Der verlorene Stern Eta Carinae

Der Homunkulusnebel besteht aus zwei Keulen, die in der Bildmitte hell leuchten. Rechts sind die Keulen von einem roten Nebel umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: NASA, ESA, Hubble; Bearbeitung und Lizenz: Judy Schmidt

Der Stern Eta Carinae explodiert vielleicht bald. Aber niemand weiß, wann – vielleicht nächstes Jahr, vielleicht aber auch in einer Million Jahren. Eta Carinae besitzt etwa 100 Sonnenmassen. Das macht ihn zu einem erstklassigen Kandidaten für eine gewaltige Supernova. Historische Aufzeichnungen berichten, dass Eta Carinae vor etwa 170 Jahren einen ungewöhnlichen Ausbruch erlebte, der ihn zu einem der hellsten Sterne am Südhimmel machte. Eta Carinae im Schlüssellochnebel ist der einzige Stern, bei dem derzeit vermutet wird, dass er natürliches LASER-Licht abstrahlt.

Dieses Bild zeigt Details in dem ungewöhnlichen Nebel, der diesen wilden Stern umgibt. Die hellen, vielfarbigen Streifen, die von Eta Carinaes Zentrum ausgehen, sind vom Teleskop verursachte Beugungsspitzen. Die beiden getrennten Keulen des Homunkulusnebels umschließen die heiße Zentralregion. Rechts im Bild befinden sich einige seltsame radiale rote Streifen. Die Keulen sind von Schlieren aus Gas und Staub durchzogen, die das blaue und ultraviolette Licht absorbieren, das nahe dem Zentrum abgestrahlt wird. Die Streifen sind jedoch nicht erklärbar.

Zur Originalseite

Milchstraße über einem türkisfarbenen Paradies

Das Bild zeigt eine Küstenlinie mit blau leuchtendem Plankton. In der Ferne stehen Bäume. Darüber befindet sich ein Sternenhimmel mit roten Nebeln und dem zentralen Band unserer Milchstraßengalaxie.

Bildcredit und Bildrechte: Petr Horálek / Institut für Physik in Opava

Was leuchte hier? Die Frage ist: im Meer oder am Himmel? Das ungewöhnliche blaue Leuchten im Meer ist Biolumineszenz. Genauer gesagt stammt das Leuchten von Noctiluca scintillans, das ist einzelliges Plankton, das vom Plätschern der Wellen stimuliert wird. Durch das Licht erschreckt und beleuchtet das Plankton Fressfeinde. Auf einer Insel der Malediven war dieses Schauspiel Mitte Februar so intensiv, dass der Astrofotograf es als türkises Paradies bezeichnete.

Am Himmel leuchten die vertrauteren Sterne und Nebel. Das weiße Band, das von künstlich beleuchteten grünen Pflanzen aufsteigt, stammt von Milliarden Sternen in der zentralen Scheibe unserer Milchstraße. Links seht ihr den Sternhaufen Omega Centauri und in der Mitte die berühmte Sterngruppe Kreuz des Südens. Zu den rot leuchtenden Nebeln zählen der helle Carinanebel neben der Mitte und der ausgedehnte Gum-Nebel rechts oben.

Zur Originalseite

Carinanebel Nord

Das Bild zeigt den nördlichen Teil des großen Carinanebels mit dem Gabriela-Mistral-Nebel sowie anderen Nebeln und Sternhaufen.

Bildcredit und Bildrechte: Carlos Taylor

Der große Carinanebel enthält seltsame Sterne und berühmte Nebel. Die riesige Sternbildungsregion ist nach ihrem Heimatsternbild benannt. Sie ist größer und heller als der große Orionnebel, aber weniger bekannt, weil sie so weit südlich liegt und viele Menschen im Norden leben.

Dieses Bild zeigt viele Details im nördlichsten Teil des Carinanebels. Links unten seht ihr den Gabriela-MistralNebel, er besteht aus dem Emissionsnebel IC 2599 aus leuchtendem Gas, der den kleinen offenen Sternhaufen NGC 3324 umgibt. Über der Bildmitte liegt der größere Sternhaufen NGC 3293, rechts daneben seht ihr den Emissionsnebel Loden 153.

Der berühmteste Bewohner des Carinanebels ist jedoch nicht zu sehen. Rechts unten außerhalb des Bildes leuchtet der helle, unberechenbare Stern Eta Carinae, der dem Untergang geweiht ist. Dieser Stern war einst einer der hellsten Sterne am Himmel. Laut Vorhersage explodiert er irgendwann in den nächsten Millionen Jahren als Supernova.

Zur Originalseite

Der Gum-Nebel-Supernova-Überrest

Das Bild zeigt eine großartige Himmelslandschaft mit einer braunen Wüstenstraße im Vordergrund und einen Himmel mit das galaktische Band der Milchstraße mit einem großen roten rechts, dem schwachen Gum-Nebel. Auch die Große Magellansche Wolke ist sichtbar.

Bildcredit und Bildrechte: Victor Lima

Der Gum-Nebel ist der nächstgelegene Supernovaüberrest, daher ist es schwierig, ihn zu beobachten. Der Nebel bedeckt am Himmel 40 Grad und erscheint so groß und blass, dass er leicht im Rauschen eines hellen, komplexen Hintergrundes untergeht.

Auf diesem Weitwinkel-Einzelfoto, das Ende Mai aufgenommen wurde, ist der Gum-Nebel mit seinen roten Emissionen rechts gut erkennbar. Der Bildausschnitt zeigt auch die Atacamawüste in Chile im Vordergrund, dahinter den Carinanebel in der Ebene unserer Milchstraße, die diagonal von links oben abwärts verläuft, und eine Nachbargalaxie, die Große Magellansche Wolke (GMW).

Der Gum-Nebel ist so nahe, dass der vordere Rand viel näher ist als der hintere Rand, die Entfernungen betragen 450 bzw. 1500 Lichtjahre. Der komplexe Nebel liegt in Richtung der Sternbilder Achterdeck und Segel. Seltsamerweise bleibt vieles über den Gum-Nebel unbekannt, zum Beispiel die Zeit und sogar die Anzahl der Supernovaexplosionen seiner Entstehung.

Zur Originalseite

Weltraumteleskop Webb zeigt Carinas Klippen

Das Weltraumteleskop James Webb zeigt einen Wolkenrand im Carinanebel im Sternbild Schiffskiel

Bildcredit: NASA, ESA, CSA, STScI

Sterne haben diese Klippen geschaffen. Genauer gesagt: Die zerstörerischen Winde und das energiereiche Licht der Sterne im offenen Haufen NGC 3324 haben Teile eines Berges aus dunklem, interstellarem Staub im nördlichen Teil des Carinanebels abgetragen. Mehrere dieser Sterne leuchten am oberen Rand dieses sehr detailreichen Bildes, das kürzlich mit dem James-Webb-Weltraumteleskop aufgenommen wurde. Es ist das größte astronomische Teleskop, das je gestartet wurde.

Webb besitzt einen sehr großen Spiegel und kann in Infrarotlicht sehen, das Staub durchdringen kann. Daher konnte es faszinierende Details im Staub abbilden, Hunderte zuvor verborgene Sterne und sogar einige weit entfernte Galaxien darstellen. Die zerklüfteten Klippen im Bild befinden sich in einem Teil von Carina, der als Gabriela-Mistral-Nebel bekannt ist. Wenn man das Bild dreht und einen größeren Ausschnitt betrachtet, sieht er ähnlich aus wie das Profil der berühmten chilenischen Dichterin.

Die Nebelklippen liegen etwa 7600 Lichtjahre entfernt im südlichen Sternbild Schiffskiel (Carina).

Astrophysik: 2800+ Codes in der Astrophysik-Quellcodebibliothek
Zur Originalseite

Berge an Staub im Carinanebel

Das Bild zeigt Staubgebirge im Carinanebel, es sind Sternbildungsregionen im Sternbild Carina (Schiffskiel)

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble; Bearbeitung: Javier Pobes

Im Carinanebel heißt es Sterne gegen Staub, und die Sterne gewinnen. Genauer gesagt verdampfen und zerstreuen die staubigen Sternentstehungsgebiete durch das energiereiche Licht und die Winde von massereichen, neu entstandenen Sternen, in denen sie entstanden.

Die Säule liegt im Carinanebel und ist informell als Mystischer Berg bekannt. Ihre Erscheinung ist von dunklem Staub geprägt, obwohl sie großteils aus klarem Wasserstoff besteht. Staubsäulen wie diese sind in Wirklichkeit viel dünner als Luft. Wie Berge wirken sie nur wegen ihrer relativ kleinen Mengen an undurchsichtigem interstellarem Staub.

Dieses Bild ist etwa 7500 Lichtjahre entfernt. Es wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble fotografiert und zeigt eine etwa drei Lichtjahre breite innere Region von Carina. In wenigen Millionen Jahren werden die Sterne wahrscheinlich die Oberhand gewinnen, und der ganze Staubberg verdampft.

Zur Originalseite

Der große Nebel in Carina

Der große Carinanebel NGC 3372 mit dem Schlüssellochnebel NGC 3324 und dem Stern Eta Carinae ist vermutlich eine regelrechte Supernovafabrik.

Bildcredit und Bildrechte: Ignacio Javier Diaz Bobillo

Beschreibung: In einem sehr hellen Teil der Milchstraße liegt ein Nebel, in dem äußerst seltsame Dinge geschehen. NGC 3372 ist als der große Nebel in Carina bekannt, er enthält massereiche Sterne und veränderliche Nebel. Der Schlüssellochnebel NGC 3324 – die helle Struktur knapp unter der Bildmitte – enthält einige dieser massereichen Sterne.

Hier ist der ganze Carinanebel abgebildet, er umfasst mehr als 300 Lichtjahre und liegt etwa 7500 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schiffskiel. Eta Carinae, der energiereichste Stern im Nebel, war in den 1830er-Jahren einer der hellsten Sterne am Himmel, verlor danach aber dramatisch an Leuchtkraft.

Vielleicht steht Eta Carinae an der Schwelle zu einer Supernovaexplosion. Röntgenbilder lassen vermuten, dass ein Großteil des Carinanebels eine regelrechte Supernovafabrik ist.

Zur Originalseite

Schätze der Nacht auf den Malediven

Alpha Centauri, Hadar, das Kreuz des Südens und der Carinanebel in der Milchstraße über der Insel Madivaru bei den Malediven.

Bildcredit und Bildrechte: Petr Horálek (ESOPhoto-Botschafter, Institut für Physik in Opava)

Beschreibung: Der südlichste Teil der Milchstraße enthält nicht nur die Sterne im Kreuz des Südens, sondern auch Alpha Centauri, das unserer Sonne am nächsten liegende Sternsystem.

Das Kreuz des Südens hat an der Spitze den hellen, gelblichen Stern Gamma Crucis. Eine Linie von Gamma Crucis durch den blauen Stern Acrux am unteren Ende des Kreuzes zeigt zum Himmelssüdpol, der auf diesem Bild von Anfang März über einer kleinen Insel liegt. Diese Insel ist Madivaru auf den Malediven im Indischen Ozean.

Vor dem blassen Sternenlicht der Milchstraße liegt links neben dem Kreuz der dunkle Kohlensacknebel. Noch weiter links entlang der Milchstraße leuchten die hellen Sterne Alpha Centauri (links) und Beta Centauri (Hadar). Alpha Centauri A ist ein sonnenähnlicher Stern, der ein Dreifachsternsystem mit Exoplaneten verankert. Er ist nur 4,3 Lichtjahre entfernt. Von Alpha Centauri aus gesehen wäre unsere Sonne ein heller gelblicher Stern im ansonsten erkennbaren Sternbild Kassiopeia.

Zur Originalseite

Eta Car: 3D-Modell des gefährlichsten bekannten Sterns


Videocredit: NASA, CXC, April Hobart; Text: Michael F. Corcoran (NASA, Catholic U., HEAPOW)

Beschreibung: Welcher ist der gefährlichste Stern in der Nähe der Erde? Viele meinen, es wäre Eta Carinae, ein Doppelsternsystem mit etwa 100 Sonnenmassen, das knapp 10.000 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Eta Carinae ist eine tickende Zeitbombe, er könnte in wenigen Millionen Jahren als Supernova explodieren und dabei die Erde in gefährliche Gammastrahlen tauchen.

Der Stern hatte in den 1840er-Jahren einen spektakulären Ausbruch, bei dem er zum hellsten Stern am Südhimmel wurde, danach verschwand er in wenigen Jahrzehnten in der Versenkung. Der Stern wurde nicht zerstört, doch er ist hinter einer dicken, expandierenden zweilappigen Struktur namens Homunkulus verborgen, die den Doppelstern umgibt. Untersuchungen der Auswürfe liefern forensische Hinweise zur Explosion.

Dank der Beobachtungen der NASA-Satelliten wurde die dreidimensionale Verteilung der Auswürfe visualisiert – von Infrarot über sichtbares und ultraviolettes Licht bis hin zur äußersten Hülle, die Millionen Grad heiß und nur im Röntgenlicht sichtbar ist.

Zur Originalseite

Nördlicher Carinanebel

Der nördliche Teil des Carina-Nebels im Sternbild Schiffskiel.

Bildcredit und Bildrechte: Roberto Colombari

Beschreibung: Der große Carinanebel enthält seltsame Sterne und kultige Nebel. Das riesige Sternentstehungsgebiet ist nach seinem Heimatsternbild benannt. Der Nebel ist größer und heller als der Orionnebel, aber weniger bekannt, weil er so weit im Süden liegt und ein großer Teil der Menschheit weiter nördlich lebt.

Dieses Bild zeigt viele Details im nördlichsten Teil des Carinanebels. Zu den sichtbaren Nebeln zählen halbkreisförmige Fasern, die den aktiven Stern Wolf-Rayet 23 (WR23) ganz links umgeben. Links neben der Bildmitte liegt der Gabriela-MistralNebel, er besteht aus dem Emissionsnebel IC 2599 aus leuchtendem Gas, der den kleinen offenen Sternhaufen NGC 3324 umgibt. Über der Bildmitte liegt der größere Sternhaufen NGC 3293, rechts daneben der relativ blasse Emissionsnebel mit der Bezeichnung Loden 153.

Der berühmteste Bewohner des Carinanebels ist jedoch nicht im Bild. Rechts unten liegt außerhalb des Bildes der helle, wechselhafte, dem Untergang geweihte Stern Eta Carinae. Er war einst einer der hellsten Sterne am Himmel, voraussichtlich explodiert er in den nächsten Millionen Jahren als Supernova.

Zur Originalseite

Vom Orion zum Kreuz des Südens

Kultobjekte des Himmels über dem Bombo-Steinbruch in Ostaustralien.

Bildcredit und Bildrechte: Lucy Yunxi Hu

Beschreibung: Dieser Himmel ist voller leuchtenden Kultobjekte. Ganz links steht das vertraute Sternbild Orion, das von drei einprägsam aufgereihten Gürtelsternen geteilt ist und in dem sich der berühmte Orionnebel befindet. Beide sind teilweise von der Barnardschleife umgeben. Links neben der Mitte strahlt der hellste Stern der Nacht: Sirius.

Über der Bildmitte wölbt sich das zentrale Band unserer Milchstraße. Rechts oben befinden sich die beiden hellsten Begleitgalaxien der Milchstraße, die Große Magellansche Wolke (GMW) und die Kleine Magellansche Wolke (KMW). Ebenfalls ganz rechts seht ihr über dem wolkenverhangenen Horizont das Sternbild Crux aus vier Sternen, die das kultige Kreuz des Südens bilden.

Das Bild entstand aus 18 aufeinanderfolgenden Aufnahmen, die Ende letzten Jahres mit derselben Kamera am selben Ort in Ostaustralien fotografiert wurden. Im Vordergrund öffnen sich die malerischen Basaltsäulen der Bombo-Steinbruchs und geben den Blick auf den weiten Pazifischen Ozean frei.

Zur Originalseite