Planetarischer Nebel Mz3: der Ameisennebel

Der planetarische Nebel im Bild erinnert an eine Ameise. In der Mitte ist ein heller Stern, von dem helle, runde gewellte Wolken nach links und rechts ausgehen. Von diesen reichen lange, strahlenförmige Ströme weit hinaus.

Bildcredit: NASA, ESA, R. Sahai (JPL) et al., Hubble-Vermächtnis-Team

Warum ist diese Ameise keine große Kugel? Der planetarische Nebel Mz3 wird von einem Stern ausgestoßen, der unserer Sonne sehr ähnlich und sicherlich ziemlich rund ist. Warum also erzeugt das Gas, das von ihm ausströmt, einen Nebel in Ameisenform, der überhaupt nicht rund ist?

Es gibt einige Hinweise für eine Antwort: Die hohe Geschwindigkeit des strömenden Gases von 1000 km/s. Die Länge der beobachteten Struktur von einem Lichtjahr. Und schließlich der Magnetismus des Sterns mitten im Nebel.

Eine mögliche Antwort lautet, dass Mz3 einen zweiten, schwächeren Stern versteckt, der in sehr engem Orbit um den helleren Stern kreist. Eine andere Hypothese besagt, dass die Rotation und das Magnetfeld des Zentralsterns das Gas in bestimmte Bahnen lenkt.

Da der Zentralstern unserer Sonne anscheinend sehr ähnlich ist, hoffen Astronomen*, dass wir mehr Hinweise auf die Zukunft unserer eigenen Sonne und der Erde erhalten, sobald wir die Geschichte dieser riesigen Weltraum-Ameise besser verstehen.

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NGC 6164: Ein Drachenei

Der Nebel mitten im Bild wirkt klein und kompakt. Er ist von einem weiten Hof umgeben. Im Hintergrund sind rötlich leuchtende Wolken und Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Daniel Stern

Der schöne Emissionsnebel NGC 6164 wurde von einem seltenen, heißen, sehr hellen Stern vom O-Typ – einem Stern mehr als 40-mal so schwer wie die Sonne – erzeugt. Der Stern ist im Zentrum des Bildes zu sehen. Er ist nur 3 – 4 Millionen Jahre alt. In nur noch einmal höchstens 4 Millionen Jahren findet der massereiche Stern in einer Supernova-Explosion sein Ende.

Der Durchmesser des Nebels beträgt knapp 4 Lichtjahre. Er zeigt eine bipolare Symmetrie. Dadurch sieht er ähnlich aus wie einer der häufigeren planetarischen Nebel. Bei einem planetarischen Nebel umgibt eine Gaswolke einen sonnenähnlichen Stern, der zu einem weißen Zwerg wurde. Wie viele planetarische Nebel hat auch NGC 6164 einen weitreichenden, schwachen Halo, der auf einem lang belichteten Foto der Region sichtbar wird. Dieser Halo breitet sich in das umgebende interstellare Medium aus und stammt wahrscheinlich von einer früheren aktiven Phase des Zentralsterns.

Diese großartige teleskopische Aufnahme wurde aus verschiedenen Bildern zusammengesetzt, die mit verschiedenen Schmalband- und Breitbandfiltern aufgenommen wurden. Die Aufnahmen mit Schmalbandfilter zeigen Wasserstoff in Rot und Sauerstoff in Grün. Die Aufnahmen mit Breitbandfilter zeigen das Sternenfeld, das den Nebel umgibt. NGC 6164 ist umgangssprachlich auch als der Drachenei-Nebel bekannt. Er ist 4200 Lichtjahre von uns entfernt und befindet sich im Sternbild Winkelmaß (Norma).

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Der bipolare Drachenei-Emissionsnebel

In der MItte leuchtet ein braunorangefarbener Nebel, dessen Form an ein Ei erinnert. Darum herum sind blau leuchtende Nebelhüllen angeordnet, sie wirken eher unregelmäßig.

Bildcredit und Bildrechte: Rowan Prangley

Wie hat ein Stern diesen wunderschönen Nebel entstehen lassen? Im Zentrum des Emissionsnebels NGC 6164 ist ein ungewöhnlich massereicher Stern. Der Zentralstern wurde oft mit einer Perle in einer Muschel oder einem Ei, das von den mythischen Drachen des Altars bewacht wird, verglichen.

Der Stern, der im Bild im Zentrum zu sehen ist und als HD 148937 in den Katalogen steht, ist so heiß, dass das ultraviolette Licht, das er ausstrahlt, das Gas, das ihn umgibt, aufheizt. Dieses Gas wurde wahrscheinlich vom Stern viel früher schon ausgestoßen, vermutlich das Ergebnis einer gravitationellen Interaktion mit einem gravitativen Sternbegleiter. Ausgestoßenes Material könnte vom Magnetfeld des Sterns zusammengesammelt worden sein, was dem bipolaren Nebel seine charakteristische symmetrische Form gegeben hat.

NGC 6164 hat einen Durchmesser von ungefähr 4 Lichtjahren und liegt rund 3.600 Lichtjahre entfernt in Richtung des südlichen Sternbildes Winkelmaß (Norma).

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Der Pistaziennebel

Mitten im Bild leuchtet ein bläulicher Nebel mit einigen purpurfarbenen Nebelflecken am Rand. Im Hintergrund sind Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Bray Falls und Chester Hall-Fernandez

Dieser Nebel wurde noch nie zuvor bemerkt. Neu entdeckte Nebel haben meist eine kleine Winkelgröße und werden von Fachleuten mit großen Teleskopen entdeckt. Der Pistaziennebel wurde jedoch von engagierten Amateuren entdeckt, und er ist – wenn auch sehr blass – fast so groß wie der Vollmond.

Heutzutage schaffen Amateure sogar mit kleinen Teleskopen lange Belichtungszeiten von viel größeren Himmelsbereichen als die meisten professionellen Teleskope. So können sie sowohl noch unbekannte ausgedehnte Emissionsregionen um bekannte Objekte entdecken als auch gänzlich unbekannte Objekte finden, zum Beispiel neue Nebel.

Der hier gezeigte Pistaziennebel ist in Emissionen von Sauerstoff (blau) und Wasserstoff (rot) abgebildet. Die Natur des heißen Zentralsterns ist derzeit nicht bekannt. Der Nebel kann daher erst als planetarischer Nebel deklariert werden, wenn sich der Zentralstern als weißer Zwergstern herausstellt.

Diese Darstellung ist ein Komposit aus Bildern mit mehr als 70 Stunden Belichtung, die Anfang Juni unter dem dunklen Himmel in Namibia aufgenommen wurden.

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NGC 6164: Drachenei-Nebel mit Halo

Das Bild zeigt einen heißen O-Stern im Sternbild Winkelmaß (Norma), der Drachenei genannt wird, er ist von einem Nebel umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: Russell Croman

Der Stern in der Mitte schuf das alles. Er wird als Drachenei bezeichnet, das sind seltene, heiße, leuchtstarke O-Sterne, die etwa 40-mal massereicher sind als die Sonne.

Der Stern erzeugte nicht nur den komplexen Nebel NGC 6164 in seiner unmittelbaren Umgebung, sondern der auch den umschließenden blauen Halo. Sein Name leitet sich teilweise von der Nähe zum malerischen Nebel NGC 6188 ab, der als „Die kämpfenden Drachen des Altars“ bekannt sind. In drei oder vier Millionen Jahren beendet der massereiche Stern sein Leben voraussichtlich mit einer Supernovaexplosion.

Der Nebel umfasst etwa vier Lichtjahre und hat eine bipolare Symmetrie, daher sieht er einem der häufigeren planetarischen Nebel ähnlich. Planetarische Nebel sind die gasförmigen Hüllen um ablebende sonnenähnliche Sterne. Wie viele planetarische Nebel hat auch NGC 6164 einen ausgedehnten blassen Halo, der auf diesem detailreichen Teleskopbild der Region blau abgebildet ist. Das Material breitet sich in das umgebende interstellare Medium aus, der blaue Halo wurde wahrscheinlich bei einer früheren aktiven Phase des O-Sterns ausgestoßen.

NGC 6164 ist 4200 Lichtjahre entfernt und liegt im südlichen Sternbild Winkelmaß (Norma).

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Planetarischer Nebel Mz3: Der Ameisennebel

Der planetarische Nebel Mz3n sieht aus wie einie riesige Weltraumameise.

Bildcredit: R. Sahai (JPL) et al., Hubble-Vermächtnis-Team, ESA, NASA

Beschreibung: Warum ist diese Ameise keine riesige Kugel? Der planetarische Nebel Mz3 wird von einem sonnenähnlichen Stern ausgestoßen, der sicherlich rund ist. Doch warum bildet das ausströmende Gas einen ameisenförmigen Nebel, der eindeutig nicht rund ist?

Zu den Hinweisen zählen vielleicht die hohe Geschwindigkeit von 1000 km/s des ausgestoßenen Gases, die Länge von Lichtjahren der Struktur und der Magnetismus des hier gezeigten Sterns im Zentrum des Nebels. Eine mögliche Erklärung lautet, dass Mz3 einen zweiten, dunkleren Stern verbirgt, der auf einer engen Bahn um den hellen Stern kreist. Eine andere Hypothese besagt, dass die Eigenrotation und die Magnetfelder des Zentralsterns das Gas kanalisieren.

Da der Zentralstern unserer Sonne ähnlich zu sein scheint, hoffen Astronomen, dass ein besseres Verständnis der Geschichte dieser riesigen Weltraumameise nützliche Hinweise auf die wahrscheinliche Zukunft unserer Sonne und Erde liefert.

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NGC 6188 und NGC 6164

Mitten im Bild leuchtet ein blauer Hintergrund, über den dunkle Staubwolken verlaufen. das Blau ist von dunklen Nebeln umgeben, die teilweise in orange leuchtende Wolken übergehen.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh und Rick Stevenson

NGC 6188 ist eine riesige Sternbildungsregion. In den Wolken lauern fantastische Formen aus leuchtendem Gas. Der Emissionsnebel ist etwa 4000 Lichtjahre entfernt. Er liegt am Rand einer riesigen Molekülwolke im südlichen Sternbild Altar. Die Molekülwolke ist in sichtbaren Wellenlängen des Lichts unsichtbar.

In der eingebetteten Ara-OB1-Assoziation befinden sich massereiche junge Sterne. Sie sind vor nur wenigen Millionen Jahren in der Region entstanden. Die Sterne formen die dunklen Gestalten mit ihren Sternwinden. Außerdem bringen sie durch intensive UV-Strahlung den Nebel zum Leuchten. Der Auslöser für die aktuelle Sternbildung waren wahrscheinlich Winde und Supernovae, bei denen frühere Generationen massereicher Sterne explodierten. Sie fegten das Molekülgas auf und komprimierten es.

Die kosmische Leinwand zeigt auch den ungewöhnlichen Emissionsnebel NGC 6164. Er leuchtet rechts unter NGC 6188. Auch er entstand durch einen massereichen OStern in der Region. Die Gashülle von NGC 6164 ist auffallend symmetrisch. Sie hat einen blassen Halo, der ähnlich aussieht wie viele planetarische Nebel. Der Halo umgibt den hellen Zentralstern.

Das eindrucksvoll große Sichtfeld ist mehr als 3 Grad breit, das ist so viel wie sechs Vollmonde nebeneinander. In der geschätzten Entfernung von NGC 6188 entspricht das mehr als 200 Lichtjahren. Das Komposit entstand aus drei Bildreihen, die kombiniert wurden.

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Der planetarische Nebel Mz3: Der Ameisennebel

Der Nebel im Bild erinnert an eine Ameise. Das Hubble-Bild zeigt einen planetarischen Nebel im Sternbild Winkelmaß.

Bildcredit: R. Sahai (JPL) et al., Hubble-Vermächtnisteam, ESA, NASA

Warum ist das keine große Kugel, sondern eine Ameise? Ein sicherlich runder, sonnenähnlicher Stern stößt den planetarischen Nebel Mz3 aus. Warum entsteht aus dem Gas, das von ihm ausströmt, ein ameisenförmiger Nebel, der eindeutig nicht rund ist?

Ein Hinweis ist, dass das Gas mit einer sehr hohen Geschwindigkeit ausgestoßen wird. Sie beträgt 1000 km/s. Die Struktur ist ein Lichtjahr lang. Über dem Zentrum des Sterns sind die Magnetfelder des Sterns erkennbar. Eine mögliche Antwort lautet daher, dass Mz3 einen zweiten, weniger hellen Stern verdeckt, der in geringem Abstand um den hellen Stern kreist.

Eine andere Hypothese besagt, dass die Rotation und das Magnetfeld des Zentralsterns das Gas kanalisieren. Der Zentralstern ist anscheinend unserer Sonne sehr ähnlich. Forschende hoffen, die Geschichte dieser riesigen Weltraumameise besser zu verstehen. Das liefert vielleicht nützliche Erkenntnisse zur möglichen Zukunft unserer Sonne und der Erde.

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