Totale Sonnenfinsternis über Spitzbergen

Waagrecht wandern Sonne und Mond über den Himmel. Dabei schiebt sich der Mond immer weiter vor die Sonne, bis er sie in der Mitte bedeckt. Danach gibt er sie langsam wieder frei. Vorne stehen Finsternisjäger im Schatten in einer gebirgigen verschneiten Landschaft.

Bildcredit und Bildrechte: Thanakrit Santikunaporn

Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten! Diesen Eindruck vermittelte letzten Monat die vollständige Bedeckung der Sonne durch den Mond im norwegischen Spitzbergen. Die Finsternis wurde alle drei Minuten fotografiert. Die Bilder wurden digital mit einer Aufnahme des Vordergrundes am selben Ort kombiniert.

Vorne stehen zahlreiche begeisterte Finsternisjäger, manche haben komplexe Kameras. Mond und Sonne wanderten zusammen über den Himmel. So weit im Norden tun sie das fast waagrecht. Dabei bedeckte ein immer größerer Teil des Mondes die Sonne.

Im mittleren Bild ist die Sonne fast vollständig vom Mond verdeckt. Dadurch wirkt die nähere Umgebung am helllichten Tag wie bei Nacht. Das Besondere ist der Mond. Er ist von der ausgedehnten Korona der Sonne umgeben. Etwa 2,5 Minuten später taucht die Oberfläche der Sonne langsam wieder auf.

Die nächste totale Sonnenfinsternis ist im März 2016 in Südostasien zu sehen.

14.-16. August: Die VII. Burggespräche des Orion

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Im Schatten des Mondes


Videocredit und -rechte: Stephan Heinsius (Eclipseland)

Wie sieht es aus, wenn man durch eine totale Sonnenfinsternis fliegt? Wenn sich jemand bei einer totalen Sonnenfinsternis an einem Ort auf der Erde befindet, über den der Pfad des dunklen Mondschattens verläuft, kann er oder sie beobachten, wie der Mond vor der Sonne vorbeizieht. Wenige Minuten bedeckt der Mond die ganze Sonne.

Bei der totalen Sonnenfinsternis letzten Monat fotografierte jemand in einem Flugzeug, das durch den Kernschatten des Mondes flog. Er hatte eine besonders gute Sicht auf die Dunkelheit. Eine Sekunde im Zeitraffervideo entspricht etwa einer Minute Echtzeit.

Der Mondschatten kommt von rechts ins Bild und verlässt es nach links. Dabei bleiben Orte auf der Erde, die außerhalb des Kernschattens liegen, teilweise von der Sonne beleuchtet. Diese Orte sind mehr als 100 Kilometer entfernt. Bei der nächsten Sonnenfinsternis Mitte September bedeckt der Mond höchstens einen Teil der Sonne.

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Golden-Gate-Finsternis

Über der Golden-Gate-Bridge leuchtet der total verfinsterte Mond. Brücke und Mond spiegeln sich im Wasser der San Francisco Bay Area.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Schatten spielen auf dem Wasser und am Himmel im abgebildeten Panorama vom 4. April. Es zeigt die Mondfinsternis über der Golden Gate Bridge in San Francisco. Der Vollmond liegt knapp im Erdschatten. Er ist bei der kurzen totalen Phase noch gut erkennbar.

Die nächtliche Landschaft mit Stadt und Himmel zeigt den großen Umfang an Helligkeit, die man mit bloßem Auge erkennt. Diese totale Mondfinsternis war die kürzeste des Jahrhunderts. Sie war auch die dritte von vier totalen Mondfinsternissen, die nacheinander stattfanden. So eine Serie wird als Tetrade bezeichnet. Die Finsternisse ereignen sich in Intervallen von fast exakt in sechs Monaten.

Die ersten zwei Finsternisse der Tetrade fanden letztes Jahr am 15. April und am 8. Oktober statt. Die nächste und letzte Finsternis in Serie sehen wir am 28. September. Diese Tetrade von 2014 bis 2015 ist eine von acht Tetraden totaler Mondfinsternisse im 21. Jahrhundert.

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Vollmond im Erdschatten

Der Vollmond ist merkwürdig dunkel, weil er in den rötlichen Schatten der Erde getaucht ist. Nur oben schimmert er hell und bläulich, denn dorthin fällt Sonnenlicht, das von der oberen Ozonschicht der Erde gefiltert wird.

Bildcredit und Bildrechte: Rolf Olsen

Letzte Woche, am 4. April 2015, tauchte der Vollmond vollständig – wenn auch nur kurz – in den dunklen Kernschatten der Erde. Die totale Phase der Mondfinsternis dauerte weniger als 5 Minuten. Es war die kürzeste totale Mondfinsternis des Jahrhunderts.

Der Norden des Mondes glitt knapp unter dem oberen Rand des Kernschattens der Erde dahin. Er blieb relativ hell. Über den Rest der Mondseite, die zur Erde zeigt, ergoss sich eine Palette blauer und roter Farbtöne. Das gerötete Licht im Schatten auf der Mondoberfläche wird durch die tiefere Atmosphäre gefiltert. Vom Mond aus gesehen stammt es von allen Sonnenaufgängen und -untergängen am Rand der Erde.

Auch das bläulichere Licht am Schattenrand dringt durch die Erdatmosphäre. Doch hier fließen die Sonnenstrahlen durch Schichten, die hoch oben in der Stratosphäre liegen. Dieses Licht wird vom Ozon gefärbt. Ozon absorbiert rotes Licht und ist durchlässig für blaue Farbtöne.

Dieses scharfe Teleskopbild der Totalität wurde im neuseeländischen Auckland fotografiert. Der Nordpol des Mondes zeigt zum oberen Bildrand.

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Korona über Spitzbergen

Um den dunklen Mond strömt die Sonnenkorona in langen Strahlen. Protuberanzen ragen über den Rand. Auf der Nachtseite des Mondes sind einige Details der Oberfläche erkennbar. Der Vollmond wird von der Vollerde beleuchtet, daher ist es auf der erdzugewandten Seite nie ganz dunkel.

Bildcredit und Bildrechte: Miloslav Druckmüller, Shadia Habbal, Peter Aniol, Pavel Starha

Bei einer totalen Sonnenfinsternis ist die ausgedehnte äußere Atmosphäre der Sonne – die Korona – ein schöner Anblick. Bänder und schimmernde Details faszinieren das Auge. Sie haben einen Helligkeitsumfang von mehr als 10.000 zu 1. Das macht es bekanntermaßen schwierig, sie auf einem einzigen Bild zu dokumentieren.

Das Komposit entstand aus 29 Teleskopbildern mit einer großen Bandbreite an Belichtungszeiten. Es zeigt die Korona der Sonne in all ihrer Pracht. Die Bilder wurden justiert und digital kombiniert. Die Aufnahmen entstanden bei der totalen Sonnenfinsternis am 20. März. Über dem arktischen Archipel von Spitzbergen in Norwegen war der Himmel sehr klar.

Protuberanzen ragen über den Rand der Sonnenscheibe. Spannend ist, dass auf der Nachtseite des Neumondes sogar kleine Details erkennbar sind. Sie werden vom Sonnenlicht beleuchtet, das von der Vollerde reflektiert wird. Am 4. April wendet sich das Blatt. Dann wandert der Vollmond bei einer totalen Mondfinsternis in den Schatten der Neuerde.

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Diamantenringe und Bailysche Perlen

Links und rechts neben der dunklen Mondscheibe am dunklen Himmel sind die Ränder der Sonne geschichtet. Je weiter der Sonnenrand von der Scheibe in der Mitte entfernt ist, desto mehr von der Sonne und ihren Protuberanzen ragt über den Rand.

Bildcredit und Bildrechte: Wang, Letian

Am 20. März war am kalten, klaren Himmel über Longyearbyen in Norwegen eine totale Sonnenfinsternis zu sehen. Sie trat zur Tag- und Nachtgleiche auf. Das Bildkomposit zeigt das geozentrische Himmelsereignis. Drei Minuten dauerte die Totalität. Kurz davor und danach funkelten Diamantringe und Perlen am Rand des Neumondes.

Die letzten und ersten flüchtigen Anblicke der Sonnenscheibe blitzen über den Mondrand. Sie erinnern an einen Diamantring am Himmel. Am Rand der Totalität strömt Sonnenlicht durch die Täler im unregelmäßigen Gelände am Mondrand. So entsteht der Effekt der Bailyschen Perlen. Er ist nach dem englischen Astronomen Francis Baily benannt. Dieser fand 1836 eine Erklärung für das Phänomen.

Die gestochen scharfe Komposition zeigt auch eine Reihe rötlicher Protuberanzen. Sie schweben über dem Rand der verfinsterten Sonne.

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Eine doppelte Sonnenfinsternis

Die Sonne wird vom Mond und von der Internationalen Raumstation verdeckt. Auf der Oberfläche ist die Granulation erkennbar, außerdem Filamente und am Rand Protuberanzen.

Bildcredit und Bildrechte: Thierry Legault

Kann die Sonne gleich zweimal verfinstert werden? Der letzte Freitag war denkwürdig, weil Teile der Erde eine seltene totale Sonnenfinsternis zu sehen bekamen. In einer Gegend auf der Erde, wo nur ein Teil der Sonne verfinstert wurde, gelangte gleichzeitig ein zweites Objekt davor. Es war die Internationale Raumstation ISS im Erdorbit. Finsternisse der Raumstation sind sehr kurz. Diese dauerte nur 0,6 Sekunden. Doch solche Bedeckungen sind nicht so selten.

Für das Kompositbild war viel Planung und etwas Glück nötig. Der Fotograf musste nämlich einer dritten Art von Objekten ausweichen. Sie lagen ärgerlicherweise ebenfalls in der Sichtlinie zur Sonne. Es waren Wolken.

Der Zeitrafferablauf ist oben als Bild gezeigt. Er wurde in Fregenal de la Sierra im Süden von Spanien aufgenommen. Der Mond ist die dunkle Scheibe rechts unten. Über die granulierte Sonnenoberfläche verlaufen mehrere Filamente, und über den Rand ragen Protuberanzen.

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Nördliche Finsternis zum Äquinoktium

Am dunklen, kristallklaren Himmel einer verschneiten Landschaft gibt der Mond gerade wieder die Sonne frei. Am Mondrand blitzt ein gleißender Diamantring. Vorne stehen viele dunkle Silhouetten von Finsternisjägerinnen*.

Bildcredit und Bildrechte: Stan Honda

Verschneites, kaltes Wetter ist das, was man in Longyearbyen am arktischen Archipel von Svalbard in Norwegen bei Frühlingsbeginn erwartet. Doch das Wetter war sehr gut. Daher konnte man beobachten, wie der Kernschatten des Mondes über den Norden des Planeten Erde raste.

Die Region war bei der totalen Sonnenfinsternis am 20. März drei Minuten lang in Dunkelheit getaucht. Dabei beobachtete man die dunkle Sonne am klaren, kalten Himmel. Der Schnappschuss war zeitlich gut geplant. Er wurde gegen Ende der Totalität fotografiert.

Der Mondschatten steigt vom Horizont hoch und die Sonnenkorona verblasst gerade. Die Mondscheibe fängt gerade an, die Sonne wieder freizugeben. Am Mondrand strömen direkte Sonnenstrahlen vorbei und erzeugen die flüchtige Erscheinung eines gleißenden Diamantrings.

Galerie: Sonnenfinsternis

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