Der breite Schweif von PanSTARRS

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildcredit: Lorenzo ComolliModell-Einblendung: Marco Fulle (INAF)

Beschreibung: Für Beobachter auf der Nordhalbkugel hängt der Komet PanSTARRS (C/2011 L4) die nächsten Tage immer noch nach Sonnenuntergang, aber vor Mondaufgang über dem Westhorizont. Seine Perspektive vom Planeten Erde enthüllt weiterhin den breiten Staubschweif des Kometen.

Diese Langzeitbelichtung vom 21. März folgt dem Kometen und wurde verstärkt, um die auffallende, zarte Streifenbildung in PanSTARRS‘ Schweif zu zeigen. Schieben Sie den Mauspfeil über das Bild (oder klicken Sie hier), um eine Einblendung des Staubschweifes mit einem Modellgeflecht von Isochronen und Isodynen zu zeigen. Isochronen (lange gestrichelte Linien) zeigen die Lage von Staubkörnchen, die sich gleichzeitig mit der Geschwindigkeit null vom Kometenkern lösen.

Die aufeinanderfolgenden isochronen Linien liegen einen Tag auseinander und beginnen unten, zehn Tage vor dem Periheldurchgang des Kometen am 10. März. Isodynen (durchgezogene Linien) zeigen die Lage von Staubkörnchen gleicher Größe, die sich ebenfalls mit der Geschwindigkeit null lösen.

Einen Mikrometer große Staubkörnchen liegen entlang der oberen Isodyne. Die Körnchengröße wächst entlang der Isodynen fast parallel zur Kometenbahn (kurz gestrichelte Linie durch den Kern) gegen den Uhrzeigersinn auf 500 Mikrometer große Körnchen. Im Modell wird angenommen, dass die Kräfte, die auf die Staubkörnchen wirken, die Gravitation und der Strahlungsdruck des Sonnenlichts sind. Die periodische Streifenbildung in PanSTARRS‘ Schweif scheint den isochronen Modelllinien zu folgen.

Abbildungsmaßstab: Am 21. März war Komet PanSTARRS etwa 180 Millionen Kilometer entfernt. In dieser Entfernung wäre dieses Bild fast 4 Millionen Kilometer groß.

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Komet Garradd und M92

Links im Bild ist Komet Garradd (C2009/P1). Seine Schweife zeigen scheinbar in verschiedene Richtungen. Tatsächlich sind sie beide nach hinten gerichtet. Links über dem Kopf ist der Kugelsternhaufen M92.

Bildcredit und Bildrechte: Rolando Ligustri (CARA-Projekt, CAST)

Komet Garradd (C2009/P1) zieht langsam durch das Sternbild Herkules. Am am 3. Februar passierte er den Kugelsternhaufen M92 in einem Abstand von etwa 0,5 Grad. Der Kometen-Dauerbrenner wurde bei seiner aktuellsten Messier-Begegnung fotografiert. Er ist beinahe mit bloßem Auge sichtbar. Die Helligkeit seiner zentralen Koma ist mit jener des dichten, bekannten Sternhaufens vergleichbar.

Die detailreiche Teleskopansicht vom Morgenhimmel in New Mexico zeigt auch Garradds breit aufgefächerten Staubschweif und einen viel schmaleren Ionenschweif, der weit über den rechten oberen Bildrand reicht. Der Staubschweif breitet sich durch den Druck des Sonnenlichts aus. Er folgt dem Kometen auf seiner Umlaufbahn. Der Ionenschweif wird vom Sonnenwind gefegt und strömt vom Kometen aus in die Gegenrichtung der Sonne.

M92 ist mehr als 25.000 Lichtjahre entfernt. Komet Garradd ist 12,5 Lichtminuten vom Planeten Erde entfernt und bewegt sich über der Ebene der Ekliptik.

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Komet Lovejoy und die ISS

Zwei Bilder zeigen den Kometen Lovejoy mit einem riesigen weißen Staubschweif. Das linke Bild wurde in der Dämmerung fotografiert, als die ISS über den Himmel zog, das rechte im Weltraum auf der iSS. Im rechten Bild ist hinter dem Kometenkopf eine grünliche Schicht Nachthimmellicht.

Bildcredit: Links: Carlos Caccia, (Intendente Alvear, Argentina) / Rechts: Dan Burbank (ISS Expedition 30, NASA)

Am 24. Dezember ging Komet Lovejoy in der Dämmerung auf. Seine Schweife wurden vom Sonnenwind gefegt und wölbten sich über dem östlichen Horizont. Das linke Bild zeigt die morgendliche Erscheinung des Kometen mit der südlichen Milchstraße bei Intendente Alvear in der argentinischen Provinz La Pampa. Die kurzen Strichspuren stammen von den hellen Südhimmelsternen Alpha und Beta Centauri bei der Bildmitte.

Die lange, helle Leuchtspur, die den Kometenschweif kreuzt, ist etwas näher. Als der Fotograf auf einen guten Moment für diese Aufnahme wartete, fotografierte er auch die Internationale Raumstation, die noch im Sonnenlicht glänzte, als sie in der Umlaufbahn vom Horizont aufstieg.

Das rechte Bildfeld ist die Aussicht auf den Kometen Lovejoy über dem Horizont von der Raumstation. Nur zwei Tage früher dokumentierte Dan Burbank, Kommandant der Expedition 30, den Kometen Lovejoy kurz vor Sonnenaufgang auf einem Video. Trotz vieler Aussichten, die der niedrige Erdorbit bietet, beschreibt Burbank den Kometen als „das Beeindruckendste, das ich je im Weltraum gesehen habe.“

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Komet Lovejoy: Überlebender Sonnenstreifer

In der Mitte des blau gehaltenen Bildes ist eine blaue Scheibe, die die Sonne verdeckt. Die Größe der Sonne ist mit einem Kreis markiert. Außerhalb strömen helle Strahlen aus, links ist ein schräger weißer Streifen, der abgetrennte Schweif des Kometen Lovejoy (C/2011 W3) in einem schwarzen Oval. Rechts ist ein sehr heller Punkt mit Streifen links und rechts, es ist der Kopf des Kometen Lovejoy in einer schwarzen Ellipse.

Credit: LASCO, SOHO-Konsortium, NRL, ESA, NASA

Viele Kometen, die an der Sonne streifen, zerfallen bei dieser Begegnung. Daher wurde auch beim Kometen Lovejoy (C/2011 W3) nicht erwartet, dass er die nahe Begegnung mit der Sonne überstehen würde. Doch er blieb bestehen.

Dieses Bild entstand mit einem Koronografen an Bord der Raumsonde SOHO. Er ist zur Sonne gerichteten. Auf dem Bild erkennt man die immer noch einwärts gerichteten Reste des Schweifes, als der Kern mit gleißender Koma am 16. Dezember aus dem Glanz der Sonne trat. Die Sonne ist hinter der Abdeckscheibe, die den übermächtigen Glanz verdeckt. Ihre Position ist mit einem weißen Kreis markiert. Komet Lovejoys Koma ist vom Schweif getrennt und so hell, dass die Pixel der Kamera überbelichtet sind. Es entstehen helle, waagrechte Streifen.

Anhand ihrer Umlaufbahnen vermutet man, dass Kometen, welche die Sonne streifen, zur Kreutz-Gruppe gehören. Sie sollen beim Zerfall eines einzigen Kometen entstanden sein, der im 12. Jahrhundert der Sonne sehr nahe kam. Die meisten Kometen dieser Gruppe wurden mit SOHOs Kameras entdeckt. Doch anders als die meisten Sonnenstreifer wurde dieser Komet zuvor vom australischen Astronomen Terry Lovejoy an einer Sternwarte auf der Erde entdeckt.

Komet Lovejoy näherte sich der Sonnenoberfläche bis auf etwa 120.000 Kilometer. Er hatte wahrscheinlich einen riesigen Kometenkern, sodass er diesen intensiven Periheldurchgang überlebte. Hier findet ihr eindrucksvolle Videos des Solar Dynamics Observatory von dieser Begegnung.

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Der Schweif des Kometen Garradd

Vor einem zart bestückten Sternenfeld zeigt der Komet Garradd seine grünliche Koma und einen kleinen Schweif, der nach links zeigt.

Bildcredit und Bildrechte: Gregg Ruppel

Komet Garradd (C/2009/P) ist ein gutes Ziel für Ferngläser und kleine Teleskope. Er leuchtet derzeit am Abendhimmel des Planeten Erde und ist ein beständiger Schausteller. Mit bloßem Auge ist er jedoch knapp nicht sichtbar.

Teleskopbilder wie dieses Komposit vom 15. Oktober zeigen den Kometen vor einem Hintergrund aus zarten Sternen. Er hat eine zarte grüne Koma und mehrere Schweife. Das Sichtfeld ist mehr als 1 Grad breit, das entspricht etwa 2 Vollmonden. Er steht an der südlichen Grenze des Sternbildes Herkules.

P1 Garrad ist jetzt etwa 16 Lichtminuten entfernt, das sind 2 Astronomische Einheiten. Er ist ein wirklich großer Komet, kommt jedoch auf seinem Weg durchs innere Sonnensystem weder der Erde noch der Sonne besonders nahe. Daher bleibt der Komet wahrscheinlich nur ein Anblick für Teleskopaugen. Garradd zieht langsam über den Himmel und bleibt in den nächsten Monaten im Sternbild Herkules.

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Vorstellung des Kometen Garradd

Auf dem grauen Bild sind Sterne und ein Komet mit Schweif schwarz abgebildet, es ist ein Negativbild.

Bildcredit: John Chumack (Galactic Images)

Beschreibung: Wieder einmal fällt ein riesiger Schneeball zur Sonne. Komet Garradd wurde vor zwei Jahren von Gordon Garradd in Australien entdeckt. Derzeit ist er mit einem kleinen Teleskop zu sehen. Seine visuelle Helligkeit beträgt neun Größenklassen.

Der Komet hat die offizielle Bezeichnung C/2009 P1 (Garradd). Er wird wahrscheinlich weiterhin heller, aktuelle Prognosen setzen seine größte Helligkeit im Februar 2012 bei sechs oder sieben Größenklassen an. Damit wäre er beinahe mit bloßem Auge sichtbar. Komet Garradd hat schon einen kurzen Schweif. Oben wurde er zu Beginn dieses Monats in Yellow Springs im US-Bundesstaat Ohio längliches, verschwommenes Fleckchen fotografiert.

Auch andere Kometen fallen derzeit ins innere Sonnensystem und werden heller, zum Beispiel C/2010 X1 (Elenin), dessen Helligkeit bis Anfang September sechs Magnituden erreichen soll, oder 45P/Honda-Mrkos-Pajdusakova, dessen größte Helligkeit von weniger als acht Magnituden für Mitte August erwartet wird, und schließlich C/2011 L4 (PANSTARRS), der vielleicht in den ersten Monaten des Jahres 2012 mit bloßem Auge zu sehen ist.

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Komet McNaught wandert an NGC 1245 vorbei

Die überlagerte Bildversion zeigt Komet McNaught ohne Sterne im Hintergrund.

Bildcredit und Bildrechte: Rich Richins

Beschreibung: Von den vielen Kometen, die nach ihrem Entdecker Robert McNaught benannt wurden, ziert jener mit der Bezeichnung C/2009 R1 diesen Monat den Himmel in der Dämmerung auf der Nordhalbkugel. Am 13. Juni war im Süden von New Mexico zu sehen, wie der lange Ionenschweif des Kometen McNaught über ein Teleskopfeld zieht (ein Negativbild ist eingefügt).

Interessant ist, wie der Ionenschweif leicht über den Sternhaufen NGC 1245 (links oben) im Hintergrund im Sternbild Perseus reicht, der etwa 1,5 Grad vom hübschen grünlichen Kopf oder Koma entfernt ist. Die Koma hat auch einen kurzen, stummelartigen Staubschweif.

Komet und Hintergrundsterne ziehen mit verschiedenen Geschwindigkeiten über den Himmel des Planeten Erde. Doch eine digitale Bearbeitung vieler kurz belichteter Aufnahmen erlaubte dem Fotografen eine Trennung der Bilder des Kometen und der Sterne, er reihte die Bilder neu und kombinierte sie zu diesem abschließenden Bild. Schiebt den Mauspfeil über das Bild, um den Kometen ohne Hintergrundsternen zu sehen. Die wieder zusammengefügten Bilder zeigen sowohl ein reichhaltiges Sternfeld als auch zarte Details des Kometen.

McNaught ist inzwischen leicht mit dem Fernglas leicht erkennbar. Er versinkt in den kommenden Tagen am östlichen Horizont in der Dämmerung, wenn er sich 2. Juli das Perihel (die größte Annäherung an die Sonne) erreicht.

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P/2010 A2: Ungewöhnlicher Asteroidenschweif – Hinweis auf einen heftigen Zusammenstoß

Das Bild zeigt einen Kometenschweif, der von links unten diagonal sehr gerade nach rechts oben verläuft. Rechts unten ist ein Einschub, der den Kometenkopf detailreich zeigt.

Credit: NASA, ESA, D. Jewitt (UCLA)

Beschreibung: Was ist dieses fremdartige Objekt? Es wurde am 6. Januar auf LINEAR-Bildern von der Erde aus entdeckt und erschien ungewöhnlich genug, um letzte Woche weitere Untersuchungen mit dem Weltraumteleskop Hubble durchzuführen. Oben seht ihr, was Hubble sah. Vermutlich ist P/2010 A2 anders ist als jedes zuvor beobachtete Objekt. Auf den ersten Blick besitzt es anscheinend es einen Kometenschweif. Eine nähere Betrachtung zeigt einen von der Schweifmitte versetzten 140 Meter großen Kern, eine sehr ungewöhnliche Struktur nahe dem Kern und kein erkennbares Gas im Schweif. Da das Objekt im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter kreist, besagt eine vorläufige Hypothese, die alle bisher bekannten Hinweise erklärent, dass P/2010 A2 aus den Trümmern einer Kollision besteht, die kürzlich zwischen zwei kleinen Asteroiden stattfand. Wenn das stimmt, stießen die Objekte mit mehr als 15.000 Kilometern pro Stunde zusammen, das ist die fünffache Geschwindigkeit einer Gewehrkugel, und die freigesetzte Energie ist höher als die einer Atombombe. Der Druck des Sonnenlichtes verteilte dann die Trümmer in einen nachziehenden Schweif. Künftige Untersuchungen von P/2010 A2 könnten die Natur der ursprünglichen Kollision besser ermitteln und helfen der Menschheit, die frühen Jahre unseres Sonnensystems besser zu verstehen, in denen viele solche Kollisionen stattfanden.

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