Strichspuren und Sonnenaufgang zum Äquinoktium

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Bildcredit und Bildrechte: Juan Carlos Casado (TWAN, Earth and Stars); Danksagung: Andrea Rodriguez Anton

Beschreibung: Über dieses Tag- und Nacht-Panoramakomposit vom 19. März ziehen Sterne, und die Sone geht auf. Die Ansicht blickt zum östlichen Horizont von La Nava de Santiago in Spanien. Dafür wurde im Laufe von etwa zwei Stunden eine durchgehende Serie Digitalbilder aufgenommen und kombiniert, um die konzentrische Bewegung der Sterne am Nachthimmel abzubilden.

Strichspuren sind eine Spiegelung der Erdrotation, sie krümmen sich links oben um den Himmelsnordpol und rechts unten um den Himmelssüdpol. Natürlich stand an die Sonne diesem Tag nahe dem Himmelsäquator und zog auf der Weitwinkelprojektion eine diagonale gerade Linie. Mithilfe eines dichten dunklen Filters wurde alle zwei Minuten das Bild der Sonne fotografiert. Sie ging am Morgenhimmel im Osten auf und wurde über die Strichspuren gelegt.

Die Landschaft im Vordergrund der Szenerie und ein lokales prähistorisches Grabmal wurden jedoch vom Licht des Vollmondes beleuchtet. Der Gang des Monuments weist fast nach Osten und dem Äquinoktiums-Sonnenaufgang.

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Paradoxe Ostern: Ostern fällt 2019 nicht auf den Sonntag nach dem Frühlingsvollmond

Dezember-Komet Wirtanen

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Bildcredit und Bildrechte: Juan Carlos Casado (TWAN, Erde und Sterne)

Beschreibung: Komet 46P Wirtanen, der Mitte Dezember näherkommt, hängt an diesem sternklaren Himmel über dem Glockenturm einer romanischen Kirche. Dieses konstruierte vertikale Panorama aus einer Serie digitaler Aufnahmen vom 3. Dezember von Sant Llorenç de la Muga in Girona in Katalonien (Spanien, Planet Erde) zeigt seine grünliche Koma.

Die Umlaufzeit des periodischen Kometen beträgt etwa 5,4 Jahre. Am 12. Dezember erreicht er sein Perihel – die größte Annäherung an die Sonne. Am 16. Dezember kommt er der Erde am nächsten und passiert sie in einer Entfernung von etwa 11,6 Millionen Kilometer oder 39 Lichtsekunden. Das ist für einen Kometen sehr nahe, ungefähr die 30-fache Entfernung Erde-Mond. Wirtanen ist ein gutes Fernglasziel für Kometenbeobachter und könnte an Orten mit dunklem Himmel mit bloßem Auge sichtbar werden. Sie finden ihn am 16. Dezember nach der Abenddämmerung am Himmel im Sternbild Stier in der Nähe des Sternhaufens Plejaden.

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Äquinoktium: Analemma über den Steinen von Callanish

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Bildcredit und Bildrechte: Giuseppe Petricca

Beschreibung: Kehrt die Sonne jeden Tag zur selben Zeit zum selben Punkt am Himmel zurück? Nein. Eine visuellere Antwort auf diese Frage ist ein Analemma – ein Kompositbild, das im Laufe eines Jahres am selben Ort zur gleichen Zeit fotografiert wird. Dieses Analemma wurde aus Bildern erstellt, die alle paar Tage um 4 Uhr nachmittags nahe dem Dorf Callanish auf den Äußeren Hebriden in Schottland (UK) fotografiert wurden.

Im Vordergrund stehen die Steine von Callanish, dieser Steinkreis wurde um 2700 v. Chr. in der Bronzezeit errichtet. Es ist nicht bekannt, ob die Platzierung der Callanish-Steine eine astronomische Bedeutung hatte oder hat. Die letztgültige Ursachen für die Achterschleife eines Analemmas ist die Neigung der Erdachse sowie die Elliptizität der Erdbahn um die Sonne. Zu den Sonnwenden steht die Sonne am oberen oder unteren Ende des Analemmas. Äquinoktien jedoch entsprechen den Mittelpunkten des Analemmas – nicht der Schnittpunkt. Heute um 3:54 Uhr MESZ (1:54 UT) ist Äquinoktium („gleiche Nacht“), wenn Tag und Nacht auf dem ganzen Planeten Erde gleich sind. Viele Kulturen feiern Jahreszeitenänderungen an einem Äquinoktium.

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Urzeitliches im Meer und am Himmel

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Bildcredit und Bildrechte: Jingyi Zhang

Beschreibung: Sie sehen zwar wie runde Steine aus, sind aber lebendig. Zudem sind sie moderne Versionen einer der ältesten Lebensformen, die wir kennen: Stromatolithen. Aus Fossilienfunden vermuten wir, dass Stromatoliten vor etwa 3,7 Milliarden Jahren auf der Erde entstanden – noch bevor viele der vertrauten Sterne am heutigen Nachthimmel auftauchten.

Auf diesem Bild, das in Westaustralien fotografiert wurde, ist nur der urzeitliche zentrale Bogen unserer Milchstraße älter. Sogar die Magellanschen Wolken – Begleitgalaxien unserer Milchstraße, die auf diesem Bild unter dem Bogen der Milchstraße zu sehen sind – gab es nicht in ihrer heutigen Form, als die Stromatoliten erstmals auf der Erde wuchsen.

Stromatoliten nehmen Biofilme von Milliarden Mikroorganismen auf, die langsam zum Licht wandern können. Urzeitliche Stromatoliten setzten mithilfe dieses Lichtes Sauerstoff in der Luft frei und halfen, die Erde für andere Lebensformen bewohnbar zu machen, darunter schließlich auch Menschen.

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Das Keplerhaus in Linz

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Bildcredit und Bildrechte: Erich Meyer (Linzer Astronomische Gemeinschaft)

Beschreibung: Heute vor vierhundert Jahren (15. Mai 1618) entdeckte Johannes Kepler die einfache mathematische Regel, welche die Bahnen der Planeten im Sonnensystem erklärt, und die nun als drittes Keplersches Gesetz der Planetenbewegung bekannt ist. Damals lebte er in diesem großen Haus in der Hofgasse, einer schmalen Straße nahe dem Schloss und dem Hauptplatz von Linz in Österreich auf dem Planeten Erde.

Die eindeutige Zuordnung dieses Wohnsitzes (Hofgasse 7) als Ort der Entdeckung dieses dritten Gesetzes ist eine neue Erkenntnis. Erich Meyer von der Linzer Astronomischen Gemeinschaft konnte das historische Rätsel lösen, zum Teil anhand der Beschreibungen von Keplers Mondfinsternisbeobachtungen.

Kepler war eine Schlüsselfigur der wissenschaftlichen Revolution des 17. Jahrhunderts, er unterstützte Galileis Entdeckungen und das Kopernikanische System, in dem die Planeten um die Sonne und nicht um die Erde kreisen. Er zeigte, dass Planeten auf Ellipsen um die Sonne wandern (1. Keplersches Gesetz), dass Planeten auf ihrer Bahn proportional schneller wandern, wenn sie sich der Sonne nähern (2. Keplersches Gesetz), und dass weiter entfernte Planeten proportional länger brauchen, um die Sonne zu umrunden (3. Keplersches Gesetz).

Kepler-Planeten aus Linz

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Die Himmelsscheibe von Nebra

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Bildcredit: Dbachmann, Wikipedia

Beschreibung: Sie ist vermutlich die älteste bekannte Darstellung des Nachthimmels. Doch was genau zeigt sie, und warum wurde sie hergestellt?

Die Himmelsscheibe wurde 1999 von Schatzsuchern mit einem Metalldetektor in der Nähe von Nebra (Deutschland) inmitten mehrerer Waffen aus der Bronzezeit gefunden. Das urzeitliche Artefakt ist zirka 30 Zentimeter groß und wurde der Aunjetitzer Kultur zugeordnet, die 1600 v. Chr. Teile von Europa bewohnte.

Bei der Rekonstruktion wird angenommen, dass die Punkte Sterne und der Sternhaufen die Plejaden darstellen, der große Kreis und der Halbmond symbolisieren vermutlich Sonne und Mond. Der Zweck der Scheibe bleibt unbekannt – einige Hypothesen vermuten eine astronomische Uhr, ein Kunstwerk oder ein religiöses Symbol. Ihr Wert beträgt ungefähr 8,9 Millionen Euro, manche glauben, die Himmelsscheibe von Nebra wäre nur eine von zweien, und die zweite warte noch auf ihre Entdeckung.

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Der erste Explorer

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Bildcredit: NASA

Beschreibung: Vor sechzig Jahren, am 31. Januar 1958, startete die Army Ballistic Missile Agency den ersten Explorer in den Erdorbit und eröffnete damit für die Vereinigten Staaten das Zeitalter der Weltraumforschung.

Explorer I war ein knapp vierzehn Kilogramm schwerer Satellit, seine Instrumente sollten die Temperatur und Mikrometeoriteneinschläge messen, und ein Experiment von James A. Van Allen sollte die Dichte von Elektronen und Ionen im Weltraum ermitteln.

Die Messergebnisse von Van Allens Experiment führten zu der unerwarteten, erschreckenden Entdeckung zweier erdumfassender Gürtel mit energiereichen Elektronen und Ionen, die in der Magnetosphäre gefangen sind. Die Regionen sind nun als Van-Allen-Gürtel bekannt und befinden sich in der inneren Magnetosphäre außerhalb des niedrigen Erdorbits.

Explorer I sendete bis 28. Februar 1958, blieb jedoch bis März 1970 im Orbit.

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Die Prager astronomische Uhr

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Bildcredit und Lizenz: Jorge Láscar

Beschreibung: Im Zentrum von Prag gibt es eine Uhr so groß wie ein Gebäude. Tagsüber sammeln sich dort Menschenmassen, um zu sehen, wie sie die Stunde schlägt. Das Zifferblatt der Prager astronomischen Uhr ist eindrucksvoll komplex und zeigt nicht nur die erwartete Zeit bezüglich der Sonne (Sonnenzeit), sondern auch die auf die Sterne bezogene Zeit (Sternzeit), die Zeiten von Sonnenauf- und -untergang, die Zeit am Äquator, die Phase des Mondes und vieles mehr.

Die Uhr ging 1410 in Betrieb, und obwohl viele ihrer inneren Mechanismen mehrmals modernisiert wurden, blieben Originalteile erhalten. Unter der Uhr befindet sich ein fast gleich großer, statischer Solarkalender. Die Prager astronomische Uhr wurde hier allein fotografiert – an einem frühen Morgen im März 2009. Die Prager Rathausuhr und der alte Stadtturm werden derzeit wieder einmal renoviert, die Uhr geht voraussichtlich im Juni 2018 wieder in Betrieb.

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