Thors Helm

Der Nebel aus türkisen Schlieren mit flügelartigen rötlich-türkisen Fortsätzen erinnert an den Helm eines nordischen Gottes.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Rusterholz (CXIELO Observatory)

Beschreibung: Diese helmförmige kosmische Wolke mit flügelartigen Fortsätzen wird volkstümlich Thors Helm genannt. Thors Helm ist sogar für eine nordische Gottheit von heroischer Größe – er hat einen Durchmesser von 30 Lichtjahren. Eigentlich ist der Helm eher eine interstellare Blase, die von den schnellen Winden des hellen, massereichen Sterns nahe der Blasenmitte aufgebläht wird, während er durch die ihn umgebende Molekülwolke zieht. Der Zentralstern ist ein Wolf-Rayet-Stern – ein extrem heißer Riese, der sich im kurzen Stadium vor einer Supernova befindet. Der Nebel ist als NGC 2359 katalogisiert und befindet sich etwa 15.000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Canis Major. Das scharfe Bild, das mithilfe von Breit- und Schmalbandfiltern erstellt wurde, zeigt eindrucksvolle Details der faserartigen Strukturen des Nebels. Er posiert in blaugrünen Farben starker Emissionen von Sauerstoffatomen im leuchtenden Gas.

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Bärtierchen im Moos

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Bildcredit und Bildrechte: Nicole Ottawa und Oliver Meckes / Eye of Science / Science Source Images

Beschreibung: Ist das ein Außerirdischer? Vielleicht nicht, aber von allen Tieren der Erde ist das Bärtierchen der vielleicht beste Kandidat, weil Bärtierchen dafür bekannt sind, jahrzehntelang ohne Nahrung oder Wasser auszukommen und bei Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt bis weit über dem Siedepunkt von Wasser überleben zu können, aber auch bei Drücken von fast null bis weit über jenem auf dem Meeresgrund, und es kann auch direkte gefährliche Strahlung überleben. Die unglaubliche Überlebensfähigkeit dieser Extremophilen wurde 2011 außerhalb einer Raumfähre in der Umlaufbahn getestet. Bärtierchen sind so langlebig, weil sie einerseits ihre eigene DNA reparieren, aber auch den Wassergehalt ihres Körpers auf wenige Prozent reduzieren können. Manche dieser Miniatur-Wasserbärchen wurden kürzlich beinahe zu Außerirdischen, als sie an Bord der russischen Mission Fobos-Grunt in Richtung des Marsmondes Phobos gestartet wurden, blieben jedoch irdisch, da eine Rakete versagte und die Kapsel im Erdorbit blieb. Bärtierchen kommen auf einem Großteil der Erde häufiger vor als Menschen. Oben ist die eingefärbte Elektronenmikroskopaufnahme eines millimeterlangen Bärtierchens zu sehen, das über Moos krabbelt.

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Die Kometen Lemmon und PanSTARRS am Höchststand

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Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (ESO)

Beschreibung: Zwei eindrucksvolle Kometen erreichen im Lauf der nächsten zwei Wochen ihre höchste Helligkeit. Bei einer seltenen und einzigartigen Fotogelegenheit wurden letzte Woche beide Kometen am Himmel über der Atacamawüste in Südamerika gemeinsam fotografiert.

Komet C/2012 F6 (Lemmon), der im Bild oben links zu sehen ist, stellt einen langen Schweif zur Schau, in dem grüne Ionen markant leuchten. Komet C/2011 L4 (PanSTARRS), der rechts unten nahe dem Horizont zu sehen ist, weist einen hellen Schweif auf, der hauptsächlich aus Sonnenlicht reflektierendem Staub besteht. Die Schweife beider Kometen weisen in etwa zur kürzlich untergegangenen Sonne.

Komet Lemmon wird nächste Woche am Südhimmel vor Sonnenuntergang kaum mit bloßem Auge sichtbar sein, danach ist am besten mit einem Fernglas zu sehen, wie er schwächer wird und langsam nordwärts wandert. Komet PanSTARRS jedoch bleibt nur noch wenige weitere Tage am Südhimmel sichtbar, und danach bleibt er hell genug, um mit bloßem Auge auffindbar sein, während er zum Nordhimmel wandert.

Um den gewaltigen schmelzenden Schneeball PanSTARRS zu finden, sollten Himmelsfreunde kurz nach Sonnenuntergang zum westlichen Horizont blicken. Beobachter weit entfernter Objekte überwachen auch das Hellerwerden des Kometen C/2012 S1 (ISON), der gegen Ende des Jahres 2013 vielleicht eines der hellsten Objekte am ganzen Nachthimmel wird.

Galerie: Helle Kometen von 2013
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IC 1805, der Herznebel

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Bildcredit und Bildrechte: Terry Hancock

Beschreibung: Der Emissionsnebel IC 1805, der sich über fast 200 Lichtjahre ausbreitet, ist eine Mischung aus leuchtendem interstellarem Gas und dunklen Staubwolken. Sein Spitzname Herznebel ist von seiner Valentinstags-bewährten Form abgeleitet. Im etwa 7500 Lichtjahre entfernten IC 1805, der sich im Perseus-Spiralarm unserer Galaxis befindet, werden Sterne gebildet. Nahe der Mitte des kosmischen Herzens befinden sich die massereichen, heißen Sterne eines neu entstandenen Sternhaufens, der als Melotte 15 bekannt und etwa 1,5 Milliarden Jahre jung ist. Ironischerweise befindet sich der Herznebel im Sternbild der mythologischen Königin von Äthiopien (Cassiopeia). Diese detailreiche Ansicht der Region um den Herznebel umfasst etwa zwei Grad am Himmel oder ungefähr vier Vollmonddurchmesser.

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Grand-Canyon-Strichspuren

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Bildcredit und Bildrechte: Babak Tafreshi (TWAN)

Beschreibung: Eines der Naturwunder des Planeten Erde, der Grand Canyon im amerikanischen Südwesten, ist auf dieser frühmorgendlichen Himmelslandschaft zu sehen. Die digital zusammengefügte Bildfolge zeigt die sedimentierten Gesteinsschichten der Schlucht in hellem Mondlicht. Das Alter der freigelegten Sedimentschichten reicht von etwa 200 Millionen bis 2 Milliarden Jahre – ein Fenster in die Vergangenheit in geologischen Zeitdimensionen. Eine aktuelle Studie brachte Hinweise zutage, dass die Schlucht selbst vielleicht schon vor 70 Millionen Jahre durch Erosion ausgehöhlt wurde. Wenn eine Kamera auf einem Stativ fixiert ist, während die Erde rotiert, ritzt jeder Stern einen zierlichen Bogen in den Nachthimmel. Die konzentrischen Bögen laufen um den Himmelsnordpol – die zum Himmel verlängerte Rotationsachse der Erde, die derzeit auf einen Punkt nahe dem hellen Polarstern zeigt.

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Sonnenaufgang über Miass

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Bildcredit und Bildrechte: Marat Ahmetvaleev

Beschreibung: Jeder Tag auf dem Planeten Erde kann mit einem heiteren Sonnenaufgang beginnen, wenn der Himmel langsam über einem goldenen Osthorizont heller wird. Dieses Sonnenaufgangspanorama des Wintermorgens vom 15. Februar scheint so einen Augenblick zu zeigen. Im Nebel fließt ein ruhiger, spiegelglatter Abschnitt des Flusses Miass durch die frostige Landschaft in der Nähe von Tscheljabinsk in Russland. Doch die lange Wolke, die oberhalb am blauen Himmel schwebt, ist die sich entfaltende, zurückgebliebene Spur des Tscheljabinsk-Meteors. Die Dampfspur blieb von dem Weltraumgestein zurück, das nur 18 Minuten zuvor über der Stadt explodiert war und erhebliche Schäden verursacht sowie mehr als 1000 Menschen verletzt hatte. Das Ereignis war gut dokumentiert, zahlreiche Web- und Armaturenbrettkamera-Videoaufnahmen aus der Region wurden bald darauf zusammengetragen, um die Flugbahn des Meteors zu rekonstruieren und die Ursprungsbahn zu berechnen. Vorläufige Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass der Ursprungsmeteoroid zum Apollo-Typ der erdbahnkreuzenden Asteroiden gehört.

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Die Farben Merkurs

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Bildcredit: NASA / JHU Applied Physics Lab / Carnegie Inst. Washington

Beschreibung: Die Farben des innersten Planeten im Sonnensystem sind auf dieser reizenden Ansicht verstärkt und basieren auf globalen Bilddaten der Raumsonde MESSENGER, die Merkur umkreist. Menschliche Augen könnten die eindeutigen Einzelfarben nicht unterscheiden, doch sie sind nichtsdestotrotz echt und zeigen unterschiedliche chemische, mineralogische und physikalische Regionen auf der kraterzerfurchten Oberfläche. Bemerkenswert ist Merkurs große, runde, braun gefärbte Struktur oben rechts, die als Caloris-Becken bekannt ist, das in den frühen Jahren des Sonnensystems durch einen Kometen- oder Asteroideneinschlag entstand. Das urzeitliche Becken wurde anschließend während vulkanischer Aktivität mit Lava überflutet, ähnlich wie bei der Entstehung der Mondmeere. Farbkontraste ergeben auch die hellblauen und weißen jungen Kraterstrahlen – Material, das bei jüngeren Einschlägen ausgesprengt wurde und leicht zu erkennen, wenn es sich über Terrain mit geringem Reflexionsvermögen in dunklerem Blau ausbreitet.

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