Ringtransit von Dione und Rhea

Der Planet Saturn ist waagrecht abgebildet, daher sind seine Ringe kaum erkennbar. Links sind die Monde Dione und Rhea als kleine Objekte erkennbar.

Bildcredit und Bildrechte: Christopher Go

Dieser scharfe Schnappschuss mit Teleskop zeigt die beiden kleinen Eismonde Dione und Rhea. Sie schweben links neben der gebänderten Planetenscheibe des Saturn und vor dem weiten Ringsystem des Saturn. Diese Szene wurde am 20. November aufgenommen. Damals waren die Saturnringe von der Erde aus gesehen fast von der Kante zu sehen.

Tatsächlich sehen wir alle 13 bis 16 Jahre von der Erde aus auf die Seite auf die Ringebene des Saturn. Dabei kommt es gleich zu einer ganzen Reihe von Querungen der Ringebene. Bei so einer Querung lässt die interplanetare Seitenansicht die dünnen Ringe verschwinden, die die sonst so hell sind. Am 23. November stehen die Saturnringe fürs Erste im kleinsten Winkel. Dann sind sie von der Erde aus gesehen am schmalsten. Danach werden sie wieder breiter.

Dione und Rhea umkreisen den Saturn alle 2,7 bzw. 4,5 Tage in der Nähe der Ringebene. Die nächste Serie von Überquerungen von Saturns Ringebene, die von der Erde aus sehen, beginnt erst wieder 2038.

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Saturn bei Nacht

Wir sehen auf die Nachtseite von Saturn. Oben ist der Planet sichelförmig von der Sonne beleuchtet. Sein Schatten fällt auf die Ringe, die ebenfalls im Sonnenlicht liegen. Die Cassini-Teilung ist eine markante dunkle Lücke in den Ringen.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, Institut für Weltraumforschung, Mindaugas Macijauskas

Saturn ist ein heller Planet am Nachthimmel. Sein Anblick im Teleskop macht den äußeren Gasplaneten mit seinen wunderschönen Ringen oft zum Höhepunkt bei Sternführungen. Doch diese fantastische Ansicht von Saturns Ringen und seiner Nachtseite ist für keine Teleskope auf der Erde nicht möglich. Aus dem inneren Sonnensystem sehen wir nur die Tagseite von Saturn.

Dieses Bild zeigt Saturns schmale Sichel, die von der Sonne beschienen wird, und die Schatten der Nacht über seinem weiten und komplexen Ringsystem. Es stammt von der Raumsonde Cassini. 13 Jahre lang war das Raumfahrzeug, das von der Erde aus ferngesteuert wurde, in einer Umlaufbahn um Saturn. Am 15. September 2017 wurde Cassini schließlich in die Atmosphäre des Gasriesen gelenkt.

Dieses schöne Mosaik entstand aus Bildern von Cassinis Weitwinkelkamera. Sie wurden erst zwei Tage vor Cassinis endgültigem Eintauchen in Saturn aufgenommen. Wir sehen Saturns Nacht erst wieder, wenn das nächste Raumschiff von der Erde dem Planeten einen Besuch abstattet.

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50 Lichtjahre bis 51 Pegasi

Über der Kuppel eines Observatoriums, das zwischen Bäumen steht, leuchten Sterne am aufgehellten Himmel. Grüne Linien ziehen die Sternbilder Pegasus und Andromeda. Kreise markieren die Galaxien M31 und M33, den Planeten Saturn und 51 Pegasi.

Bildcredit und Bildrechte: José Rodrigues

Es sind nur 50 Lichtjahre bis 51 Pegasi. Diese Momentaufnahme vom August 2025 zeigt die Position dieses Sterns. In dieser Nacht sah man über der Kuppel des Observatoire de Haute-Provence in Frankreich überwiegend hellere Sterne.

Im Oktober 1995 gaben die Astronomen Michel Mayor und Didier Queloz eine bahnbrechende Entdeckung bekannt, die sie an diesem Observatorium gemacht hatten. Das war vor dreißig Jahren. Mit Hilfe eines präzisen Spektrografen hatten sie einen Planeten entdeckt, der 51 Peg umkreist. Es war der erste bekannte Exoplanet, der um einen sonnenähnlichen Stern kreist.

Mayor und Queloz maßen mit dem Spektrografen die Veränderungen der Radialgeschwindigkeit des Sterns. Diese regelmäßige Schwankung entsteht durch die Anziehungskraft des Planeten, der um den Stern kreist. Der Planet mit der Bezeichnung 51 Pegasi b hat laut Messungen eine Masse von mindestens der Hälfte der Masse von Jupiter. Seine Umlaufzeit beträgt 4,2 Tage. Damit ist der Exoplanet viel näher an seinem Heimatstern als Merkur an der Sonne.

Ihre Entdeckung wurde schnell bestätigt. 2019 erhielten Mayor und Queloz schließlich den Nobelpreis für Physik. 51 Pegasi b gilt heute als Prototyp einer Klasse von Exoplaneten, die liebevoll als heiße Jupiter bezeichnet werden. 2015 erhielt er den offiziellen Namen Dimidium, das ist die lateinische Bezeichnung für „die Hälfte“. Seit er vor 30 Jahren entdeckt wurde, fand man mehr als 6.000 Exoplaneten.

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Ein langes Sturmsystem auf Saturn

Die orangefarbene Kugel mit weißem Äquator ist der Planet Saturn. Seine Ringe sind die dünne, waagrechte blaue Linie in der Mitte. Darunter sind die markanten Schatten der Ringe zu sehen. Oben verläuft ein langes Sturmsystem mit vielen Wirbeln.

Bildcredit: NASA, JPL, ESA, Cassini-Bildgebungsteam, SSI

Es war einer der ausgedehntesten und langlebigsten Stürme, die je in unserem Sonnensystem aufgezeichnet wurden. Diese Wolkenformation auf Saturns Nordhalbkugel wurde Ende 2010 entdeckt. Der Sturm war von Beginn an größer als die Erde. Bald umspannte er den gesamten Planeten. Er wurde nicht nur von der Erde aus beobachtet. Die NASA-Sonde Cassini war zu dieser Zeit im Orbit um Saturn und lieferte Nahaufnahmen der Sturmwolken.

Das Bild wurde im Infrarot aufgenommen. Hier ist es in Falschfarben dargestellt. Wolken in tiefen Schichten der Atmosphäre sind in Orange gefärbt. Hellere Farben weisen auf hoch liegende Wolken hin. Die Saturnringe sind fast genau von der Kante aus zu sehen. Sie erscheinen als dünne blaue Linie. Die gebogenen dunklen Bänder sind die Schatten der Ringe, die das Sonnenlicht auf die oberen Wolkenschichten wirft.

Blitze in dem Wettersystem erzeugten ein Rauschen in Radiowellen. Man vermutet, dass dieser heftige Sturm mit dem Frühlingsbeginn im Norden Saturns zusammenhängt. Nachdem der Sturm länger als sechs Monate lang gewütet hatte, umspannte er den ganzen Planeten. Schließlich versuchte er sein eigenes Ende zu überholen. Das führte überraschenderweise zu seiner langsamen Auflösung.

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Saturn gegenüber der Sonne

Über den Kuppeln eines Zwillingsteleskops breitet sich ein dichter Teppich aus Sternen aus. Unten ist der Himmel hell und rosa bis grünlich gefärbt. Oben steht der Planet Saturn. Er ist vom Gegenschein umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: Jin Wang

Am 21. September dieses Jahres stand der Planet Saturn in Opposition zur Sonne. Das bedeutet, er stand von der Erde aus gesehen genau gegenüber der Sonne. In dieser Position war Saturn besonders hell und gut sichtbar. Er ging auf, als die Sonne unterging, und leuchtete die ganze Nacht über am Himmel, eingebettet zwischen den schwächeren Sternen im Sternbild Fische.

Das eindrucksvolle Foto zeigt das Qinghai-Lenghu-Observatorium. Es steht auf dem tibetischen Plateau im Südwesten Chinas. Saturn ist von einem schwach leuchtenden, ovalen Lichtschein umgeben. Es ist der sogenannte Gegenschein. Dieser entsteht durch Sonnenlicht, das von interplanetarem Staub in der Ekliptik zurückgestreut wird. Die Ekliptik ist die Ebene, in der sich die Planeten unseres Sonnensystems bewegen. Der Gegenschein erscheint gegenüber der Sonne am Himmel. Man sieht ihn, wenn der Himmel besonders dunkel ist.

Im Bild erinnern Saturn und der Gegenschein an ein riesiges, kosmisches Auge, das in der Nacht auf die Teleskopkuppeln der Sternwarte herabblickt. Am Horizont ist ein farbenfrohes Leuchten. Es ist Nachthimmellicht, ein natürliches Lichtphänomen in der oberen Atmosphäre.

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Tagundnachtgleiche auf Saturn

Fünf Bilder des beringten Planeten Saturn angeordnet von links oben nach rechts unten. Neben jedem Bild steht eine Jahreszahl – von 2020 bis 2025. In den Bildern ändert sich die Ausrichtung des Planeten und seines Ringsystems zur Blickrichtung.

Bildcredit und Bildrechte: Imran Sultan

Auf dem Saturn könnt ihr an den Ringen die Jahreszeit erkennen. Heute ist auf der Erde Tagundnachtgleiche. Das ist der Zeitpunkt, an dem die Sonne direkt über dem irdischen Äquator steht. Das große Ringsystem von Saturn umläuft den Planeten parallel zu seinem Äquator. Daher sind die Ringe aus der Perspektive der Sonne am deutlichsten zu erkennen, wenn die Rotationsachse des Saturn zur Sonne weist. Umgekehrt ist eine Tagundnachtgleiche, wenn die Rotationsachse des Saturn zur Seite zeigt. Dann sind die Ringe nicht nur von der Sonne, sondern auch von der Erde aus schwer zu erkennen.

Diese Montage zeigt Bilder von Saturn, die in den Jahren 2020 bis 2025 entstanden. Sie zeigen, wie die Jahreszeiten auf dem Riesenplaneten zur Tagundnachtgleiche in diesem Jahr vom Nordsommer zum Südsommer wechseln. Gestern erreichte Saturn seinen geringsten Abstand zur Erde. Deswegen leuchtet der riesige Ringplanet diesen Monat vergleichsweise hell. Ihr könnt ihn außerdem die ganze Nacht am Himmel sehen.

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Planeten im Sonnensystem: Neigung und Drehung

Video Credit: NASA, Animation: James O’Donoghue (U. Reading)

Wie dreht sich euer Lieblingsplanet? Dreht er sich schnell um eine fast senkrechte Achse, waagrecht oder rückwärts? Dieses Video animiert NASA-Bilder von allen acht Planeten im Sonnensystem. Man sieht, wie sie sich nebeneinander drehen. Das macht einen einfachen Vergleich möglich.

Im Zeitraffer-Video dauert ein Tag auf der Erde – das ist eine Erdumdrehung – nur wenige Sekunden. Jupiter dreht sich am schnellsten, während sich die Venus nicht nur am langsamsten dreht (sie dreht sich wirklich, genau hinschauen!), sondern auch rückwärts. Die inneren Gesteinsplaneten oben erlebten in den Anfängen des Sonnensystems dramatische Kollisionen, die ihre Drehung und Neigung veränderten.

Warum sich Planeten so drehen und neigen, wie sie es tun, wird nach wie vor erforscht. Moderne Computermodelle und die jüngste Entdeckung und Analyse von Hunderten von Exoplaneten – das sind Planeten, die andere Sterne umkreisen – lieferten viele neue Erkenntnisse.

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Transit von Titans Schatten

Der Planet Saturn mit schmalen, dunklen Ringen liegt mitten im Bild. Oben hat er einen schwarzen Fleck, es ist der Schatten des Mondes Titan, der links über dem Planeten steht.

Bildcredit und Bildrechte: Volodymyr Andrienko

Nur alle etwa 15 Jahre liegen die Ringe des Saturn genau in unserer Sichtlinie. In dieser Zeit ist es für uns Erdlinge besonders schwer, das wunderschöne Ringsystem des Gasriesen zu sehen. Dafür macht uns dieser Blickwinkel möglich, ein anderes Himmelsspektakel besser zu sehen: Transite der Saturnmonde und ihrer dunklen Schatten, die über die helle Scheibe des Planeten streichen.

Der größte Saturnmond Titan ist der Körper, den man am einfachsten so sehen kann. Diese Aufnahme stammt vom 18. Juli 2025. Darauf sieht man den Mond selbst links oben. Er wirft einen dunklen, kreisförmigen Schatten auf Saturns Wolkenbänder. Titan-Transite haben zurzeit überhaupt Hochsaison: Alle 16 Tage können sie beobachtet werden – passend zur Umlaufperiode des Mondes.

Der letzte Schattentransit findet am 6. Oktober statt. Noch bis zum 25. Jänner 2026 kann man durch Teleskope beobachten, wie die schwach leuchtende Mondscheibe über Saturn zieht.

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