Zur Sonnenwende: Ein Jahr am Himmel

Videocredit und -rechte: Ken Murphy (MurphLab); Musik: Ariel (Moby)

Seht ihr, welcher Tag die Wintersonnenwende ist? Jedes Bildfeld zeigt einen Tag. 360 Videofelder zeigen den Himmel (fast) eines ganzen Jahres in Zeitraffer. Er wurde mit einer Videokamera auf dem Dach des Exploratoriums in San Francisco (Kalifornien) aufgenommen. Die Kamera fotografierte von Mitte 2009 bis Mitte 2010 von vor Sonnenaufgang bis nach Sonnenuntergang alle 10 Sekunden ein Bild. Ein Zeitstempel rechts unten zeigt die lokale Tageszeit.

Die Videos sind chronologisch angeordnet. Links oben befindet sich der 28. Juli, der 1. Jänner liegt etwa in der Mitte. Auf den Videos entspricht Dunkelheit der Nacht, Blau zeigt klare Tage, und Grau bildet flächendeckende Bewölkung am Tag ab. Viele Videos zeigen komplexe Wolkenmuster, die im Laufe des Tages über das Weitwinkelfeld der Kamera wandern.

Die anfängliche Dunkelheit in der Mitte zeigt die spätere Dämmerung und die geringere Anzahl an Tageslichtstunden im Winter. Obwohl jeder Tag 24 Stunden lang ist, dauert die Nacht im Dezember und während der umgebenden Wintermonate auf der Nordhalbkugel am längsten. Wenn man also das Bildfeld mit der längsten Nacht findet, hat man den Tag der Wintersonnenwende entdeckt – auf der Nordhalbkugel findet sie heute statt.

Wenn die Videos gemeinsam das Ende erreichen, beginnen die Sonnenuntergänge und die einbrechende Dunkelheit zuerst an den Wintertagen in der Mitte ein und zuletzt unten an den Sommertagen.

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Am späten Nachmittag auf dem Mars

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Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, Marco Di Lorenzo

Beschreibung: Zum Sonnenuntergang werden auf diesem Weitwinkelpanorama des Marsrovers Curiosity die Schatten lang. Die Szene wurde mit Curiositys Navigationskamera aufgenommen, sie umfasst – von links nach rechts – etwa 200 Grad von Norden über Osten bis Süden. Dafür wurden Bilder zusammengefügt, die der Marsrover an SOL 2616 aufnahm, das entspricht auf der Erde dem 16. Dezember.

Curiosity thront auf einem Plateau des westlichen Tafelbergs. Links sieht man den fernen nördlichen Rand des Kraters Gale. Nahe der Mitte befindet sich der zentrale Tafelberg, den Curiosity bereits besucht hat. Rechts erstreckt sich der Schatten des Rovers scheinbar zum Fuß des Aeolis Mons (Mount Sharp), einem zukünftigen Ziel. Die monochromen Navcam-Bilder wurden eingefärbt, um annähernd die Farben des späten Marsnachmittags darzustellen.

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Mond und Planeten in der Dämmerung

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Bildcredit und Bildrecht: Petr Horálek

Beschreibung: Vielleicht hat die aktuelle Konjunktion von Venus und Jupiter Sie auf den Geschmack gebracht, den Himmel zu beobachten. Heute Abend kommt der Hauptgang: Am 28. November erscheint ein junger Sichelmond, der in der Dämmerung am westlichen Horizont in der Nähe der beiden hellen Planeten posiert.

Diese Nachthimmelslandschaft zeigt eine junge Mondsichel und die gleißende Venus am 29. Oktober in der Dämmerung am westlichen Abendhimmel, ähnlich wie beim heutigen visuellen Fest. Die Himmelslichter leuchten über den fernen Bergen und dem Minya-Kloster im tibetischen autonomen Bezirk Garzê, dieser liegt im Nordwesten von Sichuan in China auf dem Planeten Erde. Damals war nicht Jupiter, sondern Merkur ein himmlischer Begleiter der Venus und des Mondes. Der flüchtige innerste Planet ist hier in der hellen Dämmerung kaum sichtbar, er steht in der Nähe der Bildmitte links unter der Venus.

Morgen, am 29. November, hilft der Sichelmond, als Dessert den Planeten Saturn zu finden.

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Venus and Jupiter am Horizont

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Bildcredit und Bildrechte: Juan Carlos Casado (TWAN)

Beschreibung: Was sind die beiden hellen Objekte am Horizont? Venus und Jupiter. Die beiden hellsten Planeten am Nachthimmel zogen – was die Winkeldistanz betrifft – vor zwei Tagen sehr nahe aneinander vorbei. Im Weltraum waren sie jedoch so weit voneinander entfernt wie sonst auch, da Jupiter (rechts) die Sonne ungefähr siebenmal weiter draußen umrundet als die Venus.

Das Planetenpaar wurde vor zwei Tagen fotografiert, der malerische Himmel bei Sonnenuntergang befindet sich in Llers in der spanischen Region Katalonien zwischen einem Baum und der Tochter des Astrofotografen.

Die beiden Planeten leuchten in den nächsten Tagen weiterhin markant am Abendhimmel im Westen, in der Nähe sind auch eine zunehmende Mondsichel und der blassere Saturn zu sehen. Ende November sinkt Jupiter mit jeder Nacht bei Sonnenuntergang tiefer zum Horizont, während die Venus höher steigt. Die nächste Jupiter-Venus-Konjunktion findet Anfang 2021 statt.

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Zodiakalstraße

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Bildcredit und Bildrechte: Ruslan Merzlyakov (RMS Fotografie)

Beschreibung: Was für ein seltsames Licht leuchtet da am Ende der Straße? Es ist Staub, der die Sonne umkreist. Zu gewissen Zeiten im Jahr leuchtet kurz nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang ein Staubband, das Sonnenlicht aus dem inneren Sonnensystem reflektiert, markant am Himmel. Es wird als Zodiakallicht bezeichnet.

Der Ursprung dieses Staubs wird noch erforscht, doch eine führende Hypothese besagt, dass Zodiakalstaub großteils von blassen Kometen der Jupiterfamilie stammt und langsam auf Spiralbahnen zur Sonne wandert. Aktuelle Untersuchungen des Staubs vom Kometen 67P, welcher von der robotischen ESA-Raumsonde Rosetta besucht wurde, stützen diese Hypothese.

Dieses Bild wurde beim Aufstieg zum Teide-Nationalpark auf den Kanarischen Inseln (Spanien) fotografiert. Bald nach Sonnenuntergang erschien in der Ferne ein helles Dreieck aus Zodiakallicht.

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Finsternis-Verlauf über La Silla

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Bildcredit: Petr Horálek

Beschreibung: Die Straße zum La-Silla-Observatorium auf einem Gipfel in der chilenischen Atacamawüste führte auch zum Pfad der totalen Sonnenfinsternis am 2. Juli. Die Einzelbilder dieses Komposits wurden in regelmäßigen Zeitabständen vor und nach der totalen Finsternisphase fotografiert, auch in dem Augenblick, als der dunkle Mondschatten auf einige der fortschrittlichen Großteleskope des Planeten Erde fiel.

Die verträumte Aussicht blickt nach Westen zur untergehenden Sonne und dem herannahenden Mondschatten. La Silla lag ein bisschen nördlich der Zentrallinie des Schattenpfades, daher war der atemberaubend klare Himmel in der Region auf diesem Foto im Norden (rechts) ein kleines Bisschen heller.

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Analemma bei Sonnenuntergang

An der Küste der italienischen Insel Sizilien beschreibt die Sonne bei Sonnenuntergang eine 8-förmige Schleife über dem Meer. Links ist der Sonnenuntergang im Winter, rechts steht die Sonne zur selben Zeit noch hoch am Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Marcella Giulia Pace

Heute um 15:54 Weltzeit ist Sonnenwende, die Sonne erreicht die nördlichste Deklination auf ihrer jährlichen Reise am Himmel des Planeten Erde. Die Juni-Sonnenwende markiert den astronomischen Beginn des Sommers auf der Nordhalbkugel und des Winters im Süden. Zur Sonnenwende ist auch der längste nördliche Tag – also der längste Zeitraum zwischen Sonnenaufgang und -untergang.

Die Sonne steht zur Juni-Sonnenwende oben am nördlichsten Punkt dieses Analemmas. So nennt man die 8-förmige Schleife, welche die Position der Sonne auf diesem Foto-Komposit zog. Das Analemma (Video) entstand aus Bildern, die alle 10 Tage zur selben Zeit zwischen 21. Juni 2018 und 7. Juni 2019 auf Sizilien fotografiert wurden. Die Uhrzeit war der früheste Sonnenuntergang des Jahres um die Dezember-Sonnenwende. Daher berührt der tiefste Punkt des Analemmas links fast den freien Horizont am Meer.

Den Horizont entlang sind Sonnenuntergänge nach rechts (Norden) angeordnet. Der Sonnenuntergang zur September-Sonnenwende liegt in der Mitte. Rechts enden sie mit dem Sonnenuntergang zur Juni-Sonnenwende.

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Tscherenkow-Teleskop bei Sonnenuntergang

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Bildcredit und Bildrechte: Sarah Brands (Universität Amsterdam)

Beschreibung: Am 10. Oktober reflektierte ein neues Teleskop das Licht der untergehenden Sonne. Dieser Schnappschuss zeigt das Observatorium auf dem Roque del Los Muchachos auf der Kanarischen Insel La Palma. Sein segmentierter Spiegel stellt das Bild des schönen Abendhimmels auf den Kopf, oben sind der dunkle Horizont und unten die Farben des Sonnenuntergangs.

Die Spiegelsegmente haben einen Durchmesser von 23 Metern und sind in die offene Struktur des Large Scale Telescope 1 montiert, die als erste Komponente der Tscherenkow-Teleskopanordnung (Cherenkov Telescope Array, CTA) eingeweiht wurde.

Die meisten bodengebundenen Teleskope sind durch die Atmosphäre beeinträchtigt, die Licht weichzeichnet, streut und absorbiert. Doch Tscherenkowteleskope sind so konzipiert, dass sie sehr energiereiche Gammastrahlen aufspüren. Sie brauchen sogar die Atmosphäre für ihre Funktion. Wenn Gammastrahlen auf die obere Atmosphäre treffen, erzeugen sie Luftschauer aus energiereichen Teilchen. Eine große, schnelle Kamera im üblichen Brennpunkt fotografiert die kurzen Blitze im sichtbaren Licht, dem so genannten Tscherenkowlicht, das von den Luftschauerteilchen erzeugt wird. Die Blitze sind ein Hinweis auf den Zeitpunkt der eintreffenden Gammastrahlen sowie ihre Richtung und Energie.

Insgesamt sind für CTA mehr als 100 Tscherenkowteleskope auf der Nord- und Südhalbkugel des Planeten Erde geplant.

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