Saturn: Gleißende Tethys und urzeitliche Ringe

Rechts oben ragen die mächtigen Ringe Saturns markant ins Bild, darunter ist der grau-weiße Mond Tethys mit seinem riesigen Krater.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Wie alt sind die Saturnringe? Das weiß niemand genau. Möglicherweise sind die Ringe in der Geschichte unseres Sonnensystems vor relativ kurzer Zeit entstanden, vielleicht vor nur etwa 100 Millionen Jahren. Es könnte sein, dass ein mondgroßes Objekt in Saturns Nähe zerbrach.

Es gibt Hinweise auf ein junges Alter der Ringe. Einer davon ist eine einfache Stabilitätsanalyse der Ringe. Ein weiterer Hinweis ist die Tatsache, dass die Ringe so hell strahlen und relativ unberührt von kleinen dunklen Meteoreinschlägen sind. Aktuelle Daten zeigen die Möglichkeit, dass einige Saturnringe vielleicht Milliarden Jahre alt sind. Somit wären sie gleich alt wie Saturn.

Derzeit liefert die Raumsonde Cassini in der Umlaufbahn um Saturn viele Bilder. Wenn man sie untersucht, zeigt sich, dass sich manche Saturnringteilchen zeitweilig bündeln und miteinander kollidieren. Dabei werden die Ringteilchen aufbereitet, frisches Eis gelangt an die Oberfläche.

Letzten Oktober bildete die Robotersonde Cassini die Ringe Saturns in Echtfarben ab. Der eisige, helle Saturnmond Tethys wurde wahrscheinlich von seinem Geschwistermond Enceladus durch einen Eisregen sandgestrahlt. Hier sehen wir Tethys vor den dunkleren Ringen.

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Konjunktionsfarben

Die hellen Himmelslichter Spica, Mars und Saturn gehen zusammen hinter Bäumen unter. Ihre unscharfen Bilder ziehen farbige Spuren am Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Phil Hart

Letzte Woche begegneten sich Mars, Saturn und Spica in der Abenddämmerung des Planeten Erde als hübsche Konjunktion am westlichen Horizont. Noch immer bilden sie nach Sonnenuntergang die Ecken eines auffälligen Himmelsdreiecks. Kürzlich begegnete ihnen der Sichelmond.

Die Lichter sind alle etwa gleich hell, doch das Auge kann unterschiedliche Farben erkennen. Dieses raffinierte Strichspurfoto wurde am 12. August am Ufer des Lake Eppalock im australischen Victoria mit Teleobjektiv aufgenommen, während das Trio unterging. Das Bild war auf die Eukalyptusbäume im Vordergund fokussiert. Daher verschwimmen die Strichspuren ein wenig und zeigen stärker gesättigte Farben.

Könnt ihr erraten, welche Spur wem gehört? Natürlich ist die rötlichste Spur der Mars. Rechts daneben bildet Saturn ein blasseres Echo vom Farbton des Roten Planeten. Links zieht die heiße, bläuliche Spica ihre Spur. Sie ist der bläuliche Alphastern im Sternbild Virgo.

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Südpolwirbel auf Titan entdeckt

Bei Titans Südpol entsteht ein heller Wirbel, er ist in natürlichen Farben abgebildet.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, ISS, JPL, ESA, NASA

Was passiert bei Titans Südpol? Anscheinend entsteht ein Wirbel aus Nebel, allerdings weiß niemand genau, warum. Dieses Bild in natürlichen Farben zeigt die helle Struktur. Der Wirbel wurde auf Bildern von letzter Woche entdeckt. Damals flog die Roboter-Raumsonde Cassini an dem ungewöhnlichen Saturnmond vorbei, der eine Atmosphäre besitzt.

Cassini entdeckte den südlichen Wirbel nur deshalb, weil die Bahn der Raumsonde um Saturn kürzlich aus der Ebene der Ringe und Monde hinausgehoben wurde. Hinweise auf die Entstehung der rätselhaften Struktur werden gesammelt. Zu diesen Hinweisen zählt, dass Titans Atmosphäre anscheinend in der Mitte absinkt und an den Rändern aufsteigt.

Derzeit schreitet aber der Winter im Süden von Titan langsam voran. Daher ist der Wirbel für die nächsten Jahre in Dunkelheit getaucht, falls er überhaupt bestehen bleibt.

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Im Schatten der Saturnringe

Von rechts ragt Saturn riesig ins Bild, das rechts an seinem Terminator endet. Die Wirbelstürme und Wolkenbänder sind in zarten blauen und gelben Farbtönen hervorgehoben. Die Ringe verlaufen schräg als dünne Linie durchs Bild, die Schatten fallen breit nach unten auf den Planeten. Mitten über den Ringen ist der wolkenbedeckte Mond Titan.

Bildcredit: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute/J. Major

Der von Menschen gebaute Roboter, der um Saturn kreist, hat wieder eine fantastische Ansicht geschickt. Es ist natürlich die Raumsonde Cassini. Zu den neuen, beeindruckenden Ansichten zählen ein heller Mond, dünne Ringe, sonderbar gebrochene Wolken und gekrümmte Schatten.

Titan ist Saturns größter Mond. Er wirkt oben strukturlos braun, weil er ständig von dichten Wolken bedeckt ist. Die Saturnringe sind eine dünne Linie, weil sie so flach sind und fast exakt von der Seite abgebildet wurden. Details der Saturnringe erkennt ihr daher am besten im dunklen Ringschatten, der auf die Wolkenoberflächen des Riesenplaneten fällt.

Weil die Ringteilchen in der gleichen Ebene wie Titan kreisen, spießen sie scheinbar den Mond auf. Oben auf Saturn sind viele Details in den Wolken zu sehen, zum Beispiel Farbflecken in den langen, hellen Bändern. Das lässt Störungen in Windströmen vermuten, die in großer Höhe auftreten.

Aktuelle präzise Messungen, wie stark Titan verformt wird, während er um Saturn kreist, zeigen, dass es tief unter der Oberfläche gewaltige Ozeane aus Wasser geben könnten.

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Saturnlaterne

Der Planet Saturn leuchtet rechts unten grün, links oben scheint er von innen heraus rot zu leuchten. Rechts oben sind die Schatten der Ringe zu sehen, die Ringe selbst sind der waagrechte dünne Strich in der Mitte.

Bildcredit: VIMS-Team, U. Arizona, ESA, NASA

Der Gasriese Saturn ist für sein helles Ringsystem und zahlreiche Monde bekannt. Auf diesem Falschfarbenbild der Raumsonde Cassini sieht er seltsam und ungewohnt aus. Auf diesem Mosaik des Visuellen und Infrarot-Spektrometers VIMS sind seine berühmten Ringe sogar fast unsichtbar, weil man sie von der Seite zu sieht. Sie verlaufen durch die Bildmitte.

Der auffälligste Kontrast im Bild verläuft am Terminator. Das ist die Grenze zwischen Tag und Nacht. Rechts auf der Tagseite ist sichtbares Sonnenlicht in blaugrünen Farbtönen zu sehen, es wird von Saturns Wolkenoberflächen reflektiert.

Links jedoch, auf der Nachtseite, dringt abseits vom Sonnenlicht die Infrarotstrahlung als laternenartiges Leuchten aus dem warmen Inneren des Planeten. Es und zeigt die Silhouetten von Strukturen in Saturns tieferen Wolkenschichten. Das Infrarotleuchten dringt auch aus dem breiten Schatten, den die Saturnringe auf die obere Planetenkugel werfen.

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Ein naher Vorbeiflug am Saturnmond Dione

Links füllt der Saturnmond Dione ein Drittel vom Bild. Dione ist von vielen Kratern überzogen, wir sehen nur einen Teil des Mondes. Im Hintergrund verlaufen diagonal die Saturnringe, gespickt von den kleinen Monden Epimetheus und Prometheus.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, ISS, JPL, ESA, NASA

Was schwebt da neben Dione? Die Roboter-Raumsonde Cassini flog Ende letzten Jahres näher als je zuvor an den Saturnmond Dione heran. Dabei fotografierte sie dieses Weitwinkelbild. Es zeigt Dione, die Saturnringe und die beiden kleinen Monde Epimetheus und Prometheus.

Der Mond Dione ist 1100 Kilometer groß. Dieses Bild zeigt den Teil seiner schneeweißen Oberfläche, der von zahllosen Kratern bedeckt ist. Hinten seht ihr, wie dünn die Saturnringe sind, und wie dunkel die Oberfläche des kleineren Mondes Epimetheus. Das Bild entstand, als Cassini nur etwa 100.000 Kilometer vom großen Eismond entfernt war.

Ein weiterer geplanter Meilenstein von Cassinis Forschungsreise bei Saturn und seinen Monden ist der für morgen geplante Vorbeiflug an Titan. Im Juni soll die ferne Erde abgebildet werden, wenn die Raumsonde hinter Saturn vorbeizieht.

Galerie: Bilder der Finsternis von gestern
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Saturnmond Helene in Farbe

Der Mond im Bild wirkt schwarz-weiß, doch es ist ein Farbbild. Der Mond Helene hat eine eigenartige, geriffelte, teils glatte Oberfläche mit wenigen Kratern.

Bildcredit: NASA/JPL/SSI; Farbkomposit: Daniel Machácek

Seine Farben sind kaum wahrnehmbar. Der Saturnmond Helene ist bei jedem Licht betrachtet ein Rätsel. Der Mond wurde letzten Juni beispiellos detailreich abgebildet, als die Roboter-Raumsonde Cassini, die um Saturn kreist, in einem Abstand von weniger als einem Erddurchmesser an dem winzigen Mond vorbeifegte.

Es gibt auch übliche Krater und Hügel auftreten, doch dieses Bild zeigt Regionen, die ungewöhnlich glatt und gestreift wirken. Planetenforschende suchen auf diesen detailreichen Bildern von Helene nach Hinweisen über den Ursprung und die Entwicklung dieses Eisbergs.

Helene hat einen Durchmesser von 30 Kilometern. Sie ist auch deshalb ungewöhnlich, weil sie Saturn knapp vor dem großen Mond Dione umkreist. Damit ist sie einer von nur vier uns bekannten Saturnmonden, die einen gravitativ stabilen Lagrangepunkt besetzen.

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Sechs Monde Saturns

Der Ringplanet Saturn ist von unten zu sehen. Seine Oberfläche ist von ockerfarbenen Wolkenbändern überzogen. Im Bild sind seine sechs hellsten Monde verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Rafael Defavari

Wie viele Monde hat Saturn? Bisher wurden 62 entdeckt, der Kleinste davon ist nicht einmal einen Kilometer groß. Dieses gestochen scharfe Saturn-Familienporträt vom 9. März zeigt sechs seiner größten Monde.

Titan ist größer als der Erdmond und sogar ein bisschen größer als Merkur. Er hat einen Durchmesser von 5150 Kilometern und steht links unten in der Reihe. Rechts daneben sind Mimas, Tethys, [Saturn], Enceladus, Dione und ganz rechts Rhea im Bild verteilt. Titan war Saturns erster bekannter natürlicher Satellit. Er wurde 1655 von dem niederländischen Astronomen Christiaan Huygens entdeckt. Der zuletzt entdeckte Mond mit der vorläufigen Bezeichnung S/2009 S1 2009 wurde vom Cassini-Team für wissenschaftliche Bildgebung entdeckt.

Heute Nacht erreicht Saturn seine Opposition gegenüber der Sonne am Himmel der Erde. Die Opposition bietet den besten Teleskopblick auf den Ringplaneten und seine Monde.

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