Einige Tempellichter spiegeln sich vorne in der Ägäis. Der Tempel war zwar als Meeresdenkmal gedacht, doch seine Lichter im Bild zeigen scheinbar auf Orte am Himmel. Der breite Strahl rechts zeigt zum Beispiel zufällig auf den Lagunennebel im Zentralband unserer Milchstraße. Sie verläuft im Bild diagonal von links oben nach unten. Außerdem zeigt der fast senkrechte Strahl zu den Sternenwolken nahe beim Wildentenhaufen. Das Bild entstand vor weniger als drei Wochen.
Vor fünfzig Jahren, am 3. Juni 1965, verließ Edward White die Raumsonde Gemini 4 im Orbit. Es war der erste Außenbordeinsatz eines US-Astronauten. Kommandant James McDivit fotografierte White aus dem Inneren der Kapsel. Whites Außenbordeinsatz begann beim dritten Orbit von Gemini 4 über dem Pazifik. Sein golden getönter Helmvisier spiegeln den Planeten Erde, die Raumsonde und die Versorgungsleine.
Der Astronaut hält eine gasgetriebene Rückstoßpistole in der rechten Hand. Das Gas in der Pistole war nach nur 3 Minuten verbraucht. Danach manövrierte er, indem er für den Rest des 23 Minuten langen Außenbordeinsatzes seinen Körper bewegte und an der Versorgungsleine zog.
White beschrieb seinen historischen Außenbordeinsatz später als den angenehmsten Teil der Mission. Er meinte, der Befehl, ihn zu beenden, war der „traurigste Moment“ seines Lebens.
Von 12.-18. April wurden 13 Bilder fotografiert und zu diesem Video kombiniert. Die beiden Himmelskörper umkreisen ihren gemeinsamen Schwerpunkt. Die Bilder im Video sind verschwommen. Doch ihre Qualität reicht an die besten Aufnahmen von Pluto heran, die je auf der Erde fotografiert wurden.
In nur ungefähr 12.000 Jahren ist Wega der Nordstern. Sie ist dann der hellste Stern nahe beim Himmelsnordpol unseres Planeten. Wenn ihr dann mit Kamera und Stativ den Nachthimmel lange belichtet, laufen die konzentrischen Bögen der Strichspuren um einen Punkt nahe beim Stern Wega, weil die Achse der Erde rotiert.
Derzeit steht praktischerweise der helle Polarstern nahe beim Himmelsnordpol. Doch das ändert sich, weil die Rotationsachse der Erde wie ein wackelnder Kreisel rotiert. Die Periode der Präzession dauert etwa 26.000 Jahre.
Eure Kamera steht aber jetzt bereit, und ihr möchtet nicht 12.000 Jahre warten, bis Wega unser Nordstern ist? Dann seht euch diese einfallsreiche Demonstration an. Die aktuellen Strichspuren sind links. Zum Vergleich zeigt das rechte Bild Strichspuren, die das Jahr 14.000 n. Chr. simulieren. Beide Bilder wurden im April im portugiesischen Lichtschutzgebiet Alqueva in Alentejo fotografiert.
Der Astronom Miguel Claro erzeugte Strichspuren der fernen Zukunft, die auf Wega zentriert sind, indem er die Rotation von zwei den Sternen nachgeführten Kameras kombinierte. So entstand die scheinbare Verschiebung des Himmelsnordpols der Erde. (Nachtrag: Dank an APOD-Leserinnen und -Leser. Sie wiesen darauf hin, dass die Wega als Polstern fast an derselben Position in der Landschaft steht, wo sich jetzt der Polarstern befindet).
Videocredit und -rechte: Charles und Ray Eames (Eames Office)
Wie unterscheidet sich das Universum im kleinen, mittleren und großen Maßstab? Der Film „Zehn Hoch“ aus den 1960er-Jahren war der berühmteste Wissenschafts-Kurzfilm seiner Zeit. Er zeigt atemberaubende Vergleiche. Inzwischen wurde er offiziell auf YouTube veröffentlicht. Er ist oben verlinkt. Klickt auf den Pfeil, dann beginnt der neun Minuten lange Kurzfilm.
Ausgehend von einer Picknickdecke in der Nähe von Chicago zoomt Film auswärts. Er zieht am Virgo-Galaxienhaufen vorbei. Alle zehn Sekunden erscheint ein Quadrat, dessen Seiten zehnmal länger sind als die vorigen. Dann läuft das Video in die andere Richtung. Es zoomt alle zwei Sekunden um den Faktor zehn zurück und endet bei einem einzelnen Proton.
Der Ablauf von „Zehn Hoch“ basiert auf dem Buch „Cosmic View“ von Kees Boeke aus dem Jahr 1957. Ebenfalls Ende der 1960er-Jahre entstand der ähnliche, aber großteils animierte Film „Cosmic Zoom„.
1989 fotografierte die Roboter-Raumsonde Voyager 2diesesBild. Es entstand zwei Stunden vor der größten Annäherung an Neptun. Erstmals sah man lange, helle Federwolken hoch oben in Neptuns Atmosphäre. Die Schatten der Wolken fallen auf tiefer den liegenden Wolkenschichten.
Neptuns Atmosphäre besteht großteils aus Wasserstoff und Helium. Beide Gase sind unsichtbar. Die blaue Farbe auf Neptun stammt von kleineren Mengen Methan in der Atmosphäre. Dieses Gas absorbiert bevorzugt rotes Licht.
Auf Neptun wehen die schnellsten Winde im Sonnensystem. Dort gibt es Böen mit einer Windgeschwindigkeit von bis zu 2000 km/h. Es gibt Vermutungen, dass in der dichten, heißen Umgebung unter den Wolkenoberflächen von Uranus und NeptunDiamanten entstehen.
26 Jahre ist es nun her, dass dieses Bild aufgenommen wurde. Nun bereitet sich die NASA-Sonde New Horizons darauf vor, im Juli als erste Raumsonde an Plutovorbeizurasen.
Die ESA-Sonde Huygens war an der Saturnsonde Cassini befestigt. Sie landete vor zehn Jahren am 14. Jänner 2005 auf Titan. Er ist der größte Mond des Ringplaneten. Diese Bildfelder entstanden beim langsamen Abstieg am Fallschirm durch Titans dichte Atmosphäre mit einem Fischaugenobjektiv. Sie wurden mit dem Descent Imager/Spectral Radiometer (DISR) aufgenommen. Ihre Höhe reicht von 6 Kilometern (links oben) bis 200 Meter (rechts unten).
Die Bilder zeigen die überraschend erdähnliche Oberfläche des Mondes mit dunklen Kanälen, Überschwemmungsebenen und hellen Graten. Doch die Flüssigkeiten auf Titans Oberfläche sind bei Temperaturen um -179 °C eher Kohlenwasserstoffe als Wasser. In diesem Fall sind es Methan und Ethan.
Es war die fernste Landung, die je einer Raumsonde der Erde gelang. Danach schickte Huygens länger als eine Stunde Daten. Die Huygens-Daten und ein Jahrzehnt Forschung mit Cassini zeigen, dass Titan eine interessante Welt ist. Sie birgt eine komplexe Chemie mit organischen Verbindungen und dynamischen Geländeformen, Seen, Meeren und vielleicht Ozeanen unter der Oberfläche, die flüssiges Wasser enthalten könnten.
Seht dieses Stereobild einer fremden Welt mit rot-blauen Brillen an. Commander Eugene Cernan fotografierte es am 11. Dezember 1972 bei der Mission Apollo 17. Das Bild entstand einen Orbit vor dem Abstieg zur Mondoberfläche.
Mitten im Bild ragt ein breiter sonnenbeleuchteter Berg auf. Es ist das Südmassiv. Links daneben ist der dunkle Boden von Taurus-Littrow. Hinter den Bergen liegt das Mare Serenitatis am Mondrand. Die Kommandokapsel America im Orbit wurde von Ron Evans gesteuert. Sie schwebt vor dem Gipfel des Südmassivs.