Einstein-Ring um ein nahes Galaxiezentrum

Fast das gesamte Bild ist von der durscheinenden gelblichen Sternenwolke einer elliptischen Galaxie erfüllt. Um ihr weißlich strahlendes Zentrum verläuft ein ebenso strahlender, kleiner Kreis. Im Hintergrund stehen unzählige weitere, kleine Galaxien in verschiedenen Formen und Farben. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: ESA, NASA, Euclid-Konsortium; Bearbeitung: J.-C. Cuillandre, G. Anselmi, T. Li

Seht ihr den Ring? Wenn ihr die Mitte der abgebildeten Galaxie NGC 6505 ganz genau betrachtet, könnt ihr einen Ring erkennen.

NGC 6505 ist eine nahe gelegene elliptische Galaxie (mit einer Rotverschiebung z=0,042), die ihr hier leicht erkennen könnt. Ihre Schwerkraft vergrößert das Bild einer entfernten Galaxie und verzerrt es zu einem Kreis. Damit ein solcher kompletter Einsteinring entsteht, muss das Zentrum der nahen Galaxie genau vor einem Teil der Galaxie im Hintergrund stehen.

Untersucht man diesen Ring und die Mehrfachbilder der Hintergrundgalaxie, kann man die Masse und den Anteil der dunklen Materie im Zentrum von NGC 6505 bestimmen. Außerdem lassen sich so bisher unsichtbare Details in der verzerrten Galaxie entdecken.

Das ESA-Teleskop Euclid hat dieses Bild in seiner Erdumlaufbahn aufgenommen. Es wurde Anfang dieses Monats veröffentlicht.

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Cassini zeigt Saturn in Infrarot

Die Saturnkugel ist von beigefarbenen Wolkenringen gemustert. Oben ist ein blassblaues sechseckiges Wolkenmuster. Oben ist ein Teil der Ringe zu sehen, links oben fällt der Schatten des Planeten Saturn auf die Ringe.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, SSI; Bearbeitung: Maksim Kakitsev

Saturn schaut im Infrarotlicht ein wenig anders als gewohnt aus. Wolkenbänder zeigen große Strukturen, sogar weitreichende Stürme. Im Infrarotlicht sieht man auch ein sechseckiges Wolkenmuster, welches Saturns Nordpol umkreist. Jede Seite dieses dunklen Sechsecks ist ungefähr so lang wie der Durchmesser der Erde! Dass dieses Hexagon überhaupt existiert, war unvorhergesehen. Seine Herkunft und Stabilität sind noch immer Gegenstand von aktueller Forschung.

Saturns berühmte Ringe kreisen um den Planeten und werfen Schatten auf den Äquator.

Das Bild wurde von der Raumsonde Cassini im Jahr 2014 in verschiedenen Infrafrot-Wellenlängen aufgenommen. 2017 kam die Cassinimission zu ihrem dramatischen Ende: Das Raumschiff wurde gezielt zum Absturz auf den Ringplaneten ab hingelenkt.

Himmlische Überraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (ab 1995, deutsch ab 2007)

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Polarlicht um Saturns Nordpol

Wir sehen Saturn schräg von oben, die Ringe breiten sich übers ganze Bild aus, sie sind oben und unten breiter als der Planet. Am Pol des Planeten leuchten cyanfarbene Polarlichter in Form einer Spirale.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble, OPAL-Programm, J. DePasquale (STScI), L. Lamy (Obs. Paris)

Sind die Polarlichter des Saturn wie die der Erde? Um diese Frage zu beantworten, beobachteten das Hubble-Weltraumteleskop und die Raumsonde Cassini den Nordpol des Saturns gleichzeitig. Das geschah im September 2007 während Cassinis letzten Umläufen um den Gasriesen. In dieser Zeit war der Nordpol des Saturn aufgrund seiner Neigung von der Erde aus deutlich sichtbar.

Dieses Bild ist eine Kombination aus ultravioletten Aurora-Bildern und optischen Bildern der Saturnwolken und -ringe, die alle von Hubble aufgenommen wurden. Wie auf der Erde können auch die nördlichen Polarlichter des Saturn ganze oder teilweise Ringe um den Pol bilden. Anders als auf der Erde sind die Polarlichter des Saturn jedoch häufig spiralförmig. Und sie erreichen ihren Helligkeitsgipfel eher kurz vor Mitternacht und der Morgendämmerung.

Es scheint auch einen Unterschied zu den Jupiter-Auroras zu geben. Die Saturn-Auroras hängen wohl stärker vom Zusammenwirken des inneren Magnetfelds des Saturn mit dem nahen, veränderlichen Sonnenwind ab. Die südlichen Polarlichter des Saturn wurden bereits 2004 auf ähnliche Weise aufgenommen. Damals war der Südpol des Planeten für die Erde deutlich sichtbar.

Himmlische Überraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (ab 1995, deutsch ab 2007)

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Saturn bei Nacht

Der Planet Saturn ist von der Nachtseite aus schräg von oben zu sehen. Die Ringe sind beleuchtet, vom Planeten sieht man eine nach oben gerichtete Sichel, er wirft einen Schatten auf die Ringe.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, Space Science Institute, Mindaugas Macijauskas

Am Nachthimmel der Erde ist der Saturn auffällig hell. Der Anblick im Teleskop macht den Gasriesen mit seinen wunderschönen Ringen oft zur Hauptattraktion von Teleskoptreffen.

Ein atemberaubender Blick auf die Ringe und die Nachtseite des Saturns wie dieser hier ist mit Teleskopen von der Erde aus allerdings nicht möglich. Wenn man vom inneren in das äußere Sonnensystem schaut, kann man nur die Tagseite des Saturn sehen.

Dieses Bild der schmalen, sonnenbeschienenen Saturnsichel mit dem Schatten, der sich über das ausgedehnte und komplexe Ringsystem legt, wurde von der Raumsonde Cassini aufgenommen. Cassini war eine robotische Raumsonde vom Planeten Erde und befand sich 13 Jahre lang in der Umlaufbahn des Saturn, bevor man sie am 15. September 2017 in die Atmosphäre des Gasriesen eintauchen ließ.

Dieses prächtige Mosaik besteht aus Bildern, die von Cassinis Weitwinkelkamera nur zwei Tage vor dem großen Abstieg wurden. Die Nacht auf dem Saturn wird erst dann wieder zu sehen sein, wenn ein anderes Raumfahrzeug von der Erde vorbeischaut.

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Eisriese Neptun mit Ringen

Mitten im Bild leuchtet der Planet Neptun auf ungewohnte Weise, er ist von ebenfalls leuchtenden Ringen umgeben.

Bildcredit: NASA, ESA, CSA, STScI, NIRCam

Der beringte Eisriese Neptun liegt nahe der Mitte dieser Aufnahme des James Webb Space Telescope im nahen Infrarot. Die trübe und ferne Welt ist der am weitesten von der Sonne entfernte Planet. Er ist etwa 30 Mal weiter entfernt als die Erde.

Das dunkle und geisterhafte Aussehen des Planeten ist auf der atemberaubenden Webb-Aufnahme jedoch auf atmosphärisches Methan zurückzuführen, das Infrarotlicht absorbiert. Hoch gelegene Wolken heben sich auf dem Bild jedoch deutlich ab, da sie sich teilweise oberhalb von Neptuns Methanschicht befinden.

Neptuns größter Mond Triton ist mit gefrorenem Stickstoff überzogen und leuchtet im reflektierten Sonnenlicht heller als Neptun. Er ist links oben mit den charakteristischen Beugungsspitzen des Webb-Teleskops zu sehen. Einschließlich Triton sind sieben der 14 bekannten Monde des Neptun auf dem Foto erkennbar.

Die schwachen Ringe des Neptun sind in diesem weltraumgestützten Planetenporträt besonders auffällig. Details des komplexen Ringsystems sind hier zum ersten Mal zu sehen, seit Neptun im August 1989 von der Raumsonde Voyager 2 besucht wurde.

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Mond verdeckt den Saturn

Hinter dem grauen Mond rechts unten taucht in der Bildmitte der Saturn auf. Im Bild wirkt er farbig, seine Ringe sind fast von der Seite zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Pau Montplet Sanz

Was wäre, wenn Saturn plötzlich verschwindet? Tatsächlich tut er das manchmal. Eigentlich macht er das nicht wirklich. Es erscheint nur so. Er entzieht sich menschlichen Blicken, wenn unser Mond sich vor ihn stellt. Eine solche „Saturn-Finsternis“ heißt in Fachsprache Bedeckung oder Okkultation. Vor ein paar Tagen war sie auf einem langen Erdstreifen – von Peru über den Atlantischen Ozean bis nach Italien – sichtbar.

Dieses Farbbild entstand durch Kombination der schärfsten Bilder, die bei dem Ereignis aufgenommen wurden. Die Farben und die relative Helligkeit des blassen Saturns gegenüber dem deutlich helleren Mond wurden danach neu gewichtet. Die Aufnahmen wurden im spanischen Breda kurz vor der Bedeckung aufgenommen. Weitere „Verfinsterungen“ des Saturn durch unseren Mond gibt es bis Ende des Jahres monatlich. Allerdings sind diese flüchtigen Ereignisse selbstredend nur bei klarem Himmel sichtbar – und an den „richtigen“ Positionen auf der Erde.

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Saturn beim Mond

Links über dem Mondrand und einem kleinen Ausschnitt des Mondes mit vielen Kratern geht Saturn auf. Im Vergleich zum Mond ist er nur schwach beleuchtet.

Bildcredit und Bildrechte: Chengcheng Xu

Saturn steht jetzt wieder vor Mitternacht am Nachthimmel des Planeten Erde. Am 24. Juli kam der gut mit bloßem Auge sichtbare Planet am Himmel dem abnehmenden Mond besonders nahe. Von einigen Regionen der Erde aus wurde der Ringplanet sogar bedeckt: Über Teilen von Asien und Afrika und verschwand er für etwa eine Stunde hinter dem Mond. Da der Mond und die hellen Planeten in der Nähe der Ekliptikebene über den Himmel wandern, sind solche Bedeckungen nicht ungewöhnlich, aber sie können überaus eindrucksvoll sein.

Auf dieser Teleskopaufnahme aus Nanjing in der chinesischen Prozinz Jiangsu ist der Saturn kurz vor seinem Verschwinden hinter der Mondscheibe zu sehen. Der Schnappschuss vermittelt den Eindruck, Saturn würde direkt über dem Glushko-Krater stehen, einem jungen Strahlenkrater mit 43 Kilometern Durchmesser in der Nähe des westlichen Mondrandes. Der Mond ist allerdings nur gut 400 Tausend Kilometer von entfernt, verglichen mit der Entfernung des Saturns von 1,4 Milliarden Kilometern.

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Cassini zeigt die Farben Saturns

Ein Teil des Planeten Saturn ist dargestellt. Unten leuchten die Wolken gelborange, oben bläulich. Die Ringe sind sehr schmal, aber sie werfen breite Schatten nach oben, in denen auch Teilungen und Strukturen erkennbar sind.

Bildcredit: NASA, ESA, JPL, ISS, Cassini-Bildgebungsteam; Bearbeitung und Lizenz: Judy Schmidt

Was sorgt für die Farbigkeit von Saturn?

Das heutige Bild von Saturn übertreibt nur wenig, was ein Mensch sehen würde, wenn man über der riesigen Ringwelt schweben könnte. Das Bild wurde 2005 von der robotischen Cassini Raumsonde aufgenommen, die 2004 bis 2017 den Planeten Saturn umkreiste. Die majestätischen Ringe Saturns erscheinen hier nur als dünne braune Kurve. Das ist ihr Glimmen im Infraroten. Die Ringe zeigen ihre komplexe Struktur am besten in den dunklen Schatten, die sie im oberen Bereich auf den Planeten werfen.

Die nördliche Hemisphäre von Saturn kann teilweise bläulich erscheinen. Der Grund ist derselbe wie für das Himmelblau der Erde: Die Moleküle in den wolkenlosen Bereichen beider Planetenatmosphären sind wesentlich besser darin, das blaue als das rote Licht zu streuen.

Schaut man aber tief in Saturns Wolken, wird der natürlich Goldton von Saturns Wolken dominant. Unbekannt ist, warum der südliche Bereich Saturns diese bläulichen Töne nicht zeigt. Eine der Hypothesen ist, dass die Wolken dort höher sind. Ebenfalls unbekannt ist, warum andere Wolken von Saturn golden gefärbt sind.

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