Die Tulpe im Schwan

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Bildcredit und Bildrechte: Michael Joner, David Laney (West Mountain Observatory, BYU); Bearbeitung: Robert Gendler

Beschreibung: Diese Teleskopansicht zeigt eine helle Emissionsregion in der Ebene unserer Milchstraße im nebelreichen Sternbild Schwan (Cygnus). Die leuchtende Gaswolke aus interstellarem Gas und Staub, die allgemein Tulpennebel genannt wird, ist auch im Katalog des Astronomen Stewart Sharpless aus dem Jahr 1959 als Sh2-101 zu finden. Der Nebel ist etwa 8000 Lichtjahre entfernt nachvollziehbarerweise nicht die einzige kosmische Wolke, die das Bild von Blumen heraufbeschwört. Der komplexe, schöne Nebel ist hier auf einem Kompositbild zu sehen, das die Emissionen ionisierter Atome von Schwefel, Wasserstoff und Sauerstoff in roten, grünen und blauen Farben abbildet. Ultraviolette Strahlung des jungen, energiereichen O-Sterns HDE 227018 ionisiert die Atome und sorgt für die Emissionen des Tulpennebels. HDE 227018 ist der helle Stern neben dem blauen Bogen in der Bildmitte.

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Sh2-239: Himmlisches Impasto

Das Bild zeigt eine Mokekülwolke, die zum Teil sehr dunkel ist. Darin sind viele rosarot leuchtende Nebel eingebettet, die junge Sterne verraten.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, Universität von Arizona

Der kosmische Pinsel der Sternbildung gestaltete diese hübsche Mischung aus Staub und dunklen Nebeln. Die Region ist als Sh2-239 und LDN 1551 katalogisiert. Sie liegt am südlichen Rand des Taurus-Molekülwolkenkomplexes, der etwa 450 Lichtjahre entfernt ist.

Die Leinwand ist fast 3 Lichtjahre breit und voller Anzeichen von eingebetteten jungen stellaren Objekten. Diese Protosterne treiben dynamische Ausflüsse in das umgebende Medium. Nahe der Bildmitte ist ein kompakter, verräterischer roter Strahl aus komprimiertem Wasserstoff in der Nähe der Infrarotquelle IRS5. Diese Infrarotquelle ist als System aus vier Protosternen bekannt, die von Staubscheiben umgebenen sind.

Darunter liegen die breiteren, helleren Flügel von HH 102. Es ist eines der vielen Herbig-Haro-Objekte in dieser Region. Herbig-Haro-Objekte sind Nebelgebilde, die mit neu entstandenen Sternen einhergehen. Abschätzungen lassen vermuten, dass die Region LDN 1551, in der Sterne entstehen, etwa 50 Sonnenmassen an Material enthält.

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Sternbildungsregion S106

Das Bild zeigt einen lodernden, gelb leuchtenden Nebel, der an einen Schmetterling erinnert. Über dem Nebel leuchtet ein heller Stern mit Zacken.

Bildcredit: GRANTECAN und IAC

Der massereiche Stern IRS 4 fängt an, seine Flügel auszubreiten. Er entstand vor nur 100.000 Jahren. Materie, die von diesem neu entstandenen Stern ausströmt, formte den oben gezeigten Nebel mit der Bezeichnung Sharpless 2-106 (S106).

Um die Infrarotquelle 4 (IRS 4) kreist eine große Scheibe aus Staub und Gas. Sie ist dunkelrot nahe der Bildmitte zu sehen und gibt dem Nebel die Form einer Sanduhr oder eines Schmetterlings. Das Gas von S106 in der Nähe von IRS 4 verhält sich wie ein Emissionsnebel, indem er Licht abstrahlt, nachdem er ionisiert wurde. Weit von IRS 4 entfernter Staub reflektiert das Licht des Zentralsterns und verhält sich daher wie ein Reflexionsnebel.

Genaue Untersuchungen von Bildern wie diesem zeigen Hunderte Brauner Zwergsterne mit geringer Masse, die im Gas des Nebels lauern. S106 ist etwa 2 Lichtjahre groß und befindet sich an die 2000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schwan (Cygnus).

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Der Geist in der Kepheus-Fackel

Der Nebel vor sterngefülltem Hintergrund ist teilweise transparent, links scheinen Gestalten mit erhobenen Armen daraus hervorzugehen. Unten leuchten zwei helle, gezackte Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, Universität von Arizona

Gespenstische Formen spuken scheinbar in dieser sternklaren Weite und treiben im königlichen Sternbild Kepheus durch die Nacht. Natürlich sind es kosmische Staubwolken, die im schwach reflektierten Sternenlicht gerade noch sichtbar sind. Die Wolken sind weit von eurer Nachbarschaft auf dem Planeten Erde entfernt.

Der Spuk lauert 1200 Lichtjahre entfernt am Rand der Kepheus-Fackel, das ist ein Molekülwolkenkomplex. Der geisterhafte Nebel und die relativ isolierte Bok-Globule, die auch als vdB 141 oder Sh2-136 bekannt ist, sind in der Bildmitte. Sie sind größer als 2 Lichtjahre. Der Kern der dunklen Wolke rechts kollabiert. Wahrscheinlich ist er ein Doppelsternsystem in einer frühen Entwicklungsphase.

Könnten die spukhaften Formen sprechen, dann würden sie vielleicht ein fröhliches Halloween wünschen.

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Simeis 147: Supernovaüberrest

Wie ein Knäul aus roten Fäden schlingen sich die Wirbel in diesem Supernovaüberrest in einer Umgebung, die dicht von Sternen gesprenkelt ist.

Credit und Bildrechte: Nobuhiko Miki

Beschreibung: Man verliert leicht die Orientierung, wenn man den komplexen Fasern auf diesem detailreichen Mosaikbild des zarten Supernovaüberrestes Simeis 147 folgt. Er ist als Sh2-240 katalogisiert und bedeckt am Himmel im Sternbild Stier fast 3 Grad oder 6 Vollmonde. Das entspricht in der geschätzten Entfernung der stellaren Trümmerwolke von 3000 Lichtjahren einer Breite von 150 Lichtjahren.

Das Komposit entstand aus Bilddaten, die mit Schmalbandfiltern aufgenommen wurden, um die Emissionen von Wasserstoff- und Sauerstoffatomen zu betonen, welche die Regionen aus komprimiertem, leuchtendem Gas zeigen.

Dieser Supernovaüberrest ist etwa 40.000 Jahre alt. Das bedeutet, dass das Licht der gewaltigen Sternexplosion die Erde erstmals vor 40.000 Jahren erreichte. Doch dieser sich ausdehnende Überrest ist nicht das einzige Nachspiel. Die kosmische Katastrophe hinterließ auch einen Pulsar, das ist ein rotierender Neutronenstern. Dieser ist alles, was vom ursprünglichen Kern des Sterns übrig blieb.

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Der Geist des Kepheus-Flare

Vor bräunlich leuchtenden Sternen schwebt ein Nebelfetzen, der in der Mitte wie von hinten beleuchtet wirkt. Links unten strahlen zwei helle blaue Sterne dicht nebeneinander.

Credit und Bildrechte: Stephen Leshin

Beschreibung: Gespenstische Formen spuken scheinbar in dieser sternklaren Weite. Sie treiben im königlichen Sternbild Kepheus durch die Nacht. Natürlich sind die Gestalten kosmische Staubwolken, die sich im zart reflektierten Sternenlicht schwach abzeichnen. Sie dräuen weit von eurer Nachbarschaft auf dem Planeten Erde entfernt am Rand einer komplexen Molekülwolke, dem an die 1200 Lichtjahre entfernten Kepheus-Flare.

Der gespenstische Nebel mit einem Durchmesser von mehr als 2 Lichtjahren ist als vdB 141 oder Sh2-136 bekannt, er schwebt mitten im Bild. Ein Teil der dunklen Wolke rechts kollabiert und ist wahrscheinlich ein Doppelsternsystem in einer frühen Entstehungsphase.

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Kepheus: von Rüssel bis Blase

Dieses Panorama im Sternbild Kepheus zeigt viele Sternhaufen, rot leuchtende Nebel und Staubwolken.

Credit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo

Beschreibung: Im königlichen Sternbild Kepheus auf der Nordhalbkugel gibt es reichlich Sternhaufen, leuchtende Nebel und dunkle Staubwolken. Auf dieser etwa 17 Grad breiten Himmelslandschaft – einem Mosaik aus Teleskopbildern – sind sie sehr detailreich abgebildet.

Beginnen wir links unten beim großen Emissionsnebel, der als IC 1396 katalogisiert ist. Er hat einen Durchmesser von Hunderten Lichtjahren, ist etwa 3000 Lichtjahre entfernt und enthält eine dunkle, gewundene Ranke, die man als Elefantenrüsselnebel kennt. Der helle Nebel oben in der Mitte mit dem eingebetteten Sternhaufen ist NGC 7380. Rechts oben leuchten der Blasennebel NGC 7635 und der Sternhaufen M52.

Wenn ihr den Mauspfeil über das Bild schiebt, seht ihr eine beschriftete Version des Feldes. Viele der markierten Objekte sind in der zweiten Version des Sharpless-Katalogs (Sh2) und im Barnard-Katalog (B) dunkler Nebel gelistet. Orte in Verbindung mit Sternbildung sind die verräterische Markierungen im Komplex der riesigen Molekülwolken.

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Der scheue Quallennebel

Rechts unten leuchtet ein orange-grüner dichter Nebel, der an eine Qualle erinnert. In der Mitte und auf einer größeren Fläche leuchtet ein blasserer, grün-blauer Nebel, der von dunklen Staubfasern durchzogen ist.

Bildcredit und Bildrechte: Bob Franke

Beschreibung: Diese faszinierende Falschfarben-Teleskopansicht zeigt den sonst blassen und schwer fassbaren Quallennebel. Er wird von den hellen Sternen Mu und Eta Geminorum am Fuß eines himmlischen Zwillings flankiert. Der Quallennebel ist der hellere gewölbte Emissionswall mit baumelnden Tentakeln rechts unter der Bildmitte.

Die kosmische Qualle ist Teil des blasenförmigen Supernova-Überrestes IC 443, er ist eine sich ausdehnenden Trümmerwolke eines explodierten massereichen Sterns. Das Licht der Explosion erreichte die Erde vor mehr als 30.000 Jahren. Wie der Krebsnebel-Supernovaüberrest, ihr Cousin in astrophysischen Gewässern, enthält auch IC 443 einen Neutronenstern, das ist der Überrest des kollabierten Inneren des Sterns.

Der Emissionsnebel Sharpless 249 füllt das Feld links oben. Der Quallennebel ist etwa 5000 Lichtjahre entfernt. In dieser Entfernung hätte das Bild einen Durchmesser von etwa 300 Lichtjahren.

Das Farbschema, das für das Schmalband-Komposit verwendet wurde, wurde durch Bilder des Weltraumteleskops Hubble bekannt. Es kartiert Emissionen von Sauerstoff-, Wasserstoff- und Schwefelatomen in blauen, grünen und roten Farben.

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