Merkurtransit: Ein ungewöhnlicher Fleck auf der Sonne

Zwischen sehr dunklen Wolken schaut in der Mitte ein Teil der Sonne hervor, darauf ist ein winziger dunkler Fleck, nämlich der Planet Merkur.

Bildcredit und Bildrechte: David Cortner

Was ist der Fleck auf der Sonne? Bei genauer Betrachtung sieht man, dass er fast perfekt rund ist. Der Fleck ist das Ergebnis einer ungewöhnlichen Sonnenfinsternis. Sie ereignete sich 2006. Normalerweise verfinstert der Erdmond die Sonne. Diesmal war der Planet Merkur an der Reihe.

Wie vor einem Neumond mit Sonnenfinsternis wurde die Merkurs Phase eine immer dünnere Sichel. Gleichzeitig kam der Planet seiner Ausrichtung mit der Sonne immer näher. Am Ende schrumpfte die Merkurphase auf null, und Merkur kreuzte als dunkler Fleck unseren Heimatstern. Technisch gesehen war es eine ringförmige Merkur-Sonnenfinsternis mit einem außergewöhnlich großen Feuerring.

Auf den kraterübersäten Ebenen auf Merkurs Nachtseite war die Erde in ihrer vollen Phase zu sehen. Stunden später war Merkur auf seiner Bahn weitergewandert. Er zeigte wieder eine schmale Sichelphase. Die nächste Merkur-Sonnenfinsternis findet 2016 statt.

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Ein Sonnenfilament bricht aus

Die Sonne ragt von rechts oben ins Bild. Am Sonnenrand links neben der Mitte bricht ein sehr helles Filament aus. Aus diesem dringen Plasmaschleifen, die vom Magnetfeld gelenkt werden. Darunter ist eine riesige Sonnenfackel, die weit über den Sonnenrand hinausreicht.

Bildcredit: NASAGSFC, SDO AIA Team

Was ist mit unserer Sonne passiert? Nichts besonders Ungewöhnliches. Sie stieß nur eine Protuberanz aus. Mitte 2012 explodierte ein lang bestehendes Sonnenfilament plötzlich in den Weltraum hinaus. Es erzeugte einen energiereichen koronalen Massenauswurf (KMA).

Das Magnetfeld der Sonne ändert sich ständig. Es hielt das Filament tagelang in Schwebe. Der Zeitpunkt des Ausbruchs war unerwartet. Das führte zu einer Explosion, die vom Solar Dynamics Observatory (SDO), das um die Sonne kreist, genau beobachtet wurde. Der Ausbruch schleuderte Elektronen und Ionen ins Sonnensystem. Manche davon erreichten die Erde drei Tage später. Sie trafen auf die Magnetosphäre der Erde und erzeugten Polarlichter.

Schleifen aus Plasma umgeben eine aktive Region. Auf dem Ultraviolettbild biegen sie sich über dem ausbrechenden Filament. Letzte Woche fiel die Zahl der sichtbaren Flecken auf der Sonne unerwartet auf Null. Daher vermutet man, dass das sehr ungewöhnliche Maximum auf der Sonne vorüber ist. Während des Maximums im 11-Jahres-Zyklus ist die Sonne am aktivsten.

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Wie man ein Licht am Himmel erkennt

Die Grafik erklärt, wie man bei einem Licht am Himmel erkennt, worum es sich handelt.

Bildcredit und Bildrechte: HK (The League of Lost Causes)

Was ist dieses Licht am Himmel? Das ist eine häufig gestellte Frage der Menschheit. Sie kann nach wenigen kurzen Beobachtungen beantwortet werden. Zum Beispiel: Bewegt es sich oder blinkt es? Wenn ja, und falls ihr in der Nähe einer Stadt lebt, lautet die Antwort meist „Flugzeug“, weil Flieger dort häufig vorkommen. Sterne und Satelliten leuchten selten hell genug, dass man sie über den gleißenden künstlichen Stadtlichtern sehen kann.

Falls nicht, und wenn ihr weit von einer Stadt entfernt seid, ist das helle Licht wohl ein Planet wie Venus oder Mars. Erstere ist nur in der Dämmerung nahe am Horizont zu sehen. Wenn sich ein weit entferntes Flugzeug in der Nähe des Horizonts kaum bewegt, ist der Unterschied zu einem hellen Planeten oft schwer erkennbar. Aber sogar das ist meist durch die Bewegung des Flugzeugs nach ein paar Minuten erkennbar.

Noch immer nicht sicher? Diese Grafik bietet eine leicht ironische, aber recht gute Anleitung. Vielleicht möchtet ihr ein paar Korrekturen anregen. Ihr seid eingeladen, diese zu veröffentlichen (englisch).

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Ein grüner Blitz von der Sonne

Die untergehende Sonne im Bild ist stark verzerrt durch die Lufthülle der Erde, über der dunkelgelben Form mit rötlichem Rand befindet sich ein schmaler, grün leuchtender Strich.

Bildcredit und Bildrechte: Daniel López (El Cielo de Canarias)

Viele glauben, es wäre ein Märchen. Andere meinen, es gibt ihn, aber die Ursache wäre unbekannt. Manche brüsten sich damit, ihn gesehen zu haben. Es geht um den grünen Blitz von der Sonne. Tatsache ist: Es gibt den grünen Blitz, und seine Ursache ist bekannt.

Wenn die untergehende Sonne aus der Sicht verschwindet, hat der letzte Schimmer eine erstaunlich grüne Farbe. Der Effekt ist meist nur zu sehen, wenn ein ferner Horizont sehr niedrig ist. Der Blitz dauert nur ein paar Sekunden. Auch wenn die Sonne aufgeht, ist ein grüner Blitz sichtbar. Um ihn zu beobachten, braucht man aber eine sehr genaue Zeitplanung.

Das Bild oben zeigt einen dramatischen grünen Blitz und einen sogar noch selteneren roten Blitz. Beide wurden kürzlich bei einem Sonnenuntergang beobachtet. Er war am Observatorium auf dem Roque de los Muchachos auf den Kanarischen Inseln in Spanien zu sehen. Die Sonne wird nicht teilweise grün oder rot. Der Effekt entsteht in Schichten der Erdatmosphäre, wenn sie sich wie Prismen verhalten.

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Orange Sonne sprüht Funken

Das Bild der Sonne wurde invertiert und eingefärbt. Daher ist der orangefarbene Ball in der Mitte dunkler und am Rand sehr hell. Am Rand ragen helle Sonnenfackeln auf, in der Mitte und oben sind größere dunkle Regionen.

Bildcredit und Bildrechte: Alan Friedman (Averted Imagination)

Unsere Sonne ist neuerdings ziemlich unruhig. Erst vor zwei Wochen wurde sie fotografiert, als viele stürmische Regionen zu sehen waren. Eine davon war die aktive Sonnenfleckengruppe AR 2036 oben und AR 2038 in der Mitte. Vor erst vier Jahren endete ein ungewöhnlich ruhiges Minimum an Sonnenflecken. Es hatte vier Jahre gedauert.

Dieses Bild entstand in der speziellen Lichtfarbe H-Alpha. Es wurde umgekehrt und gefärbt. Spikulen bedecken die Sonnenvorderseite wie ein Teppich. Zum Rand hin wird die Sonne allmählich heller. Der Effekt entsteht durch die zunehmende Absorption des kühleren Sonnengases. Er wird als Randverdunkelung bezeichnet.

Mehrere faserartige Protuberanzen ragen über die Sonnenränder. An der Vorderseite der Sonne sind Protuberanzen als helle Schlieren zu sehen. Besonders interessant sind die magnetisch verhedderten aktiven Regionen. Dazu gehören relativ kühle Sonnenflecken, die hier als weiße Flecken dargestellt sind.

Ein Sonnenmaximum ist die aktivste Phase im magnetischen 11-Jahres-Zyklus. Beim aktuellen Maximum erzeugt das verworrene Magnetfeld viele „Sonnenfunken”. Dazu zählen ausbrechende Protuberanzen, Koronale Massenauswürfe und Fackeln. Sie stoßen Teilchenwolken aus. Diese können die Erde treffen und Polarlichter auslösen.

Vor zwei Jahren stieß eine Fackel eine Flut geladener Teilchen ins Sonnensystem. Sie war so heftig, dass sie Satelliten stören und Stromnetze gefährden hätten können, wenn sie den Planeten Erde getroffen hätte.

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Sonnen- und Monduntergang in Brisbane

Am dramatisch orange gefärbten, stark bewölkten Himmel bei Brisbane in Australien geht die Sonne unter. Sie ist teilweise vom Mond bedeckt.

Bildcredit und Bildrechte: Stephen Mudge

Am Himmel über der australischen Stadt Brisbane gingen am 29. April Sonne und Neumond gemeinsam unter. Dort bildete die himmlische Aufreihung bei der ersten Sonnenfinsternis 2014 eine partielle Sonnenfinsternis. Brisbane liegt in der südöstlichen Ecke von Queensland auf dem Planeten Erde.

Das dramatische Komposit entstand aus digital gestapelten Bildern. Sie in wurden alle etwa 5 Minuten mit Teleobjektiv fotografiert. Das Bild zeigt, wie sich die Finsternis dem Westhorizont nähert. Neben der Mondsilhouette sind Strahlenbüschel von Wolkenbänken zu sehen.

In Brisbane war das Maximum der Finsternis knapp nach Sonnenuntergang erreicht. Dabei bedeckte der Mond etwa 25 Prozent der Sonne. Nur an einem einsamen Ort in der Antarktis konnte man die kurze ringförmige Finsternisphase sehen. Dabei war die ganze dunkle Mondscheibe von einem dünnen, hellen Feuerring umgeben.

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Die teilweise verfinsterte Sonne geht unter

Über dem Meer geht hinter Wolkenfetzen die Sonne unter. Ein kleines Stück ist vom Mond bedeckt, sodass man rechts oben eine Kerbe in der Sonne sieht.

Bildcredit und Bildrechte: Andrew Wall

Wenn ihr genau schaut, seht ihr etwas Ungewöhnliches bei dieser untergehenden Sonne. Links neben der Sonne fliegen Vögel, aber das ist nicht sehr ungewöhnlich. Ein dunkles Meer bedeckt den unteren Rand der Sonne. Dunkle Wolken ziehen vor einem Teil der Mitte, doch auch das ist nicht gerade selten.

Viel ungewöhnlicher ist der bedeckte Teil rechts oben. Das ist keine abdeckende Wolke – es ist der Mond. Gestern wanderte der Mond vor einem Teil der Sonne vorbei. In Australien war das zu beobachten. Obwohl viele Orte störende Wolken meldeten, blitzte gelegentlich bei Sonnenuntergang eine teilweise bedeckte Sonne hervor. Dieses Bild wurde gestern im südaustralischen Adelaide am westlichen Horizont fotografiert.

Das Finsternismaximum war nur in einem kleinen Teil der Antarktis sichtbar. Dort bedeckte der ganze Mond die ganze Mitte der Sonne. Es entstand eine ringförmige Finsternis, bei der ein Feuerring der Sonne über den Rand hinausragt. Die nächste Sonnenfinsternis findet am 23. Oktober 2014 statt. Es ist wieder eine partielle Finsternis. Sie ist im Großteil von Nordamerika bei Sonnenuntergang zu sehen.

Galerie der gestrigen Finsternis

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Südliche ringförmige Finsternis

Die orangefarbene Sonne ist fast ganz vom Mond verdeckt. Ein schmaler sichelförmiger Teil der Sonne ist sichtbar. Der Mond berührt rechts oben den Sonnenrand.

Bildcredit und Bildrechte: Cameron McCarty, Matthew Bartow, Michael Johnson – MWV-Observatorium, Coca-Cola Space Science Center, Columbus State University Eclipse Team

Es ist Finsternissaison. Am 29. April etwa 06:00 Weltzeit berührt der Schatten des Neumondes nur knapp den Planeten Erde. Wenn ihr auf dem Kontinent Antarktis seid, und zwar in einem Bereich bei 79 Grad 38,7 Minuten südlicher Breite und 131 Grad 15,6 Minuten östlicher Länge, der nur wenige Hundert Kilometer breit ist, könnt ihr eine ringförmige Sonnenfinsternis beobachten. Dabei steht die Sonne knapp über dem Horizont.

Der Mond nähert sich dem Apogäum, das ist der erdfernste Punkt auf der elliptischen Mondbahn. Daher ist seine scheinbare Größe zu gering, um die Sonnenscheibe ganz zu bedecken. Die ringförmige Phase der seltenen dezentrierten Finsternis dauert höchstens 49 Sekunden.

Beim Maximum sieht sie vielleicht ähnlich aus wie dieses „Feuerring“-Bild. Es zeigt die ringförmige Sonnenfinsternis vom letzten Mai. Das Bild wurde von einem Internet-Übertragungsteam dokumentiert, das in der Nähe von Coen in Australien stationiert war. In weiten Teilen der Südhalbkugel ist eine partielle Finsternis zu sehen, zum Beispiel am Nachmittag in Australien. Dabei bedeckt der Mond wenigstens einen Teil der Sonne.

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