Polarlicht über isländischer Verwerfung

Über dem isländischen See Þingvallavatn ringelt sich ein spiralförmiges Polarlicht von oben ein. Rechts daneben schimmert der Mond hinter Wolken.

Bildcredit und Bildrechte: Juan Carlos Casado (TWAN, StarryEarth)

Bewundert die Schönheit, aber fürchtet das Biest. Die Schönheit ist das Polarlicht oben. Es bildet eine große, grüne Spirale. Sie windet sich zwischen malerischen Wolken. Daneben leuchten der helle Mond und im Hintergrund die Sterne. Die Bestie ist eine Welle geladener Teilchen. Sie erzeugten das Polarlicht. Eines Tages schadet so eine Welle vielleicht der Zivilisation.

1859 gab es in dieser Woche auf der ganzen Welt eindrucksvolle Polarlichter. Sie traten nach einem Impuls geladener Teilchen auf, die von einem koronalen Massenauswurf (KMA) stammten. Der KMA trat bei einer Sonneneruption auf. Er traf die Magnetosphäre der Erde so heftig, dass er das Carrington-Ereignis auslöste. Zuvor räumte vielleicht ein KMA einen relativ direkten Pfad zwischen Sonne und Erde frei.

Das Carrington-Ereignis komprimierte das Erdmagnetfeld so gewaltig, dass dadurch Ströme in Telegrafendrähten induziert wurden. Diese Ströme waren so stark, dass Drähte Funken sprühten. Telegrafistinnen bekamen davon Stromschläge. Wenn heute ein Ereignis der Carrington-Klasse die Erde trifft, gibt es wahrscheinlich Schäden in globalen Stromnetzen und elektronischen Geräten, die ein nie da gewesenes Ausmaß erreichen.

Dieses Polarlicht wurde letzte Woche über dem Þingvallavatn auf Island fotografiert. Dieser See füllt teilweise eine Verwerfung zwischen zwei großen tektonischen Platten der Erde: der eurasischen und die nordamerikanischen Platte.

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Eine riesige Sonnenprotuberanz bricht aus

Videocredit: NASAGSFC, SDO-AIA-Team

Manchmal explodieren Protuberanzen über der Sonne. Ende 2010 schwebte ein riesiges Filament länger als eine Woche über der Oberfläche der Sonne. Erst dann brach es aus. Das Solar Dynamics Observatory (SDO) kreist im Erdorbit. Es nahm die Bildfolge in einer Farbe des UV-Lichtes auf.

Die Explosion führte zu einem koronalen Massenauswurf. Dabei wurde sehr energiereiches Plasma ins Sonnensystem geschleudert. Doch die Plasmawolke verfehlte die Erde. Daher entstanden keine Polarlichter. Der Ausbruch zeigt, dass Bereiche auf der Sonne, die weit voneinander entfernt sind, manchmal gemeinsam agieren.

Solche Explosionen werden in den nächsten Jahren wohl seltener. Die magnetische Aktivität an der Oberfläche der Sonne erreicht nämlich ein Minimum.

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Ausbruch einer Protuberanz von SDO

Videocredit: NASA / Goddard / SDO-AIA-Team

Wenn Protuberanzen ausbrechen, gehört das zu den spektakulärsten Ansichten auf der Sonne. Die NASA-Raumsonde Solar Dynamics Observatory SDO kreist auf ihrer Behn um die Sonne. 2011 bildete SDO eine eindrucksvoll große Protuberanz ab, die auf der Oberfläche ausbrach.

Dieses Zeitraffervideo wäre in Echtzeit 90 Minuten lang. Alle 24 Sekunden wurde dafür ein neues Bild in Ultraviolettlicht fotografiert. Das Video zeigt die dramatische Explosion der gewaltigen Protuberanz. Die ganze Erde passt leicht unter den wallenden Schleier aus heißem Gas.

Das Magnetfeld der Sonne lenkt eine Protuberanz. Manchmal schwebt eine Protuberanz längere Zeit über der Sonnenoberfläche. Das kann sogar etwa einen Monat dauern. Eine Protuberanz kann als koronaler Massenauswurf (KMA) ausbrechen. Dann schleudert sie heißes Gas ins Sonnensystem.

Der Energiekreislauf, bei dem eine Sonnenprotuberanz entsteht, wird noch erforscht. Inzwischen ist das Maximum an Aktivität auf der Sonne vorbei. Daher nehmen Phänomene auf der Sonne wie ausbrechende Protuberanzen in den nächsten Jahren ab.

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Sonnensturm: Ein koronaler Massenauswurf (KMA)

In der Mitte befindet sich eine Kugel, die aussieht, als wäre sie aus Gold. Außen herum sind rote und weiße Schlieren, die den Sonnenwind darstellen.

Bildcredit: NASA, ESA, SOHO-Arbeitsgruppe

Was spelt sich da auf der Sonne ab? Wieder einmal ein koronaler Massenauswurf (KMA). Die Raumsonde SOHO kreist um die Sonne. Sie fotografierte viele Filamente, die ausbrachen. Solche Filamente steigen von der aktiven Sonnenoberfläche auf und schleudern gewaltige Blasen aus magnetischem Plasma in den Weltraum.

Das Bild stammt aus dem Jahr 2002. Innen ist das direkte Sonnenlicht abgedeckt. Es wurde durch ein ähnliches Bild der Sonne im Ultraviolettlicht ersetzt. Das Sichtfeld zeigt Bereiche, die mehr als zwei Millionen Kilometer von der Sonnenoberfläche entfernt sind. Die explosionsartigen Ereignisse werden als koronale Massenauswürfe oder KMA bezeichnet. Raumsonden lieferten Anfang der frühen 1970er-Jahre erste Hinweise auf KMA.

Das dramatische Bild stammt aus einer detaillierten Aufnahme, welche die Raumsonde SOHO von diesem KMA machte. Um das Maximum an Sonnenaktivität treten mehrmals pro Woche KMA auf. Heftige KMA können das Weltraumwetter stark beeinflussen. Wenn sie auf unseren Planeten gerichtet sind, zeigen sie oft starke Auswirkungen.

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Sternklare Nacht auf Island

Ein grüner Polarlichtbogen wölbt sich im Bild, er spiegelt sich im Gewässer im Vordergrund.

Bildcredit: Stephane Vetter (Nuits sacrees); überlagerte Beschriftung: Judy Schmidt

In manchen Nächten bietet der Himmel die beste Schau der Stadt. In dieser Nacht war der Himmel sogar noch besser. Dieses Kompositbild mit Himmel gewann einen internationalen Wettbewerb für Landschaftsastrofotografie.

Das Siegerbild entstand 2011 über dem Jökulsárlón. Er ist der größte Gletschersee auf Island. Der Fotograf kombinierte sechs Aufnahmen. So konnte er nicht nur zwei grüne Polarlichtringe zeigen, sondern auch ihre Reflexionen im ruhigen See. Am fernen Himmel im Hintergrund leuchten das Band unserer Milchstraße und die Andromedagalaxie.

Ein mächtiger koronaler Massenauswurf von der Sonne verursachte Polarlichter, die bis nach Wisconsin in den USA reichten, das relativ weit im Süden liegt. Die Sonnenaktivität der vergangenen Woche führte in den letzten Tagen vermehrt zu Polarlichtern.

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Himmelslichter im neuen Jahr

Am Horizont zeichnen sich Bäume als Silhouetten ab. Dahinter schimmert ein Polarlicht, das von Gelb nach Magenta-Farbtönen verläuft. Links steigt die Milchstraße auf.

Bildcredit und Bildrechte: Gill Fry

Ein moderater geomagnetischer Sturm brachte gestern ein Fest der Himmelslichter für hohe geografische Breiten auf der Erde. Ein koronaler Massenauswurf von Silvester traf auf die Atmosphäre. Diese Himmelslandschaft zu Neujahr zeigt schimmernde rötliche Schleier von Südlichtern am südlichen Horizont von Morgiana. Es liegt im Südwesten von Victoria in Australien.

Auch beständigere Schätze am Südhimmel sind zu sehen. Links leuchten die südliche Milchstraße, Alpha und Beta Centauri sowie die hellen Sterne im Kreuz des Südens. Vorne zeichnen sich die Zweige eines großen Baumes als Silhouetten ab. Sie umrahmen zwei Begleitgalaxien der Milchstraße, die Große und die Kleine Magellansche Wolke. Der helle Stern rechts neben den Zweigen ist Achernar. Er ist der Alphastern im Sternbild Eridanus. Manche kennen ihn als das südliche Ende des Flusses.

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Polarlichter über Wolken

Am Horizont steht ein Haus, an dem ein Licht leuchtet. Darüber ziehen Wolken über den Himmel. Durch die Lücken schimmert grünes Polarlicht.

Bildcredit und Bildrechte: Daniele Boffelli

Polarlichter treten normalerweise hoch über den Wolken auf. Ein Polarlicht entsteht, wenn schnelle Teilchen, die von der Sonne ausgestoßen wurden, auf die Magnetosphäre der Erde treffen. Die geladenen Teilchen schrauben sich die Linien im Erdmagnetfeld entlang. Dann treffen sie auf Atome und Moleküle hoch oben in der Erdatmosphäre. Sauerstoffatome erzeugen das grüne Licht, wenn sie bei so einer Kollision angeregt werden. Polarlichter leuchten typischerweise in dieser Farbe.

Der niedrigste Teil eines Polarlichtes tritt meist in einer Höhe von 100 Kilometern und darüber auf. Die meisten Wolken befinden sich unterhalb von etwa 10 Kilometern. Die Höhe von Wolken und Polarlichtern erkennt man auf diesem Bild sehr gut. Es wurde in Dyrhólaey auf Island fotografiert. Dort widerstand der unbeirrte Astrofotograf dem heftigen Wind und einem zunächst bewölkten Himmel. Er wollte Polarlichter über einem malerischen Leuchtturm fotografieren. Unterwegs gelang ihm zufällig dieses Bild.

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Komet ISON wird von der Sonne zerstört

Videocredit: NASA, ESA, SOHO

Die meisten Kometen zerfallen bei einer nahen Begegnung mit der Sonne. Doch vor fast genau zwei Jahren dachten manche, Komet ISON wäre groß genug, um seine gefährliche Annäherung an der Sonne zu überstehen. Dieses Video zeigt die dramatische Szene. Sie wurde vom Sonnen- und Heliosphären-Observatorium (SOHO) der NASA aufgezeichnet.

Viele Erdlinge beobachteten fasziniert, wie nach der engsten Annäherung eine helle Fläche austrat. Doch sie verblasste bald und sich löste sich auf. Man vermutet, dass von dem Kometen C/2012 S1 (ISON) keine großen Bruchstücke übrig blieben. Neben dem Kometen sieht man die aktive Sonne. Sie stößt Beulen aus heißem Plasma aus – man bezeichnet sie als koronale Massenauswürfe.

Die Sonde SOHO im Orbit um die Sonne startete 1995. Sie wurde ein historisches Hilfsmittel bei der Entdeckung und Verfolgung von Kometen, die man als Sonnenstreifer kennt. Vor zwei Monaten wurde ein Komet SOHO 3000 benannt. Es geschah anlässlich der 3000. Erfassung eines Kometen, der auf SOHO-Bildern entdeckt wurde. Diese Summe ist ungefähr die Hälfte aller Kometen, die wir kennen.

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