VdB 152 – ein Geist im Kepheus

Vor einem sternklaren Hintergrund ragt eine verschwommene graue Wolke auf, die links oben von einem Stern blau beleuchtet wird.

Bildcredit und Bildrechte: Stephen Leshin

Der geheimnisvolle Reflexionsnebel VdB 152 wirkt wie ein staubiger Vorhang oder eine geisterhafte Erscheinung. Er ist wirklich sehr blass. Das kosmische Phantom ist in dieser Halloween-Nacht etwa 1400 Lichtjahre von eurer Nachbarschaft entfernt. Es ist auch als Ced 201 katalogisiert. Man findet es in der nördlichen Milchstraße im königlichen Sternbild Kepheus am Rand einer großen Molekülwolke.

Taschen aus interstellarem Staub in der Region blockieren das Licht von Sternen, die dahinter liegen. Sie streuen auch das Licht des eingebetteten hellen Sterns. Das verleiht einem Teil des Nebels eine charakteristische blaue Farbe. Das Ultraviolettlicht des Sterns verursacht vermutlich auch ein schwaches, rötliches Leuchten im Staub des Nebels.

Sterne entstehen zwar tatsächlich in Molekülwolken. Doch dieser Stern ist anscheinend nur zufällig in die Region geraten, denn seine gemessene Geschwindigkeit im Raum unterscheidet sich stark vom Tempo der Wolke. Das detailreiche Teleskopbild ist in der Region etwa 7 Lichtjahre breit.

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Ziegenpolarlicht über Grönland

Das Polarlicht im Bild erinnert an einen Ziegenkopf. Vorne steht ein Bauernhaus in Tasiusaq in der grönländischen Kommune Kujalleq.

Bildcredit und Bildrechte: Juan Carlos Casado (TWAN)

Manchmal kann man kaum glauben, was man am Himmel sieht. Bei der Shelios-Expedition Ende August nach Grönland sahen Veteranen* der Himmelsbeobachtung farbenprächtige Polarlichter mit ungewöhnlichen Formen, die sich ungewöhnlich schnell veränderten. Sie waren mit nichts vergleichbar, was sie je gesehen hatten.

Als sich die Polarlichter entfalteten und sich dabei ständig veränderten, breiteten sich am Himmel riesige Gebilde aus. Sie mutierten von einer vertrauten Form zur nächsten. Oben zum Beispiel erinnerte ihre Form an den Kopf einer Ziege, dann wieder an den Kopf eines Elefanten, einen seltsamen Kometen mit grünem Schweif oder Finger einer Himmelshand.

Auch ohne Polarlicht wäre der Himmel denkwürdig gewesen – wegen dem gewölbten Band der Milchstraße und dem interessanten Sternenfeld, den Nebeln und Galaxien. Das Bild entstand in Tasiusaq in der grönländischen Kommune Kujalleq. Das Bauernhaus im Vordergrund bildet einen Kontrast zum Himmel.

Das Shelios-Projekt dient nicht nur der Beobachtung von Polarlichtern, es soll auch Studenten eine Wissenschaftskarriere schmackhaft machen.

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NGC 7023 – der Irisnebel

Der blaue Nebel in der Bildmitte erinnert an eine Blume, er wird auch Irisnebel genannt. Der Reflexionsnebel befindet sich im Sternbild Kepheus.

Bildcredit und Bildrechte: Tony Hallas

Wie kosmische Blütenblätter leuchtet diese Wolke aus interstellarem Staub und Gas. Die Wolke befindet sich in den fruchtbaren Feldern des Sternbildes Kepheus. Sie ist 1300 Lichtjahre entfernt und als NGC 7023 katalogisiert. Der Nebel wird auch Irisnebel genannt. Er ist nicht der einzige Nebel am Himmel, der an Blumen erinnert.

Das Bild zeigt sehr detailreich den Farbumfang und die Symmetrie des Irisnebels. In der Iris umgibt staubhaltige, nebelartige Materie einen heißen, jungen Stern. Die primäre Farbe des helleren Reflexionsnebels ist blau. Das ist charakteristisch für Staubkörner ist, die Sternenlicht reflektieren.

Einzelne Fasern in der Mitte der Staubwolken strahlen mit einer zarten, rötlichen Fotolumineszenz, weil manche Staubkörner die unsichtbare Ultraviolettstrahlung in sichtbares rotes Licht umwandeln. Infrarotbeobachtungen lassen vermuten, dass dieser Nebel komplexe Kohlenstoffmoleküle enthält, die als PAHs bekannt sind. Der hellblaue Anteil des Irisnebels ist etwa sechs Lichtjahre groß.

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IC 1396: Emissionsnebel in Kepheus

Im Bild leuchtet ein nicht perfekt runder, rötlicher Nebel mit mehreren Staubfilamenten. Das Bild ist dicht mit Sternen gesprenkelt, einige davon sind heller als die meisten anderen.

Bildcredit: Digitized Sky Survey, ESA/ESO/NASA FITS Liberator; Farbkomposit: Davide De Martin

Der fantastische Emissionsnebel IC 1396 befindet sich hoch oben im fernen Sternbild Kepheus. Dort mischen sich leuchtendes kosmisches Gas und dunkle Staubwolken. Die Sternbildungsregion wird vom hellen, bläulichen Zentralstern mit Energie versorgt. Sie reicht über Hunderte Lichtjahre. Am Himmel ist sie drei Grad breit und fast 3000 Lichtjahre vom Planeten Erde entfernt. Eine der interessanten dunklen Formen in IC 1396 ist der Elefantenrüsselnebel rechts unter der Mitte.

Diese Farbansicht ist ein Komposit aus digitalisierten Schwarz-Weiß-Fotoplatten. Diese wurden mit roten und blauen astronomischen Filtern fotografiert. Die Platten wurden zwischen 1989 und 1993 am Samuel-Oschin-Teleskop aufgenommen, einem Weitwinkel-Instrument für Durchmusterungen am Palomar-Observatorium.

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NGC 6946 von oben

Die Galaxie im Bild ist direkt von oben zu sehen. Sie hat einen gelben Kern und ist von flockigen, blauen Spiralarmen umgeben, in denen rosarote Sternbildungsgebiete verteilt sind. In ihrer Umgebung sind viele Sterne zu sehen.

Kompositbilddaten: Subaru-Teleskop (NAOJ) und Robert Gendler; Bearbeitung: Robert Gendler

Von unserem Blickwinkel in der Milchstraße aus sehen wir NGC 6946 von oben. Die große Spiralgalaxie ist nur 10 Millionen Lichtjahre entfernt und befindet sich hinter einem Schleier aus Staub und Sternen im Vordergrund. Sie ist im hohen, abgelegenen Sternbild Kepheus zu sehen.

Vom Kern nach außen wechseln die Farben der Galaxie vom gelblichen Licht alter Sterne im Zentrum zu jungen blauen Sternhaufen und rötlichen Sternbildungsregionen in den losen, bruchstückhaften Spiralarmen. NGC 6946 leuchtet auch im Infrarotlicht hell. Sie ist reich an Gas und Staub und hat eine hohe Rate an neuen und vergehenden Sternen.

Seit dem frühen 20. Jahrhundert wurden in NGC 6946 mindestens neun Supernovae entdeckt. Eine Supernova ist die finale Explosion eines massereichen Sterns. NGC 6946 hat einen Durchmesser von fast 40.000 Lichtjahren. Sie wird auch als Feuerwerksgalaxie genannt.

Dieses schöne Porträt von NGC 6946 ist ein Komposit aus Bilddaten des 8,2-Meter-Subaru-Teleskops auf dem Mauna Kea.

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In Wolfs Höhle

Links oben leuchtet ein Stern, der von blauen Nebeln umgeben ist. Von dort geht eine dunkelbraune Staubwolke nach unten aus, die Sterne dahinter verdeckt.

Bildcredit und Bildrechte: Jerry Lodriguss (Catching the Light)

Der geheimnisvolle blaue Reflexionsnebel ist in Katalogen als VdB 152 oder Ced 201 gelistet. Er leuchtet nur sehr schwach. Er liegt an der Spitze des langen Dunkelnebels Barnard 175 in einem staubhaltigen Komplex, der auch Wolfshöhle genannt wird.

Die kosmischen Erscheinungen befinden sich in der nördlichen Milchstraße. Sie ist fast 1400 Lichtjahre entfernt und ist im königlichen Sternbild Kepheus zu finden. Die Taschen aus interstellarem Staub in der Region am Rand einer großen Molekülwolke verdecken das Licht von Sternen, die dahinter liegen, oder sie streuen das Licht eines eingebetteten hellen Sterns. Das verleiht dem Nebel seine charakteristische blaue Farbe.

Das Ultraviolettlicht des Sterns sorgt vermutlich für das schwache rötliche Leuchten im Staub des Nebels. Obwohl in Molekülwolken Sterne entstehen, ist dieser Stern gelangte anscheinend nur zufällig in die Region, denn seine gemessene Geschwindigkeit im Raum unterscheidet sich stark von der Geschwindigkeit der Wolke.

Das detailreiche Teleskopbild der Region ist etwa 7 Lichtjahre breit.

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NGC 7822 im Cepheus

Hinter einem Gewirr aus dunklen Staubnebelfetzen leuchtet ein blauer Nebel im Hintergrund, unten ist ein ockerfarben beleuchtetes Staubnebelfeld.

Bildcredit und Bildrechte: Manuel Fernández Suarez

Heiße, junge Sterne und kosmische Säulen aus Gas und Staub drängen scheinbar in NGC 7822 hinein. Die leuchtende Sternbildungsregion am Rand einer riesigen Molekülwolke im nördlichen Sternbild Kepheus ist etwa 3000 Lichtjahre entfernt. Auf dieser farbigen Himmelslandschaft sind helle Ränder und dunkle Formen im Nebel betont.

Das Bild entstand aus Daten von Schmalbandfiltern. Damit wurden die Emissionen von atomarem Sauerstoff, Wasserstoff und Schwefel in blauen, grünen und roten Farbtönen abgebildet. Die Energie für die atomare Emission stammt von der Strahlung der heißen Sterne. Ihre gewaltigen Winde und Strahlung formten und erodierten die dichteren Säulen.

Im Inneren der Säulen könnten durch den gravitativen Kollaps immer noch Sterne entstehen, doch wenn die Säulen erodiert sind, werden alle sich noch nicht fertigen Sterne von ihrem Vorrat an Sternenstaub getrennt.

Das Bild ist in der geschätzten Entfernung von NGC 7822 etwa 40 Lichtjahre breit.

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NGC 7380: Der Hexernebel

Der rote Nebel mitten im Bild erinnert an eine geöffnete Höhle oder Blume. Im Bild sind zarte Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Rolf Geissinger

Welche Kräfte wirken im Hexernebel? Gravitation, die stark genug ist, um Sterne, Sternenwinde und Strahlung zu bilden, die stark genug sind, um Türme aus Gas zu formen und wieder aufzulösen.

Der Hexernebel ist nur 8000 Lichtjahre entfernt und umgibt den offenen Sternhaufen NGC 7380. Das Zusammenspiel von Sternen, Gas und Staub schuf eine Form, die manche an einen mittelalterlichen Hexenmeister erinnert. Die aktive Sternbildungsregion ist etwa 100 Lichtjahre breit. Damit erscheint sie am Himmel größer als der Vollmond.

Der Hexernebel ist mit einem kleinen Teleskop im Sternbild des aithiopische König Kepheus zu sehen. Obwohl der Nebel vielleicht nur wenige Millionen Jahre bestehen bleibt, werden einige der entstehenden Sterne wohl länger leben als unsere Sonne.

Frage: Welche Form(en) erkennt ihr im Nebel?
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