Die größten Satelliten der Erde

Das bläulich gefärbte Bild zeigt links ein Viertel des Mondes, das von Kratern übersät ist. Rechts schwebt die im Vergleich winzige Internationale Raumstation ISS.

Bildcredit und Bildrechte: Tianyao Yang

Was ist das neben dem Mond? Es ist die Internationale Raumstation (ISS). Die ISS schwebt zwar scheinbar in der Nähe des Mondes, in Wirklichkeit ist sie aber weit von ihm entfernt. Sie befindet sich in der Nähe der Erde. Die ISS kreist etwa alle 90 Minuten im niedrigen Erdorbit um unsere große blaue Murmel. Das Foto entstand, als sie fast vor dem Mond vorbeizog. Der Mond läuft in ungefähr einem Monat um die Erde und zeigt der Erde auf diesem Bild nur eine gekrümmte Sichel seiner sonnenbeleuchteten Hälfte.

Dieses Bild wurde Ende März im chinesischen Schanghai fotografiert. Es zeigt nicht nur Details des größten von Menschen gemachten Satelliten der Erde, sondern auch Einzelheiten der von Kratern übersäten, öden Oberfläche des größten natürlichen Begleiters der Erde. In den nächsten Jahren sollen mehr Menschen und Maschinen zum Mond geschickt werden als je zuvor.

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Satelliten hinter den Pinnacles

Das Bild zeigt die als Pinnacles bekannten Felsspitzen in Australien. Hinter den Türmen ist ein Himmel voller Satellitenspuren, viele stammen von der Starlink-Satellitenkonstellation im erdnahen Orbit.

Bildcredit und Bildrechte: Joshua Rozells

Was sind diese Streifen im Hintergrund? Es sind Spuren von Satelliten. Im Vordergrund seht ihr malerische Felsnadeln, die als Pinnacles bekannt sind. Diese mannshohen Gebilde befinden sich im Nambung-Nationalpark in Westaustralien. Sie entstanden durch unbekannte Prozesse aus urzeitlichen Muschelschalen (Kalkstein).

Noch auffälliger ist jedoch der Himmel dahinter. All diese Streifen wurden von Satelliten in einem niedrigen Erdorbit gezogen, die Sonnenlicht reflektieren. Sie wurden in weniger als zwei Stunden fotografiert und digital zu diesem Einzelbild kombiniert. Der Vordergrund entstand danach mit derselben Kamera und am selben Ort. Die meisten der Streifen stammen von der wachsenden Starlink-Flotte an Kommunikationssatelliten, aber nicht alle.

Diese Spuren sind ein allgemeines Zeichen für die zunehmende Zahl an Satelliten, die fast ständig nach Sonnenuntergang bis zur Morgendämmerung über der Erde sichtbar sind. Das Verstehen und Entfernen der Satellitenspuren auf Bildern von erdgebundenen Kameras und Teleskopen ist wichtig, nicht nur für stilvolle Astrofotografie, sondern auch für das wissenschaftliche Verständnis der Menschheit des fernen Universums.

Astrophysik: Mehr als 2800 Codes der Astrophysik-Quellcodebibliothek
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Wie man ein Licht am Himmel erkennt

Grafik zur Erkennung von Himmelslichtern.

Illustrationscredit und -rechte: HK (Die Liga der verlorenen Fälle)

Beschreibung: Was ist dieses Licht am Himmel? Das ist eine häufige Frage, auf die man mit ein paar schnellen Beobachtungen eine Antwort finden kann. Zum Beispiel: Bewegt es sich oder blinkt es? Wenn ja, und wenn ihr in der Nähe einer Stadt wohnt, lautet die Antwort meist: Ein Flugzeug, weil es viele Flugzeuge gibt, aber nur wenige Sterne und Satelliten hell genug sind, um sie über einer künstlichen Lichtglocke zu sehen.

Wenn nicht, und wenn ihr weit von einer Stadt entfernt wohnt, ist das helle Licht wahrscheinlich ein Planet wie die Venus oder der Mars – Erstere steht in der Morgen- oder Abenddämmerung nahe am Horizont. Manchmal ist es wegen der geringen scheinbaren Bewegung eines fernen Flugzeugs nahe am Horizont schwierig, es von einem hellen Planeten zu unterscheiden, aber nach wenigen Minuten kann man ein Flugzeug durch seine Bewegung erkennen.

Immer noch unsicher? Diese Grafik bietet eine witzige, aber meist richtige Einschätzung. Begeisterte Sternenfreundinnen und -freunde haben vielleicht nett formulierte Verbesserungsvorschläge, die willkommen sind.

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Die Nacht der Perseïden


Videocredit und -rechte: Vikas Chander und Dorje Angchuk; Musik: Tea Time via PremiumBeat

Beschreibung: Habt ihr schon einmel einen Meteorschauer erlebt? Um das Naturschauspiel zu dokumentieren, entstand zum Höhepunkts des jüngsten PerseÏden-Meteorstroms über dem Indischen Astronomischen Observatorium in Hanle in Indien, hoch oben im Himalaya, ein Video.

Zu Beginn sinkt die Nacht herab, von links nähert sich die zentrale Ebene unserer Milchstraße, und oben zischen Satelliten im Erdorbit vorbei. Die Blitze der Meteore im Laufe der Nacht, die normalerweise weniger als eine Sekunde aufblitzen, wurden künstlich verlängert. Das grüne Leuchten der meisten Meteore stammt typischerweise von verdampfendem Nickel.

Im weiteren Verlauf des Videos geht Orion auf, und über dem 2-Meter-Chandra-Teleskop im Himalaya und die sieben Röhren des Hochenergie-Gammastrahlen-Teleskops Hagar blitzen Meteore. Der 2 Minuten und 30 Sekunden lange Film endet mit der falschen Dämmerung des Zodiakallichtes und dem Sonnenaufgang.

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Äquinoktium auf einer rotierenden Erde


Bildcredit: Meteosat 9, NASA, earthobservatory, Robert Simmon

Beschreibung: Wann wird die Grenze zwischen Nacht und Tag senkrecht? Heute. Auf dem Planeten Erde ist heute Tagundnachtgleiche, Tag und Nacht sind somit fast gleich lang. Zum Äquinoktium verläuft der Terminator der Erde – die Trennlinie zwischen Tag und Nacht – senkrecht und verbindet Nord– und Südpol.

Ihr seht das auf diesem Zeitraffervideo, das ein ganzes Jahr auf dem Planeten Erde in zwölf Sekunden zeigt. Der Satellit Meteosat 9 im geosynchronen Orbit nimmt täglich zur selben Ortszeit solche Infrarotbilder der Erde auf.

Das Video beginnt mit dem Äquinoktium im September 2010, als die Terminatorlinie senkrecht verlief. Während die Erde um die Sonne kreiste, kippte der Terminator, daher gelangte weniger Sonnenlicht zur Nordhalbkugel, was zum Winter im Norden führte. Im Laufe des Jahres und nach der Hälfte des Videos trat die Tagundnachtgleiche im März 2011 ein. Danach neigte sich die Schattenlinie in die andere Richtung, was zum Winter auf der Südhalbkugel führte – und zum Sommer im Norden.

Das aufgezeichnete Jahr endet mit der nächsten September-Tagundnachtgleiche am Ende einer von vielen Milliarden Reisen der Erde um die Sonne, die bereits stattfanden – und der noch viele weitere folgen werden.

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Glühwürmchen und Milchstraße über Russland

Panorama vom Milogradowka in der russischen Region Primorje mit Milchstraße, Saturn, Nachthimmellicht und Leuchtkäfer.

Bildcredit und Bildrechte: Anton Komlev

Beschreibung: Es begann mit einer Kiefer. Die Idee war, eine imposante Kiefer vor dem zentralen Band unserer Milchstraße zu fotografieren. Vor zwei Monaten wurde der Plan erfolgreich umgesetzt – beide sind markant abgebildet.

Doch das so entstandene Panorama aus 3 Bildern zeigt noch viel mehr. Zum Beispiel sind über den fernen Hintergrund farbenprächtige Sterne verteilt, links oben leuchtet der helle Altair. Der näher gelegene Planet Saturn ist links über dem Horizont zu sehen. Knapp außerhalb der Erdatmosphäre hinterlässt ein Satellit im Erdorbit auf der 25-Sekunden-Aufnahme rechts oben eine Spur. Auch die Erdatmosphäre selbst war unerwarteterweise sichtbar – als grünes Nachthimmellicht im oberen Bereich des Bildes.

Und zu guter Letzt war da zufällig ein Leuchtkäfer. Seht ihr ihn? Im unteren Teil des Bildes ist der gelb blinkende Leuchtkäfer mehrere Male zu sehen, als er vor den sanften Hügeln über dem Milogradowka in der russischen Region Primorje vorbeiflatterte.

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Satelliten über Orion

Geosynchrone Satelliten ziehen vor dem Orionnebel vorbei.

Bildcredit: Amir H. Abolfath

Beschreibung: Was sind diese Streifen über Orion? Die meisten sind Reflexionen von Sonnenlicht an zahlreichen Satelliten im Erdorbit. Für das Auge sehen sie wie eine Reihe von Punkten aus, die über den Dämmerungshimmel ziehen. Die zunehmende Anzahl an Kommunikationssatelliten, einschließlich der SpaceX-Starlink-Satelliten, bereitet vielen Astronomen Sorgen.

Positiv gesehen machen Starlink und ähnliche Satellitenkonstellationen den Himmel nach Sonnenuntergang dynamischer, die satellitenbasierte globale Kommunikation wird schneller, und sie helfen, digitale Dienste in derzeit unterversorgte ländliche Gebieten zu bringen.

Negativ ist jedoch, dass diese Satelliten im niedrigen Erdorbit detailreiche astronomische Beobachtungsprogramme erschweren, vor allem solche, für die man Bilder kurz nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang braucht. Geplante zukünftige Satellitengruppen, die in höheren Umlaufbahnen operieren, können die Erforschung der Tiefen des Universums mit großen bodengebundenen Teleskopen betreffen, die zu jeder Nachtzeit geplant sind.

Die Satelliten auf diesem Bild gehören nicht zu Starlink, sondern befinden sich in einer höheren geosynchronen Umlaufbahn. Es wurde im Dezember 2019 aufgenommen und ist eine digitale Kombination aus mehr als 65 Drei-Minuten-Aufnahmen. Einige dieser Bilder betonen den Orionnebel im Hintergrund, andere zeigen die vorbeiziehenden Satelliten.

SatCon2-Fachseminar vom 12.–16. Juli 2021: Entschärfung von Satellitenkonstellationen

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SuitSat-1: Ein Raumanzug schwebt frei

Vor 15 Jahren wurde Suitsat-1, ein russischer Orlan-Raumanzug, im Erdorbit ausgesetzt.

Bildcredit: Besatzung der ISS Expedition 12, NASA

Beschreibung: Vor 15 Jahren schwebte ein Raumanzug von der Internationalen Raumstation fort, doch es wurde keine Nachforschung eingeleitet. Jeder wusste, dass er von der Besatzung der Raumstation weggeschubst worden war.

Der nicht mehr benötigte russische Orlan-Raumanzug mit der Bezeichnung Suitsat-1, der großteils mit Altkleidung gefüllt war, wurde mit einem schwachen Funksender ausgestattet und im Erdorbit ausgesetzt. Der Anzug umrundete zweimal die Erde, ehe sein Radiosignal unerwartet schwach wurde. Suitsat-1 kreiste weiterhin alle 90 Minuten um die Erde, bis er wenige Wochen später in der Erdatmosphäre verglühte.

Der hier abgebildete leblose Raumanzug wurde 2006 fotografiert, als er von der Raumstation wegtrieb.

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