Yosemite-Winternacht

Über einer verschneiten Berglandschaft im Yosemite-Nationalpark leuchtet der Planet Jupiter bei Aldebaran und den Hyaden. Die Milchstraße steigt vom Sternbild Zwillinge zum Fuhrmann auf.

Bildcredit und Bildrechte: Wally Pacholka (astropics.com, TWAN)

Über dieser stillen Nacht wölbt sich das von Sternen geschmückte Band der Milchstraße über dem Yosemite-Tal in der irdischen Sierra Nevada. Jupiter ist das hellste Himmelslicht dieser winterlichen Szenerie. Der wandernde Planet steht im Sternbild Stier fast genau gegenüber der Sonne. Er begegnet dem gelblichen Aldebaran und dem Sternhaufen der Hyaden.

Darunter ist Orion, er geht immer auf der Seite liegend auf und ist über einem Einschnitt in den Bergen zu sehen. Von dort reichen die Sterne der Zwillinge bis zur Milchstraße. In dieser friedlichen Winternacht folgten sie dem Fuhrmann (Auriga) und seinem Alphastern Kapella beim oberen Bildrand.

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Orion über El Castillo

Über der Stufenpyramide El Castillo in Chichén Itzá leuchtet das Sternbild Orion auf der Seite liegend am Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Stéphane Guisard (Los Cielos de America, TWAN) Credits: D. Flores und B. Pichardo (Inst. Astronomia UNAM), P. Sánchez und R. Nafate (INAH)

Heute ist Dezembersonnenwende. Es ist ein Tag, an dem die Welt nicht endet … nicht einmal im Maya-Kalender. Betrachtet zur Feier des Tages dieses Bild, auf dem Orion über El Castillo aufgeht.

El Castillo ist die Zentralpyramide in Chichén Itzá, einem der großen Maya-Zentren auf der Halbinsel Yucatán. Sie ist auch als Tempel des Kukulkan bekannt. Das Bauwerk ist 30 Meter hoch und an der Basis 55 Meter breit. Es wurde von der präkolumbianischen Zivilisation zwischen dem 9. und 12. Jahrhundert als Serie quadratischer Terrassen errichtet. Man kann es als Kalender verwenden. Es ist für astronomische Ausrichtungen bekannt.

Bei den Mayas gab es ausgebildete Astronomen und Mathematiker, die sorgfältig die kreisförmigen Bewegungen von Sternen, Sonne, Mond und Planeten beobachteten, um die Zeit zu messen und Kalender zu erstellen.

Beim Blick durch die Wolken dieser nächtlichen Himmelslandschaft seht ihr das moderne Sternbild des Jägers Orion. Am Himmel der Mayas stellt er die Schildkröte dar. Tak sáamal.

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Die Zwillinge schicken die Sterne zum Paranal

Hinter den Teleskopen der ESO auf dem Paranal in der chilenischen Atacamawüste blitzen Meteore der Geminiden. Sie strömen alle vom Radiant im Sternbild Zwillinge aus.

Bildcredit und Bildrechte: Stéphane Guisard (Los Cielos de America), TWAN

Vom Radianten im Sternbild Zwillinge strömte diese Woche der alljährliche Meteorstrom der Geminiden aus. Diese Himmelslandschaft wurde in den frühen Morgenstunden des 14. Dezember nahe dem Höhepunkt des Meteorstroms fotografiert.

Das Bild zeigt die Sternschnuppen der Geminiden auf einem Kompositbild, das aus 30 Aufnahmen erstellt wurde. Jedes Einzelbild wurde 20 Sekunden belichtet. Der Himmel über dem Paranal-Observatorium der ESO in der chilenischen Atacamawüste war wie immer sehr dunkel.

Vor den vier Very Large Telescopes VLT stehen vier Hilfsteleskope und das VLT-Durchmusterungsteleskop. Alle sind geöffnet und in Betrieb. Am Himmel oben leuchtet links neben der Mitte der helle Jupiter, oben Orion und in der Mitte das blasse Licht der Milchstraße.

Die Meteore der Geminiden entstehen aus Staub, den die Erde aus der Umlaufbahn des aktiven Asteroiden 3200 Phaethon zusammenfegt. Sie treten mit etwa 22 Kilometern pro Sekunde in die Atmosphäre ein.

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Ein vierfacher Mondhalo über Spanien

Siehe Beschreibung. Nachthimmel mit Mondhalos und Sirius, Orion und Beteigeuze. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Dani Caxete

Manchmal verwandeln fallende Eiskristalle die Atmosphäre in eine gigantische Linse, die Bögen und Halos um Sonne oder Mond zaubert. Letzten Samstag war so etwas nachts in der Nähe der spanischen Stadt Madrid zu beobachten. Am Winterhimmel strahlte nicht nur der helle Mond, sondern auch insgesamt vier seltene Mondhöfe.

Das hellste Objekt nahe am oberen Bildrand ist der Mond. Das Licht des Mondes wird durch taumelnde sechsseitige Eiskristalle in einen 22-Grad-Halo gebrochen, der den Mond umgibt. Ein waagrecht umlaufender Halo verlängert den 22-Grad-Ring, der durch prismenförmige Eiskristalle entsteht.

Seltener ist zu beobachten, dass etwas Mondlicht durch ferne, taumelnde Eiskristalle gebrochen wird und einen dritten regenbogenähnlichen Bogen bildet, der 46 Grad vom Mond entfernt ist. Er verläuft hier knapp über der malerischen Winterlandschaft. Auch ein Teil eines ganzen, kreisförmigen 46-Grad-Hofes ist erkennbar, sodass ein vierfacher Halo fotografiert wurde. Das ist vor allem beim Mond extrem selten.

Die schneebedeckten Bäume im Vordergrund säumen die Puerto de Navacerrada in der Sierra de Guadarrama nahe bei Madrid. Weit im Hintergrund sieht man eine berühmte Winterhimmelslandschaft mit Sirius, dem Gürtel des Orion und Beteigeuze. Sie sind zwischen den inneren und äußeren Bögen zu sehen.

Solche Halos und Bögen sind minutenlang bis mehrere Stunden zu beobachten. Wenn ihr also einen seht, nehmt euch doch die Zeit, um dieses ungewöhnliche optische Phänomen am Himmel eurer Familie, Freunden oder Nachbarn zu zeigen.

Umfrage: Habt ihr schon einmal einen Mondhalo gesehen?

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Gegenschein über Chile

Gegenschein über dem Paranal-Observatorium der Europäischen Südsternwarte ESO.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (ESO)

Liegt der dunkelste Bereich des Nachthimmels gegenüber der Sonne? Nein. Dort – 180 Grad von der Sonne entfernt – ist nämlich bei extrem dunklem Himmel ein kaum erkennbares schwaches Leuchten zu sehen. Dieses Leuchten ist das als Gegenschein bekannt. Der Gegenschein ist Sonnenlicht, das von winzigen interplanetaren Staubpartikeln reflektiert wird. Diese Staubpartikel sind millimetergroße Splitter von Asteroiden, die in der Ebene der Ekliptik mit den Planeten um die Sonne kreisen.

Dieses Bild vom Oktober 2008 ist eines der spektakuläreren Bilder des Gegenscheins, die je fotografiert wurden. Die lang belichtete Aufnahme des extrem dunklen Himmels über dem Paranal-Observatorium in Chile zeigt den Gegenschein so deutlich, dass man sogar ein Leuchten sieht, das ihn umgibt. Im Vordergrund stehen mehrere Komponenten des Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte.

Zu den interessanteren Objekten im  Hintergrund zählt die Andromedagalaxie links unten und der Sternhaufen der Plejaden knapp über dem Horizont. Der Gegenschein unterscheidet sich vom Zodiakallicht in der Nähe der Sonne durch seinen steilen Reflexionswinkel.

Am Tag gibt es Phänomen, das dem Gegenschein ähnlich ist. Es wird als Glorie bezeichnet. Man sieht es von einem Flugzeug aus auf reflektierender Luft oder auf Wolken am Gegenpunkt der Sonne.

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Nacht des langen Leoniden

Das Bild zeigt den ganzen Himmel, am Rand verläuft der Horizont als Kreis. Quer durchs ganze Bild zieht ein Meteor eine grünliche Leuchtspur. Die Milchstraße verläuft senkrecht durchs Bild.

Bildcredit und Bildrechte: Stéphane Vetter (Nuits sacrees)

Ein kosmisches Sandkörnchen zog die lange, farbige Spur auf dieser Ansicht des ganzen Himmels. Sein streifender Einschlag in der Erdatmosphäre begann mit 71 Kilometern pro Sekunde. Auf dieser Ansicht breitet sich die Milchstraße von Horizont zu Horizont aus. Sie wurde in der Nacht des 17. November am astronomisch beliebten Hochplateau bei Champ du Feu im französischen Elsass fotografiert.

Der Meteor, der die Erde streifte, gehört zum Meteorstrom der Leoniden, die diesen Monat zu sehen waren. Sie entstehen, wenn unser Planet wie jedes Jahr durch den Staub aus dem Schweif des periodischen Kometen Tempel-Tuttle wandert.

Der Radiant des Stroms liegt im Sternbild Löwe. Es steht sehr nahe am östlichen Horizont. Man findet es links unter dem Anfang der Spur. Der helle Planet Jupiter ist rechts unter der Mitte leicht zu erkennen. Er ist in ein blasses Band Zodiakallicht getaucht. Das Bild stammt aus einem dramatischen Zeitraffervideo (Vimeo). Es begann 7 Minuten, bevor der lange Leonid den Himmel querte.

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Rigel und der Hexenkopfnebel

Der Hexenkopfnebel links im Bild blickt scheinbar zum hellen Stern Rigel im Orion mitten im Bild, der von einem blauen Hof umgeben ist.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Doppelt plagt euch, mengt und mischt! Kessel brodelt, Feuer zischt! Vielleicht hätte sich Macbeth vom Hexenkopfnebel beraten lassen sollen. Der suggestiv geformte Reflexionsnebel steht in Verbindung mit dem hellen Stern Rigel im Sternbild Orion.

Der Hexenkopfnebel ist formal als IC 2118 bekannt. Er ist etwa 50 Lichtjahre groß und besteht aus interstellaren Staubkörnern, die Rigels Sternenlicht reflektieren. Der Hexenkopfnebel und der Staub um Rigel sind auf diesem kosmischen Porträt blau gefärbt. Der Farbton entsteht nicht nur durch Rigels intensiv blaues Sternenlicht, sondern auch, weil die Staubkörnchen blaues Licht effizienter streuen als rotes Licht. Derselbe physikalische Prozess bewirkt auch, dass der irdische Tageshimmel blau erscheint. In der Erdatmosphäre wird das blaue Licht an Stickstoff- und Sauerstoffmolekülen gestreut.

Rigel, der Hexenkopfnebel und das Gas und der Staub in ihrer Umgebung sind etwa 800 Lichtjahre von uns entfernt.

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Der Pferdekopfnebel

Vor einer magentafrbenen Nebelwand türmt sich eine dunkle Molektülwolke auf, die an einen Pferdekopf erinnert. Davor leuchten zahlreiche Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Nigel Sharp (NOAO), KPNO, AURA, NSF

Der Pferdekopfnebel im Orion ist einer der am leichtesten erkennbaren Nebel am Himmel. Er ist Teil einer großen dunklen Molekülwolke. Die bekannte Gestalt wird auch als Barnard 33 bezeichnet. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts erstmals auf einer Fotoplatte entdeckt.

Das rote Leuchten stammt von Wasserstoff, der hinter dem Nebel liegt und vom nahen Stern Sigma Orionis ionisiert wird. Die Dunkelheit des Pferdekopfes entsteht durch dichten Staub. Der tiefer gelegene Teil des Pferdenackens wirft einen Schatten nach links. Gas, das aus dem Nebel strömt, wird von einem starken Magnetfeld gebündelt. Die hellen Flecken im Sockel des Pferdekopfnebels sind junge Sterne im Entstehungsprozess.

Licht braucht etwa 1500 Jahre, um vom Pferdekopfnebel zu uns zu gelangen. Dieses Bild wurde mit dem 90-Zentimeter-Teleskop am Kitt Peak National Observatory fotografiert.

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