Das kosmische Netz des Tarantelnebels

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Bildcredit und Bildrechte: Damian Peach

Beschreibung: Es ist die größte und komplexeste Sternbildungsregion der gesamten galaktischen Nachbarschaft und liegt in der Großen Magellanschen Wolke, einer kleinen Satellitengalaxie, die unsere Galaxis umrundet. Ihrer spinnenartigen Erscheinung verdankt diese Region ihren gängigen Namen: Tarantelnebel. Diese Tarantel hat jedoch einen Durchmesser von etwa 1000 Lichtjahren. Würde sie innerhalb der Milchstraße in der Entfernung des Orionnebels liegen, jener nur 1500 Lichtjahre entfernten und der Erde nächstgelegenen Sternenkrippe, würde sie am Himmel mehr als 30 Grad (60 Vollmonde) abdecken. Die faszinierenden Details des Nebels sind annähernd farbecht dargestellt. Die spindeldürren Arme des Tarantelnebels umgeben NGC 2070. Dieser Sternhaufen enthält einige der hellsten und massereichsten Sterne, die wir kennen; sie sind rechts in Blau zu sehen. Da massereiche Sterne schnell leben und jung sterben, ist es wenig überraschend, dass in der Umgebung der kosmischen Tarantel in jüngerer Zeit auch eine Supernova explodierte.

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Im Inneren des Adlernebels

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Bildcredit und Bildrechte: T. A. Rector und B. A. Wolpa, NOAO, AURA

Beschreibung: Von Weitem sieht das Ganze wie ein Adler aus. Ein genauer Blick auf den Adlernebel zeigt jedoch, dass die helle Region eigentlich ein Fenster ins Zentrum einer größeren, dunklen Staubhülle ist. Durch dieses Fenster erscheint eine hell erleuchtete Werkstatt, wo ein ganzer offener Sternhaufen entsteht. In dieser Höhle bleiben große Säulen und runde Globulen aus dunklem Staub und kaltem Molekülgas übrig, in denen immer noch Sterne entstehen. Schon sind mehrere junge helle blaue Sterne zu sehen, deren Licht und Winde die übrig bleibenden Fasern sowie Wände aus Gas und Staub abfackeln und zurückschieben. Der Adler-Emissionsnebel, als M16 bezeichnet, ist etwa 6500 Lichtjahre entfernt, umfasst ungefähr 20 Lichtjahre und ist mit einem Fernglas im Sternbild Schlange (Serpens) zu sehen. Dieses Bild kombiniert drei spezifisch emittierte Farben und wurde mit dem 0,9-Meter-Teleskop auf dem Kitt Peak in Arizona (USA) fotografiert.

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NGC 2359: Thors Helm

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Bildcredit und Bildrechte: Bob und Janice Fera (Fera Photography)

Beschreibung: Diese helmförmige kosmische Wolke mit flügelähnlichen Fortsätzen wird allgemein „Thors Helm“ genannt. Sogar für einen nordischen Gott hat Thors Helm mit einem Durchmesser von etwa 30 Lichtjahren heroische Ausmaße. Tatsächlich ist der Helm eher eine interstellare Blase, aufgebläht vom schnellen Wind des hellen, massereichen Sterns beim Zentrum der Blase, der durch die ihn umgebende Molekülwolke fegt. Der Zentralstern ist als Wolf-Rayet-Stern bekannt und ein extrem heißer Riese, der sich vermutlich in einem kurzen Entwicklungsstadium vor einer Supernova befindet. Der Nebel ist als NGC 2359 katalogisiert und liegt etwa 15.000 Lichtjahre von uns entfernt im Sternbild Großer Hund (Canis Major). Das scharfe Bild, das mithilfe von Breit- und Schmalbandfiltern erstellt wurde, zeigt markante Details der faserartigen Strukturen des Nebels. Die blaugrüne Farbe stammt von den Emissionen der Sauerstoffatome im leuchtenden Gas.

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IC 1805: Licht vom Herzen

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Bildcredit und Bildrechte: César Blanco González

Beschreibung: Der Emissionsnebel IC 1805, der sich über fast 200 Lichtjahre ausbreitet, ist eine Mischung aus leuchtendem interstellarem Gas und dunklen Staubwolken in einer Entfernung von etwa 7500 Lichtjahren im Perseus-Spiralarm unserer Galaxis. Sterne entstanden in dieser Region, deren Spitzname „Herznebel“ von seiner zum Valentinstag passenden Form abgeleitet ist. Die Wolken selbst werden von Sternenwinden geformt, sowie der Strahlung massereicher heißer Sterne im neuen Sternhaufen Melotte 15, der ungefähr 1,5 Millionen Jahre jung ist. Dieses detailreiche Teleskopbild kartiert das überall vorhandene Licht schmaler Emissionslinien der Atome im Nebel auf einer Farbpalette, die durch Hubble-Bilder von Sternbildungsregionen bekannt wurde. Das Sichtfeld umfasst am Himmel zirka zwei Grad oder vier Vollmonddurchmesser. Das kosmische Herz ist im Sternbild Kassiopeia zu finden, der prahlerischen mythischen Königin von Äthiopien.

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Das Zentrum von Auriga

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Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Beschreibung: Das antike Sternbild Auriga, der Fuhrmann, reich an Sternhaufen und Nebeln, reitet hoch am nördlichen Winternachthimmel. Diese detailreiche Mosaik-Teleskopansicht, die im Januar fotografiert wurde, umfasst am Himmel fast 24 Vollmonde (12 Grad) und zeigt einige der bei kosmischen Touristen beliebtesten Ansichten im Fuhrmann. Das dicht gedrängte Feld schweift über die Ebene unserer Milchstraße in die dem Zentrum der Galaxis gegenüberliegende Richtung.

Brauchen Sie eine Wegbeschreibung? Der helle, bläuliche Stern Elnath am unteren Bildrand an der Grenze des Fuhrmanns zu Taurus, dem Stier, ist sowohl als Beta Tauri als auch Gamma Aurigae bekannt. Weit links und fast 300 Lichtjahre entfernt decken die emsig verschlungenen Fasern des Supernovarestes Simeis 147 etwa 150 Lichtjahre ab. Blickt man nach rechts, findet man den Emissionsnebel IC 410, der wesentlich weiter entfernt ist, nämlich etwa 12.000 Lichtjahre.

Der Sterne bildende IC 410 ist berühmt für seinen eingebetteten jungen Sternhaufen NGC 1893 und die kaulquappenförmigen Wolken aus Staub und Gas. Der Flammensternnebel IC 405 ist nur ein wenig weiter entfernt. Seine roten, verschlungenen Wolken aus leuchtendem Wasserstoff werden vom heißen O-Stern AE Aurigae angeregt. Zwei der offenen Sternhaufen unserer Galaxis, M36 und M38 nach Charles Messier, sind im obigen Sternfeld aufgereiht und vielen Himmelsbeobachtern mit Fernglas vertraut.

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Rakete, Meteor und Milchstraße über Thailand

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Bildcredit und Bildrechte: Matipon Tangmatitham

Beschreibung: Kann der Nachthimmel ruhig und surreal zugleich wirken? Als ruhig könnte man auf dem oben gezeigten Panoramabild vom letzten Freitag die blassen Lichter kleiner Städte bezeichnen, die in der dunklen Landschaft im Vordergrund des Nationalparks Doi Inthanon in Thailand leuchten, sowie die zahlreichen Sterne, die über die dunkle Himmelslandschaft verstreut sind. Auch der Planet Venus und ein Band des Zodiakallichtes sind links im Bild zu sehen. Es wurden aber auch ungewöhnliche Ereignisse festgehalten. Erstens scheint das Zentralband unserer Milchstraße – ein normalerweise gewöhnlicher Anblick – hier surreal über dem Boden zu schweben. Weiters wurde rechts im Bild zufällig die Leuchtspur eines Meteors aufgezeichnet. Doch die vielleicht ungewöhnlichste Komponente ist die helle Stelle links neben dem Meteor. Dieser Fleck ist die Abgasfahne einer aufsteigenden Ariane-5-Rakete, die wenige Minuten zuvor in Kourou (Französisch-Guayana) gestartet wurde. Wie viel Glück hatte der Astrofotograf, einen Raketenstart im Bild festzuhalten? Ziemlich viel – der Zeitpunkt für das Foto wurde nicht nach dem Raketenstart gewählt. Ein glücklicher Zufall war auch, dass der Rest des Himmels so fotogen – und vielleicht surreal – war.

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Herz- und Seelennebel

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Bildcredit und Bildrechte: Leonardo Orazi

Beschreibung: Liegen Herz und Seele unserer Galaxis in der Kassiopeia? Wahrscheinlich nicht, aber dort sind zwei helle Emissionsnebel mit dem Spitznamen Herz und Seele zu finden. Der Herznebel mit der offiziellen Bezeichnung IC 1805 ist in der obigen vergrößerbaren Ansicht rechts zu sehen, seine Form erinnert an ein klassisches Herzsymbol. Beide Nebel leuchten hell im roten Licht angeregten Wasserstoffs. Mehrere junge offene Sternhaufen bevölkern das Bild und sind oben in Blau zu sehen, so auch die Mitten der Nebel. Licht braucht etwa 6000 Jahre, um von diesen Nebeln zu uns zu gelangen. Zusammen umfassen sie ungefähr 300 Lichtjahre. Untersuchungen von Sternen und Haufen wie jenen im Herz– und Seelennebel konzentrieren sich darauf, wie massereiche Sterne entstehen, und wie sie ihre Umgebung beeinflussen.

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Zur Erde fallen


Videocredit und -rechte: Red Bull Stratos, GoPro;
Musik: Wilderness is Their Home Now & Satellites (East of the River), ExtremeMusic

Beschreibung: Wie fühlt es sich an, wenn man aus großer Höhe zur Erde fällt? 2012 stellte Felix Baumgartner einen neuen Rekord für den höchsten Sprung auf. Er brach damit den früheren Sturzflug-Rekord von 31,3 Kilometern. Baumgartner sprang bei einem kommerziell organisierten Projekt von einer Ballonplattform, die 39 Kilometer über New Mexico in den USA schwebte, und zeichnete seinen gesamten Sturz auf Video auf. Baumgartner trug einen Druckanzug, der ihn mit atembarer Luft und Wärme versorgte, während er im Ballon aufstieg, und ihn später abkühlte, als durch den Sturz Reibungshitze entstand. Im freien Fall stürzte Baumgartner 36,4 Kilometer tief, ehe er seinen Fallschirm öffnete. Er erreichte dabei eine Geschwindigkeit von mehr als 1000 Kilometern pro Stunde und durchbrach die Schallmauer. Das obige Video zeigt seinen vier Minuten und 19 Sekunden dauernden freien Fall in Echtzeit. Während des waghalsigen Kunststücks trat in der zweiten Minute eine etwas unerwartete, aber potenziell gefährliche Rotation auf, die Baumgartner bewusstlos machen oder ihn zumindest desorientieren hätte können. Nach dem packenden Sturz öffnete Baumgartner die Fallschirme und landete sicher.

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Die fehlenden Krater des Asteroiden Itokawa

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Bildcredit und Bildrechte: ISAS, JAXA

Beschreibung: Wo sind die Krater des Asteroiden Itokawa? Sie fehlen – unverhofft. Der japanische Robotersonde Hayabusa näherte sie sich 2005 dem die Erdbahn kreuzenden Asteroiden und schickte Bilder einer Oberfläche, wie sie nie zuvor auf einem anderen Körper des Sonnensystems fotografiert wurde, und die vielleicht völlig frei von Kratern ist. Die wahrscheinlichste Annahme für das Fehlen der üblichen runden Dellen besagt, dass der Asteroid Itokawa ein Geröllhaufen ist – ein Haufen aus Gesteins- und Eisbrocken, die durch ihre geringe Gravitation nur lose zusammengehalten werden. Falls dem so ist, entstehen Krater vielleicht nicht so leicht – oder sie werden gefüllt, wenn der Asteroid von einem vorbeiziehenden Planeten gerüttelt oder einem massereichen Meteor getroffen wird. Aktuelle erdgebundene Beobachtungen des Asteroiden Itokawa zeigten, dass ein Teil des Inneren eine höhere mittlere innere Dichte aufweist als der andere Teil – eine weitere unerwartete Entdeckung. Die Mission Hayabusa brachte Bodenproben von Itokawa zur Erde, die Hinweise auf die urzeitliche Geschichte des ungewöhnlichen Asteroiden, aber auch unseres gesamten Sonnensystems liefern.

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NGC 5101 und Freunde

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Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Beschreibung: Dieses scharfe Teleskop-Sichtfeld enthält zwei helle Galaxien. Die Balkenspirale NGC 5101 (oben rechts) und das fast von der Seite sichtbare System NGC 5078 liegen am Himmel etwa 0,5 Grad oder zirka die scheinbare Breite eines Vollmondes auseinander. Beide liegen innerhalb der Grenzen des gewundenen Sternbildes Hydra (Wasserschlange). Sie sind ungefähr 90 Millionen Lichtjahre entfernt und ähnlich groß wie unsere Milchstraße. Wenn sie tatsächlich gleich weit entfernt sind, beträgt ihre projizierte Entfernung nur etwa 800.000 Lichtjahre, das ist knapp die halbe Entfernung zwischen der Milchstraße und der Andromedagalaxie. NGC 5078 interagiert mit einer kleineren Begleitgalaxie, die als IC 879 katalogisiert ist und knapp links unter dem hellen Kern der größeren Galaxie liegt. Über das ganze farbenprächtige Feld sind noch weiter entfernte Hintergrundgalaxien verstreut. Manche sind sogar durch die von oben sichtbare Scheibe von NGC 5101 hindurch zu sehen. Die markanten Zackensterne liegen jedoch im Vordergrund, weit innerhalb unserer eigenen Milchstraße.

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Die Nacht verbirgt die Welt

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Bildcredit und Bildrechte: Babak Tafreshi (TWAN)

Beschreibung: Die Sterne traten hervor, als die Abenddämmerung auf dieser heiteren Himmelslandschaft verblasste, frei nach dem persischen Sprichwort „Die Nacht verbirgt die Welt, aber sie enthüllt ein Universum.“ In dieser Szenerie vom letzten November ging die Sonne über dem Norden von Kenia unter, und die Nacht verbarg bald das Ufer des Turkanasees, der viele Nilkrokodile beherbergt. Diese Region ist wegen ihres Reichtums an menschlichen Fossilien als Wiege der Menschheit bekannt. Eine gleißende Venus, damals der Abendstern der Welt, dominierte die sternklare Nacht. Doch auch zarte Sterne, kosmische Staubwolken und leuchtende Nebel im anmutigen Bogen unserer Galaxis, der Milchstraße waren zu sehen.

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