Neon-Saturn

Saturn wurde von der Raumsonde Cassini in mehreren Farben von Infrarot aufgenommen. Diese Aufnahmen sind in Falschfarben dargestellt. Optisch leuchtet Saturn wie eine Neonreklame.

Bildcredit: VIMS Team, U. Arizona, ESA, NASA

In einem gewissen Licht leuchtet Saturn wie ein Neonschild. Dieses Kompositbild zeigt drei Infrarot-Frequenzbereiche in Falschfarben. Saturn hat zwar einen relativ geringen Anteil an dem Element Neon. Doch die Details des beringten Gasriesen erinnern hier an ein Leuchtschild.

Das bläulichste Band von Infrarotlicht ist oben in Falschfarben-Blau gezeigt. In diesem Licht erscheint Saturn dunkel, doch die dünnen Saturnringe reflektieren stark das Licht der Sonne. Saturns B-Ring ist so dick, dass nur wenig reflektiertes Licht durchkommt. Daher erscheint er als dunkler Bereich zwischen Saturns A- und C-Ring.

Der röteste Infrarotbereich ist oben in Falschfarben-Rot gezeigt. In diesem Licht strahlt Saturn ein überraschend detailreiches thermisches Leuchten ab. Es zeigt Bänder aus riesigen orkanartigen Stürmen, die um den ganzen Planeten verlaufen. Am Nordpol ist in dieser Farbe ein rätselhaftes sechseckiges Wolkensystem erkennbar. Das mittlere Infrarotband ist in Falschfarbengrün dargestellt. In diesem Licht reflektiert Saturns Atmosphäre stark, wenn sie von der Sonne beleuchtet wird.

Das Bild wurde 2007 von der Roboter-Raumsonde Cassini aufgenommen. Sie kreist in einer Distanz von ungefähr 1,6 Millionen Kilometern um Saturn.

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Jupiter 2015

Die Bilder zeigen die Wolkenoberflächen von Jupiter im Lauf von 10 Stunden. Die Aufnahmen entstanden mit dem Weltraumteleskop Hubble.

Bildcredit: NASA, ESA, Amy Simon (GSFC), Michael Wong (UC Berkeley), Glenn Orton (JPL-Caltech)

Hier könnt ihr zwei interessante globale Karten von Jupiters gebänderten Wolkenoberflächen vergleichen. Sie entstand aus Bilddaten des Weltraumteleskops Hubble. Schiebt einfach den Mauspfeil über die scharfe Projektion oder klickt stattdessen hier.

Beide Projektionen des ganzen Planeten wurden am 19. Jänner schrittweise fotografiert, während der größte Gasriese 10 Stunden rotierte. Es sind die ersten Bilder einer geplanten Serie jährlicher Porträts. Sie werden im Rahmen des Programms „Archiv der Atmosphären äußerer Planeten“ gesammelt. Beim Vergleich kann man Wolkenbewegungen und Windgeschwindigkeiten in der dynamischen Atmosphäre des Planeten messen.

Der große Rote Fleck ist sein berühmter langlebiger Wirbelsturm. Darin treten Windgeschwindigkeiten von 500 Kilometern pro Stunde auf. Innen rotiert eine gekrümmte Faser. Die Bilder zeigen, dass der Rote Fleck weiterhin schrumpft. Er ist jedoch immer noch größer als der Planet Erde. Rechts darunter posiert das Oval BA. Es ist auch als Kleiner Roter Fleck bekannt.

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Vollmond, Vollerde

Der Mond ist voll beleuchtet und vor der Erde gelegen, die ebenfalls voll beleuchtet ist. Der Trabant wirkt ungewöhnlich, nur links oben ist ein dunkler Fleck zu sehen. Das Bild zeigt die Rückseite, die wir von der Erde aus nicht sehen.

Bildcredit: NASA, NOAA/DSCOVR

Am 16. Juli war der Mond neu. Seine vertraute Vorderseite, die zum Planeten Erde zeigt, lag im Schatten. Doch an diesem Tag fotografierte die Earth Polychromatic Imaging Camera (EPIC) der Raumsonde Deep Space Climate Observatory (DSCOVR) dieses Bild.

Der offenbar volle Mond wandert hier über die volle Erde. Die Sonde war 1,6 Millionen Kilometer entfernt. Die voll beleuchtete Mondhalbkugel, die an der Position der Raumsonde zu sehen war, ist die weniger vertraute erdabgewandte Seite. Die Sonde befindet sich außerhalb der Mondbahn zwischen Erde und Sonne.

Die Rückseite des Mondes ist erst seit Beginn des Weltraumzeitalters bekannt. Sie ist fast frei von dunklen Mondmeeren, die auf der Halbkugel des Mondes sichtbar sind, die immer zur Erde gerichtet ist. Nur der kleine dunkle Fleck des Mare Moscoviense (Moskauer Meer) auf der Rückseite ist links oben deutlich erkennbar. Der Nordpol des Planeten Erde liegt bei 11 Uhr. Der Kontinent Nordamerika wird gerade vom Wirbelsturm Dolores besucht. Er liegt etwa in der Mitte.

Der Mondrand hat leichte Farbränder. Sie entstehen, weil sich der Mond im Bildfeld bewegt. Die Einzelbilder der Kamera wurden nämlich kurz nacheinander mit verschiedenen Farbfiltern aufgenommen und dann kombiniert.

Die Raumsonde DSCOVR beobachtet Erde und Sonnenwind. Damit kann man das Weltraumwetter vorhersagen. Etwa zweimal im Jahr sind ähnliche Bilder von Mond und Erde möglich, wenn die Sonde die Ebene der Mondbahn kreuzt.

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Jupiter, Ganymed und der Große Rote Fleck

Links neben dem voll beleuchteten Jupiter schwebt der Mond Ganymed. Auf Jupiter zeichnen sich zwei markante braune Wolkenbänder zwischen beigen Wolken ab. In einem davon befindet sich der Rote Fleck links neben der Mitte.

Bildcredit und Bildrechte: Damian Peach/SEN

Ganymed ist der größte Mond im Sonnensystem. Er posiert auf diesem scharfen Schnappschuss neben Jupiter, dem größten Planeten. Das Szenario wurde am 10. März mit einem kleinen Teleskop auf der Erde fotografiert. Es zeigt auch Jupiters großen Roten Fleck. Er ist der größte Sturm im Sonnensystem.

Ganymed hat einen Durchmesser von etwa 5260 Kilometern. Damit schlägt er die drei anderen galileischen Begleiter und sogar den Saturnmond Titan. Dieser ist 5150 Kilometer groß. Der Erdmond hat einen Durchmesser von 3480 Kilometern.

Der Große Rote Fleck schrumpfte zwar in jüngster Zeit. Doch er ist immer noch ungefähr 16.500 Kilometer groß. Jupiter ist der größte Gasriese im Sonnensystem. Sein Äquatordurchmesser beträgt ca. 143.000 Kilometer. Das ist fast ein Zehntel vom Durchmesser der Sonne.

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Ein Staubteufel auf dem Mars

Über die grobe, rotbaune Marsoberfläche wirbelt ein weißer Staubteufel. Er wirft einen Schatten nach rechts.

Bildcredit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Als der Frühling im Norden des Mars zu Ende ging, spionierte die HiRISE-Kamera an Bord des Mars Reconnaissance Orbiter diesen Einheimischen aus. Der wirbelnde Staubteufel zog 2012 über die flache, staubbedeckte Amazonis Planitia. Sein Kern hat einen Durchmesser von ungefähr 140 Metern.

In einer Staubfahne wirbelt er Staub in die dünne Marsatmosphäre hoch. Sie reicht etwa 20 Kilometer nach oben. Staubteufel kommen in dieser Region auf dem Mars häufig vor. Sie entstehen, wenn die Oberfläche von der Sonne erwärmt wird und warme Luftströme aufsteigen und anfangen zu rotieren. Bei Staubteufeln auf anderen HiRISE-Bildern wurden bei der Windgeschwindigkeit Spitzen von bis zu 110 km/h beobachtet.

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Ungewöhnliche Schwaden über dem Mars

Die Animation zeigt die Entwicklung einer rätselhaften Schwade auf dem Mars in einem Zeitraum von 35 Minuten. Sie ist mit einem Pfeil markiert.

Bildcredit und Bildrechte: W. Jaeschke

Wie entstehen diese ungewöhnlichen Schwaden auf dem Mars? Das ist nicht genau bekannt. Im März 2012 wurden sie von Amateurastronominnen* aus aller Welt auf Bildern des Roten Planeten entdeckt und bestätigt. Vielleicht findet man ähnliche Schwaden bereits auf Archivbildern von 1997.

Die Schwaden können bis zu 200 Kilometern hinaufreichen. Daher gibt es vermutlich keinen Zusammenhang zwischen ihnen und Staub auf der Oberfläche, der vom Wind aufgewirbelt wurde.

Eine Schwade blieb elf Tage lang bestehen. Daher sind die Erscheinungen wohl zu langlebig für ein Polarlicht. Laienforschende suchen weiterhin am Terminator und in den Randregionen des Mars nach neuen hohen Schwaden. Die Satelliten-Armada im Marsorbit kann jede neu entdeckte Schwade genauer untersuchen.

Diese Zeitraffer-Animation zeigt 35 Minuten. Sie wurde am 20. März vom Entdecker der Schwade aufgenommen. Er ist Anwalt im US-Bundesstaat Pennsylvania.

Umfrage: Was sind diese ungewöhnliche Marsschwaden?

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Tornado und Regenbogen über Kansas

Das Bild wirkt friedlich, ist aber sehr stürmisch. Hinten hängt ein Tornadotrichter vom dunklen Wolkenhimmel, Hagel peitscht durchs Bild. Über der sonnenbeschienenen Szene leuchtet ein Regenbogen.

Bildcredit und Bildrechte: Eric Nguyen (Oklahoma U.), www.mesoscale.ws

Diese Szenerie wirkt fast heiter, wäre da nicht der Tornado. 2004 fotografierte der Sturmjäger Eric Nguyen in Kansas diesen Tornado, der sich anbahnte, im Licht eines Regenbogens.

Hier türmt sich eine weiße Tornadowolke auf. Sie hängt von einer dunklen Sturmwolke herab. Die Sonne leuchtet hinter dem Fotografen durch eine Wolkenlücke am Himmel und scheint vorne auf die Gebäude. Das Sonnenlicht wird von den Regentropfen reflektiert und bildet einen Regenbogen.

Zufällig endet der Tornado scheinbar direkt beim Regenbogen. Die Streifen im Bild sind Hagel. Er wird von hochwirbelnden Winden vorbeigefegt. Tornados sind die gewaltigste Art von Stürmen, die wir kennen. Mehr als 1000 Tornados entstehen jedes Jahr auf der Erde, viele in der Tornado Alley.

Wenn ihr beim Fahren einen Tornado seht, versucht nicht, ihm zu entkommen. Parkt das Auto sicher, geht zu einem Sturmkeller oder kriecht unter Kellerstufen.

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Saturns wirbelnde Wolkenlandschaft

Saturns Nordpol rückte 2012 ins Sonnenlicht. Hier befindet er sich an der Licht-Schatten-Grenze, dem Terminator. In der Mitte ist ein dunkelroter runder Strudel, außen herum verläuft eine sechsseitige Sturmstruktur. Rechts oben leuchten die Saturnringe in hellem Blau.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Die Weitwinkelkamera der Raumsonde Cassini schickte Ende 2012 ihre ersten Ansichten von Saturns hohem Norden, die von der Sonne beleuchtet wurden. Dazu gehört dieses faszinierende Falschfarbenbild vom Nordpol des Ringplaneten. Das Komposit entstand aus Bilddaten im nahen Infrarot. Die niedrigen Wolken sind rot gefärbt und hohen grün. Daher wirkt Saturns Wolkenlandschaft sehr lebhaft.

Der orkanartige Sturm am Nordpol ist in irdischen Maßstäben gewaltig tief, rot und etwa 2000 Kilometer groß. Die Wolken am äußeren Rand rasen mit mehr als 500 Kilometern pro Stunde. Der große, gelblich-grüne sechsseitigen Strahlstrom ist als Hexagon bekannt. In seinem Inneren wirbeln auch andere atmosphärische Strudel. Die Bögen der augenfälligen Ringe des Planeten leuchten in hellem Blau. Sie verlaufen rechts über den Wolkenoberflächen.

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