Ein Sonnenballett


Videocredit: NASA/Goddard/SDO AIA Team

Beschreibung: Manchmal scheint die Sonne zu tanzen. Erst am vergangenen Silvesterabend zum Beispiel dokumentierte die Raumsonde Solar Dynamics Observatory der NASA, welche die Sonne umkreist, eine eindrucksvolle Protuberanz, die auf der Sonnenoberfläche ausbrach. Die dramatische Explosion wurde im obigen Zeitraffervideo, das vier Stunden abdeckt, im Ultraviolettlicht aufgenommen. Besonders interessant ist das verhedderte Magnetfeld, das eine Art Sonnenballett für das heiße Plasma inszeniert, während dieses zur Sonne zurückfällt. Die Größenordnung der zerfallenden Protuberanz ist gewaltig – die gesamte Erde würde leicht unter den fließenden Vorhang aus heißem Gas passen. Eine bewegungslose Protuberanz bleibt normalerweise etwa einen Monat lang bestehen und kann als koronaler Massenauswurf (KMA) ausbrechen, der heißes Gas ins Sonnensystem verströmt. An dem Energiemechanismus, bei dem eine Sonnenprotuberanz entsteht, wird immer noch geforscht. Während sich die Sonne dieses Jahr einem Sonnenmaximum nähert, werden Sonnenaktivitäten wie ausbrechende Protuberanzen voraussichtlich häufiger auftreten.

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NGC 2170: Himmlisches Stillleben

Das Bildfeld ist dicht mit Sternen und Nebeln gefüllt, einige Teile der Nebel sind von Sternen beleuchtet, andere sind dunkel und an ihrer bräunlichen Farbe erkennbar.

Bildcredit und Bildrechte: Ignacio Diaz Bobillo

Beschreibung: Auf diesem himmlischen Stillleben, das mit einem kosmischen Pinsel gemalt wurde, leuchtet links neben der Bildmitte der staubhaltige Nebel NGC 2170, der das Licht heißer Sterne in seiner Nähe reflektiert. Zu NGC 2170 gesellen sich weitere bläuliche Reflexionsnebel, eine rote Emissionsregion, viele dunkle Absorptionsnebel und ein Hintergrund farbenprächtiger Sterne. Wie die üblichen Haushaltsgegenstände, die Maler von Stillleben häufig als Motive wählen, kommen diese Wolken aus Gas, Staub und heißen Sternen in dieser Umgebung ebenfalls häufig vor – eine massereiche, Sterne bildende Molekülwolke im Sternbild Einhorn (Monoceros). Mon R2, eine gewaltige Molekülwolke, ist eindrucksvoll nahe, schätzungsweise nur 2400 Lichtjahre entfernt. In dieser Entfernung wäre diese Leinwand mehr als 40 Lichtjahre breit.

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NGC 602 und dahinter

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Bildcredit: NASA, ESA und das Hubble Heritage Team (STScI/AURA) – ESA/Hubble Collaboration

Beschreibung: An den Außenrändern der Kleinen Magellanschen Wolke, einer Begleitgalaxie, die etwa 200.000 Lichtjahre entfernt ist, liegt der 5 Millionen Jahre junge Sternhaufen NGC 602. Der von Geburtsgas und – staub umgebene NGC 602 ist auf diesem atemberaubenden Hubblebild der gesamten Region dargestellt. Fantastische Ränder und zurückgefegte Gebilde erinnern stark daran, dass die energiereiche Strahlung und die Stoßwellen der massereichen jungen Sterne in NGC 602 die staubhaltige Materie ausgehöhlt und eine fortschreitende Sternbildung ausgelöst haben, die sich vom Zentrum des Haufens wegbewegt. In der geschätzten Entfernung der Kleinen Magellanschen Wolke umfasst das Bild etwa 200 Lichtjahre, doch eine faszinierende Auswahl an Hintergrundgalaxien ist auf dieser scharfen Hubble-Ansicht ebenfalls zu sehen. Die Hintergrundgalaxien liegen Hunderte Millionen Lichtjahre oder mehr hinter NGC 602.

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Zehn Milliarden Erden

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Illustrationscredit: NASA, F. Fressin (Harvard CfA)

Beschreibung: Wie häufig sind erdgroße Planeten? Ziemlich häufig, wenn man die aktuellsten Daten der NASA-Sonde Kepler in der Erdumlaufbahn hochrechnet. Aktuelle Computermodelle lassen den Schluss zu, dass mindestens einer von zehn Sternen von einem erdgroßen Planeten umkreist wird, womit unsere Galaxis, die Milchstraße, mehr als zehn Milliarden Erden beheimaten würde. Leider gilt diese Schätzung nur für Planeten, die praktisch innerhalb der Merkurbahn kreisen, womit diese heißen Erden keine einladenden Reiseziele für Menschen wären. Dieses Balkendiagramm zeigt den geschätzten Anteil an Sternen, die Planeten verschiedener Größen in sternnahen Umlaufbahnen besitzen. Die Anzahl an sonnenähnlichen Sternen mit erdähnlichen Planeten in erdähnlichen Umlaufbahnen ist sicherlich viel geringer, doch hat Kepler hat soeben die Entdeckung von vier weiteren angekündigt.

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Der Fornax-Galaxienhaufen

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Bildcredit und Bildrechte: Marco Lorenzi

Beschreibung: Wie geht die Entstehung und Entwicklung von Galaxienhaufen vor sich? Um das herauszufinden, untersuchen Astronomen weiterhin die der Erde zweitnächste Galaxienansammlung: den Fornax-Galaxienhaufen, benannt nach dem südlichen Sternbild, in dem die meisten seiner Galaxien zu finden sind. Auch wenn er fast 20-mal weiter entfernt ist als unsere benachbarte Andromedagalaxie, ist Fornax nur etwa 10 Prozent weiter entfernt als der besser bekannte und dichter bestückte Virgo-Galaxienhaufen. Fornax hat eine scharf begrenzte Zentralregion mit vielen Galaxien, entwickelt sich aber noch – sie enthält Galaxiengruppen, die getrennt erscheinen und noch verschmelzen müssen. Fast jeder Klecks im obigen Bild ist eine elliptische Galaxie im Fornax-Haufen. Die pittoreske Balkenspiralgalaxie NGC 1365 unten rechts ist ebenfalls ein bekanntes Mitglied des Fornax-Haufens.

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Die Orion-Geschoße

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Bildcredit: GeMS/GSAOI Team, Gemini Observatory, AURA
Bearbeitung: Rodrigo Carrasco (Gemini Obs.), Travis Rector (Univ. Alaska Anchorage)

Beschreibung: Kosmische Geschoße durchstoßen die Randgebiete des etwa 1500 Lichtjahre von uns entfernten Orionnebels, was auf dieser scharfen Infrarot-Nahaufnahme zu sehen ist. Die relativ dichten Geschoße – heiße Gaswolken mit einem Durchmesser von etwa zehnmal der Bahn Plutos – werden durch gewaltige, energiereiche Sternbildung ausgesprengt und sind auf dem Falschfarbenbild blau abgebildet. Sie leuchten im Licht ionisierter Eisenatome und rasen mit Geschwindigkeiten von Hunderten Kilometern pro Sekunde, ihre Durchbrüche sind von gelblichen Trassen aus schlagartig aufgeheiztem Wasserstoff des Nebels gesäumt. Die kegelförmigen Bugstoßwellen sind bis zu einem fünftel Lichtjahr lang. Das detailreiche Bild wurde mit der neu installierten adaptiven Optik (GeMS) des 8,1-Meter-Teleskop Gemini Süd in Chile erstellt. Um ein größeres Sichtfeld als frühere Generationen adaptiver Optiken zu erzielen, nützt GeMS fünf lasergenerierte Leitsterne, die der Weichzeichnung der Erdatmosphäre entgegenwirken.

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Der flüchtige Quallennebel

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Bildcredit und Bildrechte: Dieter Willasch (Astro-Cabinet)

Beschreibung: Der Quallennebel, normalerweise blass und flüchtig, wurde auf dieser faszinierenden Teleskopansicht eingefangen. Er dümpelt in der Nähe des hellen Sterns Eta Geminorum am Fuß eines himmlischen Zwillings. Der Quallennebel lässt seine Tentakel links neben dem hellen, gebogenen Rand des Emissionsnebels baumeln. Eigentlich ist die kosmische Qualle Teil des blasenförmigen Supernovaüberrestes IC 443, der sich ausdehnenden Trümmerwolke eines massereichen Sterns, der explodiert ist. Das Licht der Explosion erreichte vor mehr als 30.000 Jahren erstmals den Planeten Erde. Wie auch der  Supernova-Überrest Krebsnebel, sein Vetter in astrophysischen Gewässern, enthält IC 443 bekanntlich einen Neutronenstern, der Überrest des kollabierten stellaren Kerns. Der Quallennebel ist etwa 5000 Lichtjahre entfernt. In dieser Distanz hätte dieses Bild eine Breite von etwa 100 Lichtjahren.

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Die große Spiralgalaxie NGC 7424

Hier ist eine ausgefranste Spiralgalaxie mit vielen Sternbildungsgebieten und einem gelblichen Kern abgebildet.

Bildcredit und Bildrechte: SSRO-Süd (S. Mazlin, J. Harvey, D. Verschatse, R. Gilbert) und Kevin Ivarsen (UNC/CTIO/PROMPT)

Beschreibung: Die gewaltigen, gewundenen Arme der von oben sichtbaren Spiralgalaxie NGC 7424, die einen markanten Zentralbalken besitzt, wirken fast hypnotisierend. Dieses Inseluniversum im kopfüber fliegenden Sternbild Kranich (Grus) ist etwa 40 Millionen Lichtjahre entfernt und hat einen Durchmesser von etwa 100.000 Lichtjahren. Damit ist es unserer Milchstraße sehr ähnlich.

Entlang der gewundenen Arme sind viele helle Haufen mit massereichen jungen Sternen zu sehen. Die Sternhaufen sind mehrere hundert Lichtjahre groß. Während massereiche Sterne in den Armen von NGC 7424 entstehen, vergehen sie dort auch. In dieser Galaxie war eine mächtige Sternexplosion zu beobachten, die Supernova SN 2001ig, die lange vor der Aufnahme des obigen Bildes wieder verblasste.

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