Hyperion: Größter bekannter Proto-Supergalaxienhaufen

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Visualisierungscredit: ESO, L. Calçada und Olga Cucciati et al.

Beschreibung: Wie entstanden Galaxien im frühen Universum? Um das herauszufinden, durchmusterten Astronomen eine Stelle des dunklen Nachthimmels mit dem Very Large Telescope array in Chile, um Galaxien zu finden und zu zählen, die entstanden, als unser Universum noch sehr jung war.

Analysen der Verteilung einiger ferner Galaxien (Rotverschiebung annähernd 2,5) zeigten eine gewaltige Ansammlung von Galaxien in einem Bereich von 300 Millionen Lichtjahren, mit ungefähr der 5000-fachen Masse unserer Milchstraße. Die Ansammlung trägt die Bezeichnung Hyperion, sie ist derzeit der größte und massereichste Proto-Superhaufen, der bisher im frühen Universum entdeckt wurde.

Ein Proto-Superhaufen ist eine Gruppe junger Galaxien, die durch Gravitation kollabiert, um einen Superhaufen zu bilden. So ein Superhaufen ist eine Gruppe aus mehreren Galaxienhaufen, die ihrerseits Gruppen aus Hunderten Galaxien sind, und jede dieser Galaxien ist selbst eine Gruppe aus Milliarden Sternen.

Auf dieser Visualisierung sind massereiche Galaxien in Weiß abgebildet. Regionen, die einen großen Anteil kleinerer Galaxien enthalten, sind blau schattiert. Das Aufspüren und Erklären solch großer Gruppen früher Galaxien hilft der Menschheit, die Zusammensetzung und Entwicklung des Universums als Ganzes besser zu verstehen.

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Angriff der Laserleitsterne

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Bildcredit und Lizenz: Europäische Südsternwarte / Gerhard Hudepohl (atacamaphoto.com)

Beschreibung: Als sie diese atemberaubende Luftaufnahme fotografierte, musste eine Drohne mächtigen Laserstrahlen ausweichen. Die Begegnung fand über den je 8,2 Meter großen Very Large Telescopes des Paranal-Observatoriums auf dem Planeten Erde statt.

Die Laser feuerten bei einem Test der Leitsterneinrichtung des Observatoriums mit 4 Lasern. Schlussendlich kämpfen sie gegen Unschärfe der Turbulenzen in der Atmosphäre, indem sie künstliche Leitsterne erzeugen. Diese Leitsterne entstehen im Teleskopsichtfeld in großer Höhe durch die Emissionen von Natriumatomen, die von den Laserstrahlen angeregt werden.

Anhand der Leitstern-Bildschwankungen werden Atmosphärenunschärfen in Echtzeit durch die Steuerung eines verformbaren Spiegels im Strahlengang des Teleskops korrigiert. Mit dieser Technik, die als adaptive Optik bezeichnet wird, entstehen Bilder an der Beugungsgrenze des Teleskops. Das entspricht der Schärfe, die man erreichen würde, wenn das Teleskop im Weltraum wäre.

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Die dunkle Molekülwolke Barnard 68

Mitten in einem sterngesprenkelten Bildfeld ist ein dunkler Fleck, eine Dunkelwolke, die die Sterne verdeckt. Es ist der Dunkelnebel Barnard 68 im Sternbild Schlangenträger.

Bildcredit: FORS-Team, 8,2-Meter VLT Antu, ESO

Wohin sind die Sterne verschwunden? Dieser Fleck wurde für ein Loch im Himmel gehalten. Nun ist er als dunkle Molekülwolke bekannt. Hier absorbiert eine hohe Konzentration aus Staub und molekularem Gas praktisch alles sichtbare Licht, das von Hintergrundsternen abgestrahlt wird. Die schaurig dunkle Umgebung im Inneren von Molekülwolken zählt zu den kältesten und isoliertesten Orten im Universum.

Einer der interessantesten dunklen Absorptionsnebel ist eine Wolke im Sternbild Ophiuchus. Die hier gezeigte Wolke ist als Barnard 68 bekannt. Im Zentrum sind keine Sterne zu sehen. Daher ist Barnard 68 vermutlich relativ nahe. Messungen zufolge ist sie etwa 500 Lichtjahre entfernt und ein halbes Lichtjahr groß.

Wir wissen nicht genau, wie Barnard 68 und andere Molekülwolken entstehen. Doch in diesen Wolken entstehen wahrscheinlich neue Sterne. Man stellte fest, dass Barnard 68 wahrscheinlich kollabiert und ein neues Sternsystem bildet. Im Infrarotlicht können wir durch die Wolke hindurchblicken.

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NGC 6872: eine gestreckte Spiralgalaxie

Mitten im Bild ist die lang gezogene Balkenspiralgalaxie NGC 6872 im Sternbild Pfau. Sie kollidiert mit der kleineren Galaxie GC 4970. Wahrscheinlich entstanden die ausladenden Arme durch Gezeitenkräfte.

Bildcredit: FORS-Team, 8,2-Meter VLT Antu, ESO Bearbeitung und Lizenz: Judy Schmidt

Was zieht diese Spiralgalaxie so in die Länge? NGC 6872 ist als Kondorgalaxie bekannt. Sie ist von der Spitze bis nach unten mehr als 700.000 Lichtjahre lang. Damit ist sie eine der länglichsten Balkenspiralgalaxien, die wir kennen. Der Grund für die lang gezogene Form der Galaxie ist wahrscheinlich ihre Kollision mit der kleineren Galaxie IC 4970, die über der Mitte liegt. Die Kollision dauert immer noch an.

Besonders interessant ist der linke obere Spiralarm von NGC 6872. Er hat einen ungewöhnlich hohen Anteil an blauen Regionen mit Sternbildung. Das Licht, das wir heute sehen, strömte noch vor den Tagen der Dinosaurier von den kollidierenden Riesen aus. Das war vor ungefähr 300 Millionen Jahren. Wir sehen NGC 6872 mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Pfau (Pavo).

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Die Zwerggalaxie Wolf-Lundmark-Melotte (WLM)

Mitten im Bild schwebt die kleine Galaxie WLM im Sternbild Walfisch. Sie wirkt unregelmäßig und ist von rosaroten Sternbildungsregionen und blauen Sternen gesprenkelt.

Bildcredit: ESO, VST/OmegaCAM-Durchmusterung der Lokalen Gruppe

WolfLundmarkMelotte (WLM) ist nach den drei Astronomen benannt, die an ihrer Entdeckung und Erkennung beteiligt waren. WLM ist eine einsame Zwerggalaxie. Man sieht sie im großteils südlichen Sternbild Walfisch (Cetus). Sie ist etwa 3 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt und eines der am weitesten entfernten Mitglieder unserer Lokalen Gruppe.

Vielleicht hatte WLM sogar noch nie Wechselwirkungen mit einer anderen Galaxie in der Lokalen Gruppe. Doch das einsame Inseluniversum hat viele verräterische rötliche Sternbildungsregionen und heiße, junge, bläuliche Sterne. Im Halo der kleinen Galaxie sind ältere, kühle gelbliche Sterne verteilt. Die Zwerggalaxie ist nur etwa 8000 Lichtjahre groß.

Dieses scharfe Porträt von WLM stammt von der 268-Megapixel-OmegaCAM. Sie ist am Weitwinkel-Abbildungs- und -Durchmusterungsteleskop auf dem Paranal-Observatorium der ESO montiert.

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Gemini schickt Sterne zum Paranal

Über dem Paranal-Observatorium der ESO blitzen Meteore der Geminiden auf. Sie strömen scheinbar von einem Punkt im Sternbild Zwillinge aus. Dort liegt der Radiant. Auch Jupiter, die Plejaden und das Sternbild Orion schmücken den Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Stéphane Guisard (Los Cielos de America), TWAN

Der Radiant lag im Sternbild Zwillinge. Von dort aus regnet der Meteorstrom der Geminiden jedes Jahr auf den Planeten Erde. Am Montag in der Nacht erreichen die Geminiden ihren Höhepunkt. Es könnte atemberaubend werden. Diese Überlagerung von Bildern zeigt den eindrucksvollen Höhepunkt des Meteorstroms im Jahr 2012. Die Himmelslandschaft ist ein Komposit. Es wurde aus 30 Aufnahmen erstellt, die je 20 sec belichtet wurden, und zeigt die hübschen Sternschnuppen der Zwillinge.

Die Bilder wurden in der dunklen chilenischen Atacamawüste über dem Paranal-Observatorium der ESO fotografiert. Die vier großen Teleskope auf dem Paranal, die vier Hilfsteleskope und das VLT-Himmelsdurchmusterungsteleskop sind geöffnet und beobachten. Am Himmel leuchten der helle Jupiter (links), Orion (links oben) und das blasse Licht der Milchstraße. Die Geminiden entstehen aus Staub in der Bahn des aktiven Asteroiden 3200 Phaethon. Sie treten mit etwa 22 km/s in die Erdatmosphäre ein.

Heute: Geminiden-Tweet-Chat der NASA

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Milchstraße in der Dämmerung

Die Fischaugen-Ansicht zeigt den ganzen dunkelblauen Himmel am Paranal in der Atacama in Chile. In der Mitte verläuft diagonal die Milchstraße. Am Rand stehen die vier 8-Meter-Teleskope des VLT. Oben gleißen Mond und Venus.

Bildcredit und Bildrechte: Babak Tafreshi (TWAN), ESO Ultra HD Expedition

Als am 27. März die Dämmerung anbrach, stand das Zentrum der Galaxis fast genau über dem Paranal-Observatorium der Europäischen Südsternwarte ESO. Die astronomische Ansicht wurde mit Fischauge fotografiert. Sie zeigt den trockenen, klaren Himmel der chilenischen Atacamawüste.

Die staubige zentrale Wölbung wird von den vier 8-Meter-VLT-Einheiten am Paranal flankiert. Oben am östlichen Horizont strahlt die Venus. Der gleißende Morgenstern leuchtet neben dem abnehmenden Sichelmond. Daneben steht ein Teleskopgebäude. Obwohl das Paar im Osten so hell ist, tritt die Milchstraße markant hervor.

Das Zentrum unserer Galaxis ist von Staubbändern geteilt. Wolken aus Sternen und schimmernde Nebeln breiten sich darin aus. Die Milchstraße verläuft über den dunklen Zenit. Das Mondlicht hellt den tiefblauen Himmel auf und beleuchtet die Gebäude.

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Sternströme in M83

Die Spiralgalaxie im Bild hat prachtvolle Spiralarme, die von einem gelben Kern ausgehen. Sie sind von hellen blauen Sternhaufen und roten Sternbildungsregionen gesprenkelt.

Bildcredit und Bildrechte: R. Gendler, D. Martinez-Delgado (ARI-ZAH, Univ. Heidelberg) D. Malin (AAO), NAOJ, ESO, HLAMontage und Bearbeitung: Robert Gendler

Die große, helle Spiralgalaxie M83 ist ungefähr zwölf Millionen Lichtjahre entfernt. Sie liegt am südöstlichen Rand des langen Sternbildes Wasserschlange (Hydra). Die detailreiche Ansicht des Inseluniversums entstand aus Beobachtungen von Hubble. Sie wurden mit Daten erdgebundener Teleskope kombiniert. Zu den Observatorien auf der Erde, deren Bilder verwendet wurden, zählten Einheiten des Very Large Telescope der ESO, das Subaru-Teleskop am Nationalen Astronomischen Observatorium von Japan und Bilder, die David Malin am Australischen Astronomischen Observatorium machte.

M83 ist etwa 40.000 Lichtjahre groß. Sie hat ausgeprägte Spiralarme. Das führte zum volkstümlichen Namen „südliche Feuerradgalaxie“. Viele rötliche Sternbildungsregionen verlaufen an den Rändern der dicken Staubbahnen in den Armen. Sie führten zu einem weiteren Spitznamen für M83: „Galaxie der tausend Rubine„.

Am oberen Rand des kosmischen Porträts wölbt sich der nördliche stellare Gezeitenstrom von M83. Er besteht aus den Resten einer kleineren Begleitgalaxie. Sie wurde durch Gravitation zerrissen und verschmilzt mit M83. Der blasse Sternstrom wurde Mitte der 1990er-Jahre entdeckt, als Fotoplatten verbessert wurden.

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