Schatten am Südpol des Mondes

Das Bild zeigt den Mondsüdpol nach Beleuchtungszeiten im Lauf von 6 Monaten.

Credit: NASA / GSFC / Arizona State Univ. / Lunar Reconnaissance Orbiter

Beschreibung: Was ist das? Es ist eine mehrzeitige Beleuchtungskarte, sie zeigt die Beleuchtung zu verschiedenen Zeiten. Dafür sammelte die Weitwinkelkamera der Raumsonde Lunar Reconnaissance Orbiter während 6 Mondtagen (6 Monate auf der Erde) 1700 Bilder von einem Gebiet um den Südpol des Mondes. Die Bilder wurden in Binärwerte umgewandelt (Bildpunkte im Schatten wurden auf 0 gesetzt, beleuchtete Bildpunkte auf 1) und zusammengerechnet. Daraus entstand eine Karte, die den Zeitanteil der Beleuchtung durch die Sonne an jeder Stelle der Oberfläche zeigt.

Der Boden des 19 Kilometer großen Shackleton-Kraters in der Kartenmitte bleibt eindeutig im Schatten. Der Südpol des Mondes liegt bei etwa 9 Uhr am Kraterrand. Da die Rotationsachse des Mondes fast senkrecht auf die Ebene der Ekliptik steht, können die Kraterböden beim Südpol und beim Nordpol ständig im Schatten liegen und Bergspitzen durchgehend im Sonnenlicht. Die beschatteten Kraterböden sind nützlich für künftige Außenposten und könnten Speicher für Wassereis bieten, und die sonnenbeleuchteten Bergspitzen sind ideale Orte für Solarkraftwerke.

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Eisfischen nach kosmischen Neutrinos

Das Bild zeigt den Blick in ein Bohrloch, in dessen Mitte eine lange Stange verschwindet. Das Schmelzloch führt tief ins Eis und ist oben mit silbrig reflektierendem Material verkleidet.

Credit: NSF / B. Gudbjartsson, IceCube-Zusammenarbeit

Beschreibung: Forschende schmelzen Löcher in das Eis am unteren Ende der Welt. Fast 100 Löcher wurden beim Südpol geschmolzen. Sie dienen nun als astronomische Observatorien. Astronom*innenen versenkten für das IceCube-Neutrino-Observatorium einen langen Strang in jeden der tiefen, senkrechten Seen, der mit Lichtdetektoren verknotet ist. Die Detektoren sind so groß wie Basketbälle. Das Wasser in jedem Loch gefriert bald darauf wieder.

Die Detektoren an den Strängen messen blaues Licht, das im klaren Eis der Umgebung aufleuchten kann. Das Licht wird erwartet, wenn energiereiche Neutrinos von Objekten oder Explosionen draußen im Universum mit dem Eis kollidieren.

Oben wurde Ende des letzten Jahres der letzte von 86 Strängen von IceCube in den gefrierenden Abgrund versenkt. Damit ist IceCube nun der größte Neutrinodetektor, der je gebaut wurde. Aus Daten des früheren Experiments AMANDA wurde bereits die erste detailreiche Karte des sehr energiereichen Neutrinohimmels erstellt.

Zu den Zielen des neueren IceCube-Experiments gehört die Suche nach kosmischen Neutrinoquellen, weiters die Suche nach Neutrinos, die zeitgleich mit nahe gelegenen Supernovae und fernen Gammablitzen auftreten, und schließlich – mit viel Glück – ein Einblick in exotische physikalische Konzepte wie unsichtbare Raumdimensionen und Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit.

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Wassereis unter der Mondoberfläche nachgewiesen

Ein Ausschnitt vom oberen Rand des Mondes ist abgebildet, die Krater wirken vertraut, ungewohnt sind rote, blaue und grüne Flecken auf der Oberfläche.

Credit: I. Mitrofanov et al., LCROSS, LRO, NASA

Beschreibung: Gibt es genug Wasser auf dem Mond, um künftige Astronauten versorgen? Die Frage ist wichtig, falls die Menschheit den Mond als künftigen Außenposten nützen möchte. Um das herauszufinden, ließen Wissenschaftler im letzten Jahr die Raumsonde LCROSS, die den Mond umkreiste, in einen ständig beschatteten Krater nahe dem Südpol des Mondes stürzen.

Neue Untersuchungen der so entstandenen Schwade aus dem Krater Cabeus lassen auf mehr Wasser schließen als zuvor vermutet wurde, vielleicht etwa sechs Prozent. Zusätzlich misst ein Instrument der separaten Raumsonde LRO die Neutronen. Das Ergebnis liefert Hinweise, dass sogar größere Mondflächen – die meisten davon nicht einmal ständig beschattet – ebenfalls eine erhebliche Menge an tief liegendem Wasser enthalten könnten.

Im LRO-Bild oben wurden Bereiche mit relativ wasserstoffreichem Boden in Falschfarben-Blau gefärbt, vermutlich gibt es dort Wassereis unter der Oberfläche. Umgekehrt sind die roten Bereiche wahrscheinlich trocken. Auch die Position des lunaren Südpols ist auf diesem Bild digital markiert.

Wie tief die Eiskristalle den Boden durchdringen, oder wie schwierig es wäre sie abzubauen und sie als Trinkwasser aufzubereiten, ist noch nicht bekannt.

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Unter dem Südpol Saturns

Das Schwarzweißbild zeigt die Unterseite von Saturn - eine Polregion mit ringförmigen und blasenähnlichen Strukturen.

Credit: CassiniVIMS-Team, JPL, ESA, NASA

Welche Wolken lauern unter Saturns ungewöhnlichem Südpol? Die Roboter-Raumsonde Cassini sollte das herausfinden. Dazu fotografierte sie die untere Region der riesigen Himmelskugel mit Ringen im Infrarotlicht. Cassini kreist derzeit um Saturn.

Die dicken Wolken wirken dunkel. Sie decken nämlich einen Großteil des Infrarotlichtes ab, das von den wärmeren Regionen abgestrahlt wird, die darunter liegen. Relativ dünne Wolken erscheinen viel heller.

Wolkenbänder kreisen in mehreren geografischen Breiten um Saturn. Dunkle Ovale zeigen die vielen dunklen, wirbelnden Sturmsysteme. Über Saturns Äquator ist Dunst aus hoch liegenden Wolken zu beobachten. Überraschenderweise verschwindet dieser Dunst nahe den Polen und über dem seltsamen Wirbel am Pol von Saturn.

Die Raumsonde Cassini trat 2004 in eine Umlaufbahn um Saturn ein. Dieses Bild entstand letztes Jahr.

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Das Kreuz des Südens am südlichen Himmel

Das Bild zeigt einen Ausschnitt der Milchstraße mit Dunkelwolken, rötlichen Nebeln und blauen Sternen.

Credit und Bildrechte: Yuri Beletsky (ESO)

Dieser atemberaubende Flecken Himmel steht über euch, wenn ihr am Südpol der Erde steht. Links oben stehen die vier Sterne. Sie markieren das berühmte Kreuz des Südens (Crux). Am oberen Ende des Sternbildes steht der orangefarbene Stern Gamma Crucis.

Ein Band aus Sternen, Staub und Gas kreuzt die Mitte des Bildes. Es ist ein Teil unserer Milchstraße. Links unter dem Kreuz des Südens befindet sich der dunkle Kohlensack-Nebel. Der helle Nebel rechts ist der Carina-Nebel. Das Kreuz des Südens ist so berühmt, dass es auf Australiens Nationalflagge abgebildet ist.

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Südpol-Mondfinsternis

Siehe Beschreibung; ein Klick auf das Bild lädt es in der größten verfügbaren Auflösung

Credit und Bildrechte: Robert Schwarz (Südpol-Station)

Beschreibung: Der Mond war im August 14 Tage ununterbrochen zu sehen, wenn man ihn vom Südpol aus beobachtete. Während der totalen Mondfinsternis am 28. August kreiste er etwa zehn Grad über dem Horizont. Für Robert Schwarz war die lange Sichtlinie durch die Atmosphäre, die seine Bilder unscharf machte, noch das kleinere Übel, als er diese vier Stunden lang belichtete Bildfolge der Mondfinsternis aufnahm. Ein viel größeres Problem war die Außentemperatur von minus 68 Grad Celsius. Die extreme Kälte zwang ihn, die Bildserie von einem beheizten Raum aus durch einen Fensterschlitz hindurch aufzunehmen.

Obwohl die Wärme Konvektion verursachte und somit weitere Unschärfe, war das die einzige Möglichkeit, die Kamera für längere Zeit in einer angemessenen Betriebstemperatur zu halten. Schließlich wurde er mit dieser imposanten Aufnahme der totalen Mondfinsternis im August von einer einzigartigen Perspektive aus auf dem Planeten Erde belohnt.

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