Enceladus-Sichel

Vor dunklem Hintergrund leuchtet rechts die Sichel des Eismondes Enceladus.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

In diesem Bild der Raumsonde Cassini taucht die dem Saturn zugewandte Seite des faszinierenden inneren Mondes Enceladus aus dem Schatten auf. Norden ist dabei oben. Dieser dramatische Moment fand im November 2016 statt, als Cassini etwa 130.000 Kilometer von der hellen Sichel des Mondes entfernt und die Kamera fast in Richtung Sonne gerichtet war.

Diese ferne Welt reflektiert über 90 Prozent des einfallenden Sonnenlichts. Ihre Oberfläche weist also in etwa dieselbe Reflektivität auf wie frischer Schnee. Enceladus ist bei gerade einmal 500 Kilometern Durchmesser ein überraschend aktiver Mond.

Anhand von Bildern und Messdaten, die die Cassini-Sonde bei ihren Vorbeiflügen gesammelt hat, konnten Wasserdampf und Eiskörner nachgewiesen werden, die aus Geysiren am Südpol austreten. Außerdem gibt es Hinweise auf einen Ozean aus flüssigem Wasser, der unter der Eiskruste des Mondes verborgen ist.

Zur Originalseite

Polarlicht und Milchstraße über Norwegen

Hinter einem malerischen Vordergrund ist ein sternenklarer Nachthimmel zu sehen. Im Vordergrund sind abgerundete Felsen und eine Person vor einem entfernten Meer zu sehen. Im Hintergrund befinden sich Bänder der Milchstraße und helle Polarlichter.

Bildcredit und Bildrechte: Giulio Cobianchi

Was sind diese beiden riesigen Bögen am Himmel? Der vielleicht bekanntere ist das zentrale Band unserer Milchstraße auf der linken Seite. Die gewaltige Scheibe aus Sternen und Nebeln umschließt hier scheinbar einen Großteil des südlichen Himmels. Unter dem Sternenbogen sind der rostig-orangefarbene Planet Mars und die ausgedehnte Andromeda-Galaxie zu sehen.

Doch die kalte Polarnacht bot noch mehr! Einige Minuten lang erschien in dieser kalten arktischen Nacht ein zweiter großer Bogen am Himmel, er war doppelt und umschloss einen Teil des nördlichen Himmels: ein Polarlicht. Polarlichter sind viel näher als Sterne, sie bestehen aus leuchtender Luft hoch oben in der Erdatmosphäre.

Außerhalb des grünen Polarlichtbogens leuchtet eine Sternengruppe, die landläufig als Großer Wagen bekannt ist. Dieses Digitalkomposit aus 20 Bildern wurde Mitte November 2022 über den Inseln von Lofoten in Norwegen aufgenommen.

Das APOD-Jahr 2023: RJNs Vortrag beim Nachthimmel-Netzwerk
Zur Originalseite

Der Große Wagen über dem Pyramidenberg

Eine Landschaft mit hohen Bergen in der Ferne und immergrünen Bäume in der Nähe. Oben ist ein sternenklarer Himmel, an dem die Sterne des Großen Wagens leicht erkennbar sind. Ein Rollover-Bild beschriftet die Namen der Sterne des Großen Wagens.

Bildcredit und Bildrechte: Steve Cullen

Wann haben Sie diese Sterngruppe zum ersten Mal kennengelernt? Obwohl sie vielen Kulturen überall auf der Erde als Sternbild bekannt ist, haben sie den Asterismus mit ganz verschiedenen Merkhilfen oder folkloristischen Geschichten verbunden: In den USA ist der Asterismus als Große Schöpfkelle bekannt, in Großbritannien als Pflug, in Frankreich als Kasserolle und im deutschen Sprachraum als Großer Wagen. Die sieben Sterne sind allerdings kein offizielles Sternbild, sondern Bestandteil einer sehr viel größeren Figur: Der Name, der 1922 von der Internationalen Astronomischen Union festgelegt wurde, ist Große Bärin (Ursa Major; Anmerkung zur deutschen Übersetzung: „Der Bär“ wäre im Lateinischen „ursus“).

Die anerkannten Namen der Sterne von links nach rechts sind: Alkaid, Mizar/ Alcor, Alioth, Megrez, Phecda, Merak und Dubhe.

Selbstredend sind die Sterne in jedem denkbaren Sternbild in den meisten Fällen nicht physisch miteinander miteinander verbunden. Überraschend ist daher, dass die meisten Sterne des Großen Wagens in dieselbe Richtung durchs All zu pflügen scheinen und diese Eigenschaft sogar noch mit weiteren Sternen teilen, die sich in einem noch größeren Himmelsfeld befinden. Die gemessene gemeinsame Bewegung (als Sternstrom) legt nahe, dass sie eben doch (lose) zusammengehören und einen nahen Sternhaufen bilden. Man schätzt, dass dieser Sternhaufen im Durchschnitt nur ungefähr 75 Lichtjahre entfernt ist und bis zu 30 Lichtjahre im Durchmesser. Der Haufen ist eher unter dem Namen Ursa-Major-Gruppe bekannt, wobei eine „Gruppe gemeinsamer Bewegung“ gemeint ist. Das heutige Bild zeigt die ikonische Sternformation über dem Pyramidenberg in Alberta, Kanada.

Nachthimmelsnetzwerk-Webseminar: APOD-Herausgeber zeigt die besten Weltraumbilder 2023
Zur Originalseite

Nachtlichter in Qeqertaq

Über einem grün beleuchteten See schweben riesige Schleier aus Polarlicht. Hinter dem See sind Berge und ein lila gefärbter heller Eisberg.

Bildcredit und Bildrechte: Dennis Lehtonen

Lichtverschmutzung ist in Qeqertaq normalerweise kein Problem. Das abgelegene Küstendorf im Westen Grönlands zählte im Jahr 2020 nur 114 Einwohner. Trotzdem leuchten die Lichter am dunklen Himmel. Während des jüngsten starken geomagnetischen Sturms auf der Erde tanzten am 6. November diese wunderschönen Polarlichtvorhänge über der arktischen Welt. Noch vor der Wochen andauernden Polarnacht auf 70 Grad nördlicher Breite spiegelt sich das inspirierende Schauspiel der Nordlichter in den Gewässern der Diskobucht. In dieser Ansicht der abgelegenen Siedlung wird ein einsamer Eisberg von den Lichtern der Küste beleuchtet, während er über das eisige Meer treibt.

Wochenend-Beobachtung: der Leoniden-Meteorstrom

Zur Originalseite

Drei-Planeten-Fels

Eine Meereslandschaft umgibt einen großen, mit Bäumen bewachsenen Hügel. Um den Hügel herum sind am Nachthimmel drei helle Punkte zu sehen: die Planeten Jupiter und Venus sowie eine Mondsichel.

Bildcredit und Bildrechte: Giovanni Passalacqua; Text: Liz Coelho (Pikes Peak)

In der abnehmenden Dunkelheit vor der Dämmerung balancierte scheinbar ein schräges Dreieck auf einer Felsspitze vor dem südlichen Ende Siziliens. Drei der vier hellsten Objekte, die am irdischen Himmel zu sehen sind, bilden die Ecken des Dreiecks: Jupiter, Venus und der Mond.

Der Mond war eine schmale, abnehmende Sichel, trotzdem war dank des Erdscheins ein Großteil der Scheibe sichtbar. Das Bild entstand am 27. April 2022. Venus (Mitte) und Jupiter (links) waren ungefähr drei Grad voneinander entfernt – sie steuerten auf eine enge Konjunktion zu.

Konjunktionen von Venus und Jupiter treten etwa einmal pro Jahr auf. Man sieht die beiden dann entweder vor Sonnenaufgang im Osten oder nach Sonnenuntergang im Westen. Dieses Bild entstand etwa eine Stunde vor dem Aufgang des hellsten Objekts am Himmel der Erde, nämlich der Sonne.

Zur Originalseite

Eine verzerrte Sonnenaufgangsfinsternis

Am Horizont eines Meeres ist rechts ein Schiff zu sehen, links geht eine sichelförmige, matte rote Sonne auf, die stark verzerrt ist.

Bildcredit und Bildrechte: Elias Chasiotis

Habt ihr schon einmal so einen Sonnenaufgang gesehen? 2019 ging die Sonne bei einer partiellen Finsternis scheinbar zweigeteilt auf, nachdem es anfänglich bewölkt war. Der Fotograf meinte, es war der faszinierendste Sonnenaufgang seines Lebens.

Die Sonne war in der Atmosphäre gerötet. Der dunkle Kreis oben ist der Mond – aber die dunkle Kuppe darunter ebenfalls. Denn in der Erdatmosphäre lag eine Schicht ungewöhnlich warmer Luft über dem Meer, die wie eine riesige Linse wirkte. Sie erzeugte ein zweites Bild des Mondes. Bei einem normalen Sonnenaufgang oder -untergang bezeichnet man dieses seltene Phänomen der Atmosphärenoptik als Etruskische Vase.

Das Bild wurde im Dezember 2019 in al-Wakra in Katar fotografiert. Leute auf einem schmalen Pfad auf der Erde, der nach Osten verlief, sahen eine ganze ringförmige Sonnenfinsternis. Dabei bildete die Sonne im Hintergrund einen Feuerring, der den ganzen Mond umgab. Die nächste Sonnenfinsternis ist für Leute mit guter Planung ebenfalls eine ringförmige Sonnenfinsternis. Sie findet nächsten Samstag statt.

Zur Originalseite

Ein dreifach leuchtender Nachthimmel über Island

Über einem Gewässer leuchten am hinteren Ufer links ein grünes Polarlicht und in der Mitte rotes Gas. Rechts steigen drei Dampfsäulen senkrecht auf.

Bildcredit und Bildrechte: Wioleta Gorecka; Text: Natalia Lewandowska (SUNY Oswego)

Die Sonne ist kein so ruhiger Ort, wie es scheint. Sie stößt einen unregelmäßigen Strom energiereicher Elektronen und Protonen aus, der als Sonnenwind bezeichnet wird. Diese geladenen Teilchen verformen die Magnetosphäre der Erde, ändern deren Magnetlinien und prallen auf Atome in der Erdatmosphäre. Dabei erzeugen sie das Licht von Polarlichtern, zum Beispiel das grüne links im Bild.

Auch ist die Erde selbst geologisch aktiv und von Vulkanen bedeckt. Zum Beispiel stößt der Vulkan Fagradalsfjall auf Island nahe der Bildmitte orangefarbenes heißes Gas aus.

Island ist einer der geologisch aktivsten Orte der Erde. Ganz rechts steht das Geothermie-Kraftwerk Svartsengi, das die berühmte künstliche Blaue Lagune erzeugt und weiße Gasschwaden ausstößt. Dieses Kompositbild zeigt also drei verschiedene Himmelsphänomene, sowohl natürliche als auch von Menschen geschaffene Erscheinungen.

Zur Originalseite

Spiralförmiges Polarlicht über Islands Verwerfung

Über einer duklen, düsteren Landschaft mit wilden Wolken wölbt sich ein grünes Polarlicht in Form einer Spirale.

Bildcredit und Bildrechte: Juan Carlos Casado (Starry Earth, TWAN)

Schätzt das Schöne, aber fürchtet das Untier. Schön ist das Polarlicht über uns in Form einer großen grünen Spirale zwischen malerischen Wolken. An seiner Seite leuchten der helle Mond und die Sterne im Hintergrund. Das Untier ist eine Woge geladener Teilchen, die das Polarlicht hervorrufen. Eines Tages könnten solche Teilchen der Zivilisation schaden.

Im Jahr 1859 waren auf der ganzen Welt beachtliche Polarlichter zu sehen. Dann traf ein Puls geladener Teilchen von einem koronalen Massenauswurf (KMA) nach einer Sonneneruption so heftig auf die Magnetosphäre der Erde, dass er das Carrington-Ereignis auslöste. Dieser Angriff der Sonne komprimierte das Erdmagnetfeld so gewaltsam, dass es starke Ströme und Funken an Telegrafendrähten induzierte. Das erschreckte viele Telegrafisten. Wenn ein Ereignis der Carrington-Klasse heute die Erde trifft, würde es möglicherweise Schäden an den weltweiten Stromnetzen und der Elektronik in einem nie da gewesenen Ausmaß verursachen.

Dieses Polarlicht wurde 2016 über dem Þingvallavatn auf Island fotografiert. Dieser See füllt teilweise eine Verwerfung, welche die großen tektonischen Kontinentalplatten Eurasien und Nordamerika voneinander trennt.

Fast Hyperraum: APOD-Zufallsgenerator
Zur Originalseite