Merkurtransit in 3D

Im Bild sind zwei Abbildungen der Sonne, vor denen der Planet Merkur schwebt. Durch Schielen kann man die Bilder in Einklang bringen, dann sieht man die Anordnung dreidimensional.

Bildcredit und Bildrechte: Stefan Seip (TWAN)

Am 9. Mai zog der innerste Planet Merkur vor der Sonne vorbei. Die Bilder zeigen das Ereignis zwar in nur zwei Dimensionen. Doch das Stereopaar bietet einen freisichtigen dreidimensionalen Blick auf den Transit. Die Bilder wurden in einem zeitlichen Abstand von 23 Minuten fotografiert. Für die Darstellung wurden sie so gedreht, dass Merkurs Position auf den beiden Bildern waagrecht versetzt ist.

Durch Merkurs Bahnbewegung entstand eine übertriebene Parallaxe. Sie simuliert den Blick durch ein Fernglas. Merkurs Bahngeschwindigkeit beträgt 47,4 km pro Sekunde. Man kann sie durchaus als flott bezeichnen. Daher legte der Planet zwischen den beiden Aufnahmen mehr als 65.000 km zurück.

Wenn man die Augen entspannt, bis sich beide Bilder decken, sieht man Merkurs winzige Silhouette nach vorne gerückt. Probiert es aus! Es hilft, wenn man den Text unter dem Bild zur Deckung bringt.

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Merkurs Transit

Die orangefarbene Sonne ist teilweise abgebildet, links und unten sieht man ihren Rand. Beim rechten Rand steht der Planet Merkur, er ist ein winziger schwarzer Kreis. Die Sonne ist von dunklen und hellen Fäden überzogen.

Bildcredit und Bildrechte: Howard Brown-Greaves

Am 9. Mai kreuzte Merkurs zierliche Scheibe – von der Erde aus gesehen – vor der Sonne. Das dauerte etwa 7½ Stunden. Im 21. Jahrhundert finden 14 Transite des innersten Planeten im Sonnensystem statt. Dieser Transit war der dritte. Die winzige Silhouette wurde in Fulham in London auf dem Planeten Erde fotografiert. Auf dem scharfen Bild teilt sie sich die gewaltige Scheibe der Sonne mit Protuberanzen, Filamenten und aktiven Regionen.

Merkurs runde Scheibe steht beim linken Rand. Er ist scheinbar der einzige dunkle Fleck, obwohl auf der Sonne Sonnenflecken verteilt sind, die so groß wie Planeten sind. Das Bild wurde mit H-alpha-Filter fotografiert. Dieser ist nur für den schmalen Bereich des roten Lichts von Wasserstoffatomen durchlässig. Dieses Licht betont die Chromosphäre, die über die Photosphäre hinausreicht. Die Photosphäre ist die normalerweise sichtbare Sonnenoberfläche.

Normalerweise erscheinen Regionen mit Sonnenflecken dunkel. Auf H-alpha-Bildern der Chromosphäre werden sie von hellen Klecksen betont. Diese hellen Kleckse werden als Sonnenfackeln, aber auch als Faculae oder Plages bezeichnet.

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Merkurtransit-Ablauf

Rechts wandert der Planet Merkur beim Merkurtransit 2003 über die Sonnenscheibe. In der Mitte und rechts sind Sonnenflecken zu sehen. Der Rand der Sonne ist dunkler als die Mitte.

Bildcredit und Bildrechte: Dominique Dierick

Nächsten Montag sehen wir auf der Erde, wie Merkur über die Vorderseite der Sonne wandert. Das nennt man einen Transit. Der letzte Transit ereignete sich 2006. Die Ebene der Merkurbahn liegt nicht genau in der Bahnebene der Erde. Daher zieht Merkur normalerweise über oder unter der Sonne vorbei.

Dieser Ablauf in Zeitraffer wurde über ein Einzelbild montiert. Die Aufnahmen stammen von einem Balkon in Belgien. Sie zeigen den ganzen Transit vom 7. Mai 2003. Die Sonnenquerung dauerte über fünf Stunden. Somit liegen die oben gezeigten 23 Bilder je 15 Minuten auseinander.

Der Nordpol von Sonne, Erdbahn und Merkurbahn sind zwar unterschiedlich, doch im Bild zeigen alle leicht nach links. Nahe der Mitte und am rechten Rand seht ihr Sonnenflecken. Der nächste Merkurtransit nach Montag ereignet sich im Jahr 2019.

NASA-Bericht: 9. Mai 2016 – Merkurtransit der Sonne

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Die Sonne betrachten

Der Mond bedeckt die Sonne, während sie aufgeht. Am Horizont sind die Silhouetten von Beobachtenden vor der Sonne zu sehen. Auch Sonnenflecken verdunkeln den Zentralstern im Sonnensystem.

Bildcredit und Bildrechte: Steven Gilbert

Habt ihr kürzlich unseren Heimatstern betrachtet? Links oben verfinstert der Mond zum Teil die Sonne. Unten stehen Leute. Sie betrachten die Finsternis. Wir sehen sie als Silhouetten vor der Sonne.

Das Bild entstand 2012 in der Glen Canyon National Recreation Area. Der Nationalpark bei Page liegt im US-Bundesstaat Arizona. Parkwächter erklären interessierten Leuten das seltene Ereignis. Rechts unter der dunklen Mondscheibe ist auf der Sonne eine blasse Gruppe Sonnenflecken zu sehen.

Wenn der Mond die Sonne zum Teil verdeckt, ist das eine gute Gelegenheit, um die Sonne zu betrachten. Eine viel seltenere tolle Gelegenheit gibt es nächste Woche, wenn der Planet Merkur bei einem Merkurtransit die Sonne teilweise verfinstert.

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Protuberanz auf der Sonne

Die Sonne ist teilweise invertiert dargestellt. Sonnenflecken und der Sonnenrand sind hell. Auf Bildern in sichtbarem Licht sind diese Merkmale dunkler. Über dem Horizont schwebt eine riesige Sonnenfackel, die sogar größer ist als der Planet Jupiter.

Bildcredit und Bildrechte: Alan Friedman (Averted Imagination)

In der schaurigen Landschaft schwebt weiß glühendes Plasma im schleifenförmigen Magnetfeld der Sonne über dem Sonnenrand. Die Ansicht vom 16. September reicht bis zum östlichen Horizont. Die Szene wurde mit einem Gartenteleskop fotografiert. Schmalbandfilter nahmen das Licht von ionisiertem Wasserstoff auf.

Die magnetische Plasmawand ist etwa 600.000 km breit. Dagegen wirken andere Welten im Sonnensystem zwergenhaft. Der majestätische Gasriese Jupiter hat einen Durchmesser von nur 143.000 km, der Planet Erde ist sogar kleiner als 13.000 km. Die gewaltige Struktur wird wegen ihrer Erscheinung als Heckenprotuberanz bezeichnet, doch sie ist alles andere als stabil. So große Sonnenprotuberanzen sind relativ häufig.

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ISS-Doppeltransit

Die Oberfläche der Sonne hat dunkle Markierungen. Unten in der Mitte ist eine große Sonnenfleckengruppe. Oben und fast in der Mitte kreuzt die Internationale Raumstation ISS vor der Sonne.

Bildcredit und Bildrechte: Hartwig Luethen

Nicht ein-, sondern zweimal kreuzt die Internationale Raumstation ISS auf diesem Komposit aus Videobildern die Sonne, während sie auf ihrer Bahn den Planeten Erde umrundete. Die Szenerie wurde am 22. August an einem gut gewählten Ort im deutschen Schmalenbeck abgelichtet. Dort kreuzten sich die Schattenpfade der ISS. Sie waren nur 7 Kilometer breit.

Die Transite vor der Sonnenscheibe dauerten höchstens eine Sekunde. Sie lagen zeitlich etwa 90 Minuten auseinander. Das entspricht einem Erdumlauf. Aus der großen Sonnenfleckengruppe AR 2043 brachen Fackeln aus. Die Gruppe lag unter der Mitte und blieb komfortable 150 Millionen Kilometer entfernt. Die Entfernung zwischen Kamera und ISS betrug beim ersten (oberen) Transit 656 km. Beim zweiten Transit, der näher bei der Mitte verlief, war die Raumstation 915 km entfernt.

Die Winkelgröße der auffallend scharfen Silhouette der ISS ist bei der ersten näheren Passage merklich größer. Morgen quert der Mond die Sonne*. Doch sogar an gut gewählten Orten verfehlt sein dunkler Kernschatten die Erdoberfläche knapp. Daher ist nur eine partielle Sonnenfinsternis zu sehen.
*In Europa ist das Ereignis unbeobachtbar.

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Die Sonnenfleckengruppe AR 2339 kreuzt die Sonne

Images Credit: NASA, SDO; Videobearbeitung und Videorechte: Stanislav Korotkiy (AstroAlert) und Mikhail Chubarets; Musik: Pas de Deux (Bird Creek)

Wie entwickeln sich Sonnenflecken? Große, dunkle Sonnenflecken – und die aktiven Regionen, die sie enthalten – können wochenlang bestehen. Doch sie verändern sich ständig. Diese Änderungen waren vor wenigen Wochen besonders offenkundig, als die Aktive Region AR 2339 am Rand der Sonne auftauchte. Die darauf folgenden 12 Tage wurde sie vom Solar Dynamics Observatory (SDO) der NASA beobachtet.

Dieses Zeitraffervideo zeigt, wie manche Sonnenflecken auseinandertreiben, während andere verschmelzen. Die ganze Zeit verlagern sich die dunklen zentralen Umbrae. Die helleren Penumbrae außen flimmern und flackern. Die umgebende Sonne flackert scheinbar, weil die gelben Granulen im Laufe von Stunden kommen und gehen. Die Granulen sehen aus wie ein Teppich.

Sonnenflecken sind relativ kühle Regionen. Dort dringt das lokale Magnetfeld durch die Sonnenoberfläche, was die Aufheizung verhindert. Letzte Woche erreichte eine noch aktivere Region – AR 2371 – die Vorderseite der Sonne. Sie löste mächtige Sonnenfackeln zu aus, die hier auf der Erde zu eindrucksvollen Polarlichtern führten.

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Über die Sonne

Die Sonne mit Granulation schwebt wie ein Flauschball mitten im Bild. Links oben ist ein Filament, das so lang ist wie die Entfernung zwischen Erde und Mond. Die Sonne ist in Falschfarben dargestellt.

Bildcredit und Bildrechte: Göran Strand

Ein langes Sonnenfilament breitet sich über die relativ ruhige Oberfläche der Sonne aus. Das Teleskopbild stammt vom 27. April. Das negative oder invertierte Schmalbandbild wurde im Licht ionisierter Wasserstoffatome aufgenommen.

Links oben türmt sich ein prächtiger Schleier aus magnetisiertem Plasma über der Oberfläche auf. Er reicht über den Sonnenrand hinaus. Wie lang ist das Sonnenfilament? Es ist fast so lang wie die Entfernung zwischen Erde und Mond. Das zeigt die Skala links.

Das lange Filament wanderte einen Tag später über die Sonnenscheibe nach rechts. Es brach aus und ragte von der Sonnenoberfläche auf. Es stieß auch einen koronalen Massenauswurf (CME) aus. Das wurde von Sonnensatelliten beobachtet. Der CME treibt wahrscheinlich weit neben unserem Planeten vorbei.

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