Der Komplex um NGC 6914

Zwischen zahlreichen Sternen sind rote Nebel verteilt, dazwischen befinden sich auch Dunkelnebel und blaue Reflexionsnebel.

Bildcredit und Bildrechte: Tommy Lease

Diese farbenfrohe Himmelslandschaft um NGC 6914 ist eine Studie an Kontrasten. Sie zeigt uns Sterne, Staub und leuchtendes Gas in der Umgebung. Die Ansammlung interstellarer Nebel ist etwa 6000 Lichtjahre entfernt. Sie befindet sich im Sternbild Schwan und in der Ebene unserer Milchstraße.

Wir sehen die Umrisse dunkler interstellarer Staubwolken. Rötliche Emissionsnebel und bläuliche Reflexionsnebel füllen die kosmische Leinwand. In der ausgedehnten Cygnus-OB2-Assoziation sind massereiche, heiße, junge Sterne. Ihre ultraviolette Strahlung ionisiert den Wasserstoff. Wenn die Elektronen und Protonen wieder zusammenfinden, leuchtet es dann in seinem typischen rötlichen Licht.

Die Sterne von Cygnus OB2 erzeugen auch das blaue Licht, das von den Staubwolken reflektiert wird. Das Bildfeld ist über ein Grad breit. In der Entfernung von NGC 6914 ist es etwa 100 Lichtjahre groß.

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Der Meteor und der Sternhaufen

Vor den blau leuchtenden Nebeln der Plejaden zischt ein grüner Meteor vorbei.

Bildcredit und Bildrechte: Yousif Alqasimi und Essa Al Jasmi

Manchmal hat sogar der Himmel eine Überraschung parat. Um mehr Sterne und schwache Nebelwolken im Sternhaufen der Plejaden (M45) zu sehen, werden Aufnahmen lange belichtet. Oft erscheinen weniger interessante Elemente auf den Fotos, die nicht beabsichtigt waren. Sie werden später wegretuschiert. Dazu gehören Pixelfehler, kosmische Strahlung, Bilder mit hellen Wolken oder dem Mond, Spuren von Flugzeugen, Spiegelungen der Linsen, schwache Spuren von Satelliten oder sogar von Insekten.

Selten bleibt jedoch zufällig etwas wirklich Interessantes hängen. Genau das passierte vor einigen Wochen in al-Ula in Saudi-Arabien. Während der stundenlangen Belichtung der Plejaden zog ein heller Meteor vorbei. Neben den berühmten hellblauen Sternen, weniger bekannten und weniger hellen blauen Sternen und Staub um den Sternhaufen, der blau reflektierte, erzeugte das schnelle Gesteinsstück ein charakteristisches grünes Leuchten. Die Farbe stammt wahrscheinlich von Metallen, die verdampften.

Knobelspiel: Astronomie-Puzzle des Tages

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Ein schöner Trifid

Der Trifidnebel M20 im Sternbild Schütze besteht aus drei Nebelarten. In der Mitte ist ein roter, runder Nebel mit hellen Sternen in der Mitte, der von dunklen Staubbahnen dreigeteilt wird. Außen herum verläuft unten ein blauer Reflexionsnebel. Das ganze Gebiet ist in einen Sternenteppich eingebettet.

Bildcredit und Bildrechte: Alessandro Cipolat Bares

Der prächtige Trifidnebel ist eine kosmische Kontraststudie. Man kennt ihn auch als M20. Er ist ungefähr 5000 Lichtjahre entfernt und liegt im nebelreichen Sternbild Schütze. Der Trifid ist eine Sternbildungsregion in der Ebene unserer Galaxis. Er enthält drei verschiedene Arten astronomischer Nebel. Es sind rote Emissionsnebel, blaue Reflexionsnebel und dunkle Nebel.

Das Licht der Atome von Wasserstoff prägt die roten Emissionsnebel. Blaue Reflexionsnebel entstehen, wenn Staub das Licht von Sternen reflektiert. In dunklen Nebeln sind dichte Staubwolken als Silhouetten zu sehen. Die undurchsichtigen Staubbahnen teilen die rote Emissionsregion grob in drei Teile. Daher hat der Trifidnebel seinen gängigen Namen. Rechts oben im roten Emissionsnebel sind Säulen und Strahlen erkennbar. Sie wurden von neu entstandenen Sternen geformt. Auf berühmten Nahaufnahmen des Weltraumteleskops Hubble sind sie im Detail zu sehen.

Der Trifidnebel ist ungefähr 40 Lichtjahre groß. Er ist zu blass für das bloße Auge. Auf diesem detailreichen Teleskopbild bedeckt er am Himmel der Erde einen Bereich, der fast so groß ist wie der Vollmond.

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Die Plejaden in Rot und Blau

Die Sterne der Plejaden sind in einen dichten, blauen Reflexionsnebel gehüllt. Außen herum sind dunkle, auberginefarbene Wolken verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Ogetay Kayali (Michigan Tech U.) Text: Ogetay Kayali (Michigan Tech U.)

Wenn du schon einmal auf den Himmel geschaut und eine Gruppe von Sternen gesehen hast, die etwa so groß wie der Vollmond ist, dann hast du wahrscheinlich die Plejaden (M45) gesehen. Sie sind vielleicht der bekannteste Sternhaufen am Himmel, denn seine hellsten Sterne sind sogar aus lichtverschmutzten Städten sichtbar. Doch mit bloßem Auge kann man unter dunklem Himmel auch den Nebel erkennen, also das Gas und den Staub, der sie umgibt.

Teleskope jedoch zeigen noch mehr. Die hellen blauen Sterne der Plejaden, auch bekannt als die Sieben Schwestern, beleuchten den umliegenden Staub, der dadurch diffus blau erscheint und nur bei langen Belichtungszeiten sichtbar ist. Aber das ist noch nicht alles. Kosmischer Staub scheint sich wie Arme nach oben zu strecken. Und die gesamte Struktur ist von einem rötlichen Schimmer umgeben, der vom häufigsten Element im Universum stammt: Wasserstoff.

Dieses Bild besteht aus fast 25 Stunden Belichtungszeit. Es wurde im vergangenen Jahr vom Starfront Observatory in Texas, USA, aufgenommen.

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Rubins erster Blick: Sternenlandschaft im Schützen

Dieses erste Bild des Vera-C.-Rubin-Observatoriums zeigt einen Ausschnitt im Sternbild Schütze mit dem Lagunen- und dem Trifidnebel. Das Bild ist sehr detailreich und zeigt viele kleine Nebel.

Bildcredit und Lizenz: NSF–DOE Vera-C.-Rubin-Observatorium

Diese interstellare Himmelslandschaft ist ein 4 Grad großes, prall gefülltes Sternenfeld in Richtung des Zentrums der Milchstraße. Es ist eines der ersten Bilder des neuen Vera-C.-Rubin-Observatoriums. Die hellen Nebel und Sternhaufen im Bild sind begehrte Halte auf Teleskoptouren am Himmel: Messier 8 und Messier 20.

Messier 8 wird auch der Lagunennebel genannt. Er ist eine gigantische Sternentstehungsregion mit über 100 Lichtjahren im Durchmesser. M8 ist etwa 4000 Lichtjahre von uns entfernt. Er enthält einen außergewöhnlichen Sternhaufen voll mit jungen und massereichen Sternen. Ihre starke Strahlung und ihre Sternwinde mischen den Nebel ordentlich durch und regen ihn zum Leuchten an.

Messier 20 trägt den Spitznamen Trifidnebel, weil er von dunklen Staubbändern in drei Teile geteilt wird. Sein rotes Leuchten entsteht durch leuchtenden Wasserstoff. Die blauen Farbtöne stammen von reflektiertem Sternenlicht.

Das Rubin-Observatorium nahm das Bild in den Nächten von 1.-4. Mai auf. In seiner vollen Auflösung ist die prachtvolle Sternenlandschaft im Schützen 84.000 Pixel breit und 51.500 Pixel hoch.

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Kosmische Funde zwischen Skylla und Charybdis

In einem Sternenfeld mit ein paar schwachen hellbraunen Staubwolken liegt in der Mitte eine große Wolke mit braunem Staub und blauen Gashüllen.

Bildcredit und Bildrechte: Louis LEROUX-GÉRÉ; Text: Ogetay Kayali (Michigan Tech U.)

Kommt euch dieses himmlische Objekt bekannt vor? Höchstwahrscheinlich nicht: Es handelt sich nämlich um ein Erstentdeckungsbild! Massereiche Sterne bilden schwere Elemente in ihrem Inneren und explodieren schließlich als Supernova. Die Überreste kühlen relativ schnell ab und verblassen. Dadurch sind sie sehr schwer zu entdecken.

Genau nach solchen schwachen Überresten von Supernovae sucht eine Gruppe von Amateur-Astrofotografen*. Sie stöbern in mehreren Durchmusterungen des Himmels nach Spuren dieser Ereignisse. Das Ergebnis ist dieses weltweit erste Foto vom Supernova-Überrest G115.5+9.1. Die Entdecker tauften den Überrest Skylla. Das schwach leuchtende Objekt liegt im Sternbild des mythischen Königs Kepheus von Aithiopia.

Die Emission von Wasserstoffatomen wird hier in Rot gezeigt. Sauerstoff zeigt leichte Spuren von Blau. Überraschenderweise befindet sich gleich noch eine Entdeckung im Bild im rechten oberen Eck. Dort ist ein bisher unbekannter Kandidat für einen planetarischen Nebel. Passend zu Skylla wurde der Nebel Charybdis getauft. Es ist eine Anlehnung an die Redewendung „Gefangen zwischen Skylla und Charybdis“ aus Homers Odyssee.

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Zeta und Rho Ophiuchi in der Milchstraße

Auf einem richtig bunten Himmel sind viele Sternen und Nebel verteilt, die rot, gelb, blau und braun leuchten.

Bildcredit und Bildrechte: Ireneusz Nowak

Werft einen Blick auf eine der fotogensten Regionen am Nachthimmel. Dieses Bild zeigt sie eindrucksvoll. Das leuchtende Band unserer Milchstraße läuft schräg von der unteren linken Ecke nach oben. Rechts neben der Bildmitte strahlt der farbenprächtige Rho-Ophiuchi-Wolkenkomplex. Der große, rötlich leuchtende Zeta-Ophiuchi-Nebel liegt nahe dem oberen Bildrand. Er ist in seiner markanten Kreisform zu erkennen.

Im Allgemeinen leuchten Nebeln in Rot, wenn ihr angeregter Wasserstoff Licht abstrahlt. Blau ist ein Hinweis auf interstellaren Staub. Er reflektiert bevorzugt das Licht junger, heller Sterne. Dichtere Staubwolken erscheinen meist dunkelbraun. In dieser beeindruckenden Himmelsansicht sind viele bekannte Objekte versteckt – findet Ihr sie? Beispiele sind der helle Stern Antares, der Kugelsternhaufen M4 und der markante Blaue Pferdekopfnebel.

Die Weitwinkelaufnahme entstand im Juni letzten Jahres in Südafrika. Die Belichtungszeit betrug insgesamt mehr als 17 Stunden.

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Der Mond besucht die Sternengeschwister

Hinter dem Sichelmond, dessen Nachtseite von aschfahlem Erdschein beleuchtet wird, verströmen die Reflexionsnebel der Plejaden ihr typisches blaues Leuchten.

Bildcredit: Cayetana Saiz

Von Zeit zu Zeit besucht der Mond die Plejaden. Technisch gesehen bedeutet das, dass die Umlaufbahn unseres Mondes ihn direkt vor den bekannten Sternhaufen der Plejaden führt, der viel weiter entfernt ist. Der Fachbegriff für ein solches Ereignis lautet Bedeckung. Bedeckungen der einzelnen Planeten unseres Sonnensystems oder von bekannten hellen Sternen sind selten.

Die geneigte und präzedierende Umlaufbahn des Mondes führt dazu, dass seine Bedeckungen des Sternhaufens der Sieben Schwestern gehäuft auftreten. Der aktuelle Zyklus begann 2023 und setzt sich im Monatsrhythmus bis 2029 fort. Danach wird die nächste Bedeckung erst im Jahr 2042 stattfinden.

Das gezeigte Bild wurde am 1. April in Kantabrien in Spanien aufgenommen. Es ist ein Komposit, bei der frühere Aufnahmen der Plejaden mit derselben Kamera und vom selben Standort aus digital zum letzten Bild hinzugefügt wurden, um das typische blaue Leuchten des Sternhaufens hervorzuheben.

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