Der Coma-Galaxienhaufen

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Bildcredit: Russ Carroll, Robert Gendler und Bob Frank; Dan Zowada Memorial Observatory

Beschreibung: Fast jedes Objekt auf diesem Foto ist eine Galaxie. Der hier gezeigte Coma-Galaxienhaufen ist einer der dichtesten Haufen, die wir kennen, er enthält Tausende Galaxien. Jede dieser Galaxien enthält Milliarden Sterne, genau wie unsere Milchstraße.

Obwohl er verglichen mit den meisten anderen Galaxienhaufen nahe liegt, braucht das Licht des Comahaufens immer noch Hunderte Millionen Jahre, bis es uns erreicht. Der Comahaufen ist so groß, dass Licht Millionen Jahre braucht, nur um von einer Seite bis zur anderen zu gelangen. Die meisten Galaxien in Coma und anderen Haufen sind elliptisch, während die meisten Galaxien außerhalb von Haufen spiralförmig sind. Die Natur von Comas Röntgenemissionen wird weiterhin untersucht.

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Katalogeintrag Nummer 1

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Bildcredit und Bildrechte: Bernhard Hubl (CEDIC)

Beschreibung: Jede Reise beginnt mit einem ersten Schritt, und jeder Katalog einen ersten Eintrag. Die Bildfelder zeigen – in der chronologischen Reihenfolge der Erstveröffentlichung von links oben nach rechts unten – die ersten Einträge sechs bekannter Deep-Sky-Kataloge.

Der erste Eintrag in Charles Messiers Katalog aus dem Jahr 1774 ist das berühmte kosmische Krustentier M1 – der Supernovaüberrest Krebsnebel. J.L.E. Dreyers (nicht so neuer) New General Catalog wurde 1888 veröffentlicht. Sein NGC 1, eine Spiralgalaxie im Pegasus, befindet sich im nächsten Bildfeld. Im gleichen Bild befindet sich knapp darunter eine weitere Spiralgalaxie, die als NGC 2 katalogisiert ist. IC 1 in Dreyers nachfolgendem Index Catalog (nächstes Bildfeld) ist jedoch eigentlich ein blasser Doppelstern.

Der Dunkelnebel Barnard 1, der als Teil des Perseus-Molekülwolkenkomplexes erkannt wurde, eröffnet die untere Reihe mit einem Katalog dunkler Markierungen am Himmel von E.E. Barnard aus dem Jahr 1919. Abell 1 ist ein ferner Galaxienhaufen in Pegasus aus George Abells Catalog of Rich Clusters of Galaxies aus dem Jahr 1958. Das letzte Bild zeigt vdB 1 aus Sidney van den Berghs Studien im Jahr 1966. Dieser hübsche blaue galaktische Reflexionsnebel ist im Sternbild Kassiopeia zu finden.

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Unerwartete Röntgenstrahlen vom Perseus-Galaxienhaufen

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Bildcredit: Röntgen: NASA/CXO/Oxford University/J. Conlon et al.; Radio: NRAO/AUI/NSF/Univ. of Montreal/Gendron-Marsolais et al.; Optisch: NASA/ESA/IoA/A. Fabian et al.; DSS

Beschreibung: Warum leuchtet der Perseus-Galaxienhaufen so seltsam in einer bestimmten Röntgen-Wellenlänge? Das ist nicht bekannt, doch eine viel diskutierte Hypothese besagt, dass diese Röntgenstrahlen ein Hinweis auf die lange gesuchte Form der Dunklen Materie sind. Das Rätsel dreht sich um eine Röntgenfarbe von 3,5 Kiloelektronenvolt (KeV), die nur dann stark zu leuchten scheint, wenn man Bereiche weit außerhalb des Haufenzentrums beobachtet. Im Bereich unmittelbar um ein wahrscheinliches zentrales, sehr massereiches Schwarzes Loch mangelt es jedoch an 3,5 KeV-Röntgenstrahlen.

Ein ziemlich umstrittener Lösungsvorschlag besagt, dass es sich um etwas nie zuvor Gesehenes handeln könnte: fluoreszierende Dunkle Materie (FDM). Diese Art Dunkler Teilchenmaterie könnte 3,5-KeV-Röntgenstrahlung absorbieren. Falls dem so ist, könnte FDM nach Absorption dieses Röntgenlicht später aus dem ganzen Haufen abstrahlen, wobei eine Emissionslinie entsteht. Sieht man sie jedoch vor der Zentralregion, die das Schwarze Loch umgibt, müsste die Absorption von FDM deutlicher ausfallen und eine Absorptionslinie erzeugen.

Dieses Kompositbild des Perseus-Galaxienhaufens zeigt sichtbares Licht und Radiolicht in Rot und Röntgenlicht, das vom Weltraumobservatorium Chandra aufgenommen wurde, in Blau.

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NGC 891 versus Abell 347

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Bildcredit und Bildrechte: Laszlo Bagi

Beschreibung: In diesem Teleskopsichtfeld liegen ferne Galaxien hinter einem Vordergrund aus gezackten Milchstraßensternen. Die Szenerie ist auf den gelblichen Stern HD 14771 zentriert und zeigt etwa 1 Grad des Himmels im nördlichen Sternbild Andromeda.

Rechts oben liegt die große Spiralgalaxie NGC 891, sie ist 100.000 Lichtjahre groß und fast exakt von der Seite zu sehen. NGC 891 ist ungefähr 30 Millionen Lichtjahre entfernt und sieht mit ihrer abgeflachten dünnen galaktischen Scheibe unserer Milchstraße sehr ähnlich. Ihre Scheibe und die zentrale Wölbung sind in der Mitte von dunklen, undurchsichtigen Staubwolken durchschnitten. Links unten sind Mitglieder des Galaxienhaufens Abell 347 verteilt.

Abell 347 ist fast 240 Millionen Lichtjahre entfernt, auf dem scharfen Bild sind seine großen Galaxien zu sehen. Sie haben ähnliche Maße wie NGC 891, sind aber fast 8-mal weiter entfernt, daher ist die scheinbare Größe der Galaxien in Abell 347 nur etwa ein Achtel von NGC 891.

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Markarjansche Kette zu Messier 64

Hinter Sternen in der Jungfrau und im Haar der Berenike sind Galaxien verteilt. Sie gehören zum Virgo-Galaxienhaufen. Markarjans Augen und die Markarjansche Kette sind auffällig, aber auch Messier-Objekte sind im Bild verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Die Markarjansche Kette aus Galaxien läuft auf im farbigen breiten Teleskopmosaik von oben nach unten. Sie quert das Zentrum des Virgohaufens zur staubigen Spiralgalaxie Messier 64. Das Sichtfeld ist etwa 20 Vollmonde groß. Am prächtigen Nachthimmel sind Galaxien verstreut. Das kosmische Bild zeigt auch Sterne im Vordergrund. Sie leuchten in der Jungfrau und im gut gekämmten Sternbild Haar der Berenike. Über der Ebene der Milchstraße treiben blasse, staubige Nebel.

Sucht nach Markarjans Augen. Das berühmte Paar wechselwirkender Galaxien steht nahe dem oberen Bildrand. In der Nähe ist M87, eine riesige elliptische Galaxie im Virgo-Galaxienhaufen. Unten könnt ihr Messier 64 niederstarren. Man kennt sie auch als Blaues-Auge-Galaxie. Der Virgohaufen ist der nächste große Galaxienhaufen in der Umgebung der Lokalen Gruppe. Die Galaxien im Virgohaufen sind etwa 50 Millionen Lichtjahre entfernt. Die Distanz zu M64 beträgt ungefähr 17 Millionen Lichtjahre.

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M89: Elliptische Galaxie mit äußeren Hüllen und Schwaden

Die Galaxie M89 ist von Schalen und Hüllen umgeben, die sehr glatt wirken. Davor sind Sterne verteilt, die in der Milchstraße liegen.

Bildcredit und Bildrechte: Mark Hanson

Seht ihr sie? Das berühmte Messierobjekt M89 ist scheinbar eine einfache elliptische Galaxie. Es ist von blassen Hüllen und Schwaden umgeben. Die Ursache der Hüllen ist derzeit unbekannt. Sie entstanden wohl durch Gezeitenschweife aus Trümmern, die übrig blieben, als M89 in den letzten Milliarden Jahren viele kleine Galaxien aufnahm. Doch vielleicht sind die Hüllen wie Wellen in einem Teich nach einer Kollision mit einer anderen großen Galaxie, die vor kurzer Zeit Dichtewellen erzeugte. Diese Wellen rieseln nun durch den galaktischen Giganten.

Was auch immer die Ursache war: Dieses Bild zeigt, dass Forschende sich immer mehr darüber einig werden, dass einige elliptische Galaxien in der jüngeren Vergangenheit entstanden sind. Außerdem sind die äußeren Höfe der meisten großen Galaxien nicht glatt, sondern komplex. Das kann viele Gründe haben, zum Beispiel regelmäßige Wechselwirkungen mit kleineren nahen Galaxien. Manchmal werden diese auch verschlungen. Der Hof um unsere Milchstraße ist ein Beispiel für so eine unerwartete Komplexität.

M89 gehört zum nahen VirgoGalaxienhaufen. Er ist ungefähr 50 Millionen Lichtjahre entfernt.

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Die Wellen im Perseushaufen

Wellen aus Gas schwappen im Perseus-Galaxienhaufen, sie sind innen gelb und verlaufen nach außen zu Rot, bis sie ins Schwarz übergehen. Links unten ist eine große Delle in den Wellen, vielleicht ein Hinweis, dass ein kleinerer Galaxienhaufen vorbeigeschrammt ist.

Bildcredit: NASA, CXC, GSFC, Stephen Walker, et al.

Dieses Röntgenbild des Chandra-Observatoriums ist kontrastverstärkt. Es zeigt, wie gewaltige kosmische Wellen in einem riesigen Speicher aus leuchtendem heißen Gas wirbeln und schwappen. Das Bild ist mehr als 1 Million Lichtjahre breit. Es zeigt das Zentrum des nahen Galaxienhaufens im Perseus. Der Haufen ist etwa 240 Millionen Lichtjahre entfernt.

Der Großteil der beobachtbaren Masse im Perseus-Galaxienhaufen besteht aus Gas, das den ganzen Haufen füllt. Das ist auch in anderen Galaxienhaufen so. Das Gas hat Temperaturen von zig Millionen Grad und leuchtet hell im Röntgenbereich.

Simulationen mit Computern bilden Details der Strukturen nach, die durch das röntgenheiße Gas im Perseushaufen schwappen. Dazu gehört auch die markante konkave Bucht links unter der Mitte. Die Bucht ist etwa 200.000 Lichtjahre groß, also doppelt so groß wie unsere Milchstraße. Dass es sie gibt, lässt vermuten, dass wahrscheinlich auch der Haufen im Perseus vor Milliarden Jahren von einem kleineren Galaxienhaufen gestreift wurde.

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NGC 4302 und NGC 4298

Links sehen wir eine Galaxie von der Kante. In der Mitte verlaufen Staubwolken. Rechts oben ist eine Spiralgalaxie schräg von oben, sie hat bläuliche Spiralarme und einen hellen Kern.

Bildcredit: NASA, ESA, M. Mutchler (STScI)

Die Spiralgalaxie NGC 4302 (links) ist von der Seite sichtbar. Sie ist ungefähr 55 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Wir sehen sie im gut gekämmten Sternbild Haar der Berenike. Sie gehört zum Virgo-Galaxienhaufen und ist ungefähr 87.000 Lichtjahre groß. Das ist ein bisschen kleiner als unsere Milchstraße. Wie bei dieser verlaufen markante Staubbahnen mitten durch die galaktische Ebene von NGC 4302. Sie verdecken und röten das Sternenlicht aus unserer Perspektive.

Auch die kleinere Begleitgalaxie NGC 4298 ist eine staubige Spirale. Weil wir NGC 4298 jedoch schräg von oben sehen, zeigt sie Staubbahnen in ihren Spiralarmen, die vom bläulichen Licht junger Sterne gesäumt sind. In der Mitte ist ein heller gelblicher Kern.

Das prächtige Porträt des Galaxienpaares feiert den Start des Weltraumteleskops Hubble 27. Jahren am 24. April 1990. Das legendäre Teleskop fotografierte das Paar im sichtbaren Licht.

Heute Nacht: Meteore der Lyriden

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