Nordamerika und der Pelikan

Die rote Emissionsregion im Bild wird von einer dunklen Staubwolke strukturiert. So erinnert der Linke Teil wie Nordamerika, der rechte Teil an einen Pelikan.

Bildcredit und Bildrechte: Paolo Moroni

Wer unseren hübschen Planeten mag, kennt sicherlich die Umrisse dieser kosmischen Wolken. Links leuchtet die Emissionsregion NGC 7000. Dunkle Staubbahnen ziehen rechts daneben einen Rand. Sie skizzieren die Form eines Kontinents. Daher hat die Emissionsergion den gängigen Namen Nordamerikanebel. Rechts vor der Ostküste des Nordamerikanebels liegt IC 5070. Sein Profil legt den Namen Pelikannebel nahe.

Die beiden hellen Nebel sind etwa 1500 Lichtjahre entfernt. Sie gehören zur selben großen, komplexen Sternbildungsregion. Diese ist fast so nahe wie der besser bekannte Orionnebel. Bei dieser Entfernung misst das 6 Grad breite Sichtfeld 150 Lichtjahre.

Dieses sorgfältig erstellte kosmische Porträt entstand aus Schmalbandbildern. So wurden die hellen Ionisationsfronten und das charakteristische rote Leuchten des atomaren Wasserstoffs betont. Diese Nebel seht ihr mit Fernglas an einem dunklen Ort. Sucht sie nordöstlich vom hellen Stern Deneb im Sternbild Schwan.

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NGC 6334: Der Katzenpfotennebel

Eine leuchtende Nebelwolke im Skorpion ist mitten im Bild. Sie hat die Form einer Katzenpfote.

Bildcredit und Bildrechte: George Varouhakis

Nebel sind dafür bekannt, dass man darin bekannte Formen erkennt, und Katzen geraten oft in Schwierigkeiten. Doch keine Katze hätte den gewaltigen Katzenpfotennebel im Skorpion schaffen können. Die Katzenpfote ist 5500 Lichtjahre entfernt. Sie ist ein rötlicher Emissionsnebel. Die Farbe entsteht durch einen Reichtum an ionisierten Wasserstoffatomen.

Der Nebel ist auch als Bärentatzennebel oder NGC 6334 bekannt. In den letzten paar Millionen Jahren entstanden darin Sterne mit fast zehn Sonnenmassen. Das Bild zeigt den Katzenpfotennebel in dem Licht, das von Wasserstoff, Sauerstoff und Schwefel abgestrahlt wird.

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Das Grinsen der Gravitation

Mitten im Bild leuchten Galaxien, die von einem violett leuchtenden Nebel umgeben sind. Weitere Galaxien, die zu Bögen verzerrt sind, umgeben den Nebel. Alles zusammen lässt das Gebilde wie ein lächelndes Gesicht erscheinen.

Bildcredit: Röntgen – NASA / CXC / J. Irwin et al.; Optisch – NASA/STScI

Albert Einstein publizierte die Allgemeine Relativitätstheorie vor mehr als 100 Jahren. Sie sagte den Effekt der Gravitationslinsen vorher. Dieser verleiht fernen Galaxien so eine wunderliche Erscheinung, wenn man sie auf Bildern betrachtet, die mit den Spiegeln der Weltraumteleskope Chandra und Hubble aufgenommen wurden. Sie zeigen eine Galaxiengruppe in Röntgen- und sichtbarem Licht.

Die Gruppe hat den Spitznamen Grinsekatzen-Galaxiengruppe. Vielsagende Bögen rahmen die beiden großen elliptischen Galaxien der Gruppe. Die Bögen sind Bilder ferner Galaxien im Hintergrund. Die Verteilung der Gravitationsmasse in der vorderen Gruppe krümmt sie. Diese Masse besteht vorwiegend aus Dunkler Materie.

Die beiden großen elliptischen „Augen“-Galaxien sind die hellsten in der Gruppe, die verschmelzen. Die relative Geschwindigkeit der Kollision beträgt fast 1350 km/s. Sie erhitzt das Gas auf Millionen Grad. Dabei entsteht das violett gezeigte Leuchten in Röntgenlicht. Neugierig auf die Verschmelzung der Galaxiengruppe? Die Grinsekatze lächelt im Sternbild Große Bärin. Sie ist etwa 4,6 Milliarden Lichtjahre entfernt.

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Der Polarlichtbaum

Hinter der dunklen Silhouette eines Baumes lodert ein Polarlicht in Form des Baumes.

Bildcredit und Bildrechte: Alyn Wallace Photography

Kann euer Baum das auch? Das Bild zeigt, wie die dunklen Zweige eines nahen Baumes mit dem hellen Leuchten eines fernen Polarlichts visuell überlagert wurden. Die Schönheit des Polarlichts ahmte einen Baum in der Nähe scheinbar nach. Es faszinierte den Fotografen, sodass er vorübergehend zu fotografieren vergaß.

Aus dem richtigen Blickwinkel betrachtet schien es, als hätte der Baum Blätter aus Polarlicht. Zum Glück kam er zu Sinnen, bevor das Polarlicht eine andere Form annahm. Er fotografierte die atemberaubende, flüchtige Überlagerung.

Polarlichter werden meist von energiereichen Elektronen ausgelöst, die von Sonneneruptionen stammen. Sie treffen in einer Höhe von etwa 150 Kilometern auf die Erdatmosphäre. Das ungewöhnliche Spiel zwischen Erde und Himmel wurde Anfang des Monats auf Island beobachtet.

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Mimas, Krater und Berg

Der kleine Mond Mimas ist von vielen Kratern übersät. Rechts ist sein besonders großer Krater Herschel. Mit diesem Krater erinnert Mimas an den Todesstern aus Star Wars.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Mimas ist ein eisiger Saturnmond, der von Kratern übersät ist. Er hat einen Durchmesser von ungefähr 400 km. Sein größter Krater Herschel ist fast 140 km groß. Damit hat der Krater ungefähr ein Drittel der Grüße von Mimas selbst. Er verleiht dem kleinen Mond ein unheilvolles Aussehen. Freundinnen des Todessterns aus der Science-Fiction-Saga Star Wars schätzen ihn deshalb. Wenn der Einschlag, der auf dem kleinen Mond diesen großen Krater erzeugte, etwas stärker gewesen wäre, hätte er Mimas zerstören können.

Dieses Cassini-Bild vom Oktober 2016 zeigt die Halbkugel Mondes im Sonnenlicht, die von Saturn abgewandt ist. Der Mond rotiert synchron zu Saturn. Am rechten Rand liegt sein großer Krater Herschel. Sein Zentralberg wirft einen langen Schatten über den Kraterboden. Der Gipfel ist fast so hoch wie der Mount Everest auf dem Planeten Erde.

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IC 5070, ein staubiger Pelikan im Schwan

In den verworrenen dunklen Staubnebel im Sternbild Schwan kann man einen Pelikan erkennen, der an den Nordamerikanebel (nicht im Bild) grenzt.

Bildcredit und Bildrechte: Steve Richards (Chanctonbury Observatory)

Das markante Profil des Pelikannebels fliegt fast 2000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schwan (Cygnus). Die interstellare Wolke aus Gas und Staub ist auch als IC 5070 bekannt. Man findet sie passenderweise vor der „Ostküste“ des Nordamerikanebels (NGC 7000). Er ist ein weiterer Emissionsnebel im Schwan, der überraschend vertraut aussieht.

Pelikan und Nordamerikanebel sind Teil derselben großen, komplexen Sternbildungsregion. Sie ist fast so nahe wie der besser bekannte Orionnebel. An unserem Aussichtspunkt im All definieren dunkle Staubwolken (links oben) das Auge und den langen Schnabel des Pelikans. Eine helle Front aus ionisiertem Gas markiert die geschwungene Form von Kopf und Nacken.

Diese plakative Ansicht in künstlichen Farben kombiniert Schmalband-Bilddaten. Diese Daten kartieren die Emissionen von Wasserstoff- und Sauerstoffatomen in der kosmischen Wolke. Die Szene ist in der Entfernung des Pelikannebels etwa 30 Lichtjahre breit.

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Geister-Polarlicht über Kanada

Über einer verschneiten Winterlandschaft steht am Horizont ein Wald, im Vordergrund ist ein gefrorener Wasserfall. Am Himmel leuchtet ein Polarlicht in Form einer Gestalt, die an eine Hexe oder eine Göttin erinnert.

Bildcredit und Bildrechte: Yuichi Takasaka, TWAN

Woran erinnert das Polarlicht? An einem frühen Morgen im Jahr 2013 trotzte ein Astrofotograf der Kälte. Er wollte den Himmel im kanadischen Norden beobachten. Da leuchtete ein sehr ungewöhnliches Polarlicht auf. Es war eindeutig wie etwas geformt, aber was? Der Fotograf machte zwei geisterhafte Vorschläge: Hexe oder Göttin der Dämmerung. Auch ihr könnt einen Vorschlag machen, der auf Halloween anspielt.

Das Polarlicht bot fantastische Interpretationen durch Pareidolie. Seine Farbe war ein typisches Grün. Es entstand durch die wissenschaftlich bekannte Wechselwirkung, bei der energiereiche Teilchen aus dem Weltraum mit Sauerstoff in der oberen Erdatmosphäre reagieren. Vorne sind die gefrorenen Alexandrafälle, dahinter stehen immergrüne Bäume.

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Spuk im Kepheus-Flare

Hinter dichten Sternen sind graubraune Nebel verteilt, die an geisterhaften Spuk erinnern.

Bildcredit und Bildrechte: Thomas Lelu

Geisterhafte Gestalten spuken durch diese von Juwelen geschmückte Weite. Sie treiben im königlichen Sternbild Kepheus durch die Nacht. Natürlich sind die Gestalten kosmische Staubwolken, die man im schwach reflektierten Sternenlicht kaum sieht. Sie sind weit von eurer Nachbarschaft auf der Erde entfernt, sondern lauern in der Ebene der Milchstraße am Rand der komplexen Molekülwolke Kepheus-Flare. Sie sind etwa 1200 Lichtjahre entfernt.

Rechts liegt vdB 141 oder Sh2-136 im sternbedeckten Sichtfeld. Er ist mehr als 2 Lichtjahre groß und heller als die anderen geisterhaften Spukwesen. Man kennt ihn auch als Geisternebel. Darin befinden sich die verräterischen Zeichen dichter, kollabierender Kerne in einem frühen Stadium der Sternbildung.

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