Der Ionenschweif des Kometen Pons-Brooks

Links strahlt der Kopf eines Kometen, vorne ist er von einer türkis-grünen Koma umgeben, nach rechts oben breitet sich ein langer, stark aufgefächerter Schweif aus.

Bildcredit und Lizenz: James Peirce

Komet Pons-Brooks kann eine schöne Geschichte erzählen. Dieser eruptive schmutzige Schneeball wurde im Jahr 1385 zum ersten Mal entdeckt und kehrt alle 71 Jahre in das innere Sonnensystem zurück. Dieses Mal ist er ein Spektakel für lange Belichtungszeiten.

Im heutigen Bild ist der hellblaue Streifen der Ionenschweif, der aus geladenen Molekülen besteht, die vom Sonnenwind vom Kern des Kometen weggeblasen werden. Der Ionenschweif erhält vom Sonnenwind und der Rotation des Kometenkerns seine Form und zeigt immer von der Sonne weg.

Komet 12P/Pons-Brooks ist jetzt im Nordwesten mit einem einfachen Fernglas am frühen Abendhimmel sichtbar und bewegt sich sichtbar von Nacht zu Nacht. Der Komet, der oft zum Ausbruch neigt, sollte sogar noch heller werden und womöglich – bei Tag! – mit freiem Auge sichtbar werden für jene, die sich am 8. April im Bereich der totalen Sonnenfinsternis befinden.

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Komet Pons-Brooks‘ wirbelnde Koma

Rechts unten sind der Kern und die Koma des Kometen Pons-Brooks zu sehen. Die Koma leuchtet grünlich, der Kern ist von spiralförmigen Ausgasungen umgeben, ein Hinweis, dass er sich vermutlich dreht. Nach rechts oben verlaufen die Schweife in Strähnen. Im Hintergrund sind lose Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Jan Erik Vallestad

Bei der totalen Sonnenfinsternis nächsten Monat ist ein heller Komet zu sehen. Dieser sehr ungewöhnliche Zufall tritt ein, weil Komet 12P/Pons-Brooks bei seiner Rückkehr ins innere Sonnensystem zufällig nur 25 Grad von der Sonne entfernt sein wird, wenn am 8. April die totale Sonnenfinsternis in den USA stattfindet.

Derzeit ist der Komet beinahe mit bloßem Auge sichtbar, am besten sieht man ihn am frühen Abendhimmel mit einem Fernglas im Sternbild Fische (Pisces). Doch schon jetzt bietet Komet Pons-Brooks auf detailreichen Kamerabildern eine ziemliche Schau.

Dieses Bild ist ein Komposit aus drei spezifischen Farben, sie zeigen den sich ständig verändernden Ionenschweif des Kometen in hellblau, seine äußere Koma in grün und betont etwas von dem rot leuchtenden, spiralförmigen Gas um die Koma. Die Spirale wird vermutlich durch Gas verursacht, das vom langsam rotierenden Kern des riesigen Kometeneisbergs ausgestoßen wird.

Es ist zwar immer schwierig, die künftige Helligkeit von Kometen vorherzusagen, und Komet Pons-Brook neigt anscheinend sehr zu Ausbrüchen. Das macht es noch schwieriger, vorherzusagen, wie hell er tatsächlich ist, wenn sich am 8. April der Mond vor die Sonne schiebt.

Info zur totalen Sonnenfinsternis 2024 von der NASA

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Drei Galaxien und ein Komet

Rechts unten in einem Bildfeld voller Galaxien ist eine Gruppe, die aus einem Kometen und drei Galaxien besteht. Die Galaxien sind schräg von der Seite zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Dan Bartlett

In diesem ein Grad breiten Sichtfeld im südlichen Sternbild Kranich (Grus) gibt es reichlich weit entfernte Galaxien. Die drei Spiralgalaxien rechts unten sind besonders auffällig. Alle drei Galaxien bilden eine etwa 70 Millionen Lichtjahre entfernte Gruppe, manchmal werden sie als Grus-Trio bezeichnet.

Der hübsche Teleskopausschnitt wurde am 13. Dezember aufgenommen. Die Galaxien teilen ihn sich mit dem Kometen C/2020 V2 ZTF. Der Komet reist aus dem inneren Sonnensystem ab und schwingt sich auf einer hyperbolischen Bahn unter die Ebene der Ekliptik. Im Bild war der Komet etwa 29 Lichtminuten von unserem Planeten entfernt.

Der Komet ZTF war zwar viel heller, als er letzten Mai die größte Annäherung an die Sonne erreichte und im September 2023 der Erde am nächsten kam, doch er leuchtet in Teleskopen, die zum südlichen Nachthimmel zeigen, immer noch hell, fast so hell wie die Galaxien im Grus-Trio.

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Komet Nishimura wächst

Rechts unten im Bild leuchtet ein Kometenkopf mit grünlicher Koma, der weißliche Schweif verläuft nach links oben.

Bildcredit und Bildrechte: Peter Kennett

Komet Nishimura wächst. Genauer gesagt wachsen die Schweife von C/2023 P1 (Nishimura), während er sich der Sonne nähert. Der Komet wurde erst letzten Monat entdeckt und ist schon jetzt fast hell genug für das bloße Auge, während er die Erdbahn einwärts überschreitet.

Nächste Woche erreicht der Komet die größte Annäherung an die Erde und in der Woche darauf – am 17. September – die größte Annäherung an die Sonne. Man vermutet, dass aus dem Eis und Staub, welche Komet Nishimura beim letzten Besuch im inneren Sonnensystem ausstieß, der Meteorstrom der Sigma Hydriden entstand, der jedes Jahr Anfang Dezember seinen Höhepunkt erreicht. In diesem Fall wird der Meteorstrom vielleicht aktiver, weil er mit neuen Kometenstücken aufgefrischt wird.

Hier wurde der Komet Nishimura vor vier Nächten in Edgewood im US-amerikanischen New Mexico mit einem langen Ionenschweif fotografiert. Die Struktur entsteht durch Wechselwirkung mit dem Sonnenwind.

In den nächsten Tagen findet ihr diesen Kometen kurz vor Sonnenaufgang an eurem Osthorizont oder nächste Woche nach Sonnenuntergang beim Westhorizont. Seine Koma wird weiterhin heller und seine Schweife wachsen weiterhin.

Europlanet Telescope Network: Geförderte Beobachtungen an Großteleskopen einreichen auch für Amateure* bis 31. Dezember 2023

Galerie: ausgewählte Bilder des Kometen Nishimura, die bei APOD eingereicht wurden

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Fragmente des Kometen Schwassmann-Wachmann 3

Diagonal im Bild sind leuchtende Trümmer des Kometen Schwassmann-Wachmann 3, umgeben von einem Schweif der von links oben nach links unten verläuft.

Bildcredit: NASA, ESA, H. Weaver (JHU / APL), M. Mutchler und Z. Levay (STScI)

Der periodische Komet 73P/Schwassmann-Wachmann 3 ist mindestens zweimal zerbrochen. Dieser Komet ist ein kosmisches Soufflé aus Eis und Staub, das aus dem frühen Sonnensystem übrig blieb. Als er 1995 auf seiner Umlaufbahn näherkam, wurde erstmals beobachtet, wie er in mehrere große Stücke zerbrach. Bei seiner Passage 2006 zerfiel er in Dutzende Bruchstücke, die am Himmel über mehrere Grad reichten.

Da Kometen relativ zerbrechlich sind, sind wahrscheinlich die Belastungen durch Hitze, Gravitation und Ausgasen dafür verantwortlich, dass sie auf so spektakuläre Weise zerbrechen, wenn sie sich der heißen Sonne nähern.

Das Weltraumteleskop Hubble fotografierte 2006 diese scharfe Ansicht des kleinteiligen Fragments B, das eine Vielzahl kleiner Teile hinter sich herzieht. Jeder davon besitzt eine eigene Koma und einen Schweif. Das Bild umfasst in der Entfernung des Kometen mehr als 3000 Kilometer, dieser ist 32 Millionen Kilometer vom Planeten Erde entfernt.

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Drei Galaxien und ein Komet

Am dunklen Himmel sind unter der diagonalen Milchstraße die beiden Magellanschen Wolken und ein heller Komet zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Miloslav Druckmuller (Technische Universität Brünn)

Diffuses Sternenlicht und dunkle Nebel in der südlichen Milchstraße wölben sich über dem Horizont und breiten sich diagonal über diese prächtige Nachthimmelslandschaft aus. Das atemberaubende Mosaik ist ganze 100 Grad breit, im Vordergrund seht ihr das zerklüftete Gelände der argentinischen Region von Patagonien.

Neben der Innenansicht auf unsere Galaxis zeigt das Bild unsere Außensicht auf zwei irreguläre Begleitgalaxien, die Große und die Kleine Magellansche Wolke. Die Szene zeigt auch den breiten Schweif und die helle Koma des Kometen McNaught, des großen Kometen 2007.

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Komet ZTF reist ab

Das mit Sternen gefüllte Bild zeigt auch zwei graue Wolken und den Kometen ZTF. Sein Schweif zeigt nach links oben, er hat einen weißen Kopf mit grünlichem Rand.

Bildcredit und Bildrechte: Rolando Ligustri

Komet C/2022E3 (ZTF), der frühere Liebling des nördlichen Himmels, ist verblasst. Als er Anfang Februar seine größte Annäherung an unseren Planeten erreichte, war Komet ZTF nur 2,3 Lichtminuten entfernt. Er war als der grüne Komet bekannt.

Der Besucher aus der fernen Oortschen Wolke ist inzwischen fast 13,3 Lichtminuten entfernt. Dieses detailreiche Bild entstand aus Aufnahmen vom 21. März. Der Komet hatte immer noch einen breiten, weißlichen Staubschweif und eine grün getönte Koma.

Komet ZTF ist am Himmel nicht weit vom hellen Stern Rigel im Orion entfernt. Er teilt sich dieses Sichtfeld mit blassen, staubigen Nebeln und fernen Hintergrundgalaxien. Die Aufnahme entstand mit Teleobjektiv und ist voller Sterne, die in der Milchstraße im Sternbild Eridanus liegen.

Als ZTF auf dem Weg ins innere Sonnensystem war, hat Jupiters Gravitationseinfluss auf seine Bahn den Kometen vielleicht auf eine Reise geschickt, von der er nie wieder zurückkehrt.

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Komet ZTF über dem Yosemite-Wasserfall

Über dem Wasserfall im Yosemite-Nationalpark leuchtet Komet ZTF am dunklen Himmel neben dem Planeten Mars links daneben.

Bildcredit und Bildrechte: Tara Mostofi

Beides fällt. Das Wasser im Yosemite-Wasserfall in Kalifornien (USA) fällt zur Erde. Der Komet ZTF fällt zur Sonne. Diese doppelte kosmische Kaskade wurde Ende letzten Monats fotografiert. Der blasser werdende Komet C/2022 E3 (ZTF) hatte seine größte Annäherung an die Erde gerade hinter sich gebracht. Der orangefarbene Stern über dem Wasserfall ist Kochab.

Abgesehen von einer kurzen Begegnung mit einem Schwarzbären war das Bild gut geplant. Es ist ein Komposit aus einer Aufnahme des mondbeleuchteten Vordergrundes und einer lang belichteten Hintergrundaufnahme. Daraus entstand eine detailreiche Version des tatsächlichen Anblicks.

Komet ZTF verblasst inzwischen und ist auf dem Weg zurück ins äußere Sonnensystem. Weil seine Bahn von der Gravitation bestimmt wird, könnte man immer noch sagen, er fällt auf die Sonne zu – aber rückwärts.

Galerie des Kometen ZTF: Interessante APOD-Einreichungen
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