la Plata in Colonia del Sacramento in Uruguay.

Die Venus ist auf der ruhigen Himmels- und Flusslandschaft nicht so schüchtern, sie leuchtet in der abklingenden Dämmerung am Horizont. Nächste Woche stehen Venus und Jupiter am Abendhimmel sogar noch näher beisammen.

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Jones-Emberson 1

Der Planetarische Nebel Jones-Emberson 1 ist hier mit rötlicher Außenhülle abgeildet, im Zentrum ist ein weißer Zwergstern zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Serge Brunier, Jean-François Bax, David Vernet, C2PU

Der planetarische Nebel Jones-Emberson 1 ist die Hülle eines vergehenden sonnenähnlichen Sterns. Er liegt etwa 1600 Lichtjahre von der Erde entfernt im scharfsichtigen Sternbild Luchs.

Der expandierende Rest der Atmosphäre des alternden Sterns hat einen Durchmesser von vier Lichtjahren. Die Hülle wurde in den interstellaren Raum abgestoßen, als der Vorrat an Wasserstoff und später Helium im Zentrum des Sterns nach Milliarden Jahren zur Neige ging. Mitten im planetarischen Nebel seht ihr die Reste des Sternkerns: Es ist ein blauer, heißer weißer Zwergstern.

Der blasse Nebel ist auch als PK 164 +31.1 bekannt. Im Okular eines Teleskops ist er nur schwer zu erkennen. Doch dieses Breitbandbild zeigt außergewöhnlich viele Details. Im klaren Sichtfeld sind Sterne in unserer Milchstraße sowie Hintergrundgalaxien im weit entfernt im Universum verstreut.

Auf der kosmischen Bühne ist Jones-Emberson 1 vergänglich, der in ein paar Tausend Jahren verblasst. Doch der heiße Weißer Zwergstern in seinem Zentrum braucht Milliarden Jahre, um abzukühlen.

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Arp 78: Ungewöhnliche Galaxie im Widder

Das Bild zeigt eine Galaxie mit markanten Spiralarmen, von denen einer stark herausgezogen wirkt.

Bildcredit und Bildrechte: Josep Drudis

Die ungewöhnliche Spiralgalaxie Arp 78 befindet sich innerhalb der Grenzen des eigensinnigen Sternbildes Widder. Das Inseluniversum liegt ungefähr 100 Millionen Lichtjahre jenseits der Sterne und Nebel unserer Milchstraße. Sein Durchmesser beträgt gewaltige 200.000 Lichtjahre.

Die Galaxie ist auch als NGC 772 bekannt und stellt auf diesem detailreichen kosmischen Porträt markante äußere Spiralarme zur Schau. Der ausladende Spiralarm in Arp 78 ist von Staubbahnen und jungen blauen Sternhaufen gesäumt, er wird von Gezeiten in galaktischem Maßstab herausgezerrt. Für diese Gezeiten sind wahrscheinlich Wechselwirkungen mit ihrer hellsten Begleitgalaxie verantwortlich, der kompakteren NGC 770 rechts über der größeren Spiralgalaxie.

Die verschwommene, elliptische Erscheinung von NGC 770 ist auf diesem detailreichen Teleskopbild in blasse Sternströme eingebettet. Sie steht in einem hübschen Kontrast zu den gezackten, gelblichen Vordergrundsternen in der Milchstraße.

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Unsere Sonne wird aktiver

Die orangefarbene Sonnenscheibe ist zum Rand hin heller. Am Rand sind Sonnenfackeln zu sehen, die ganze Sonne ist von Spikulen und Filamenten bedeckt.

Bildcredit und Bildrechte: Mehmet Ergün

Unsere Sonne wird immer aktiver. Erst vor zwei Jahren beendete die Sonne ein Aktivitätsminimum, das so ruhig war, dass manchmal Monate ohne einen einzigen Sonnenfleck vergingen. Im Gegensatz dazu ist unsere Sonne dieses Jahr bereits ungewöhnlich aktiv und erreichte ein Aktivitätsniveau wie vor 10 Jahren beim letzten Maximum.

Dieses Bild unserer immer aktiver werdenden Sonne entstand vor zwei Wochen. Die zahlreichen interessanten Strukturen wurden in einer Lichtfarbe fotografiert, die als H-alpha oder Hα bezeichnet wird. Die Aufnahme wurde gefärbt und farbinvertiert. Ein Großteil der Sonnenoberfläche ist von Spikulen bedeckt. Die Aufhellung am Sonnenrand entsteht durch die zunehmende Absorption des relativ kühlen Sonnengases und wird als Randverdunkelung bezeichnet.

Mehrere leuchtende Protuberanzen ragen über den Sonnenrand. Auf der Sonnenvorderseite werden Protuberanzen als Filamente bezeichnet, man sieht sie als helle Streifen. Magnetisch verschlungene aktive Regionen können sowohl dunkel als auch hell sein und enthalten kühle Sonnenflecken. Das Magnetfeld der Sonne bewegt sich in den nächsten Jahren auf ein Maximum zu, doch wir wissen nicht, ob die bereits hohe Aktivität der Sonne weiter zunimmt.

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Komet ZTF über dem Yosemite-Wasserfall

Über dem Wasserfall im Yosemite-Nationalpark leuchtet Komet ZTF am dunklen Himmel neben dem Planeten Mars links daneben.

Bildcredit und Bildrechte: Tara Mostofi

Beides fällt. Das Wasser im Yosemite-Wasserfall in Kalifornien (USA) fällt zur Erde. Der Komet ZTF fällt zur Sonne. Diese doppelte kosmische Kaskade wurde Ende letzten Monats fotografiert. Der blasser werdende Komet C/2022 E3 (ZTF) hatte seine größte Annäherung an die Erde gerade hinter sich gebracht. Der orangefarbene Stern über dem Wasserfall ist Kochab.

Abgesehen von einer kurzen Begegnung mit einem Schwarzbären war das Bild gut geplant. Es ist ein Komposit aus einer Aufnahme des mondbeleuchteten Vordergrundes und einer lang belichteten Hintergrundaufnahme. Daraus entstand eine detailreiche Version des tatsächlichen Anblicks.

Komet ZTF verblasst inzwischen und ist auf dem Weg zurück ins äußere Sonnensystem. Weil seine Bahn von der Gravitation bestimmt wird, könnte man immer noch sagen, er fällt auf die Sonne zu – aber rückwärts.

Galerie des Kometen ZTF: Interessante APOD-Einreichungen
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