Rotes Polarlicht über Polen

Der Himmel ist rot gefärbt, in der Mitte reichen purpurfarbene Strahlen bis zu den Wolken am Horizont. Die Silhouette der Landschaft zeigt rechts einen Baum, links daneben steht eine Person. noch weiter links ist ein weiter entfernter Wald am Horizont.

Bildcredit und Bildrechte: Mariusz Durlej

Normalerweise reichen Nordlichter nicht so weit in den Süden. Doch magnetisches Chaos in der riesigen aktiven Region 3664 führte zu einer Explosion auf der Oberfläche der Sonne. Dabei wurde ein Ausbruch an Elektronen, Protonen und weiteren massereichen geladenen Kernen ins Sonnensystem geschleudert.

Wenige Tage später traf der koronale Massenauswurf (KMA) auf die Erde. Der KMA löste Polarlichter aus, die ungewöhnlich weit vom Nord- und Südpol unseres Planeten entfernt gemeldet wurden. Die kostenlose Himmelsschau ist vielleicht noch nicht vorbei. Die Sonnenfleckenregion AR3664 warf noch mehr KMA aus, die heute oder morgen die Erde treffen könnten. Inzwischen befindet sich die aktive Region nahe am Sonnenrand und rotiert von der Erde weg.

Diese roten und strahlenförmige Polarlichter wurden gestern in den frühen Nachtstunden im polnischen Racibórz auf einer einzelnen 6-Sekunden-Aufnahme fotografiert. Der Freund des Fotografen sah zum ersten Mal ein Polarlicht. Er steht in einiger Entfernung und fotografiert ebenfalls den farbenprächtigen Nachthimmel.

Galerie: Weltweite Polarlichter der aktiven Sonnenregion 6443

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AR 3664: Riesige Sonnenfleckengruppe

Im Bild ist die Sonne grau abgebildet. Rechts ist eine riesige Sonnenfleckengruppe. Diese ist in einem Einschub unten links vergrößert dargestellt.

Bildcredit und Bildrechte: Franco Fantasia und Guiseppe Conzo (Gruppo Astrofili Palidoro)

Gerade kreuzt eine der größten Sonnenfleckengruppen der letzten Zeit die Sonne. Die aktive Region 3664 ist nicht nur riesig, sondern auch ungestüm. Sie schleudert Wolken geladener Teilchen ins Sonnensystem. Einige dieser koronalen Massenauswürfe (KMA) treffen bereits auf die Erde, vielleicht folgen noch weitere.

Im Extremfall führen die Sonnenstürme dazu, dass Satelliten im Erdorbit ausfallen. Die Erdatmosphäre kann leicht deformiert werden, und elektrische Stromnetze werden überlastet. Wenn die Teilchen auf die obere Erdatmosphäre treffen, können schöne Polarlichter entstehen. Es wurden schon Polarlichter tief im Süden gemeldet.

Das Bild zeigt die aktive Region AR3664 mit ihren dunklen Sonnenflecken. Es wurde in der italienischen Hauptstadt Rom in sichtbarem Licht fotografiert. Die Sonnenfleckengruppe AR3664 ist so groß, dass man sie auch mit Brillen sieht, mit denen man letzten Monat die totale Sonnenfinsternis beobachten konnte.

Dieses Wochenende lohnt es sich auf der ganzen Welt, am Nachthimmel nach hellen, ungewöhnlichen Polarlichtern zu suchen.

Galerie: Die aktive Region 6443 auf der Sonne

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Seitlicher Blick von der Parker Solar Probe

Videocredit: NASA, JHUAPL, Naval-Forschungslabor, Parker Solar Probe; Bearbeitung: Avi Solomon; h/t: Richard Petarius III; Musik: Beethovens 7. Sinfonie, Zweiter Satz; Musik-Credit: Wikimedia Commons

Was passiert in der Nähe der Sonne? Um das herauszufinden, schickte die NASA die robotische Parker Solar Probe (PSP) zu Sonne. Sie soll vor allem die Regionen nah an der Sonne erforschen. Der schleifenförmige Orbit der PSP bringt die Sonde alle paar Monate bei jedem Umlauf näher an die Sonne.

Dieses Zeitraffervideo vom letzten Jahr zeigt den Blick seitlich aus dem Sonnenschild der PSP. Da war die Sonde bereits innerhalb der Merkur-Bahn. Die Weitwinkelkamera Wide Field Imager for Solar Probe (WISPR) der PSP nahm elf Tage lang auf. Diese wurden digital zu einem einminütigen Video verkürzt. Man sieht deutlich, wie die Sonnen-Korona weht, besonders bei einem koronalen Massenauswurf. Hinten ziehen Sterne, Planeten und sogar das Zentralband der Milchstraße vorüber.

Beobachtungen der PSP zeigen, dass die nahe Umgebung der Sonne überraschend komplex ist. Es werden auch so genannte „Switchbacks“ beobachtet. Das sind Umschaltvorgänge, bei denen sich das Magnetfeld der Sonne kurz umkehrt.

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Sonnenminimum versus Sonnenmaximum

Videocredit: NASA, SDO, SVS

Die Oberfläche unserer Sonne ist ständig in Bewegung. In manchen Jahren ist sie ruhig und zeigt relativ wenige Sonnenflecken und aktive Regionen. In anderen Jahren ist sie aufgewühlt. Sie weist dann viele Sonnenflecken auf und wirft häufig CME und Sonneneruptionen aus. Die Oberfläche unserer Sonne durchläuft in Reaktion auf Magnetismus alle 11 Jahre relativ ruhige Phasen. Es sind Sonnenminima. Alternierend dazu gibt es relativ unruhige Phasen, sogenannte Sonnenmaxima.

Das Video zeigt links einen Monat Ende 2019. Damals war die Sonne nahe einem Sonnenminimum. Rechts ist ein Monat im Jahr 2014 nahe einem Sonnenmaximum zu sehen. Die Aufnahmen im fernen Ultraviolettlicht stammen vom Solar Dynamics Observatory (SDO) der NASA.

Unsere Sonne erreicht bis 2025 wieder ein Sonnenmaximum. Sie zeigt aber schon jetzt eine Oberfläche mit überraschend viel Aktivität.

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Rotes Polarlicht über Italien

Hinter einem verschneiten Tal mit einer weiter entfernten, lichtdurchfluteten Ansiedlung leuchtet über dem Horizont mit Bergen ein rotes Polarlicht. Oben wölbt sich die Milchstraße.

Bildcredit und Bildrechte: Giorgia Hofer

Was war das rote Leuchten letzte Nacht am Horizont? Ein Polarlicht. Auf der Oberfläche unserer ungewöhnlich aktiven Sonne fand vor einigen Tagen eine Explosion statt. Dabei wurde eine Ladung an Elektronen, Protonen und massereicheren geladenen Kerne ausgestoßen.

Dieser koronale Massenauswurf (KMA) löste hier auf der Erde Polarlichter aus, die auf der Nordhalbkugel ungewöhnlich weit im Süden beobachtet wurden. Es war zum Beispiel das erste Mal, dass die Astrofotografin ein Polarlicht in ihrer Heimat Italien fotografieren konnte. Außerdem zeigen viele Bilder die Polarlichter in einem ziemlich intensiven Rot.

Im Vordergrund dieses Bildes seht ihr die Stadt Comelico Superiore in den italienischen Alpen. Das zentrale Band unserer Milchstraße steigt von links unten auf. Doch am augenfälligsten ist das helle, rote Polarlicht rechts. Dieses Bild entstand aus Vordergrund- und Hintergrundbildern, die nacheinander mit derselben Kamera am selben Ort fotografiert wurden.

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Spiralförmiges Polarlicht über Islands Verwerfung

Über einer duklen, düsteren Landschaft mit wilden Wolken wölbt sich ein grünes Polarlicht in Form einer Spirale.

Bildcredit und Bildrechte: Juan Carlos Casado (Starry Earth, TWAN)

Schätzt das Schöne, aber fürchtet das Untier. Schön ist das Polarlicht über uns. Es hat die Form einer großen grünen Spirale zwischen malerischen Wolken. An seiner Seite leuchten der helle Mond und die Sterne im Hintergrund. Das Untier ist eine Woge geladener Teilchen, die das Polarlicht hervorrufen. Eines Tages könnten solche Teilchen der Zivilisation schaden.

Im Jahr 1859 sah man auf der ganzen Welt beachtliche Polarlichter. Damals traf ein Puls geladener Teilchen auf die Magnetosphäre der Erde. Er stammte von einem koronalen Massenauswurf (KMA) nach einer Sonneneruption. Der KMA war so heftig, dass er das Carrington-Ereignis auslöste. Der Angriff der Sonne komprimierte das Erdmagnetfeld so gewaltig, dass er starke Ströme und Funken an Telegrafendrähten induzierte. Das erschreckte viele Telegrafistinnen.

Wenn heute ein Ereignis der Carrington-Klasse die Erde trifft, richtet es vielleicht Schäden an den weltweiten Stromnetzen und der Elektronik an, die ein nie da gewesenes Ausmaß erreichen.

Dieses Polarlicht wurde 2016 über dem Þingvallavatn auf Island fotografiert. Dieser See füllt teilweise eine Verwerfung. Sie trennt die großen tektonischen Kontinentalplatten von Eurasien und Nordamerika.

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Nordlicht über Südeuropa

Über Cáceres in Zentralspanien leuchteten Polarlichter. Im Vordergrund ragt ein Gebäude über den Horizont, dahinter leuchtet der Himmel unten orangefarben und darüber violett.

Bildcredit und Bildrechte: Lorenzo Cordero

Habt ihr in den letzten zwei Nächten ein Polarlicht gesehen? Viele Leute, die nicht im hohen Norden der Erde leben, konnten eines beobachten. Berichte von Polarlichtern in den USA kamen nicht nur aus nördlichen Gegenden wie Alaska, sondern auch aus dem Süden, etwa Texas oder Arizona. Auch über Europa und Asien breitete sich ein riesiges Polarlichtoval aus.

Hier seht ihr ein eindrucksvolles rotes Polarlicht, das letzte Nacht in der Nähe der Stadt Cáceres in Zentralspanien fotografiert wurde. Auch aus Teilen von Südspanien kamen Berichte.

Die Polarlichter waren das Ergebnis eines starken koronalen Massenauswurfs (KMA) vor wenigen Tagen auf der Sonne. Teilchen des KMA durchquerten das innere Sonnensystem und kollidierten mit dem Magnetfeld der Erde. Von dort wanderten Elektronen und Protonen auf spiralförmigen Bahnen entlang der nördlichen Magnetfeldlinien der Erde hinab und kollidierten mit Sauerstoff und Stickstoff in der Erdatmosphäre. So kam es zu malerischen Polarlichtern.

Unsere ungewöhnlich aktive Sonne bietet vielleicht bald wieder eine Gelegenheit, um Nordlichter am Südhimmel zu sehen.

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Polarlichtsturm über Lappland

Über einer dünn mit Bäumen bewachsenen Schneelandschaft leuchtet ein Gewölbe aus hellgrünen und magentafarbenen Polarlichtern.

Bildcredit und Bildrechte: Juan Carlos Casado (Sternklare Erde, TWAN)

In manchen Nächten ist der Himmel die beste Schau der Stadt. In dieser Nacht prägten Polarlichter den Himmel. Der geomagnetische Sturm, der diese farbenprächtigen Himmelslichter hervorrief, kam von der zunehmend aktiven Sonne.

Am Tag zuvor hatte ein anrückender koronaler Massenauswurf (KMA) die Erde verfehlt, daher kam dieser Sturm an Polarlichtern unerwartet. Im Vordergrund betrachten zwei überraschte Polarlichtjäger den Himmel, der sich rasch verändert. Unabhängig von der Vorhersage wurde nicht nur weit im Norden von nächtlichen Polarlichtern berichtet, sondern auch weit im Süden, etwa in New Mexico in den USA.

Dieses Weitwinkelbild zeigt das helle, sehr breite Polarlicht mit einem ungewöhnlich hohen Detailreichtum und einem großen Farbumfang am Himmel über Saariselkä im nordfinnischen Lappland. Die lebhaft gelben, grünen, roten und violetten Polarlichtfarben entstehen durch Sauerstoff– und Stickstoffatome, die hoch in der Erdatmosphäre auf die eintreffenden Elektronen reagieren.

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