Die Milchstraße über dem Poseidontempel

Die Lichter, die den Poseidontempel auf Kap Sounion in Griechenland beleuchten, zeigen scheinbar auf Himmelsobjekte.

Bildcredit und Bildrechte: Alexandros Maragos, Beschriftung: Judy Schmidt

Was leuchtet da in der Ferne? Es sieht wie ein Leuchtturm aus, doch die Lichtstrahlen am Horizont stammen vom Poseidontempel auf Kap Sounion in Griechenland.

Einige Tempellichter spiegeln sich vorne in der Ägäis. Der Tempel war zwar als Meeresdenkmal gedacht, doch seine Lichter im Bild zeigen scheinbar auf Orte am Himmel. Der breite Strahl rechts zeigt zum Beispiel zufällig auf den Lagunennebel im Zentralband unserer Milchstraße. Sie verläuft im Bild diagonal von links oben nach unten. Außerdem zeigt der fast senkrechte Strahl zu den Sternenwolken nahe beim Wildentenhaufen. Das Bild entstand vor weniger als drei Wochen.

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In die Leere

Der Astronaut Edward White schwebt bei einem Außenbordmanöver über dem blauen Ozean der Erde. Das Foto wurde von James McDivit aufgenommen.

Bildcredit: NASA, Gemini-Projekt, James McDivitt

Vor fünfzig Jahren, am 3. Juni 1965, verließ Edward White die Raumsonde Gemini 4 im Orbit. Es war der erste Außenbordeinsatz eines US-Astronauten. Kommandant James McDivit fotografierte White aus dem Inneren der Kapsel. Whites Außenbordeinsatz begann beim dritten Orbit von Gemini 4 über dem Pazifik. Sein golden getönter Helmvisier spiegeln den Planeten Erde, die Raumsonde und die Versorgungsleine.

Der Astronaut hält eine gasgetriebene Rückstoßpistole in der rechten Hand. Das Gas in der Pistole war nach nur 3 Minuten verbraucht. Danach manövrierte er, indem er für den Rest des 23 Minuten langen Außenbordeinsatzes seinen Körper bewegte und an der Versorgungsleine zog.

White beschrieb seinen historischen Außenbordeinsatz später als den angenehmsten Teil der Mission. Er meinte, der Befehl, ihn zu beenden, war der „traurigste Moment“ seines Lebens.

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Annäherung an Pluto

Videocredit: NASA, Johns Hopkins U. Applied Physics Lab., Southwest Research Inst.

Hier kommt Pluto. Die Roboter-Raumsonde New Horizons der NASA hat die Neptunbahn überschritten. Sie nähert sich rasch der berühmtesten unerforschten Welt im Sonnensystem. Das Zeitraffervideo zeigt Pluto mit seinem größten Mond Charon.

Von 12.-18. April wurden 13 Bilder fotografiert und zu diesem Video kombiniert. Die beiden Himmelskörper umkreisen ihren gemeinsamen Schwerpunkt. Die Bilder im Video sind verschwommen. Doch ihre Qualität reicht an die besten Aufnahmen von Pluto heran, die je auf der Erde fotografiert wurden.

New Horizons bleibt auf Kurs und rast am 14. Juli am fernen Zwergplaneten vorbei.

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Wenn Wega im Norden steht

Zwei Bilder zeigen, wie die Sterne am Himmel scheinbar um einen Stern kreisen. Links kreisen sie um den Polarstern. Rechts kreisen sie um den Stern Wega, der in 12.000 Jahren der Himmelsnordpol sein wird.

Bildcredit und Bildrechte: Miguel Claro | Dark Sky Alqueva

In nur ungefähr 12.000 Jahren ist Wega der Nordstern. Sie ist dann der hellste Stern nahe beim Himmelsnordpol unseres Planeten. Wenn ihr dann mit Kamera und Stativ den Nachthimmel lange belichtet, laufen die konzentrischen Bögen der Strichspuren um einen Punkt nahe beim Stern Wega, weil die Achse der Erde rotiert.

Derzeit steht praktischerweise der helle Polarstern nahe beim Himmelsnordpol. Doch das ändert sich, weil die Rotationsachse der Erde wie ein wackelnder Kreisel rotiert. Die Periode der Präzession dauert etwa 26.000 Jahre.

Eure Kamera steht aber jetzt bereit, und ihr möchtet nicht 12.000 Jahre warten, bis Wega unser Nordstern ist? Dann seht euch diese einfallsreiche Demonstration an. Die aktuellen Strichspuren sind links. Zum Vergleich zeigt das rechte Bild Strichspuren, die das Jahr 14.000 n. Chr. simulieren. Beide Bilder wurden im April im portugiesischen Lichtschutzgebiet Alqueva in Alentejo fotografiert.

Der Astronom Miguel Claro erzeugte Strichspuren der fernen Zukunft, die auf Wega zentriert sind, indem er die Rotation von zwei den Sternen nachgeführten Kameras kombinierte. So entstand die scheinbare Verschiebung des Himmelsnordpols der Erde. (Nachtrag: Dank an APOD-Leserinnen und -Leser. Sie wiesen darauf hin, dass die Wega als Polstern fast an derselben Position in der Landschaft steht, wo sich jetzt der Polarstern befindet).

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Zehn Hoch

Videocredit und -rechte: Charles und Ray Eames (Eames Office)

Wie unterscheidet sich das Universum im kleinen, mittleren und großen Maßstab? Der Film „Zehn Hoch“ aus den 1960er-Jahren war der berühmteste Wissenschafts-Kurzfilm seiner Zeit. Er zeigt atemberaubende Vergleiche. Inzwischen wurde er offiziell auf YouTube veröffentlicht. Er ist oben verlinkt. Klickt auf den Pfeil, dann beginnt der neun Minuten lange Kurzfilm.

Ausgehend von einer Picknickdecke in der Nähe von Chicago zoomt Film auswärts. Er zieht am Virgo-Galaxienhaufen vorbei. Alle zehn Sekunden erscheint ein Quadrat, dessen Seiten zehnmal länger sind als die vorigen. Dann läuft das Video in die andere Richtung. Es zoomt alle zwei Sekunden um den Faktor zehn zurück und endet bei einem einzelnen Proton.

Der Ablauf von „Zehn Hoch“ basiert auf dem Buch „Cosmic View“ von Kees Boeke aus dem Jahr 1957. Ebenfalls Ende der 1960er-Jahre entstand der ähnliche, aber großteils animierte Film „Cosmic Zoom„.

Die veränderliche Perspektive ist spannend und informativ. Abschnitte des Films wurden mit moderner Computertechnik neu erstellt. Dazu gehören die ersten Minuten des Films „Contact“ oder das kurze Digitalvideo „The Known Universe„. Es wurde 2010 für das Amerikanische Naturkundemuseum erstellt. Die Produzenten des Films waren Ray und ihr Ehemann Charles Eames. Sie waren ziemlich visionär und erfanden auch einen berühmten Sessel.

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Zwei Stunden vor Neptun

Über der blauen Oberfläche von Neptun schweben weiße Wolken, die Schatten auf die tiefer liegenden blauen Wolken werfen. Das Bild stammt von der Raumsonde Voyager 2.

Bildcredit: Voyager 2, NASA

1989 fotografierte die Roboter-Raumsonde Voyager 2 dieses Bild. Es entstand zwei Stunden vor der größten Annäherung an Neptun. Erstmals sah man lange, helle Federwolken hoch oben in Neptuns Atmosphäre. Die Schatten der Wolken fallen auf tiefer den liegenden Wolkenschichten.

Neptuns Atmosphäre besteht großteils aus Wasserstoff und Helium. Beide Gase sind unsichtbar. Die blaue Farbe auf Neptun stammt von kleineren Mengen Methan in der Atmosphäre. Dieses Gas absorbiert bevorzugt rotes Licht.

Auf Neptun wehen die schnellsten Winde im Sonnensystem. Dort gibt es Böen mit einer Windgeschwindigkeit von bis zu 2000 km/h. Es gibt Vermutungen, dass in der dichten, heißen Umgebung unter den Wolkenoberflächen von Uranus und Neptun Diamanten entstehen.

26 Jahre ist es nun her, dass dieses Bild aufgenommen wurde. Nun bereitet sich die NASA-Sonde New Horizons darauf vor, im Juli als erste Raumsonde an Pluto vorbeizurasen.

Fast Hyperraum: APOD-Zufallsgenerator

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Huygens landet auf Titan

Die vier Bildfelder zeigen die Sicht der Landesonde Huygens, die mit Cassini ins Saturnsystem flog. Die Aufnahmen zeigen den Abstieg zum Saturnmond Titan in vier Bildfeldern.

Bildcredit: ESA / NASA / JPL / Universität Arizona

Die ESA-Sonde Huygens war an der Saturnsonde Cassini befestigt. Sie landete vor zehn Jahren am 14. Jänner 2005 auf Titan. Er ist der größte Mond des Ringplaneten. Diese Bildfelder entstanden beim langsamen Abstieg am Fallschirm durch Titans dichte Atmosphäre mit einem Fischaugenobjektiv. Sie wurden mit dem Descent Imager/Spectral Radiometer (DISR) aufgenommen. Ihre Höhe reicht von 6 Kilometern (links oben) bis 200 Meter (rechts unten).

Die Bilder zeigen die überraschend erdähnliche Oberfläche des Mondes mit dunklen Kanälen, Überschwemmungsebenen und hellen Graten. Doch die Flüssigkeiten auf Titans Oberfläche sind bei Temperaturen um -179 °C eher Kohlenwasserstoffe als Wasser. In diesem Fall sind es Methan und Ethan.

Es war die fernste Landung, die je einer Raumsonde der Erde gelang. Danach schickte Huygens länger als eine Stunde Daten. Die Huygens-Daten und ein Jahrzehnt Forschung mit Cassini zeigen, dass Titan eine interessante Welt ist. Sie birgt eine komplexe Chemie mit organischen Verbindungen und dynamischen Geländeformen, Seen, Meeren und vielleicht Ozeanen unter der Oberfläche, die flüssiges Wasser enthalten könnten.

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Apollo 17: Stereoansicht aus dem Mondorbit

Vor dem Gipfel des Südmassivs schwebt das Kommandomodul America mit Ron Evans. Eugene Cernan fotografierte die beiden Bilder der Anaglyphe einen Orbit vor dem Abstieg zum Mond.

Bildcredit: Gene Cernan, Apollo 17, NASA; Anaglyphe von Patrick Vantuyne

Seht dieses Stereobild einer fremden Welt mit rot-blauen Brillen an. Commander Eugene Cernan fotografierte es am 11. Dezember 1972 bei der Mission Apollo 17. Das Bild entstand einen Orbit vor dem Abstieg zur Mondoberfläche.

Die Stereo-Anaglyphe entstand aus zwei Fotos (AS17-147-22465, AS17-147-22466). Cernan knipste sie an seinem Aussichtspunkt an Bord des Mondmoduls Challenger. Cernan und Dr. Harrison Schmitt flogen gerade über den Landeplatz von Apollo 17 im Taurus-Littrow-Tal.

Mitten im Bild ragt ein breiter sonnenbeleuchteter Berg auf. Es ist das Südmassiv. Links daneben ist der dunkle Boden von Taurus-Littrow. Hinter den Bergen liegt das Mare Serenitatis am Mondrand. Die Kommandokapsel America im Orbit wurde von Ron Evans gesteuert. Sie schwebt vor dem Gipfel des Südmassivs.

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