Lichtsäulen über der Inneren Mongolei

Viele dünne Lichtsäulen verbinden eine verschneite Landschaft mit einem sternenklaren Himmel. Der Große Wagen und weitere Sternbilder sind hinter den bunten Säulen zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: N. D. Liao

Was passiert über diesem Feld? Hier wurden keine Polarlichter fotografiert, sondern Lichtsäulen, die typischerweise ein viel näheres Phänomen sind.

An den meisten Orten auf der Welt kann man mit etwas Glück eine Sonnensäule sehen, also eine Säule aus Licht, die scheinbar von der Sonne aufsteigt. Die Ursache für Lichtsäulen sind flache, flatternde Eiskristalle, die das Sonnenlicht in der oberen Atmosphäre reflektieren. Normalerweise verdunsten diese Eiskristalle, ehe sie den Boden erreichen.

Doch bei frostigen Temperaturen können flache, flimmernde Eiskristalle in Bodennähe in Form von leichtem Schnee entstehen, der manchmal als Eisnebel bezeichnet wird. Solche Eiskristalle können Lichter am Boden als Säulen reflektieren, die Sonnensäulen nicht unähnlich sind. Dieses Bild entstand letzten Monat im Wulan-Butong-Grasland in der Inneren Mongolei, die zu China gehört.

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Blick auf NGC 3344

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Bildcredit: ESA/Hubble und NASA

Beschreibung: An unserem Aussichtspunkt in der Milchstraße sehen wir NGC 3344 von oben. Die große, schöne Spiralgalaxie ist fast 40.000 Lichtjahre groß und steht nur 20 Millionen Lichtjahre entfernt im Sternbild Kleiner Löwe.

Diese mehrfarbige Nahaufnahme des Weltraumteleskops Hubble von nahen Infrarot- bis Ultraviolettwellenlängen zeigt erstaunliche Details von NGC 3344. Der Bildausschnitt umfasst etwa 15.000 Lichtjahre der Zentralregion der Spirale. Vom Kern auswärts wechseln die Farben der Galaxie vom gelblichen Licht alter Sterne im Zentrum zu jungen blauen Sternhaufen und rötlichen Sternbildungsregionen, die entlang der losen, bruchstückhaften Spiralarme angeordnet sind. Die hellen, gezackten Sterne sind natürlich näher als NGC 3344 und liegen weit innerhalb unserer Milchstraße.

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Raumfahrzeuge ziehen über Colorado

Die Raumfähre Discovery und die Raumstation ziehen über einem grünen Hügel gemeinsam über den sternklaren Himmel.

Credit und Bildrechte: Robert Arn

Beschreibung: Habt ihr schon einmal gesehen, wie ein „Stern“ langsam über den Himmel zieht, ohne zu wissen, was es ist? Manchmal zucken Freunde oder oder die Familie nur mit den Achseln, wenn ihr sie darauf hinweist. Höchstwahrscheinlich seht ihr eine Raumsonde im niedrigen Erdorbit, die Sonnenlicht reflektiert, während sie etwa alle 90 Minuten die Erde umkreist.

Zwei helle Raumfahrzeuge am Himmel sind dieser Tage die Internationale Raumstation ISS und gelegentlich eine Raumfähre der NASA. Wenn sich die Ausrichtung zur Sonne ändert, kann sich auch die Helligkeit der Reflexion ändern, manchmal sogar sehr schnell. Iridium-Kommunikationssatelliten sind eine weitere Quelle heller, vorbeiziehender Objekte. Sie können sogar richtig aufblitzen und für einige Sekunden heller als alle anderen Himmelsobjekte leuchten.

Oben sind zwei helle Lichtpunkte. Sie zogen letzte Woche nach Sonnenuntergang im Lory State Park in Colorado (USA) nur wenige Grad nebeneinander über den Himmel. Die Lichter waren die ISS und die Raumfähre Discovery, die ein paar Stunden zuvor von der ISS abgelegt hatte. Durch das digitale Zusammenfügen vieler Einzelbilder und die große perspektivische Winkelbreite erscheint das Paar oben als Streifen vor punktförmigen Sternen.

Inzwischen gibt es Webplattformen, die euch helfen, unbekannte „Streuner“ zu erkennen. Auch der nächste Zeitpunkt, bei dem die ISS an eurem Beobachtungsort zu sehen ist, lässt sich im Voraus ermitteln.

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Hanny’s Voorwerp

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Credit: NASA, ESA, W. Keel (Univ. Alabama) et al., Galaxy-Zoo-Team

Beschreibung: Hanny’s Voorwerp ist niederländisch und bedeutet „Hannys Objekt“. Das Objekt ist riesig: Es ist etwa so groß wie unsere Galaxis. Das geheimnisvolle Voorwerp befindet sich auf dieser Ansicht des Weltraumteleskops Hubble unter der Spiralgalaxie IC2497 und leuchtet stark in grünlichem Licht, das von ionisierten Sauerstoffatomen abgestrahlt wird. Galaxie und Objekt sind etwa 650 Millionen Lichtjahre entfernt, man findet sie im unscheinbaren Sternbild Kleiner Löwe (Leo Minor).

Man vermutet nun, dass die gewaltige grüne Wolke Teil eines Gezeitenschweifes aus Materie ist, die von einem Quasar erhellt wird, der sich im Zentrum von IC 2497 befindet. Dieser Quasar wird von einem massereichen schwarzen Loch mit Energie versorgt. Er erlosch jedoch plötzlich und hinterließ nur die Galaxie und das leuchtende Voorwerp, das mit Teleskopen im sichtbaren Licht beobachtet werden kann.

Das scharfe Hubblebild zeigt auch eine gelbe Sternbildungsregion im Voorwerp. Sie befindet sich an dem Ende, das näher bei IC 2497 liegt. Diese Region wurde wahrscheinlich durch einen Gasstrom aus dem Kern der Galaxie komprimiert.

Das geheimnisvolle Objekt wurde 2007 von der niederländischen Schullehrerin Hanny van Arkel entdeckt, als sie am Online-Projekt Galaxy Zoo teilnahm. Galaxy Zoo ruft Freiwillige zur Mitarbeit auf. Dabei werden Galaxien klassifiziert, die mit der Sloan Digital Sky Survey oder später im detailreichen Hubble-Bildmaterial gefunden wurden.

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