Sieben staubige Schwestern in Infrarot

Das Sichtfeld mit faserartigem Staub ist in verschiedene Abschnitte in unterschiedlichen Farben eingeteilt. Im Hintergrund leuchten Sterne.

Bildcredit: NASA, WISE, IRSA, Bearbeitung und Bildrechte: Francesco Antonucci

Ist das wirklich der berühmte Sternhaufen der Plejaden? Sie sind für ihre kultigen blauen Sterne bekannt, doch hier sind die Plejaden in Infrarotlicht abgebildet, sodass der umgebende Staub die Sterne überstrahlt. Drei Infrarotfarben wurden in visuelle Farben umgewandelt (R=24, G=12, B=4.6 Mikrometer). Die Basisbilder stammen von der NASA-Raumsonde WISE zur Weitwinkel-Durchmusterung in Infrarot im Erdorbit.

Der Sternhaufen der Plejaden ist als M45 katalogisiert. Er wird landläufig Sieben Schwestern genannt und liegt zufällig in einer vorbeiziehenden Staubwolke. Das Licht und die Winde der massereichen Sterne der Plejaden stoßen bevorzugt kleinere Staubteilchen ab. Dadurch wird der Staub – wie man sieht – zu Fasern geschichtet.

Die Plejaden im Sternbild Stier (Taurus) sind ungefähr 450 Lichtjahre entfernt. In dieser Entfernung umfasst das Bild etwa 20 Lichtjahre.

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Sternentstehung im Kaulquappennebel

Siehe Beschreibung. Die Kaulquappen im Sternhaufen IC410 im Sternbild Fuhrmann; Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: WISE, IRSA, NASA; Bearbeitung und Bildrechte: Francesco Antonucci

Beschreibung: Was bedeutet dieser Tumult im Kaulquappennebel? Sternbildung. Die staubige Strahlung im Kaulquappennebel IC 410 liegt ungefähr 12.000 Lichtjahre entfernt im nördlichen Sternbild Fuhrmann (Auriga). Die Wolke aus leuchtendem Gas ist größer als 100 Lichtjahre und wird von Sternwind und der Strahlung des eingebetteten offenen Sternhaufens NGC 1893 geformt.

Die hellen, jungen Haufensterne entstanden vor etwa 4 Millionen Jahren in der interstellaren Wolke, sie sind im gesamten Sterne bildenden Nebel verteilt. In der Nähe der Bildmitte sind zwei auffällige, relativ dichte Materieströme, die von der Zentralregion des Nebels wegführen. Diese 10 Lichtjahre langen kosmischen Kaulquappenformen sind mögliche Orte aktueller Sternbildung in IC 410. Das Bild wurde in Infrarotlicht mit dem Satelliten Wide Field Infrared Survey Explorer (WISE) der NASA aufgenommen.

Ausschreibung: Forschungsstelle für AufbaustudentIn bei APOD
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Junge Sterne in der Rho-Ophiuchi-Wolke

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Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, WISE

Beschreibung: Wie entstehen Sterne? Um das herauszufinden, schufen Astronomen mit WISE, dem dem Wide-field Infrared Survey Explorer, diese reizende Falschfarben-Komposition in Infrarotwellenlängen mit Staubwolken und eingebetteten, neu entstandenen Sternen. Die kosmische Leinwand zeigt eine der nächstliegenden Sternbildungsregionen, es sind Teile des Wolkenkomplexes um Rho Ophiuchi, der ungefähr 400 Lichtjahre entfernt am südlichen Rand des aussprechbaren Sternbildes Ophiuchus (Schlangenträger) liegt.

Junge Sterne, die in einer großen Wolke aus kaltem molekularem Wasserstoff entstanden sind, heizen den umgebenden Staub auf und sorgen für das infrarote Leuchten. Sterne im Entstehungsprozess, die als junge stellare Objekte oder YSOs bezeichnet werden, sind in die kompakten rosaroten Nebel eingebettet, die man hier sieht. Vor den neugierigen Augen optischer Teleskope sind sie jedoch verborgen.

Eine Untersuchung der Region in durchdringendem Infrarotlicht brachte entstehende und neu entstandene Sterne zum Vorschein, deren Durchschnittsalter auf etwa 300.000 Jahre geschätzt wird. Verglichen mit dem Alter der Sonne von 5 Milliarden Jahren ist das extrem jung. Der auffällige rötliche Nebel rechts unten, der den Stern Sigma Scorpii umgibt, ist ein Reflexionsnebel aus Staub, der Sternenlicht streut.

Diese Ansicht von WISE wurde 2012 veröffentlicht. Sie umfasst an die 2 Grad und bedeckt in der geschätzten Entfernung der Rho-Ophiuchi-Wolke ungefähr 14 Lichtjahre.

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Der Orionnebel in Infrarot von WISE

Das Bild zeigt den Orionnebel mit nur wenigen Sternen und in völlig ungewohnten Farben.

Bildcredit: WISE, IRSA, NASA; Bearbeitung und Bildrechte: Francesco Antonucci

Beschreibung: Der prächtige Nebel im Orion ist ein faszinierender Ort. Er ist mit bloßem Auge sichtbar und erscheint als kleiner, verschwommener Fleck im Sternbild Orion. Doch dieses Bild, ein Falschfarbenmosaik aus vier Bildern, die in verschiedenen Spektralbändern des infraroten Lichtes mit dem Observatorium WISE im Erdorbit aufgenommen wurden, zeigt den Orionnebel als turbulente Umgebung von kürzlich entstandenen Sternen, heißem Gas und dunklem Staub.

Die Energie für einen Großteil des Orionnebels (M42) stammt von den Sternen des Trapezium-Sternhaufens, der nahe der Mitte dieses Bildes zu sehen ist. Das orangefarbene Leuchten, das die hier abgebildeten hellen Sterne umgibt, ist ihr eigenes Sternenlicht, das von verschlungenen Staubfasern reflektiert wird, welche einen Großteil der Region bedecken. Der aktuelle Orionnebel-Wolkenkomplex, der den Pferdekopfnebel enthält, löst sich im Laufe der nächsten 100.000 Jahre langsam auf.

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Der Blaue Pferdekopfnebel in Infrarot

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Bildcredit: WISE, IRSA, NASA; Bearbeitung und Bildrechte: Francesco Antonucci

Beschreibung: Der blaue Pferdekopfnebel sieht im Infrarotlicht ganz anders aus. Im sichtbaren Licht erscheint der reflektierende Staub des Nebels blau und ist wie ein Pferdekopf geformt. Im Infrarotlicht entsteht jedoch ein komplexes Labyrinth aus Fasern, Höhlen und Kokons aus leuchtendem Staub und Gas, dadurch ist es schwierig, das Bild des Pferdes zu erkennen.

Dieses Bild des Nebels in drei Infrarotfarben (R=22, G=12, B=4,6 Mikrometern) entstand aus Daten, die mit der Raumsonde Wide Field Infrared Survey Explorer (WISE) der NASA erfasst wurden. Der Nebel ist als IC 4592 katalogisiert, er ist ungefähr 40 Lichtjahre breit und liegt etwa 400 Lichtjahre entfernt im Sternbild Skorpion in der Ebene unserer Milchstraße. IC 4592 ist blasser als der besser bekannte Pferdekopfnebel im Orion, bedeckt aber eine breitere Winkelregion. Der Stern, der den Staub beleuchtet und aufheizt, ist Nu Scorpii, der als gelber Stern links neben der Mitte zu sehen ist.

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NGC 7822: Sterne und Staubsäulen in Infrot

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Bildcredit: WISE, IRSA, NASA; Bearbeitung und Bildrechte: Francesco Antonucci

Beschreibung: Junge Sterne leeren ihre Kinderstube in NGC 7822. Helle Ränder und komplexe Staubskulpturen im Nebel dominieren diese detailreiche Himmelslandschaft, die mit dem Satelliten Wide Field Infrared Survey Explorer (WISE) der NASA in Infrarotlicht fotografiert wurde.

NGC 7822 liegt am Rand einer riesigen Molekülwolke im nördlichen Sternbild Kepheus. Die leuchtende Sternbildungsregion ist etwa 3000 Lichtjahre entfernt. Die Energie für die atomare Lichtemission des Nebelgases stammt von der energiereichen Strahlung der heißen Sterne, deren mächtigen Winde zusammen mit ihrem Licht ebenfalls die dichteren Säulengestalten formen und erodieren. Im Inneren der Säulen könnten durch Gravitationskollaps immer noch Sterne entstehen, doch die Säulen werden erodiert, daher werden entstehende Sterne schlussendlich vom Vorrat an Sternenstoff abgeschnitten.

Dieses Feld ist in der geschätzten Entfernung von NGC 7822 etwa 40 Lichtjahre groß.

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Junge Sterne in der Rho-Ophiuchi-Wolke

Mitten im Bild leuchten weißlich-grüne Staubnebel, die von dunklen Staubwolken umgeben sind. Rechts unten leuchtet ein heller roter Nebel um einen Stern.

Credit: NASA, JPL-Caltech, WISE-Team

Beschreibung: Staubwolken und eingebettete neu entstandene Sterne leuchten auf dieser Komposition in Falschfarben von WISE, dem Wide-field Infrared Survey Explorer. Das Bild wurde in infraroten Wellenlängen aufgenommen.

Die kosmische Leinwand zeigt eine der am nächsten gelegenen Sternbildungsregionen, sie ist Teil des Rho-Ophiuchi-Wolkenkomplexes, der etwa 400 Lichtjahre entfernt nahe dem südlichen Rand des Sternbildes Schlangenträger (Ophiuchus) liegt.

Nachdem die jungen Sterne in einer großen Wolke aus kaltem, molekularem Wasserstoff entstanden sind, heizen sie den Staub in ihrer Umgebung auf und erzeugen so das infrarote Leuchten. Sterne im Entstehungsprozess werden als junge stellare Objekte oder YSOs bezeichnet. Sie sind vor den Augen optischer Teleskope verborgen. Hier sind sie in den kompakten, rötlichen Nebel eingebettet.

Wenn man die Region im alles durchdringenden Infrarotlicht genau untersucht, kommen Sterne zum Vorschein, die noch entstehen oder neu entstanden sind. Ihr durchschnittliches Alter wird auf etwa 300.000 Jahre geschätzt. Das ist extrem jung, verglichen mit dem Alter der Sonne von etwa fünf Milliarden Jahren.

Der markante rötliche Nebel rechts unten, der den Stern Sigma Scorpii umgibt, ist ein Reflexionsnebel, er leuchtet im Sternenlicht, das vom Staub gestreut wird. Diese Ansicht von WISE ist fast zwei Grad breit, das entspricht in der geschätzten Entfernung der Rho-Ophiuchi-Wolke etwa 14 Lichtjahre.

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Ausreißerstern Zeta Oph

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Credit: NASA, JPL-Caltech, WISE-Team

Beschreibung: Wie ein Schiff, das durch das kosmische Meer pflügt, zieht der Ausreißerstern Zeta Ophiuchi eine gewölbte interstellare Bugwelle oder Kopfwelle, die auf diesem Infrarotbild der Raumsonde WISE zu sehen ist.

Der bläuliche Stern Zeta Oph ist etwa 20-mal massereicher als die Sonne. Er steht in der Mitte dieser Falschfarben-Ansicht und bewegt sich mit 24 Kilometern pro Sekunde nach oben. Sein starker Sternwind eilt ihm voraus, er komprimiert dabei die staubhaltige interstellare Materie und heizt sie auf. So entsteht die kurvenförmige Stoßfront. In der Umgebung liegen Wolken aus relativ unbewegtem Material.

Wie ist dieser Stern in Bewegung geraten? Zeta Oph war wahrscheinlich ursprünglich Teil eines Doppelsternsystems mit einem massereicheren und daher kurzlebigeren Begleitstern. Als der Begleiter als Supernova explodierte und katastrophal an Masse verlor, wurde Zeta Oph aus dem System geschleudert.

Zeta Oph ist etwa 460 Lichtjahre entfernt und 65.000-mal leuchtstärker als die Sonne. Er wäre einer der hellsten Sterne am Himmel, wenn er nicht von undurchsichtigem Staub umgeben wäre. Das 1,5 Grad breite WISE-Bild ist in der geschätzten Entfernung von Zeta Ophiuchi etwa 12 Lichtjahre breit.

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