W5: Säulen der Sternbildung

Der Nebel im Bild wurde in Infrarotlicht abgebildet und wirkt daher verfremdet. Mittig ist eine höhlenartige Struktur, deren Form an ein Herz erinnert. Sie wird von braunweißen Nebelfetzen begrenzt. Es ist der Sternbildungskopplex W5 im Sternbild Kassiopeia.

Bildcredit: NASA, WISE, IRSA; Bearbeitung und Bildrechte: Francesco Antonucci

Woher kommen Sterne? Bilder von Regionen, in denen Sterne entstehen, wurden mit der Infrarotkamera des Wide Field Infrared Survey Explorer (WISE, später NEOWISE) der NASA aufgenommen. Diese Aufnahmen sollen helfen, das Rätsel zu lösen. Dieses Beispiel zeigt die Region W5. Massereiche Sterne befinden sich im Zentrum von Hohlräumen in Gas- und Staubnebeln. Sie sind älter als Sterne am Rand dieser Hohlräume.

Eine mögliche Ursache für den Altersunterschied liegt darin, dass die massereichen Sterne im Zentrum die Entstehung weiterer Sterne verursachen. Diese forcierte Sternentstehung findet dann statt, wenn heißes Gas aus dem Inneren das kühlere Gas der umgebenden Wolke zu dichten Knoten zusammendrückt. Diese Knoten werden schließlich so dicht, dass sie unter der Schwerkraft zu Sternen kollabieren.

Dieses Bild, dessen Farben wissenschaftlich begründet sind, zeigt spektakuläre Säulen, die langsam durch das Entweichen von heißem Gas verdampfen. W5 ist auch als Westerhout 5 oder IC 1848 bekannt. Zusammen mit dem Nebel IC 1805 bildet W5 eine komplexe Region mit Sternentstehung. Sie wird gemeinhin auch Herz- und Seelennebel genannt. Im Bild sieht man einen Teil von W5. Er reicht über etwa 2000 Lichtjahre und enthält viele Säulen, in denen Sterne entstehen. Der Nebel ist 6500 Lichtjahre von uns entfernt und liegt im Sternbild Kassiopeia.

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W5: Der Seelennebel

Der Herzebel ist hier eine wolkige Struktur aus blau-weißen Nebeln, die von einem orangefarbenen Wall umgeben sind.

Bildcredit und Bildrechte: José Jiménez (Astromet)

In der Seele der Königin von Aithiopia entstehen Sterne. Genauer gesagt befindet sich im Sternbild Kassiopeia eine große Sternbildungsregion, die Seelennebel genannt wird. In der griechischen Mythologie ist Kassiopeia die stolze Frau eines Königs, der vor langer Zeit Ländereien am oberen Nil regierte.

Der Seelennebel ist auch als Westerhout 5 (W5) bekannt. Er enthält mehrere offene Sternhaufen sowie Wälle und Säulen, die von kosmischem Staub verdunkelt werden, und zuletzt auch riesige, hohle Blasen, die von den Winden junger massereicher Sterne gebildet werden. Der zirka 100 Lichtjahre große Seelennebel ist etwa 6500 Lichtjahre entfernt. Meist wird er neben seinem Himmelsnachbarn, dem Herznebel (IC 1805), abgebildet.

Dieses Bild wurde aus Aufnahmen erstellt, die in verschiedenen Farben aufgenommen wurden: dem von Wasserstoff abgestrahlten Rot, dem Gelb von Schwefel und dem Blau von Sauerstoff.

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Herz- und Seelennebel

Zwei rote Emissionsnebel liegen vor einem dunklen aber farbenreichen Sternenfeld. Der Seelennebel befindet sich links unten, der Herznebel ist rechts oben.

Bildcredit und Bildrechte: Juan Lozano de Haro

Liegen Herz und Seele unserer Galaxis in der Kassiopeia? Wahrscheinlich nicht, aber genau da befinden sich zwei helle Emissionsnebel, die landläufig als Herz und Seele genannt werden.

Der Herznebel wird offiziell als IC 1805 bezeichnet und befindet sich im Bild rechts oben. Seine Form erinnert an das klassische Herzsymbol und passt vielleicht zum Valentinstag. Der Seelennebel links unten ist als IC 1871 katalogisiert. Beide Nebel leuchten im roten Licht von angeregtem Wasserstoff, einer der drei Farben, die für dieser Montage verwendet wurden.

Licht braucht etwa 6000 Jahre, um von diesen Nebeln zu uns zu gelangen. Zusammen sind sie ungefähr 300 Lichtjahre breit. Studien von Sternen und Sternhaufen wie im Herz- und Seelennebel beschäftigen sich damit, wie massereiche Sterne entstehen und wie sie ihre Umgebung beeinflussen.

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Das Zentrum des Seelennebels ohne Sterne

Diese Wolken liegen im Seelennebel im Sternbild Kassiopeia und sind als IC 1871 katalogisiert.

Bildcredit und Bildrechte: Jason Guenzel

Beschreibung: Diese kosmische Nahaufnahme blickt tief in den Seelennebel. Die dunklen, brütenden Staubwolken oben mit hellen Rändern aus leuchtendem Gas sind als IC 1871 katalogisiert.

Das ungefähr 25 Lichtjahre große Teleskopsichtfeld zeigt nur einen kleinen Teil des viel größeren Herz- und Seelennebels. Der Sterne bildende Komplex ist ungefähr 6500 Lichtjahre entfernt und liegt im Perseus-Spiralarm unserer Milchstraße. Am Himmel des Planeten Erde seht ihr ihn im Sternbild Kassiopeia.

Die dichten Sternbildungswolken des Seelennebels sind auch selbst ein Beispiel für ausgelöste Sternbildung, sie wurden durch den intensiven Wind und die Strahlung der massereichen jungen Sterne in der Region modelliert. Auf diesem Bild wurden die Sterne digital entfernt, um den Tumult im Gas und Staub zu betonen.

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Diese Nebel sind ein Herz und eine Seele

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Bildcredit und Bildrechte: Mario Zauner

Beschreibung: Liegen Herz und Seele unserer Galaxis in der Kassiopeia? Vielleicht nicht, aber dort liegen zwei helle Emissionsnebel mit den Spitznamen Herz und Seele.

Der Herznebel wird offiziell als IC 1805 bezeichnet und liegt rechts unten. Seine Form erinnert an ein klassisches Herzsymbol. Der Seelennebel wird offiziell als IC 1871 bezeichnet und ist links oben zu sehen. Beide Nebel leuchten hell im roten Licht von angeregtem Wasserstoff. Diese Montage in drei Farben zeigt auch Licht, das von Schwefel abgestrahlt wird, in Gelb sowie Licht von Sauerstoff in Blau. Nahe den Nebelmitten sind mehrere junge offene Sternhaufen sichtbar.

Licht braucht etwa 6000 Jahre von diesen Nebeln bis zu uns, die Nebel umfassen zusammen ungefähr 300 Lichtjahre. Forschung an Sternen und Haufen wie jenen im Herz– und Seelenebel konzentrieren sich darauf, wie massereiche Sterne entstehen, und wie sie ihre Umgebung beeinflussen.

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IC 1871 im Seelennebel

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Bildcredit und Bildrechte: Mark Hanson

Beschreibung: Diese kosmische Nahaufnahme blickt tief in den Seelennebel. Die dunklen, brütenden Staubwolken links sind von hellen Graten aus leuchtendem Gas umrandet und als IC 1871 katalogisiert. Das Teleskopsichtfeld ist ungefähr 25 Lichtjahre groß und zeigt nur einen kleinen Teil des viel größeren Herz- und Seelenebels. Der Sternbildungskomplex liegt ungefähr 6500 Lichtjahre entfernt im Perseus-Spiralarm unserer Milchstraße und ist am Himmel des Planeten Erde im Sternbild Kassiopeia zu sehen.

Die dichten Sternbildungswolken von IC 1871 sind ein Beispiel für ausgelöste Sternbildung, sind entstanden selbst durch die intensiven Winde und die Strahlung der massereichen jungen Sterne in der Region. Dieses Bild erscheint vorwiegend rot, wegen der Emissionen einer bestimmten Farbe des Lichts, das von angeregtem Wasserstoff abgestrahlt wird.

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Komet, Herz und Seele

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Bildcredit und Bildrechte: Juan Carlos Casado (TWAN, Earth and Stars)

Beschreibung: Die grünliche Koma des Kometen 21P/Giacobini-Zinner steht hier links vor einer Tele-Himmelslandschaft, die mehr als 10 Grad der nördlichen Sternbilder Kassiopeia und Perseus zeigt. Das Bild vom 17. August zeigt den periodischen Kometen, der als Ursprung des bevorstehenden Draconiden-Meteorstroms bekannt ist. Nächsten Monat soll der Komet, der hier nur vier Lichtminuten von unserem hübschen Planeten entfernt vor einem reichhaltigen Sternfeld liegt, seine größte Helligkeit erreichen.

Giacobini-Zinner bleibt voraussichtlich zu schwach für eine Sichtbarkeit mit bloßem Auge, wie auch der farbenprächtige Herz- und Seelennebel nahe der Mitte des empfindlichen Sichtfeldes der Digitalkamera. Doch das Paar offener Sternhaufen rechts, h und χ Perseï, sind an dunklen Orten mit bloßem Auge gerade eben sichtbar. Herz- und Seelennebel mit ihren eingebetteten Haufen junger Sterne, die etwa eine Million Jahre alt sind, sind jeder größer als 200 Lichtjahre groß und 6000 bis 7000 Lichtjahre entfernt. Sie sind Teil einer großen aktiven Sternbildungskomplexes, der sich entlang des Perseus-Spiralarms unserer Milchstraße ausbreitet. h und χ Perseï sind auch als Doppelsternhaufen bekannt, sie sind ungefähr gleich weit entfernt.

Der periodische Giacobini-Zinner wurde von einer irdischen Raumsonde besucht, als der umfunktionierte International Cometary Explorer im September 1985 seinen Schweif durchquere.

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Leuchtende Elemente im Seelennebel

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Bildcredit und Bildrechte: Jesús M.Vargas & Maritxu Poyal

Beschreibung: Sterne entstehen in der Seele der Königin von Äthiopien. Genauer gesagt befindet sich eine große Sternbildungsregion mit dem Namen Seelennebel (IC 1898) in Richtung des Sternbildes Kassiopeia, das in der griechischen Mythologie die eitle Frau eines Königs darstellt, der vor langer Zeit das Land um den oberen Nil beherrschte.

Der Seelennebel beherbergt mehrere offene Sternhaufen, eine große Radioquelle, die als W5 bezeichnet wird, sowie riesige entleerte Blasen, welche durch die Winde der jungen massereichen Sterne entstanden. Der Seelennebel ist etwa 6500 Lichtjahre entfernt, ungefähr 100 Lichtjahre groß und wird meist neben seinem himmlischen Nachbarn, dem Herznebel (IC1805), abgebildet.

Dieses Bild ist ein Komposit aus drei Aufnahmen in verschiedenen Farben: Rot, das von Wasserstoff abgestrahlt wird, gelb, das von Schwefel stammt, und blau, das durch Sauerstoff entsteht.

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