Titan sehen

Rund um ein Bild des Saturnmondes Titan mit gelber, glatter Atmosphäre sind 6 Bilder angeordnet, auf denen die Oberfläche von Titan zu sehen ist.

Bildcredit: VIMS-Team, U. Arizona, U. Nantes, ESA, NASA

Saturns größter Mond Titan ist von einer dichten Atmosphäre verhüllt, daher ist es wirklich schwierig, ihn zu sehen. Kleine Teilchen, die in der oberen Atmosphäre verteilt sind, bilden einen fast undurchdringlichen Dunst, der Licht in sichtbaren Wellenlängen stark streut und Titans Oberfläche vor neugierigen Augen versteckt. Doch in Infrarotwellenlängen kann Titans Oberfläche abgebildet werden. Diese werden schwächer gestreut und die atmosphärische Absorption reduziert.

Rund um das Titan-Bild in sichtbarem Licht (Mitte) sind einige der bisher klarsten globalen Infrarotansichten des interessanten Mondes angeordnet. Die sechs Bildfelder in Falschfarben sind Infrarotbilddaten, die im Laufe von 13 Jahren mit dem visuellen und infraroten Kartierungs-Spektrometer (VIMS) an Bord der Raumsonde Cassini gewonnen und einheitlich bearbeitet wurden. Die Raumsonde kreiste von 2004 bis 2017 um Saturn. Sie bieten einen interessanten Vergleich mit Cassinis Ansicht in sichtbarem Licht.

Im Jahr 2027 soll die revolutionäre Rotorflugzeugmission Dragonfly der NASA zu Titan aufbrechen.

Zur Originalseite

Die Venus und das Da-Vinci-Licht

Neben der dunklen Silhouette einer Kirche leuchtet eine schmale Mondsichel mit Erdlicht, hoch darüber leuchtet oben der Planet Venus.

Bildcredit und Bildrechte: Giorgia Hofer

Am frühen Abend des 23. März leuchteten die Venus und der junge Sichelmond nahe am westlichen Horizont. An diesem Tag wurden der gleißende Abendstern der Erde, die blasse Nachtseite des Mondes und die schmale, sonnenbeleuchtete Sichel auf dieser Himmelslandschaft mit Teleobjektiv fotografiert, als sie neben dem Kirchturm von Danta di Cadore in den italienischen Dolomiten posierten.

Die zarte Beleuchtung des Mondes ist Erdlicht, das von der Nachtseite des Mondes reflektiert wird. Schon vor mehr als 500 Jahren beschrieb Leonardo da Vinci das blasse Leuchten des Mondes als Sonnenlicht, das von den Ozeanen der Erde reflektiert wird und die dunkle Mondseite beleuchtet.

Am 24. März war an manchen Orten zu sehen, wie der Mond vor der Venus vorbeizog und sie verdeckte. Heute Abend ist überall auf der Erde eine zunehmende Mondsichel neben dem Sternhaufen der Plejaden zu sehen.

Heute Abend ist die „Stunde der Erde“.

Zur Originalseite

Hyperion: Saturnmond mit seltsamen Kratern

Der kleine Saturnmond Hyperion sieht aus wie ein Schwamm, weil seine Krater tief ins lose Geröll gerammt sind.

Bildcredit: NASA, ESA, JPL, SSI, Cassini-Bildgebungsteam

Was liegt auf dem Grund von Hyperions seltsamen Kratern? Um das herauszufinden, sauste die Roboter-Raumsonde Cassini, die einst Saturn umrundete, an dem schwammartigen Mond vorbei und schickte beispiellos detailreiche Bilder.

Dieses Mosaik entstand aus sechs Bildern vom Cassini-Vorbeiflug im Jahr 2005. Es ist hier in wissenschaftlich zugeordneten Farben dargestellt. Die sonderbare Welt ist von rätselhaften Kratern übersät und hat eine merkwürdige, schwammartige Oberfläche. Am Boden der meisten Krater liegt ein unbekanntes, dunkelrotes Material. Dieses hat eine Ähnlichkeit mit dem Material, das einen Teil des Saturnmondes Iapetus bedeckt. Es könnte in den Eismond sinken, da es wärmendes Sonnenlicht besser aufnimmt.

Hyperion ist etwa 250 Kilometer groß. Er rotiert chaotisch und hat eine so geringe Dichte, dass sich in seinem Inneren wahrscheinlich ein gewaltiges Höhlensystem befindet.

Zur Originalseite

DART versus Dimorphos

Die Oberfläche des Asteroidenmondes ist mit Steinen und Geröll bedeckt. Zwischen zwei großen Felsbrocken ist der Umriss der Sonde DART mit ihren Solarpaneelen markiert.

Bildcredit: NASA, Johns Hopkins APL, DART

Bei der ersten Testmission zum Schutz von Planeten, die von der Erde aus gestartet wurde, fotografierte die Raumsonde DART am 26. September 2022 dieses Bild. Es entstand drei Sekunden vor ihrem Aufprall auf der Oberfläche des Asteroidenmondes Dimorphos. Der Umriss der Raumsonde mit zwei langen Sonnenkollektoren markiert den voraussichtlichen Einschlagsort zwischen zwei Felsbrocken. Der größere Felsbrocken ist etwa 6,5 Meter groß.

Die Raumsonde DART (Double Asteroid Redirection Test, Doppelter Asteroiden-Umlenkungstest) hatte eine Masse von etwa 570 Kilogramm. Dagegen beträgt die geschätzte Masse von Dimorphos, dem kleineren Teil eines erdnahen Asteroiden-Binärsystems, etwa 5 Milliarden Kilogramm. Trotzdem änderte der direkte kinetische Einschlag der Raumsonde die Geschwindigkeit von Dimorphos messbar um den Bruchteil eines Prozents. Der Aufprall verkürzte die 12-stündige Umlaufzeit des Mondes um seinen größeren Asteroidenbegleiter 65803 Didymos um etwa 33 Minuten.

Das Einschlagsexperiment demonstrierte erfolgreich eine Technik zur Änderung von Asteroidenbahnen. Diese Technik könnte künftige Asteroideneinschläge auf dem Planeten Erde verhindern. Darüber hinaus verlieh das Einschlagexperiment dem 150 Meter großen Dimorphos einen kometenähnlichen Materialschweif.

Zur Originalseite

Mondsichel hinter einem griechischen Tempel

Auf Kap Sounion steht der schmale Sichelmond kurz vor Sonnenaufgang hinter dem Poseidontempel.

Bildcredit und Bildrechte: Elias Chasiotis

Warum ist eine schmale Mondsichel nie weit vom Horizont entfernt? Weil die Geometrie, bei der eine dünne Sichelphase zu sehen ist, immer dann auftritt, wenn der Mond fast in derselben Richtung steht wie die Sonne. Die Sichel entsteht nicht durch den Schatten der Erde, sondern weil von der Erde aus gesehen nur ein kleiner Teil der Mondoberfläche direkt von der Sonne beleuchtet wird. Außerdem zeigt der breiteste Teil der Sichel immer zur Sonne.

Am Abend geht der schmale Sichelmond kurz nach der Sonne unter und ist den Rest der Nacht nicht mehr zu sehen. Vor Neumond geht der Sichelmond morgens kurz vor der Sonne auf, nachdem er fast die ganze Nacht unsichtbar war. Dieser Sichelmond wurde vor zwei Wochen morgens nahe am Horizont fotografiert. Er leuchtete weit hinter der Ruine des antiken Poseidontempels in Griechenland.

Zur Originalseite

Der Saturnmond Iapetus und seine seltsame Oberfläche

Der Saturnmond Iapetus besitzt einen rätselhaften Wall um seinen Äquator und ist auf einer Seite dunkel gefärbt.

Bildcredit: NASA, ESA, JPL, SSI, Cassini-Bildgebungsteam

Warum kann ein Mond wie eine Walnuss aussehen? Im unteren Teil dieses Bildes verläuft ein seltsamer Wall um den Äquator des Saturnmondes Iapetus, daher ähnelt er einer beliebten essbaren Nuss. Der Ursprung des Walls ist jedoch nicht bekannt. Zu den Hypothesen zählt Eis, das von unten nach oben gequollen ist; ein Ring, der von oben herabstürzte; oder eine Struktur, die bei seiner Entstehung vor vielleicht 100 Millionen Jahren übrig blieb.

Seltsam ist auch, dass etwa die Hälfte von Iapetus so dunkel ist, dass er von der Erde aus gesehen manchmal fast verschwindet. Der Rest der Oberfläche reflektiert und ist ziemlich hell. Beobachtungen zeigen, dass der Grad der Dunkelheit des Geländes ungewöhnlich gleichmäßig ist, als ob erst kürzlich eine dunkle Beschichtung auf die urzeitliche, von vielen Kratern überzogene Oberfläche aufgetragen worden wäre.

Schließlich gibt es auf Iapetus mehrere große Einschlagbecken. Eins davon ist ein 400 Kilometer großer Krater nahe der Bildmitte. Er ist von hohen Klippen umgeben, die scharf zum Kraterboden abfallen.

Dieses Bild von Iapetus wurde Ende 2004 von der Raumsonde Cassini im Saturnorbit bei ihrem Vorbeiflug an dem Saturnmond aufgenommen.

Zur Originalseite

Mondsichel und Bedeckung

In der heiteren Abendlandschaft mit Blick über den Rio de la Plata leuchten die Planeten Venus und Jupiter, der neben dem Sichelmond steht.

Bildcredit und Bildrechte: Fefo Bouvier

Am 22. Februar teilte sich der junge Mond bei Sonnenuntergang den westlichen Himmel mit den hellen Planeten Venus und Jupiter. Alle standen in der Ebene der Ekliptik. Die schöne Himmelsbegegnung war auf der ganzen Erde zu sehen.

Doch an manchen Orten war Jupiter eine Weile versteckt, weil er vom Mond bedeckt wurde. Das Bild zeigt den größten Gasriesen im Sonnensystem kurz vor seinem Verschwinden am dunklen Mondrand. Die Aussicht reicht über den Río de la Plata in Colonia del Sacramento in Uruguay.

Die Venus ist auf der ruhigen Himmels- und Flusslandschaft nicht so schüchtern, sie leuchtet in der abklingenden Dämmerung am Horizont. Nächste Woche stehen Venus und Jupiter am Abendhimmel sogar noch näher beisammen.

Zur Originalseite

Enceladus im Gegenlicht Saturns

Der Saturnmond Enceladus wird hier großteils von Licht beleuchtet, das von Saturn reflektiert wurde. Rechts leuchtet eine schmale, sonnenbeleuchtete Sichel. Auf der Oberfläche sind zahlreiche Rillen erkennbar.

Bildcredit: NASA; ESA, JPL, Cassini Imaging Team, SSI; Farbkomposit: Gordan Ugarkovic

Dieser Mond wird vom Licht seines Planeten beleuchtet. Genauer gesagt wird ein großer Teil des hier abgebildeten Enceladus von Sonnenlicht beleuchtet, das zuvor vom Planeten Saturn reflektiert wurde. Das Ergebnis ist, dass der normalerweise schneeweiße Mond in der goldenen Farbe von Saturns Wolkenoberflächen erscheint.

Da die meiste Beleuchtung von der linken Bildseite kommt, wirft ein Labyrinth von Höhenzügen deutliche Schatten rechts neben der Bildmitte. Darunter seht ihr die kilometertiefe Schlucht Labtayt Sulci. Die helle, schmale Sichel am rechten Rand der einzige Teil von Enceladus, der direkt von der Sonne beleuchtet wird.

2011 fotografierte die Roboter-Raumsonde Cassini dieses Bild bei einem nahen Vorbeiflug am rätselhaften Mond. Wenn ihr den linken unteren Teil dieses digital geschärften Bildes genau betrachtet, erkennt ihr Schwaden von Eiskristallen, die vermutlich aus einem Ozean unter der Oberfläche strömen.

Zur Originalseite