NGC 7822: Sterne und Staubsäulen in Infrot

Die Nebelwolken im Bild sind normalerweise nicht so hell. Sie wurden in Infrarotlicht aufgenommen.

Bildcredit: WISE, IRSA, NASA; Bearbeitung und Bildrechte: Francesco Antonucci

Junge Sterne in NGC 7822 höhlen die Stätten ihrer Entstehung aus. Im Nebel sind helle Ränder und komplexe Skulpturen aus Staub verteilt. Sie markieren die detailreiche Himmelslandschaft, die mit dem Satelliten Wide Field Infrared Survey Explorer (WISE) der NASA in Infrarotlicht aufgenommen wurde.

NGC 7822 liegt im nördlichen Sternbild Kepheus am Rand einer riesigen Molekülwolke. Die leuchtende Region mit Sternbildung ist etwa 3000 Lichtjahre entfernt. Die Energie für die atomare Lichtemission im Gas des Nebels stammt von der energiereichen Strahlung heißer Sterne. Ihre mächtigen Winde und ihr Licht formen und erodieren die dichteren Säulen. Im Inneren der Säulen könnten durch Gravitationskollaps immer noch Sterne entstehen. Doch die Säulen werden erodiert. Das schneidet entstehende Sterne am Ende vom Vorrat an Sternenstoff ab.

In der geschätzten Entfernung von NGC 7822 ist dieses Feld etwa 40 Lichtjahre breit.

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Lynds Dunkelnebel 183

Eine braune Wolke verdeckt Sterne. Es ist Lynds Dunkelnebel 183. Rechts daneben leuchten helle blaue Sterne. Der Hintergrund ist von kleineren Sternen übersät.

Bildcredit und Bildrechte: Fabian Neyer

Beverly Lynds Dunkelnebel 183 ist an die 325 Lichtjahre entfernt. Er treibt hoch über der Ebene unserer Milchstraße. Die dunkle, staubige Molekülwolke wirkt, als wäre sie sternenlos. Sie verdeckt das Licht der Sterne, die dahinter liegen, wenn man sie in sichtbaren Wellenlängen betrachtet. Doch im fernen Infrarot zeigen sich dichte Klumpen im Inneren. Wahrscheinlich sind es Sterne im frühen Stadium der Entstehung. Größere Regionen in der Wolke erfahren einen Kollaps durch Gravitation.

LDN 183 ist eine der nächstliegenden Molekülwolken. Sie liegt im Sternbild Kopf der Schlange (Serpens Caput). Das scharfe kosmische Porträt der Wolke ist am Himmel etwa ½ Grad breit. Das entspricht in der Distanz von Lynds Dunkelnebel 183 etwa 3 Lichtjahren.

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Orion: Gürtel, Flamme und Pferdekopf

Rechts unten sind der bekannte Pferdekopfnebel und der Flammennebel klein erkennbar, darüber breitet sich eine rötliche Wand aus, von links oben nach unten Mitte sind die hellen Gürtelsterne des Orion diagonal angeordnet. Im Hintergrund sind zahlreiche blau umgebene Sterne und dunkle Staubnebel verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Was umgibt die berühmten Gürtelsterne des Orion? Diese detailreiche Aufnahme zeigt alles, von dunklen Nebeln bis zu Sternhaufen. Alles ist in einen weiten Fleck gasförmiger Büschel eingebettet. Er liegt im größeren Molekülwolkenkomplex im Orion. Links verlaufen die drei hellsten Sterne diagonal im Bild. Es sind tatsächlich die berühmten drei Sterne in Orions Gürtel. Der unterste der drei Gürtelsterne ist Alnitak. Gleich darunter liegt der Flammennebel. Hier leuchtet angeregter Wasserstoff, der in Fasern aus dunklem braunem Staub eingebettet ist.

Rechts neben Alnitak liegt der Pferdekopfnebel. Er ist eine dunkle Einkerbung aus dichtem Staub und besitzt die vielleicht am besten erkennbare Nebelform am Himmel. Die dunkle Molekülwolke ist ungefähr 1500 Lichtjahre entfernt. Sie ist als Barnard 33 katalogisiert. Man sieht sie, weil der nahe, massereiche Stern Sigma Orionis die Wolke von hinten beleuchtet. Der Pferdekopfnebel verändert in den nächsten Millionen Jahren langsam seine auffällige Form. Vielleicht wird er vom energiereichen Sternenlicht zerstört.

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Junge Sterne und staubige Nebel im Stier

Über ein Feld aus dicht verteilten Sternen legt sich eine Wolke aus braunen Nebeln. Links wird ein Teil des Nebels blau beleuchtet.

Bildcredit und Bildrechte: Lloyd L. Smith, Deep Sky West

Diese komplexen, staubigen Nebel sind etwa 450 Lichtjahre entfernt. Sie liegen am Rand der Taurus-Molekülwolke. Das Teleskopfeld ist 2 Grad breit. Es entstand aus Bilddaten, die während fast 40 Stunden Belichtung gewonnen wurden. In der kosmischen Szenerie entstehen Sterne. Rechts im Bild sind einige junge T-Tauri-Sterne in die Reste der Wolken gebettet, in denen sie entstanden sind.

Die jungen Sterne sind Millionen Jahre alt und noch in ihrer stellaren Pubertät. Sie ändern ihre Helligkeit und befinden sich in späten Phasen des Kollapses durch Gravitation. Ihre Kerntemperatur steigt, bis die Kernfusion aufrecht bleibt. Dann wachsen sie zu stabilen Hauptreihensternen mit geringer Masse an. Dieses der Entwicklung von Sternen erreichte unsere Sonne, die ihr mittleres Alter erreicht hat, vor etwa 4,5 Milliarden Jahren.

Links befindet sich V1023 Tauri. Er ist ein weiterer junger veränderlicher Stern. V1023 Tauri liegt in einer gelblichen Staubwolke neben dem markanten blauen Reflexionsnebel Cederblad 30. Er ist auch als LBN 782 bekannt. Gleich über dem hellen bläulichen Reflexionsnebel liegt der dunkle Staubnebel Barnard 7.

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SH2-155 – der Höhlennebel

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Eric Coles und Mel Helm

Diese Landschaft am Himmel zeigt den staubigen Höhlennebel. Er ist im Sharpless-Katalog als Sh2-155 gelistet. Die Daten für das Teleskopbild wurden mit einem Schmalbandfilter gewonnen, der für das rötliche Licht ionisierter Atome von Wasserstoff durchlässig war.

Die Szene ist etwa 2400 Lichtjahre entfernt. Sie liegt in der Ebene unserer Milchstraße im königlichen nördlichen Sternbild Kepheus. Die astronomische Forschung zeigt, dass die Region am Rand einer massereichen Molekülwolke liegt. Sie heißt Kepheus-B und entstand mit den heißen jungen Sternen der Kepheus-OB3-Sternassoziation.

Der helle Grat aus ionisiertem Wasserstoff wird von der Strahlung der heißen Sterne angeregt. Der hellste Stern links über der Bildmitte sticht daraus hervor. Durch die Strahlung entstehen Ionisationsfronten. Sie führen wahrscheinlich zu kollabierenden Kernen und neuer Sternbildung im Inneren. Die kosmische Höhle ist für Sternbildung angemessen groß – sie misst mehr als 10 Lichtjahre.

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Der Kegelnebel von Hubble

Vor einem zartblauen Hintergrund mit einigen hellen, gezackten Sternen türmt sich der dunkle Kegelnebel mit heller Spitze auf.

Bildcredit: Hubble-Nachlassarchiv, NASA, ESABearbeitung und Lizenz: Judy Schmidt

Diese gewaltige Staubsäule ist der Kegelnebel. Darin entstehen Sterne. Kegel, Säulen und majestätische fließende Formen sind in Gebieten mit Sternbildung reichlich vorhanden. Dort treffen energiereiche Winde von neu entstandenen Sternen auf Entstehungswolken aus Gas und Staub. Der Kegelnebel ist ein bekanntes Beispiel. Er liegt in der hellen galaktischen Sternbildungsregion NGC 2264.

Diese Komposit-Nahaufnahme entstand aus mehreren Beobachtungen des Weltraumteleskops Hubble im Erdorbit. Sie zeigt den Kegel beispiellos detailreich. Der Kegelnebel im Einhorn ist etwa 2500 Lichtjahre entfernt und 7 Lichtjahre lang. Hier ist die Region um den stumpfen Kegelkopf abgebildet. Sie misst an die 2,5 Lichtjahre. In unserem Teil der Galaxis wäre das etwas mehr als die halbe Entfernung von unserer Sonne zum Sternsystem Alpha Centauri. Dieser Stern ist unser nächster Sternennachbar.

Der massereiche Stern NGC 2264 IRS wurde 1997 von Hubbles Infrarotkamera abgebildet. Er ist wahrscheinlich die Quelle des Windes, der den Kegelnebel formt. Hier liegt er über dem oberen Bildrand. Der rötliche Schleier des Kegelnebels besteht aus leuchtendem Wasserstoff.

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NGC 2170: Stillleben mit reflektierendem Staub

Mehrere helle Sterne sind von blau leuchtenden Nebeln umgeben, dazwischen sind Dunkelnebel verteilt. Links neben der Mitte leuchten Sterne rötlich aus dem Inneren eines Nebels heraus.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, U. Arizona

Dieses himmlische Stillleben wurde mit einem kosmischen Pinsel gemalt. Links oben leuchtet der staubige Nebel NGC 2170. Er reflektiert das Licht heißer Sterne in der Nähe. Andere bläuliche Reflexionsnebel, ein kompakter roter Emissionsnebel und Bänder aus dunklem Staub begleiten ihn. Dahinter sind Sterne verteilt.

Maler wählen häufig gewöhnlichen Hausrat als Motiv für Stillleben. Auch diese Wolken aus Gas, Staub und heißen Sternen kommen in so einem Umfeld häufig vor. Diese Nebel bilden eine massereiche Molekülwolke im Sternbild Einhorn (Monoceros). Darin entstehen Sterne. Die riesige Molekülwolke Mon R2 ist nur 2400 Lichtjahre entfernt. In dieser Distanz wäre diese Leinwand etwa 15 Lichtjahre breit.

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M78 und Orion-Staubreflexionen

Der blaue Reflexionsnebel M78 markiert das Bild. Er ist von dunklen Wolken umgeben. Links daneben ist der weniger bekannte Nebel NGC 2071.

Bildcredit und Bildrechte: Marco Burali, Tiziano Capecchi, Marco Mancini (MTM Observatory, Italien)

Die Orion-Molekülwolke ist ein riesiger Komplex. Dort fallen einige helle, blaue Nebel besonders auf. Das Bild zeigt zwei der bekanntesten Reflexionsnebel. Es sind Staubwolken, die das Licht heller eingebetteter Sterne reflektieren. Der berühmtere Nebel ist M78 in der Bildmitte. Er wurde vor mehr als 200 Jahren katalogisiert. Links daneben ist der weniger bekannte NGC 2071.

Sternforschende untersuchen diese Reflexionsnebel, um besser zu verstehen, wie darin Sterne entstehen. Der Orion-Komplex ist etwa 1500 Lichtjahre entfernt. Er enthält den Orionnebel und den Pferdekopfnebel und bedeckt einen Großteil des Sternbildes Orion.

Fast Hyperraum: APOD-Zufallsgenerator

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