Phobos 360

Bildcredit: Mars Express, ESA

Wie sieht der Marsmond Phobos aus? Um das ungewöhnliche Objekt besser zu visualisieren, wurde aus Bildern des ESA-Orbiters Mars Express ein virtueller Rotationsfilm erstellt. Die Rotation ist eine digitale Illusion. Phobos rotiert gebunden. Er zeigt seinem Heimatplaneten immer die gleiche Seite, wie der Erdmond.

Dieses Video zeigt Phobos‘ grobe Form und seine ungewöhnlich dunkle Oberfläche. Sie ist von Kratern und Rillen bedeckt. Was unter der Oberfläche liegt, bleibt Gegenstand der Forschung. Jedenfalls ist der Mond nicht dicht genug, um mit festem Gestein gefüllt zu sein.

Phobos verliert jedes Jahr etwa zwei Zentimeter an Höhe. Voraussichtlich zerbricht er irgendwann in den nächsten 50 Millionen Jahren und stürzt auf den Mars. Um diese ungewöhnliche Welt besser zu verstehen, fliegt Mars Express am Sonntag so nahe an ihn heran wie noch keine eine Raumsonde zuvor.

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Everest-Panorama vom Mars

Das 360-Grad-Panorama zeigt den Mars in natürlichen Farben. Es wurde vom Marsrover Spirit auf dem Gipfel des Husband Hill fotografiert.

Bildcredit: Mars Exploration Rover Mission, Cornell, JPL, NASA

Wenn ihr auf dem Mars stehen könntet, was würdet ihr sehen? Verschiebt den Fensterinhalt und seht selbst.

Der Roboterrover Spirit rollte von 2004 bis 2009 über den Mars. Er schaffte es 2005 auf die Spitze eines Hügels und fotografierte drei Tage lang eine Bildserie. Die Bilder wurden digital zu einem 360-Grad-Panorama zusammengefügt. Spirit hatte die Anweisung, alle Bilder mit der gleichen Auflösung zu fotografieren, die ein Mensch mit Sehschärfe 20/20 hätte.

Das ganze Panorama seht ihr hier. Es zeigt einen Detailreichtum, der in der Fotogeschichte der Marsoberfläche beispiellos ist. Das Panorama wurde auf dem Gipfel des Husband Hill fotografiert. Es wird Everest-Panorama genannt. Das ist eine Anspielung auf die Aussicht am höchsten Berg der Erde.

Im Gusev-Krater liegen Felsen, rostiger Sand, eine Mars-Sonnenuhr, weite Ebenen, nahe und ferne Gipfel sowie Sandverwehungen. In der Ferne tanzen schnell wandernde Staubteufel. Sie sind als schwache Geisterbilder in Rot, Grün oder Blau zu sehen, je nach der Farbe des Filters, mit dem diese Ansicht in natürlichen Farben eingebaut wurde.

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Im Schatten Saturns

Saturn ist im Gegenlicht der Sonne abgebildet. Eine beschriftete Version zeigt die Positionen von Mars, Venus, Erde und Mond.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Im Schatten Saturns treten unerwartete Naturwunder zutage. Die Roboter-Raumsonde Cassini umkreist derzeit Saturn. Sie zog zu Beginn des Jahres in den Schatten des Riesenplaneten und blickte zur abgedunkelten Sonne. Cassini zeigte einen einzigartigen, gefeierten Anblick.

Als Erstes ist die Nachtseite Saturns zu sehen. Sie wird teilweise von seinem majestätischen Ringsystem reflektiert. Saturns ausgedehntes Ringsystem erscheint so majestätisch wie immer, sogar aus dieser seltsamen Perspektive. Viele der Ringteile leuchten nur als irreguläre Sicheln. Auf diesem Bild in natürlichen Farben streuen sie Sonnenlicht zu Cassini.

Auch mehrere Monde und Ringmerkmale sind erkennbar. Saturns E-Ring wirkt relativ markant. Das ist jener Ring, der durch die ungewöhnlichen Eisfontänen des Mondes Enceladus entsteht, nämlich der äußerste, oben sichtbare Ring.

Links oben stehen in die weit entfernten Planeten Mars und Venus. Rechts unten ist der vielleicht erstaunlichste Anblick von allen: Es ist der beinahe unsichtbare, blassblaue Punkt der Erde. Fast übersieht man ihn.

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ISON, Mars, Regulus

Komet Ison (oben), der Planet Mars, der helle Stern Regulus und die Zwerggalaxie Leo I teilen sich ein zwei Grad hohes Bildfeld.

Bildcredit und Bildrechte: Pete Lawrence (Digital-Astronomy)

Dieser Himmelsschnappschuss zeigt von oben nach unten im selben Bildfeld den Kometen ISON, den Planeten Mars und Regulus, den Alphastern im Sternbilde Löwe. Die Szenerie vom frühen Morgenhimmel des 15. Oktober zeigt etwa zwei Grad am östlichen Horizont.

Von den drei Objekten leuchtet der groß angekündigte Komet ISON (C/2012 S1) am schwächsten. Mit in einer Entfernung von 14 Lichtminuten (1,7 AU) ist er der Erde am nächsten. Mars ist nicht viel weiter von uns entfernt, nämlich etwa 16,5 Lichtminuten (2 AU). Seine normale rötliche Farbe ist auf dieser Aufnahme ausgewaschen.

Regulus überstrahlt aus einer Entfernung von 75 Lichtjahren sowohl den Kometen als auch den Planeten. Der sehr blasse Lichtfleck über Regulus ist die Zwerggalaxie Leo I. Sie ist 800.000 Lichtjahre entfernt und geht im Glanz des hellen, bläulichen Sterns fast unter.

Komet ISON soll noch heller werden. Noch ist nicht klar, wie hell, aber er bleibt am Nachthimmel weniger hell als der Vollmond. ISONs Kern ist etwa 1 bis 4 Kilometer groß und könnte seine sehr enge Begegnung mit der Sonne am 28. November großteils überdauern. Falls er bestehen bleibt, erscheint er Anfang Dezember auf der Nordhalbkugel vor Sonnenaufgang wieder über den Osthorizont.

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Curiositys Felsennestpanorama vom Mars

Vorne im breiten Marspanorama breitet sich der Rover Curiosity aus, dahinter am Horizont ragt der Mount Sharp auf.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, MSSS, Mastcam

Das ist der Mars – schaut euch um! Diese Region wurde gewählt, weil sie vielleicht gute Hinweise zur Bewohnbarkeit des Mars bietet. Außerdem gibt es dort vielleicht Spuren urzeitlichen Lebens.

Um besser nach Indizien zu suchen, fotografierte der Roboter-Rover Curiosity eine Serie detailreicher Bilder an einem Ort, der Felsennest benannt wurde. Mehr als 900 dieser Bilder wurden zusammengefügt. So entstand eines der bisher am höchsten aufgelösten Bilder vom Roten Planeten. Das Kompositbild enthält mehr als eine Milliarde Bildpunkte.

Oben in der Mitte des Mosaikbildes steht Aeolis Mons. Er ist der Zentralberg des großen Kraters, in dem der Rover Curiosity landete und forscht. Eine interaktive vergrößerbare Version dieses Bildes findet ihr hier. Im Laufe der nächsten Jahre rollt Curiosity zum Gipfel des urzeitlichen Mt. Sharp. Dabei hält er Ausschau nach interessanten geologischen und chemischen Markierungen.

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Gleitschlieren von Trockeneis auf dem Mars

Über das dunkle Bild verlaufen diagonale Rillen, sie sind ziemlich gerade ausgerichtet.

Bildcredit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Wie entstehen diese langen, fast geraden Schlieren oder Rillen auf dem Mars? Es sind geradlinige Rinnen (linear gullies). Man findet sie im Marsfrühling auf den Hängen mancher Sandböschungen. Sie haben eine fast einheitliche Breite. Sie können bis zu zwei Kilometer lang sein, mit Böschungen an beiden Seiten.

Anders als bei vielen Wasserflüssen ist am unteren Ende anscheinend kein Bereich mit getrockneten Ablagerungen. Eine führende Hypothese stützt sich auf Beobachtungen hier auf der Erde. Sie besagt, dass diese geraden Rinnen entstehen, wenn Stücke aus Kohlendioxideis (Trockeneis) abbrechen und den Hang hinabrutschen. Dabei sie sublimieren sie zu Gas und verdampfen am Ende vollständig in der dünnen Atmosphäre.

Falls das zutrifft, bieten diese natürlichen Trockeneisschlitten vielleicht künftigen Abenteurern eine Abfahrt auf Brocken aus flüchtigem Kohlendioxideis. Dieses kürzlich veröffentlichte Bild wurde 2006 von der HiRISE-Kamera fotografiert. Sie befindet sich an Bord des Mars Reconnaissance Orbiters der NASA in der Mars-Umlaufbahn.

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Curiosity: Räder auf dem Mars

Das Bild zeigt den Blick unter den Marsrover Curiosity. Prominent im Bild sind zwei Räder des Rovers, ein drittes Rad ragt von rechts ins Bild.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, MSSS, MAHLI

Kann es auf dem Mars Leben gegeben haben? Um das herauszufinden, landete die Menschheit letzten August den Rover Curiosity auf dem Mars. Dieses und weitere Bilder wurden fotografiert, um sicherzugehen, dass die fahrzeuggroße Sonde die interplanetare Reise und die dramatische Landung intakt überlebt hatte. Die Aufnahmen zeigen Curiosity von oben, von unten und von der Seite.

Diese ungewöhnlichen Aussicht zeigt drei von Curiositys sechs Rädern. Jedes hat einen Durchmesser von etwa einem halben Meter. In den letzten Monaten erforschte Curiosity die Umgebung eines Bereiches mit der Bezeichnung Yellowknife Bay.

Die Daten, die Curiositys Kameras und Labore an Bord sammelten, werden ausgewertet. Sie liefern überzeugende neue Hinweise, dass der auf dem Mars einst Leben möglich gewesen sein könnte. In der Ferne ist ein Teil der Steigung zum Zentralberg Mt. Sharp im Krater Gale zu sehen. Er ist Curiositys Ziel.

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Curiosity zeigt ein scharfes Stereobild

Das Bild ist rot und cyan gefärbt. Mit rot-blauen Brillen wirkt es dreidimensional. Hinten am Horizont ragt Mount Sharp im Krater Gale auf dem Mars auf. Vorne sind Teile des Rovers Curiosity zu sehen.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, MSL

Nehmt eure rotblauen Brillen und lasst den Blick über den Grund des Gale-Kraters auf dem Mars schweifen. Euer Aussichtspunkt befindet sich an Deck des Rovers Curiosity. Hinten ragt Mount Sharp auf. Der fünf Kilometer hohe Zentralberg steht im Süden am Horizont.

Vorne posiert der Roboterarm des Rovers mit seinem Werkzeugturm. Er zeigt zu einem flachen, geäderten Fleck auf der Marsoberfläche. Dieser wurde „John Klein“ benannt. Die vollständige Version der Stereoansicht ist 360 Grad breit. Sie wurde aus Bildern der linken und rechten Navigationskamera digital zusammengefügt, die Ende Jänner fotografiert wurden.

Mount Sharp heißt formal Aeolis Mons. Seine geschichteten unteren Hänge sind ein künftiges Ziel für Curiosity.

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