Protuberanz auf der Sonne

Die Sonne ist teilweise invertiert dargestellt. Sonnenflecken und der Sonnenrand sind hell. Auf Bildern in sichtbarem Licht sind diese Merkmale dunkler. Über dem Horizont schwebt eine riesige Sonnenfackel, die sogar größer ist als der Planet Jupiter.

Bildcredit und Bildrechte: Alan Friedman (Averted Imagination)

In der schaurigen Landschaft schwebt weiß glühendes Plasma im schleifenförmigen Magnetfeld der Sonne über dem Sonnenrand. Die Ansicht vom 16. September reicht bis zum östlichen Horizont. Die Szene wurde mit einem Gartenteleskop fotografiert. Schmalbandfilter nahmen das Licht von ionisiertem Wasserstoff auf.

Die magnetische Plasmawand ist etwa 600.000 km breit. Dagegen wirken andere Welten im Sonnensystem zwergenhaft. Der majestätische Gasriese Jupiter hat einen Durchmesser von nur 143.000 km, der Planet Erde ist sogar kleiner als 13.000 km. Die gewaltige Struktur wird wegen ihrer Erscheinung als Heckenprotuberanz bezeichnet, doch sie ist alles andere als stabil. So große Sonnenprotuberanzen sind relativ häufig.

Zur Originalseite

Über die Sonne

Die Sonne mit Granulation schwebt wie ein Flauschball mitten im Bild. Links oben ist ein Filament, das so lang ist wie die Entfernung zwischen Erde und Mond. Die Sonne ist in Falschfarben dargestellt.

Bildcredit und Bildrechte: Göran Strand

Ein langes Sonnenfilament breitet sich über die relativ ruhige Oberfläche der Sonne aus. Das Teleskopbild stammt vom 27. April. Das negative oder invertierte Schmalbandbild wurde im Licht ionisierter Wasserstoffatome aufgenommen.

Links oben türmt sich ein prächtiger Schleier aus magnetisiertem Plasma über der Oberfläche auf. Er reicht über den Sonnenrand hinaus. Wie lang ist das Sonnenfilament? Es ist fast so lang wie die Entfernung zwischen Erde und Mond. Das zeigt die Skala links.

Das lange Filament wanderte einen Tag später über die Sonnenscheibe nach rechts. Es brach aus und ragte von der Sonnenoberfläche auf. Es stieß auch einen koronalen Massenauswurf (CME) aus. Das wurde von Sonnensatelliten beobachtet. Der CME treibt wahrscheinlich weit neben unserem Planeten vorbei.

Zur Originalseite

Fibrillen blühen auf der Sonne

Die Oberfläche der Sonne ist auf diesem Bild rosarot gefärbt und erinnert an eine Blume.

Bildcredit und Bildrechte: Big Bear Sonnenobservatorium, NJIT, Alan Friedman (Averted Imagination)

Wann erinnert die Sonne an eine Blume? Wasserstoff strahlt eine bestimmte Farbe des roten Lichtes ab. In dieser Farbe erinnern manche Regionen der Chromosphäre – wie man hier sieht – an eine Blume.

Das farbinvertierte Bild wurde im Oktober 2014 fotografiert. Es zeigt die Aktive Sonnenregion 2177. Die auffälligen Blütenblätter im Bild sind Röhren aus heißem Plasma. Sie werden als Fibrillen bezeichnet und werden von Magnetfeldern begrenzt. Manche sind länger als der Durchmesser der Erde.

In der Mitte sehen wir viele Fibrillen von oben. In den umgebenden Regionen treten typischerweise gekrümmte Fibrillen auf. Am Sonnenrand werden diese riesigen Plasmaröhren als Spikulen bezeichnet. In passiven Regionen nennt man sie „mottles“ (Sprenkel, Marmorierungen).

Die Sonnenfleckenregion 2177 blieb noch mehrere Tage bestehen. Dann entwickelte sich das komplexe, stürmische Magnetfeld, das durch die Sonnenoberfläche drang, weiter.

Zur Originalseite

Orange Sonne sprüht Funken

Das Bild der Sonne wurde invertiert und eingefärbt. Daher ist der orangefarbene Ball in der Mitte dunkler und am Rand sehr hell. Am Rand ragen helle Sonnenfackeln auf, in der Mitte und oben sind größere dunkle Regionen.

Bildcredit und Bildrechte: Alan Friedman (Averted Imagination)

Unsere Sonne ist neuerdings ziemlich unruhig. Erst vor zwei Wochen wurde sie fotografiert, als viele stürmische Regionen zu sehen waren. Eine davon war die aktive Sonnenfleckengruppe AR 2036 oben und AR 2038 in der Mitte. Vor erst vier Jahren endete ein ungewöhnlich ruhiges Minimum an Sonnenflecken. Es hatte vier Jahre gedauert.

Dieses Bild entstand in der speziellen Lichtfarbe H-Alpha. Es wurde umgekehrt und gefärbt. Spikulen bedecken die Sonnenvorderseite wie ein Teppich. Zum Rand hin wird die Sonne allmählich heller. Der Effekt entsteht durch die zunehmende Absorption des kühleren Sonnengases. Er wird als Randverdunkelung bezeichnet.

Mehrere faserartige Protuberanzen ragen über die Sonnenränder. An der Vorderseite der Sonne sind Protuberanzen als helle Schlieren zu sehen. Besonders interessant sind die magnetisch verhedderten aktiven Regionen. Dazu gehören relativ kühle Sonnenflecken, die hier als weiße Flecken dargestellt sind.

Ein Sonnenmaximum ist die aktivste Phase im magnetischen 11-Jahres-Zyklus. Beim aktuellen Maximum erzeugt das verworrene Magnetfeld viele „Sonnenfunken”. Dazu zählen ausbrechende Protuberanzen, Koronale Massenauswürfe und Fackeln. Sie stoßen Teilchenwolken aus. Diese können die Erde treffen und Polarlichter auslösen.

Vor zwei Jahren stieß eine Fackel eine Flut geladener Teilchen ins Sonnensystem. Sie war so heftig, dass sie Satelliten stören und Stromnetze gefährden hätten können, wenn sie den Planeten Erde getroffen hätte.

Aktuell: APOD-Vortrag am 17. Juni in Paris

Zur Originalseite

Schwarze Sonne und invertiertes Sternenfeld

Mitten im Bild schwebt ein blaugrauer Ball, der am Rand heller wird. Er ist von hellen und dunklen Fasern überzogen und granuliert. Der helle Hintergrund ist schwarz gesprenkelt.

Bildcredit und Bildrechte: Jim Lafferty

Wirkt diese dunkle Kugel irgendwie vertraut? Vielleicht, denn es ist unsere Sonne. Im Bild wurde die Sonne in einer sehr speziellen roten Farbe des Lichts fotografiert, dann auf Schwarz-weiß reduziert und schließlich invertiert. Das Ergebnis wurde in ein ebenfalls invertiertes Sternenfeld gesetzt.

Im Bild der Sonne sind lange helle Fasern zu sehen, aber auch dunkle aktive Regionen. Es sind Protuberanzen, die am Rand hochragen. Dahinter ist ein bewegter Teppich aus heißem Gas. Die Oberfläche unserer Sonne wurde in den letzten zwei Jahren sehr belebt, weil sie sich einem Maximum an Sonnenaktivität nähert. Das ist eine Zeit, in der die Magnetfelder an der Oberfläche sehr komplex sind.

Neben einer aktiven Sonne kann auch ausgestoßenes Plasma malerisch sein – nämlich dann, wenn es auf die Erdmagnetosphäre trifft und Polarlichter hervorruft.

Zur Originalseite

Ein Filament über der Sonne

Die Sonne ist schwarzweiß und invertiert dargestellt, daher ist der Rand heller. Links schwebt eine riesige lange Protuberanz über der Oberfläche, rechts ist eine Sonnenfleckengruppe.

Bildcredit und Bildrechte: Bret Dahl

Schwebt da eine Wolke über der Sonne? Ja, aber sie ist ganz anders als die Wolken, die über der Erde schweben. Die lange, helle Struktur links im Negativbild ist eine Sonnenprotuberanz. Sie besteht hauptsächlich aus geladenem Wasserstoff, der von den gekrümmten Magnetfeldern der Sonne hochgehalten wird.

Im Gegensatz dazu sind Wolken über der Erde viel kühler. Sie bestehen hauptsächlich aus winzigen Wassertröpfchen. Diese werden von der Luftbewegung hochgehalten, weil sie so wenig wiegen.

Diese Protuberanz wurde vor etwa zwei Wochen in der Nähe der aktiven Sonnenregion AR 1535 fotografiert. Rechts neben der Protuberanz ist eine dunkle Sonnenfleckengruppe.

Protuberanzen bleiben meist einige Tage bis eine Woche bestehen. Eine lange Protuberanz wie diese kann jedoch einen Monat oder länger über der Sonnenoberfläche schweben. Manche Protuberanzen lösen große Hyper-Flares aus, wenn sie plötzlich über der Sonne zusammenbrechen.

Zur Originalseite

Zornige Sonne bricht aus

Im Bild ist ein Teil einer flauschigen rosaroten Kugel abgebildet, doch die Kugel ist in Wirklichkeit die Sonne als Negativ in Falschfarben, und sie ist ziemlich aktiv, wie man an der abgebildeten Sonnenfleckengruppe in der Mitte ernennen kann.

Bildcredit und Bildrechte: Alan Friedman (Averted Imagination)

Sie ist eine der wildesten Sonnenfleckenregionen seit Jahren. Die aktive Region 1429 sieht nicht nur wie ein zorniger Vogel aus, sie stieß auch einige der mächtigsten Sonnenfackeln und koronalen Massenauswürfe (KMA) des aktuellen Sonnenzyklus aus. Aus den ausgedehnten Schwaden der Explosionen strömten auch Teilchen auf die Magnetosphäre der Erde und führten zu bunten Polarlichtern.

Die Gruppe AR 1429 wurde vor drei Tagen mit vielen Details in der Chromosphäre der Sonne fotografiert. Dazu wurde eine Lichtfarbe isoliert, die von Wasserstoff abgestrahlt wird. Das Ergebnis ist oben invertiert und in Falschfarben abgebildet. Die dunkelsten Regionen sind die hellsten und heißesten.

Die gewaltigen, von Magnetfeldern gelenkten Gasröhren werden als Spikulen bezeichnen und bedecken die Chromosphäre. Manche sind länger als die Erde. Die helle Ranke über AR 1429 ist ein kühles Filament, das über der aktiven Sonnenfleckenregion schwebt.

In den nächsten Jahren rückt ein Sonnenfleckenmaximum näher. Dann können die immer stärker verwickelten und gekrümmten Magnetfelder auf der Sonne sogar noch heftigere aktive Regionen erzeugen, die noch energiereichere Schauer aus Sonnenplasma in unser Sonnensystem hinausschleudern.

Galerie: Bilder der aktuellen Planetenkonjunktion
Zur Originalseite

Funkelnde orange Sonne

Der orangefarbene Ball auf dunklem Hintergrund ist die Sonne. Sie ist invertiert abgebildet, daher am Rand heller als in der Mitte. Auf der Oberfläche sind einige helle und dunkle Strukturen sowie Granulation.

Bildcredit und Bildrechte: Alan Friedman (Averted Imagination)

Unsere Sonne wird ein umtriebiger Ort. Dieses Foto von letzter Woche zeigt die Sonne mit vielen interessanten Strukturen. Eine davon war die Sonnenfleckengruppe AR 1339 rechts im Bild. Sie war eine der größten, die je dokumentiert wurden. Erst letztes Jahr erwachte die Sonne aus einem jahrelangen, ungewöhnlich ruhigen Sonnenminimum.

Dieses Bild entstand in einer speziellen Lichtfarbe, dem sogenannten H-alpha-Licht. Das Negativbild wurde in Falschfarben gefärbt. Spikulen bedecken einen Großteil der Sonnenoberfläche. Die Randverdunkelung zum Sonnenrand hin (im Negativ eine Aufhellung) entsteht, weil das kühlere Sonnengas zum Rand hin mehr Strahlung absorbiert. Über den Sonnenrand ragen mehrere gleißende Sonnenfackeln. Auf der Sonnenoberfläche sind die Protuberanzen als helle Streifen zu sehen. Visuell interessant sind die magnetisch verworrenen Aktiven Regionen mit kühlen Sonnenflecken.

Wenn sich das Magnetfeld der Sonne in den nächsten Jahren einem Sonnenmaximum nähert, wird die Sonnenoberfläche durch die zunehmende Aktivität wohl noch komplexer.

Zur Originalseite