Galaxien-Einsteinring SDSSJ1430

Das Bild ist geteilt, links befindet sich ein großes Bildfeld, in dem eine leuchtend blaue ringförmige Nebelstruktur um einen hellen Kern verläuft, rechts sind senkrecht drei Bildfelder angeordnet, die nur einzelne Elemente des Gesamtbildes enthalten.

Credit: A. Bolton (UH/IfA) für SLACS und NASA / ESA

Beschreibung: Was ist groß und blau und kann sich selbst rund um eine ganze Galaxie wickeln? Ein Gravitationslinsen-Abbild. Oben links abgebildet hat die Anziehungskraft einer normalen weißen Galaxie das Licht einer viel weiter entfernten blauen Galaxie durch Gravitation abgelenkt. Normalerweise entstehen bei einer solchen Lichtbeugung zwei voneinander getrennte Bilder der weiter entfernten Galaxie, doch hier ist die Ausrichtung der Linse so präzise, dass die Hintergrundgalaxie zu einem fast vollständigen Ring gekrümmt wird. Da ein solcher Linseneffekt allgemein in einigen Details vor mehr als 70 Jahren von Albert Einstein vorhergesagt wurde, sind Ringe wie SDSSJ1430 nunmehr als Einsteinringe bekannt. SDSSJ1430 wurde im Zuge der Sloan Lens Advanced Camera for Surveys (SLACS)-Kampagne entdeckt, einem Beobachtungsprogramm, das Linsen-Kandidaten untersuchte, die bei der Sloan Digital Sky Survey (SDSS) mit der ACS des Hubble-Weltraumteleskops gefunden wurden. Starke Gravitationslinsen wie SDSSJ1440 sind mehr als kurios – ihre vielfältigen Eigenschaften erlauben Astronomen, die Masse und den Gehalt an Dunkle Materie der Vordergrund-Galaxienlinse zu bestimmen. Unter Berücksichtigung dieser Vorhersagen wurden die SLACS-Daten nun dazu verwendet, beispielsweise zu zeigen, dass die Verteilung der Dunklen Materie mit der gesamten Masse der Galaxien zunimmt. Die rechts eingefügten Bilder sind, von oben nach unten, ein am Computer rekonstruiertes Abbild dessen, wie die blaue Hintergrundgalaxie wirklich aussieht, ebenso wie die weiße Vordergrundgalaxie und schließlich nur die gebeugte blaue Hintergrundgalaxie.

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