Sternenstaub im Perseus

Das 6 Grad große Sichtfeld im Sternbild Perseus zeigt Staubwolken und junge Sternhaufen in der Perseus-Molekülwolke.

Bildcredit und Bildrechte: Jack Groves

Diese kosmische Ansammlung von Staub, Gas und Sternen bedeckt am Himmel im heroischen Sternbild Perseus etwa 6 Grad. Auf der prächtigen Himmelslandschaft seht ihr links oben den faszinierenden jungen Sternhaufen IC 348 und den benachbarten Fliegender-Geist-Nebel mit Wolken aus undurchsichtigem interstellarem Staub, die als Barnard 3 und 4 katalogisiert sind.

Rechts befindet sich NGC 1333, ein weiteres aktives Sternbildungsgebiet, es ist etwa 850 Lichtjahre entfernt und durch dunkle, staubhaltige Ranken am Rand mit der gewaltigen Perseus-Molekülwolke verbunden. Andere staubhaltige Nebel und das blasse rötliche Leuchten von Wasserstoff sind über das Sichtfeld verstreut.

Der kosmische Staub neigt dazu, die neuen Sterne und junge stellare Objekte oder Protosterne vor den neugierigen optischen Teleskopen zu verbergen. Protosterne entstehen aus den dichten Kernen, die in Molekülwolke eingebettet sind, und kollabieren durch Eigengravitation. In der geschätzten Entfernung wäre dieses Sichtfeld größer als 90 Lichtjahre.

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Das Helle, das Dunkle und das Staubige

Das Bild zeigt den rötlichen Höhlennebel am Rand der Molekülwolke im Sternbild Kepheus.

Bildcredit und Bildrechte: Anthony Quintile

Diese farbenprächtige Himmelslandschaft ist etwa vier Vollmonde breit und liegt im königlichen nördlichen Sternbild Kepheus in einem nebelreichen Sternfeld in der Ebene unserer Milchstraße.

Die helle, rötliche Emissionsregion Sharpless (Sh) 155 in der Bildmitte liegt am Rand der gewaltigen Molekülwolke in der Region ist ungefähr 2400 Lichtjahre entfernt. Sie ist auch als Höhlennebel bekannt. Die kosmische Höhle ist zirka 10 Lichtjahre groß. Ihre hellen Wände aus Gas werden vom Ultraviolettlicht der heißen, jungen Sterne im Umfeld ionisiert.

Die interstellare Leinwand zeigt auch zahlreiche staubhaltige Reflexionsnebel wie vdB 155 rechts sowie dichte, undurchsichtige Wolken aus Staub. Die astronomische Forschung förderte weitere dramatische Anzeichen der Sternbildung zutage, unter anderem einen hellen, rötlichen Fleck mit der Bezeichnung Herbig-Haro (HH) 168. Die Emission des Herbig-Haro-Objekts rechts unter der Mitte stammt von den energiereichen Strahlen eines neu entstandenen Sterns.

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Der Wolfshöhlennebel

Der Reflexionsnebel im Bild ist eine dunkle längliche Form, deren Spitze blau leuchtet. Im Hintergrund sieht man rote Emissionsnebel einer früheren Supernovaexplosion.

Bildcredit und Bildrechte: Gianni Lacroce

Dieser rätselhafte blaue Reflexionsnebel wird in Katalogen als VdB 152 oder Ced 201 bezeichnet, und er ist wirklich sehr blass. Er liegt an der Spitze des langen Dunkelnebels Barnard 175 in einem staubigen Komplex, der auch Wolfshöhle genannt wird. Die kosmischen Erscheinungen in der Mitte dieser detailreichen Teleskopansicht liegen fast 1400 Lichtjahre entfernt in der nördlichen Milchstraße im königlichen Sternbild Kepheus.

Der interstellare Staub in der Region blockiert Licht der Hintergrundsterne und streut das Licht des eingebetteten hellen Sterns, was dem Endnebel seine charakteristische blaue Farbe verleiht. Obwohl Sterne tatsächlich in Molekülwolken entstehen, wanderte dieser Stern anscheinend nur zufällig in die Region, da sich seine gemessene Geschwindigkeit im Weltraum stark vom Tempo der Wolke unterscheidet.

Am unteren Bildrand liegt der planetarische Nebel Dengel-Hartl 5. Rechts im Bild seht ihr rötlich leuchtendes Gas eines urzeitlichen Supernovaüberrestes.

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NGC 7380: Der Hexernebel

Das Bild zeigt den Hexernebel im Sternbild Kepheus, in dem ein offener Sternhaufen entsteht.

Bildcredit und Bildrechte: Ioan Popa

Welche Zauberkräfte wirken im Hexernebel? Gravitation, die stark genug ist, um Sterne zu bilden, sowie Sternenwinde und Strahlung, die mächtig genug sind, um Türme aus Gas zu schaffen und aufzulösen.

Der Hexernebel ist nur 8000 Lichtjahre entfernt. Er umgibt den gerade entstehenden offenen Sternhaufen NGC 7380. Durch das Zusammenspiel von Sternen, Gas und Staub entstand eine Form, in der manche visuell einen fiktiven mittelalterlichen Hexenmeister erkennen.

Die aktive Sternbildungsregion umfasst etwa 100 Lichtjahre und erscheint breiter als die Winkelausdehnung des Mondes. Ihr findet den Hexernebel mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Kepheus, dem König von Aithiopia. Der Nebel bleibt vielleicht nur wenige Millionen Jahre bestehen, doch einige der entstehenden Sterne werden wohl unsere Sonne überleben.

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LDN 43: Der kosmische Fledermausnebel

Das Halloween-Bild zeigt eine dunkle Staubwolke mit der Form einer Fledermaus, die als LDN 43 katalogisiert ist.

Bildcredit und Bildrechte: Mark Hanson und Mike Selby; Text: Michelle Thaller (GSFC der NASA)

Welcher ist der spuk-takulärste Nebel der Galaxis? Ein Kandidat ist LDN 43, er hat eine erstaunliche Ähnlichkeit mit einer riesigen kosmischen Fledermaus, die in einer dunklen Halloween-Nacht zwischen den Sternen fliegt.

Diese Molekülwolke ist etwa 1400 Lichtjahre entfernt und befindet sich im Sternbild Schlangenträger. Sie ist so dicht, dass sie nicht nur das Licht von Hintergrundsternen blockiert, sondern auch das Licht der Gasschwaden, die vom nahen Reflexionsnebel LBN 7 beleuchtet werden.

Das 12 Lichtjahre lange Filament aus Gas und Staub ist eigentlich ein Sternbildungsgebiet und somit alles andere als ein Todesengel. Dichte Gasknoten, die vor kurzer Zeit junge Sterne gebildet haben, beleuchten die schaurig leuchtende Fledermaus von innen heraus.

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Weitwinkel-Kokonnebel

Der Kokonnebel IC 5146 mit Emissions- und Reflexionsnebeln im Sternbild Schwan sieht wie ein Komet aus.

Bildcredit und Bildrechte: Andy Ermolli

Wann sieht ein Nebel wie ein Komet aus? Dieses dicht besetzte Sternenfeld zeigt mehr als zwei Grad im hoch fliegenden Sternbild Schwan (Cygnus). Der Blick wird zum Kokonnebel gelenkt. Der kosmische Kokon ist eine kompakte Sternbildungsregion. Links leuchtet ein heller Nebel mit Emissionen und Reflexionen, rechts zieht sich eine langen Spur aus interstellaren Staubwolken. Dadurch wirkt der ganze Komplex ein bisschen wie ein Komet.

Der zentrale helle Kopf des Nebels ist als IC 5146 katalogisiert und umfasst etwa 10 Lichtjahre. Der dunkle staubige Schweif ist fast 100 Lichtjahre lang. Beide Nebel sind ungefähr 2500 Lichtjahre entfernt.

Der helle Stern nahe der hellen Nebelmitte ist wahrscheinlich nur wenige Hunderttausend Jahre alt. Er liefert die Energie für das Leuchten des Nebels und schafft einen Hohlraum im Staub und Gas der Molekülwolke, in der Sterne entstehen. Die langen, staubigen Filamente des Schweifs sind zwar auf diesem Bild in sichtbarem Licht dunkel, doch sie verbergen neu entstehende Sterne, die man in Infrarotwellenlängen sehen kann.

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Eine Galaxie hinter Sternen, Gas und Staub

Das Bild wurde in der Sierra Nevada fotografiert, es zeigt die Galaxie NGC 7497, die zufällig hinter dem Nebel MBM 54 im Sternbild Pegasus liegt.

Bildcredit und Bildrechte: Howard Trottier; Text: Emily Rice

Dürfen wir unseren Augen trauen? Wenn wir Weltraumbilder betrachten, fragen wir uns oft, ob sie „echt“ sind, und häufig schwankt die passende Antwort. In diesem Fall wirkt die Szenerie großteils so, wie wir sie mit unseren Augen sie sehen würden, weil sie mit RGB-Filtern (Rot, Grün, Blau) aufgenommen wurde, was den Zäpfchenzellen in unseren Augen entspricht. Der einzige Unterschied ist, dass das Licht 19 Stunden lang gesammelt wurde, nicht bloß einen Sekundenbruchteil.

Dieses Bild entstand im Laufe von sechs Nächten mit einem 24-Zoll-Teleskop im Gebirge der Sierra Nevada in Kalifornien (USA). Es sieht aus, als würden die schaurigen Ranken eines Weltraumgeistes nach der hellen Spiralgalaxie in der Mitte (NGC 7497) greifen, doch das ist ein Trick. Die Galaxie ist nämlich 59 Millionen Lichtjahre entfernt, das Nebelgebilde MBM 54 ist jedoch weniger als 1000 Lichtjahre entfernt. Damit ist es eine der nächstgelegenen kühlen Wolken aus Gas und Staub – ein galaktischer Zirrus innerhalb unserer Milchstraße.

Beide befinden sich im Sternbild Pegasus, das in nördlichen Breiten im Herbst hoch am Himmel steht.

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IC 5146: Der Kokonnebel

Im Kokonnebel im Sternbild Schwan leuchtet roter angeregter Wasserstoff.

Bildcredit und Bildrechte: David Jenkins

Im Inneren des Kokonnebels befindet sich ein neu entstehender Sternhaufen. Der schöne Nebel ist als IC 5146 katalogisiert und fast 15 Lichtjahre breit. Er ist etwa 4000 Lichtjahre entfernt und steigt am nördlichen Sommernachtshimmel im Sternbild Schwan (Cygnus) hoch hinauf.

Wie auch andere Sternbildungsregionen leuchtet er rot durch Wasserstoff, der von heißen jungen Sternen angeregt wird, sowie Sternenlicht, das vom Staub am Rand einer ansonsten unsichtbaren Molekülwolke reflektiert wird. Der helle Stern nahe der Mitte des Nebels ist wahrscheinlich erst ein paar hunderttausend Jahre alt. Er liefert die Energie für das Leuchten des Nebels und höhlt dabei das Sterne bildende Gas und den Staub der Molekülwolke aus.

Eine 29 Stunden lange Belichtung mit einem kleinen Teleskop in Ayr in der kanadischen Provinz Ontario führte zu dieser außergewöhnlich detailreichen Farbansicht, die faszinierende Details in und um das staubhaltige Sternentstehungsgebiet zeigt.

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