Planet Erde bei Nacht II

Bildcredit: NASA, Portal für Astronautenfotografie, ISS-Expedition 53; Musik: The Low Seas (Die 126er)

Aus Zeitrafferabläufen, die 2017 auf der Internationalen Raumstation gefilmt wurden, entstand dieses ruhige Video des Planeten Erde bei Nacht. Genießen wir zu Beginn die Aussicht aus der niedrigen Erdumlaufbahn auf grüne und rote Polarlichter, die den Himmel einhüllen. Der nächtliche Filmausschnitt wandert von Nordwest nach Südost über Nordamerika zum Golf von Mexiko und zur Küste von Florida. Der zweiter Teil zeigt europäische Stadtlichter, kreuzt das Mittelmeer und wandert über den hellen Nil nach Nordafrika.

Vom Außenposten im Orbit gesehen leuchten unten unregelmäßige Blitze in Gewittern auf, und über dem gekrümmten Horizont des Planeten gehen hinter dem zarten Nachthimmellicht in der Atmosphäre Sterne auf. Ihr könnt jederzeit zu Hause die Lebenszeichen des Planeten Erde beobachten.

Zur Originalseite

Nachthimmelslicht über Frankreich

Das Bild zeigt den farbenprächtigen Himmel mit Nachthimmellicht über einem Schloss in Frankreich. Im Hintergrund sind Objekte zu erkennen sind Objekte wie der Orionnebel, Sirius, Mars und ein und das gewölbte Band unserer Milchstraße.

Bildcredit und Bildrechte: Julien Looten

Dieser ungewöhnliche Himmel war vertraut und fremd zugleich. Die Absicht des Fotografen war, den vertrauten Bogen des Zentralbandes unserer Milchstraße über einem malerischen mittelalterlichen Landsitz abzubilden. Überraschend an diesem Jännerabend war, dass der Himmel im Vordergrund auf eine schöne, aber ungewohnte Art leuchtete.

Die gestreiften Bänder werden als Nachthimmellicht bezeichnet. Nachthimmellicht entsteht, wenn die Luft hoch oben in der Erdatmosphäre von Sonnenlicht angeregt wird und selbst zartes Licht abstrahlt. Die Bänder überziehen den ganzen Himmel. Ihre Krümmung entsteht durch den extremen Weitwinkel des Kameraobjektivs.

Im Vordergrund steht Schloss Losse im Südwesten Frankreichs. Im Hintergrund seht ihr vertraute Himmelsschätze: den hellen, weißen Stern Sirius, den orangefarbenen Planeten Mars, den blauen Sternhaufen der Plejaden, den roten Kaliforniennebel und ganz rechts die ausgedehnte Andromedagalaxie. Auch das ursprüngliche Ziel wurde erreicht: Am oberen Bildrand wölbt sich das Band unserer Milchstraße.

Was wäre, wenn ChatGPT diesen Text im Stil von Shakespeare, Carl Sagan oder Scotty aus Star Trek neu schreiben würde? (englisch)
Zur Originalseite

Wellen aus Nachthimmellicht über Tibet

Schwerewellen über Tibet erzeugen dieses Muster aus Nachthimmellicht nach einem schweren Gewitter.

Bildcredit und Bildrechte: Jeff Dai

Warum sieht der Himmel wie eine gewaltige Zielscheibe aus? Durch Nachthimmellicht. Nach einem gewaltigen Gewitter über Bangladesch im April 2014 traten über Tibet in China die hier abgebildeten riesigen runden Wellen aus leuchtender Luft auf. Das ungewöhnliche Muster entstand durch Schwerewellen in der Atmosphäre. Das sind Wellen mit schwankendem Luftdruck, die mit der Höhe, wo die Luft dünner wird – in diesem Fall in einer Höhe von etwa 90 Kilometer – zunehmen können.

Anders als Polarlichter, deren Energie von Kollisionen mit energiereichen geladenen Teilchen stammt, und die in hohen Breiten zu sehen sind, entsteht Nachthimmellicht durch Chemolumineszenz. Dabei entsteht Licht durch eine chemische Reaktion. Nachthimmellicht ist eher nahe am Horizont zu sehen und verhindert, dass der Nachthimmel jemals ganz dunkel wird.

Zur Originalseite

Eine 10.000 Kilometer lange galaktische Brücke

Diese Brücke reicht entlang der Milchstraße vom Observatorium El Sauce in Chile (oben, auf dem Kopf stehend) zum Saint-Veran-Observatorium in den französischen Alpen.

Bildcredit und Bildrechte: Maxime Oudoux, Jean-Francois GELY

Diese kreative Astro-Kooperation überbrückt den Himmel von der nördlichen zur südlichen Halbkugel entlang der Ebene unserer Milchstraße. Für dieses weitläufige Komposit einer Nachtlandschaft wurde der Himmel über dem Observatorium El Sauce in Chile (oben) und dem Saint-Veran-Observatorium in den französischen Alpen am selben Tag fotografiert.

Durch eine Zeitverzögerung von 6 Stunden wurde die Milchstraße über den Sternwartekuppeln ausgerichtet. Die Aufnahmen entstanden mit ähnlichen Kameras und Objektiven, die an den beiden Orten auf einfache Stative montiert waren.

Am dunklen chilenischen Himmel leuchtet Nachthimmellicht bei der Kuppel des Observatoriums sowie die Große und die Kleine Magellansche Wolke. Bei der ähnlichen Aufnahme in den französischen Alpen ist die Lichtverschmutzung deutlich erkennbar, doch die ferne Andromedagalaxie ist in der nördlichen Nacht noch am Horizont zu sehen.

Die beiden Observatorien sind etwa 10.000 Kilometer voneinander entfernt.

Zur Originalseite

Ein Weg zu den Sternen

Das Bild zeigt die Straße zum La Silla Observatorium in Chile mit einem Teleskop am Horizont und Sternen, Galaxien, Planeten und Nachthimmellicht.

Bildcredit: ESO, Petr Horálek (ESOFoto-Botschafter, Institut für Physik in Opava)

Beschreibung: Das Bild zeigt eine malerische Straße zu den Sternen, die sich dem La-Silla-Observatorium in Chile nähert. Vorne steht das 3,6-Meter-Teleskop der ESO, links seht ihr einige futuristisch anmutende Tragwerke für die geplanten BlackGEM-Teleskope. Diese Anordnung optischer Teleskope soll dabei helfen, visuelle Gegenstücke zu Entdeckungen von Gravitationswellen durch LIGO und andere Detektoren zu orten.

Doch hier gibt es noch viel mehr zu sehen. Rechts leuchtet rotes Nachthimmellicht, und schräg über die Bildmitte verläuft das Zentralband unserer Milchstraße. Jupiter steht in der Mitte knapp über dem Band, während Saturn über der 3,6-Meter-Teleskopkuppel steht. Ganz rechts prangen die beiden größten Begleitgalaxien unserer Milchstraße, die GMW und die KMW.

Dieses Panoramabild entstand aus vielen 15-Sekunden-Aufnahmen vom 30. Juni 2019. Zwei Tage später war auf La Silla eine seltene totale Sonnenfinsternis zu beobachten.

Zur Originalseite

Bunte Bänder aus Nachthimmellicht um die Milchstraße

Nachthimmellicht und Schwerewellen um das Zentralband der Milchstraße.

Bildcredit und Bildrechte: Xiaohan Wang

Beschreibung: Warum leuchtet der Himmel wie ein riesiger, sich wiederholender Regenbogen? Der Grund ist Nachthimmellicht. Luft leuchtet zwar die ganze Zeit, aber das ist normalerweise schwierig zu sehen. Doch eine Störung – wie ein aufziehender Sturm – kann ein deutliches Kräuseln der Erdatmosphäre verursachen.

Diese Schwerewellen sind Schwingungen der Luft, ähnlich wie jene, die entstehen, wenn man einen Stein ins ruhige Wasser wirft. Rotes Nachthimmellicht stammt wahrscheinlich von OH-Molekülen in einer Höhe von etwa 87 Kilometern, die vom Ultraviolettlicht der Sonne angeregt werden. Orangefarbenes und grünes Nachthimmellicht stammen wohl von Natrium– und Sauerstoffatomen etwas höher oben.

Vor einigen Jahren war ein Fotograf in der Nähe des Keluke-Sees in der Provinz Qinghai in China unterwegs. Dabei fiel ihm zunächst das imposante Zentralband der Milchstraße auf. Also blieb er stehen, um es zu fotografieren. Überraschenderweise zeigte das Bild der empfindlichen Kamera ziemlich ausgeprägte Bänder aus Nachthimmellicht am ganzen Himmel. Dieses Bild wurde digital verstärkt, um die Farben noch lebendiger zu machen.

Zur Originalseite

Komet Leonard, vom Weltraum aus gesehen

Das Bild zeigt einen Kometen Leonard aus dem Weltraum. Ebenfalls zu sehen sind Polarlichter, ein Meteor, die Erdatmosphäre, Sterne und Satellitenspuren. Das Bild stammt vom Yangwang-1-Teleskop von Origin.Space.

Bildcredit und Bildrechte: Zhuoxiao Wang, Weltraumteleskop Yangwang-1, Origin.Space

Beschreibung: Wie sieht Komet Leonard im Weltraum aus? Dieses Bild des Weltraumteleskops Yangwang-1 von Origin.Space zeigt nicht nur den derzeit hellen Kometen, sondern auch einige weitere Attraktionen im All.

C/2021 A1 (Leonard) mit seinem ausgedehnten Schweif nahe der Bildmitte wurde vor fünf Tagen im sichtbaren und ultravioletten Licht aufgenommen. Rechts unten seht ihr die Erde, leuchtende Schichten der Erdatmosphäre verlaufen diagonal von links unten nach rechts oben. Vor den zahllosen fernen Sternen, die links oben den Hintergrund sprenkeln, sind die Spuren zweier Satelliten zu sehen. Die blassen Lichtstreifen, die diagonal von rechts unten nach links oben verlaufen, sind Polarlichter. Schließlich zeigt das Bild auch einen Meteor, dessen Spur knapp unter dem Nachthimmellicht verläuft.

Wenn ihr den Kometen Leonard in den nächsten Tagen auf der Erdoberfläche selbst sehen möchtet, haltet kurz nach Sonnenuntergang oder kurz vor Sonnenaufgang danach Ausschau.

Wien, Samstag, 18. Dezember, 17 Uhr: Himmelsbeobachtung bei Schönwetter im Sterngarten Georgenberg mit APOD-Übersetzerin Maria Pflug-Hofmayr (Anmeldung erforderlich)

Zur Originalseite

Glühwürmchen und Milchstraße über Russland

Panorama vom Milogradowka in der russischen Region Primorje mit Milchstraße, Saturn, Nachthimmellicht und Leuchtkäfer.

Bildcredit und Bildrechte: Anton Komlev

Beschreibung: Es begann mit einer Kiefer. Die Idee war, eine imposante Kiefer vor dem zentralen Band unserer Milchstraße zu fotografieren. Vor zwei Monaten wurde der Plan erfolgreich umgesetzt – beide sind markant abgebildet.

Doch das so entstandene Panorama aus 3 Bildern zeigt noch viel mehr. Zum Beispiel sind über den fernen Hintergrund farbenprächtige Sterne verteilt, links oben leuchtet der helle Altair. Der näher gelegene Planet Saturn ist links über dem Horizont zu sehen. Knapp außerhalb der Erdatmosphäre hinterlässt ein Satellit im Erdorbit auf der 25-Sekunden-Aufnahme rechts oben eine Spur. Auch die Erdatmosphäre selbst war unerwarteterweise sichtbar – als grünes Nachthimmellicht im oberen Bereich des Bildes.

Und zu guter Letzt war da zufällig ein Leuchtkäfer. Seht ihr ihn? Im unteren Teil des Bildes ist der gelb blinkende Leuchtkäfer mehrere Male zu sehen, als er vor den sanften Hügeln über dem Milogradowka in der russischen Region Primorje vorbeiflatterte.

Zur Originalseite

Perseïd da unten

Astronaut Ron Garan beobachtet auf der Internationalen Raumstation einen Meteor der Perseiden.

Bildcredit: NASA Besatzung ISS-Expedition 28, Ron Garan

Beschreibung: Erdlinge beobachten Meteorströme meist, indem sie nach oben schauen. Doch auf dieser bemerkenswerten Ansicht fotografierte der Astronaut Ron Garan am 13. August 2011 einen Meteor der Perseïden, indem er hinunterblickte. Aus Garans Perspektive an Bord der Internationalen Raumstation in einem etwa 380 Kilometer hohen Orbit blitzen die Perseïden-Meteore unten.

Perseïden sind aufgefegter Staub des Kometen Swift-Tuttle, die bis zur Weißglut aufgeheizt werden. Die leuchtenden Staubkörnchen des Kometen rasen etwa 100 Kilometer über der Erdoberfläche mit ungefähr 60 Kilometern pro Sekunde durch die dichte Atmosphäre. Hier seht ihr den verkürzten Meteorblitz rechts neben der Bildmitte unter dem gekrümmten Erdrand und einer Schicht aus grünlichem Nachthimmellicht gleich unter dem hellen Stern Arktur.

Möchtet ihr zu einem Meteorstrom hinaufschauen? Dann habt ihr Glück, denn der Meteorstrom der Perseïden 2021 erreicht diese Woche seinen Höhepunkt. Dieses Jahr sollten an dunklen Orten bei klarem Himmel sogar relativ blasse Meteore sichtbar sein, da der helle Mond großteils abwesend ist.

Interessante Perseïden-Einreichungen an APOD: 2018, 2019, 2020
Zur Originalseite

STEVE über Copper Harbor

Dieser STEVE (Strong Thermal Emission Velocity Enhancements) Mitte März in Copper Harbor in Michigan (USA) fotografiert.

Bildcredit und Bildrechte: MaryBeth Kiczenski

Beschreibung: Wie entsteht ein STEVE? Strong Thermal Emission Velocity Enhancements (STEVEs) wurden wahrscheinlich schon seit der Antike beobachtet, aber erst in den letzten fünf Jahren stellte sich heraus, dass sich ihre Farben und Formen von Polarlichtern unterscheiden.

STEVEs sind einzelne helle Streifen in Rosa oder Violett. Ihr Ursprung wird weiterhin erforscht. STEVEs hängen möglicherweise mit subauroralen Ionendrifts (SAIDs) zusammen, das sind überschallschnelle Flüsse aus heißen Ionen in der Atmosphäre. Aus derzeit unbekannten Gründen werden STEVEs häufig von grünen „Lattenzaun“-Polarlichtern begleitet.

Dieses Bild eines STEVE ist eine Kombination aus Vordergrund- und Hintergrundaufnahmen, die Mitte März in Copper Harbor in Michigan (USA) fotografiert wurden. Dieser helle STEVE dauerte mehrere Minuten, er reichte von einem Horizont bis zum anderen und erschien in der Zeit zwischen normalen Polarlichtern.

Zur Originalseite

Flug über die Erde bei Nacht II


Videocredit: NASA, Portal für Astronautenfotografie, ISS Expedition 53; Musik: The Low Seas (Die 126er)

Beschreibung: Diese Zeitrafferaufnahmen wurden 2017 auf der Internationalen Raumstation gefilmt und zu einem ruhigen Video der Erde bei Nacht kombiniert. Wer den niedrigen Erdorbit liebt, kann zu Beginn den Anblick von grünen und roten Nordlichtern genießen, die den Himmel überziehen.

Die Nachtszene verläuft von Nordwesten nach Südosten über Nordamerika zum Golf von Mexiko und der Küste von Florida. Der zweite Abschnitt zeigt die Stadtlichter von Europa, überquert das Mittelmeer und den hellen Nil in Nordafrika. Vom Außenposten im Orbit aus sieht man unten unstete Blitze in Gewittern, und über dem gekrümmten Horizont steigen Sterne durch das zarte Nachthimmellicht der Atmosphäre.

Auch von zu Hause aus könnt ihr nun jederzeit die Lebenszeichen auf dem Planeten Erde sehen.

Zur Originalseite