M89: Elliptische Galaxie mit äußeren Hüllen und Schwaden

Die Galaxie M89 ist von Schalen und Hüllen umgeben, die sehr glatt wirken. Davor sind Sterne verteilt, die in der Milchstraße liegen.

Bildcredit und Bildrechte: Mark Hanson

Seht ihr sie? Das berühmte Messierobjekt M89 ist scheinbar eine einfache elliptische Galaxie. Es ist von blassen Hüllen und Schwaden umgeben. Die Ursache der Hüllen ist derzeit unbekannt. Sie entstanden wohl durch Gezeitenschweife aus Trümmern, die übrig blieben, als M89 in den letzten Milliarden Jahren viele kleine Galaxien aufnahm. Doch vielleicht sind die Hüllen wie Wellen in einem Teich nach einer Kollision mit einer anderen großen Galaxie, die vor kurzer Zeit Dichtewellen erzeugte. Diese Wellen rieseln nun durch den galaktischen Giganten.

Was auch immer die Ursache war: Dieses Bild zeigt, dass Forschende sich immer mehr darüber einig werden, dass einige elliptische Galaxien in der jüngeren Vergangenheit entstanden sind. Außerdem sind die äußeren Höfe der meisten großen Galaxien nicht glatt, sondern komplex. Das kann viele Gründe haben, zum Beispiel regelmäßige Wechselwirkungen mit kleineren nahen Galaxien. Manchmal werden diese auch verschlungen. Der Hof um unsere Milchstraße ist ein Beispiel für so eine unerwartete Komplexität.

M89 gehört zum nahen VirgoGalaxienhaufen. Er ist ungefähr 50 Millionen Lichtjahre entfernt.

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Der prächtige Nebel in Carina

Der Carinanebel ist riesig, er leuchtet rot und orangefarben mitten im Bild. Dahinter sind viele kleine Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Amit Ashok Kamble

Im Nebel NGC 3372 geschehen einige äußerst seltsame Dinge. Er liegt in einem der hellsten Teile der Milchstraße. Man kennt ihn als den großen Nebel in Carina. Er enthält massereiche Sterne und veränderliche Nebel. Einer davon ist der Schlüssellochnebel NGC 3324. Er liegt in der hellen Struktur rechts neben der Bildmitte. Darin befinden sich mehrere massereiche Sterne, und er hat seine Erscheinung verändert.

Das Bild zeigt den ganzen Carinanebel. Er misst mehr als 300 Lichtjahre. Wir finden ihn etwa 7500 Lichtjahre entfernt im Sternbild Carina. Eta Carinae ist der energiereichste Stern im Nebel. Er war in den 1830er-Jahren einer der hellsten Sterne am ganzen Himmel. Dann verblasste er drastisch. Vielleicht steht Eta Carinae kurz vor einer Explosion als Supernova. Röntgenbilder liefern Hinweise, dass ein großer Teil des Carinanebels eine wahre Fabrik für Supernovae war.

Vortrag: APOD-Herausgeber am 30. Juni in Prag

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Ein ungewöhnliches Loch im Mars

Die Oberfläche im Bild wirkt wie eine relativ glatte altrosarote Schicht, die durchlöchert ist. Darunter kommt ein dunklerer, strukturierter Grund zum Vorschein. Rechts oben ist ein dunkles Loch, in seinem Inneren ist etwas von der graurosa Schicht.

Bildcredit: NASA, MRO, HiRISE, JPL, U. Arizona

Wie entstand dieses ungewöhnliche Loch auf dem Mars? Diese Landschaft erinnert an einen Schweizer Käse. Sie hat zahlreiche Löcher. Alle bis auf eines zeigen den staubigen dunklen Marsboden unter dem verdampfenden hellen Kohlendioxideis.

Das ungewöhnlichste Loch ist rechts oben. Es ist ungefähr 100 Meter groß und reicht anscheinend tiefer hinab. Warum dieses Loch existiert und wieso es von einem runden Krater umgeben ist, kann man nur vermuten. Eine Hypothese besagt, dass es durch einen Meteoriteneinschlag entstanden ist.

Solche Löcher sind sehr interessant. Sie könnten nämlich Zugänge zu tieferen Schichten bieten, die vielleicht in weitläufige Höhlen unter der Oberfläche münden. In diesem Fall wären die natürlichen Tunnel recht gut vor der unwirtlichen Marsoberfläche geschützt. Das macht sie zu relativ guten Kandidaten für mögliches Leben auf dem Mars. Diese Gruben sind daher wichtige Ziele für künftige Raumsonden, Roboter und sogar interplanetare menschliche Forscher.

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IC 418: Der Spirographnebel

Der planetarische Nebel IC 418 sieht aus wie eine Zeichnung, die man mit einem Spirographen gemacht hat. Innen leuchtet der Nebel lila, am Rand orange und rot.

Bildcredit: NASA, ESA und das Hubble-Vermächtnisteam (STScI/AURA); Danksagung: R. Sahai (JPL) et al.

IC 418 hat eine seltsame Struktur. Wie entstand sie? Sie hat eine Ähnlichkeit mit Zeichnungen, die mit einem zyklischen Zeichengerät gemacht werden, daher heißt der planetarische Nebel IC 418 Spirographnebel.

Seine Muster sind nicht nachvollziehbar. Vielleicht entstehen sie im Zusammenhang mit chaotischen Winden, die vom veränderlichen Zentralstern ausgehen. Die Helligkeit des Sterns kann sich in wenigen Stunden unberechenbar ändern. Doch es gibt Hinweise, dass IC 418 vor nur wenigen Millionen Jahren vielleicht ein gut verstandener Stern war, ähnlich wie unsere Sonne.

Vor ein paar Tausend Jahren war IC 418 vielleicht ein gewöhnlicher roter Riesenstern. Als jedoch sein Kernbrennstoff zur Neige ging, begann die äußere Hülle, sich auszudehnen, und hinterließ einen heißen Restkern. Er war dazu bestimmt, ein weißer Zwergstern zu werden. Man sieht ihn in der Bildmitte. Das Licht des zentralen Kerns regt die Atome im Nebel, die ihn umgeben, an und bringt sie zum Leuchten.

IC 418 ist ungefähr 2000 Lichtjahre entfernt und 0,3 Lichtjahre groß. Dieses Bild in Falschfarben entstand mit dem Weltraumteleskops Hubble. Es zeigt die ungewöhnlichen Details.

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Saturn in der Milchstraße

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Mohammad Nouroozi

Saturn steht am Himmel der Erde kurz vor seiner Opposition. Er geht bei Sonnenuntergang auf, leuchtet die ganze Nacht hell und steht nahe der Sichtlinie zu den reichhaltigen Sternfeldern mit Nebeln und undurchsichtigen Staubwolken in der Milchstraße.

Diese prächtige Himmelslandschaft in der Milchstraße ist ein Mosaik aus zwei Bildern, die Anfang des Monats fotografiert wurden. Links über der Mitte steht der weißliche Saturn. Ihr findet den hellen Planeten über dem Kopf des staubigen Pfeifennebels, der unter dem dunklen Fluss zu Antares liegt, dem Alphastern im Skorpion. Die besten Ansichten des riesigen Ringplaneten bietet derzeit die Raumsonde Cassini im Orbit um Saturn. Derzeit ist Cassinis 8. Orbit im großen Finale mit Tauchgang im Gange.

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M27: Kein Komet

Mitten im Bild leuchtet ein bläulicher, wolkiger runder Nebel, der von roten Wolken umgeben ist. Im Hintergrund sind Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Daten: Subaru, NAOJ, Montage und Bearbeitung: Roberto Colombari

Der Astronom Charles Messier jagte im 18. Jahrhundert am Himmel über Frankreich Kometen. Dabei erstellte er fleißig eine Liste an Dingen, die er fand und die definitiv keine Kometen waren. Hier ist Nummer 27 auf seiner Keine-Kometen-Liste. Sie ist inzwischen berühmt.

Astronominnen* im 21. Jahrhundert bezeichnen es als planetarischen Nebel. Doch es ist auch kein Planet, obwohl es in einem kleinen Teleskop rund und wie ein Planet aussieht. Messier 27 (M27) ist ein ausgezeichnetes Beispiel für einen gasförmigen Emissionsnebel, der entsteht, wenn einem sonnenähnlichen Stern der nukleare Brennstoff im Kern zur Neige geht.

So ein Nebel entsteht, wenn ein Stern seine äußeren Schichten in den Weltraum abstößt. Das visuelle Leuchten stammt von Atomen, die vom intensiven, aber unsichtbaren Ultraviolettlicht des Sterns angeregt werden. Die schöne, symmetrische Gaswolke kennen wir unter dem gängigen Namen Hantelnebel. Sie ist größer als 2,5 Lichtjahre und ungefähr 1200 Lichtjahre entfernt. Man sieht sie im Sternbild Füchslein. Dieses tolle Farbbild entstand aus Aufnahmen, die vom 8,2-Meter-Subaru-Teleskop mit Breit- und Schmalbandfiltern aufgenommen wurden.

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Feuerfall im Mondlicht im Yosemite-Nationalpark

Von der dunklen Felswand, die über einem Gewässer aufragt, stürzt ein beleuchteter Wasserfall. Er wird vom Mond beleuchtet, der außerhalb des Bildes untergeht. Oben leuchtet der Sternenhimmel.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Im Yosemite-Nationalpark sieht man an manchen Tagen im Februar bei Sonnenuntergang ein flüchtiger Feuerfall. Dazu müssen das Wetter und die Richtung der untergehenden Sonne passen. Der Horsetail Firefall wird oft von unten fotografiert. Er leuchtet isoliert im Schatten der steilen Wände von El Captain. Dort wird er noch von Sonnenstrahlen beleuchtet, die von der schrägen Felswand daneben reflektiert werden. Das verleiht dem Wasserfall für kurze Zeit eine dramatische feurige Erscheinung.

Doch nur selten wird der Feuerfall am Horsetail bei Monduntergang und sternklarem Himmel fotografiert. Im Mondlicht ist der Feuerfalleffekt noch flüchtiger. Aber man sieht ihn, wenn der Himmel klar ist und ein heller Mond im Westen in der passenden Richtung untergeht.

Als dieses gut geplante Foto entstand, beleuchtete der Dreiviertelmond den Horsetail Firefall, als er am 9. Mai am frühen Morgen unterging. Der Himmel war klar und die Sterne strahlten hell.

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Jupiter umkreisen

Videocredit und Lizenz: NASA, Juno, SwRI, MSSS, Gerald Eichstadt, Sean Doran

Wie ist es, wenn man um Jupiter kreist? Das zeigt dieses Video. Es entstand aus Bildern der NASA-Raumsonde Juno. Sie umkreist derzeit Gasriesen. Kürzlich vollendete Juno auf ihrer weiten elliptischen Bahn ihren sechsten Vorbeiflug an Jupiter. Jeder Umlauf dauert 6 Wochen.

Das Video zeigt den Flug in Zeitraffer. Am Anfang nähert sich die Sonde Jupiters Südpol. Dunkle und helle Wolkenbänder ziehen abwechselnd unter Juno vorbei. Diese Wolken haben komplexe Texturen wie Wirbel, Strudel, Ovale und weite Wolken. Auf der Erde gibt es nichts, was direkt damit vergleichbar wäre. Während die Raumsonde unter Jupiter durchzieht, tauchen neue Wolkenmuster ohne lange Bänder auf. Diese sind enthalten viele fremdartige Wirbel und Ovale.

Juno ermittelt, wie viel Wasser es in der Atmosphäre gibt. Außerdem versucht die Sonde, herauszufinden, ob Jupiter unter den faszinierenden Wolken eine feste Oberfläche hat.

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