Zwei Welten, eine Sonne

Die Sonne scheint auf zwei Welten - dem blauen Planeten Erde und dem Roten Planeten Mars.

Linkes Bild – Credit und Bildrechte: Damia Bouic; Credit rechtes Bild: NASA, JPL-Caltech, MSSS; Digitale Bearbeitung: Damia Bouic

Beschreibung: Wie sehr unterscheidet sich ein Sonnenuntergang auf dem Mars von einem auf der Erde? Zum Vergleich wurden zwei Bilder unseres gemeinsamen Sterns bei Sonnenuntergang fotografiert, eines auf der Erde und eines auf dem Mars.

Die beiden nebeneinander dargestellten Bilder wurden skaliert, sodass sie die gleiche Winkelbreite haben. Eine schnelle Betrachtung zeigt, dass man die Sonne auf dem Mars etwas kleiner sieht als auf der Erde. Das ist einleuchtend, weil der Mars zirka 50 Prozent weiter von der Sonne entfernt als die Erde.

Noch auffälliger ist, dass der Sonnenuntergang auf dem Mars in der Nähe der Sonne deutlich bläulicher erscheint, anders als die typischen orangefarbenen Töne auf der Erde in der Nähe der untergehenden Sonne. Der Grund für die blauen Farbtöne vom Mars ist nicht gänzlich erklärbar, aber wahrscheinlich hängt er mit der den vorwärts streuenden Eigenschaften des Marsstaubes zusammen.

Der irdische Sonnenuntergang wurde im März 2012 in Marseille (Frankreich) fotografiert, während der Sonnenuntergang auf dem Mars2015 vom Roboter-Rover Curiosity der NASA im Krater Gale auf dem Mars fotografiert wurde. Letzte Woche startete ein neuer Rover mit einer Helikopterdrohne an Bord von Mars 2020 zum Roten Planeten.

Zur Originalseite

Verkehrte Stadt unter den Wolken

Die Schatten von Chicago treten unter den Wolken auf dem Michigansee hervor.

Bildcredit und Bildrechte: Mark Hersch

Beschreibung: Wie kann eine Stadt kopfstehen? Die Stadt – Chicago – stand eigentlich richtig herum. Doch die langen Schatten, die sie bei Sonnenuntergang auf den nahen Michigansee warf, sind als Reflexion zu sehen und ließen die Gebäude scheinbar kopfstehen.

Dieses faszinierende, rätselhafte, aber wunderschöne Bild wurde 2014 von einem Fotografen in einem Flugzeug beim Landeanflug an den O’Hare International Airport in Chicago fotografiert. Die Sonne ist sowohl über als auch unter der Wolkendecke zu sehen, unten als Reflexion im ruhigen See. Wenn Sie sehr genau hinsehen – es ist schwierig! -, entdecken Sie als Bonus ein weiteres Flugzeug im Bild, das wahrscheinlich denselben Flughafen ansteuert.

Zur Originalseite

Merkur trifft die Venussichel

Die sichelförmige Venus und der innerste Planet Merkur teilen sich ein Teleskopsichtfeld in Civitavecchia in Italien.

Bildcredit und Bildrechte: Marco Meniero

Beschreibung: Was man hier zwischen den Zweigen eines Eukalyptusbaumes sieht, ist kein heller Stern neben einem Sichelmond. Es sind die Venus in einer Sichelphase und Merkur. Nach Sonnenuntergang teilten sich die beiden inneren Planeten am 22. Mai dieses Teleskopsichtfeld nahe am westlichen Horizont, das in Italien auf einem Balkon in Civitavecchia beobachtet wurde.

Die Venus, das sehr helle Himmelslicht, sinkt in der Abenddämmerung immer tiefer. Ihre scheinbare Größe wächst, und ihre Sichel wird dünner, während sie sich der unteren Konjunktion nähert. Am 3. Juni steht sie zwischen Erde und Sonne.

Der Merkur befindet sich in einer volleren Phase und steigt am westlichen Himmel höher. Am 4. Juni erreicht er seine größte Winkeldistanz von der Sonne. Durch diese besonders enge Begegnung mit der gleißenden Venus war Merkur, der normalerweise am Himmel in der hellen Dämmerung leicht übersehen wird, vom Planeten Erde aus leichter zu finden.

Galerie: bei APOD eingereichte Bilder der Venus-Merkur-Konjunktion 2020
Zur Originalseite

Die Internationale Raumstation spiegeln

Die Internationale Raumstation ISS zieht über den klaren Abendhimmel mit Orion, Venus und den Plejaden über einer Wasserstelle in Wulfsahl bei Gusborn in Norddeutschland.

Bildcredit und Bildrechte: Helmut Schnieder

Beschreibung: Die Internationale Raumstation war noch in Sonnenlicht getaucht, als sie am 25. März kurz nach Sonnenuntergang am Abendhimmel einen Bogen über einer Wasserstelle im norddeutschen Wulfsahl bei Gusborn zog. Links neben der hellen Leuchtspur der Raumstation steht das vertraute Sternbild Orion, rechts daneben die Venus als gleißender Abendstern über dem westlichen Horizont.

Die Szene wurde mit einer Kamera auf Stativ in einer Serie von fünf Aufnahmen festgehalten. Woran erkennt man das? Die kurze Zeitverzögerung zwischen dem Ende einer Aufnahme und dem Beginn der nächsten hinterlässt kleine Lücken in der hellen Spur der ISS.

Sehen Sie genau hin, dann erkennen Sie auch, dass der Himmel, der scheinbar über dem Horizont steht, eigentlich eine Reflexion ist. Das Ergebnisbild wurde senkrecht gespiegelt, und die Nachthimmelslandschaft wurde im spiegelglatten Wasser des kleinen Sees fotografiert.

Zur Originalseite

Blumen-Vollmondaufgang

Der Vollmond geht als Blumenmond in der Nähe von Casaleggio Novara in der Region Piemont auf.

Bildcredit und Bildrechte: Tiziano Boldrini

Beschreibung: Als die Sonne am 7. Mai unterging, stieg der Mond auf und stand hell und voll am Himmel des Planeten Erde. Manche kennen ihn als Blumenmond.

In dieser gespiegelten Dämmerungsszene am Horizont nimmt er scheinbar die rosigen Farbtöne des geröteten Sonnenlichts an. Tatsächlich war es einer der helleren Vollmonde dieses Jahres – die volle Phase ereignete sich diesen Monat innerhalb von 32 Stunden nach dem Perigäum, dem erdnächsten Punkt auf der elliptischen Bahn des Mondes.

Das überschwemmte Feld und der verfallene Kirchturm stehen in der Nähe der Gemeinde Casaleggio Novara in der Region Piemont in Norditalien.

Zur Originalseite

Analemma des Mondes

Mondanalemma aus Mogyoród in der Nähe von Budapest in Ungarn.

Bildcredit und Bildrechte: Gyorgy Soponyai

Beschreibung: Ein Analemma ist die Schleife in Form der Ziffer 8, die man erhält, wenn man ein Jahr lang täglich zur selben Zeit die Position der Sonne markiert. Wenn man ein Analemma des Mondes abbilden möchte, muss man zu einem Trick greifen – und ein bisschen länger warten.

Im Schnitt erreicht der Mond die Position des Vortags am Himmel jeden Tag  etwa 50 Minuten und 29 Sekonden später. Fotografieren Sie daher den Mond am Folgetag 50 Minuten und 29 Sekunden später. Im Laufe einer Lunation – das ist ein Mondmonat – wird dabei eine analemmaförmige Kurve aufgezeichnet, da die Position des Mondes wegen seiner geneigten, elliptischen Bahn wandert.

Für dieses Kompositbild eines Mondanalemmas wählte der Astronom Gyorgy Soponyai den Mondmonat vom 26. März bis 18. April – einen Zeitraum mit gutem Wetter – sowie einen Ort in der Nähe seiner Wohnung bei Mogyoród in Ungarn. Die Sichelmondphasen um Neumond herum, die zu schmal und blass für ein Foto waren, fehlen.

Im Südwesten des Basisbildes, das am 27. März fotografiert wurde, leuchten in der Ferne die Lichter von Budapest.

Zur Originalseite

Ein kosmisches Dreieck

Mond, Venus und der Sternhaufen der Plejaden nach Sonnenuntergang über Saskatchewan in Kanada; Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Scott Aspinall

Beschreibung: Es war ein astronomisches Dreierspiel. Ende des letzten Monats ging links kurz nach Sonnenuntergang der Mond unter – er zeigte eine helle Sichelphase. Rechts ging die Venus unter, sie war letzten Monat der hellste Planet am Abendhimmel und ist es auch diesen Monat. Mit einem kleinen Teleskop konnte man sehen, dass die Venus ihre Halbphase erreicht hatte, somit lag – von der Erde aus gesehen – nur die Hälfte des Planeten im direkten Sonnenlicht und war hell beleuchtet.

Hoch oben und viel weiter entfernt war der Sternhaufen der Plejaden. Mond und Venus wandern vor den Hintergrundsternen, doch die Plejaden tun das nicht – weil sie Hintergrundsterne sind. Zu Beginn dieses Monats schien die Venus direkt vor den Plejaden vorbeizuwandern – ein seltenes Ereignis, das nur alle acht Jahre zu beobachten ist.

Dieses Bild des kosmischen Dreiecks entstand aus einer Serie an Aufnahmen, die mit derselben Kamera im Laufe von 70 Minuten in der Nähe von Avonlea in Saskatchewan (Kanada) fotografiert wurden. Die Positionen der Himmelsobjekte wurden berechnet. Das einzig Ungeplante war der Baum im Vordergrund – der Astrofotograf weiß immer noch nicht, zu welcher Baumart er gehört.

Zur Originalseite

Gegendämmerungsstrahlen über Florida

Gegendämmerungsstrahlen im Dry-Tortugas-Nationalpark bei Sonnenuntergang. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Bryan Goff

Beschreibung: Was passiert hinter diesen Wolken? Die Szene wirkt zwar irgendwie übernatürlich, doch es ist nichts Ungewöhnlicheres als Sonnenuntergang auf der anderen Seite des Himmels.

Hier sind Gegendämmerungsstrahlen zu sehen. Um zu verstehen, was das ist, betrachten Sie gewöhnliche Strahlenbüschel, die immer zu sehen sind, wenn Sonnenlicht durch verstreute Wolken dringt. Sonnenlicht breitet sich eigentlich auf geraden Linien aus, doch die Projektion dieser Linien an den kugelförmigen Himmel bildet Großkreise.

Daher scheinen die Strahlenbüschel einer unter- oder aufgehenden Sonne auf der gegenüberliegenden Seite des Himmels wieder zusammenzulaufen. Am Sonnengegenpunkt, der 180 Grad von der Sonne entfernt ist, werden sie als Gegendämmerungsstrahlen bezeichnet.

Hier sind besonders eindrucksvolle Gegendämmerungsstrahlen abgebildet, die 2016 im Dry-Tortugas-Nationalpark in Florida (USA) fotografiert wurden.

Zur Originalseite