Der Mond besucht die Sternengeschwister

Hinter dem Sichelmond, dessen Nachtseite von aschfahlem Erdschein beleuchtet wird, verströmen die Reflexionsnebel der Plejaden ihr typisches blaues Leuchten.

Bildcredit: Cayetana Saiz

Von Zeit zu Zeit besucht der Mond die Plejaden. Technisch gesehen bedeutet das, dass die Umlaufbahn unseres Mondes ihn direkt vor den bekannten Sternhaufen der Plejaden führt, der viel weiter entfernt ist. Der Fachbegriff für ein solches Ereignis lautet Bedeckung. Bedeckungen der einzelnen Planeten unseres Sonnensystems oder von bekannten hellen Sternen sind selten.

Die geneigte und präzedierende Umlaufbahn des Mondes führt dazu, dass seine Bedeckungen des Sternhaufens der Sieben Schwestern gehäuft auftreten. Der aktuelle Zyklus begann 2023 und setzt sich im Monatsrhythmus bis 2029 fort. Danach wird die nächste Bedeckung erst im Jahr 2042 stattfinden.

Das gezeigte Bild wurde am 1. April in Kantabrien in Spanien aufgenommen. Es ist ein Komposit, bei der frühere Aufnahmen der Plejaden mit derselben Kamera und vom selben Standort aus digital zum letzten Bild hinzugefügt wurden, um das typische blaue Leuchten des Sternhaufens hervorzuheben.

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Finsternis der Wasserspeier

Wasserspeier an der Fassade der Pariser Notre Dame beobachten misstrauisch, wie ein Teil der Sonne verschwindet.

Bildcredit und Bildrechte: Bertrand Kulik

Die bizarren Silhouetten der Wasserspeier an der Westfassade von Notre Dame heben sich vom wolkenverhangenen Pariser Himmel ab. Die Aufnahme vom 29. März zeigt auch die dramatische Silhouette des Neumondes vor der hellen Sonnenscheibe. Die partielle Sonnenfinsternis hoch am Himmel über Paris war hier gerade nahe dem Maximum von 23 Prozent Verfinsterung.

Diese partielle Sonnenfinsternis folgte der partiellen Mondfinsternis vom 13./14. März und markierte das Ende der ersten Finsternissaison des Jahres 2025. In der zweiten Finsternissaison 2025 findet eine totale Mondfinsternis am 7./8. September und eine partielle Sonnenfinsternis am 21. September statt. Letztere wird alldings nur von Orten auf der Südhalbkugel der Erde zu sehen sein.

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Doppelter Sonnenaufgang und partielle Sonnenfinsternis

Videocredit und -rechte: Jason Kurth; Musik: House of the Rising Sun (Sebastian McQueen via SoundCloud)

Kann die Sonne zweimal gleichzeitig aufgehen? Das passierte vor erst ein paar Tagen in Les Escoumins im kanadischen Quebec, als der Zentralstern unseres Sonnensystems aufging und dabei teilweise vom Mond verfinstert war.

Das Video zeigt den ungewöhnlichen doppelten Sonnenaufgang in Echtzeit. Er spiegelte sich im Sankt-Lorenz-Strom. Bald nachdem über fernen Wolken zwei Lichtflecken aufgetaucht waren, tauchte etwas auf, das wie zwei helle Hörner aussah. Es waren einfach Teile der Sonne, die nicht verfinstert waren. Bald stand die ganze teils verfinsterte Sonne über dem Horizont. Der gebrochene Sonnenaufgang bei der partiellen Finsternis dauerte weniger als zwei Minuten. Die Finsternis war um ein Vielfaches länger.

Der Mond umrundet die Erde zwar jeden Monat (Mon-at), doch er verfinstert die Sonne nicht immer, weil seine geneigte Bahn normalerweise oben oder unten vorbeizieht.

Galerie: Partielle Sonnenfinsternis im März 2025

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Eine partielle Sonnenfinsternis über Island

Eine Person hält scheinbar die Sonne, die nur als Sichel zu sehen ist, weil sie oben vom Mond verdeckt wird. Die Person ist als Silhouette zu sehen, der Himmel ist von Wolken verdeckt.

Bildcredit und Bildrechte: Wioleta Gorecka

Was ist, wenn Sonne und Mond zusammen aufgehen? Das passierte gestern über manchen nördlichen Teilen des Planeten Erde. Kurz nach Sonnenaufgang fand nämlich eine partielle Sonnenfinsternis statt. Man konnte beobachten, wie der Mond ein Stück der Sonne verdeckte. Das war in nordöstlichen Regionen von Nordamerika und in nordwestlichen Gebieten von Europa, Asien und Afrika zu sehen.

Das Bild wurde gestern beim isländischen Vulkankrater Grábrók fotografiert. Dort war ein großer Teil der Sonne kurz hinter dem Mond versteckt. Das Foto entstand bei wolkigem Himmel. Es war so gut geplant, dass hier ein Freund des Fotografen scheinbar die Sonne hinter dem Mond herauszieht.

Diesmal war nirgendwo auf der Erde eine totale Sonnenfinsternis zu sehen. In der fernen Vergangenheit waren Menschen bei einer Finsternis einmal so überrascht, dass sie laufende Kämpfe plötzlich einstellten. Heute sind Finsternisse keine Überraschung mehr. Sie können auf die Sekunde genau vorhergesagt werden.

Wachsende Galerie: Partielle Sonnenfinsternis im März 2025

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Blutmond mit blauen Bändern

Drei Bilder zeigen die Phasen einer totalen Mondfinsternis. Oben ist der Mond nur teilweise im Mondschatten. Auf dem oberen und dem mittleren Bild ist ein blaues Band erkennbar. Es entsteht dort, wo Sonnenlicht durch die Ozonschicht der Erde dringt und dann auf die Mondoberfläche fällt.

Bildcredit und Bildrechte: Zixiong Jin

Wie entsteht das blaue Band, das den Mond bei einer Mondfinsternis quert? Das blaue Band ist echt, aber normalerweise schwierig zu sehen. Dieses HDR-Bild wurde bei der Mondfinsternis letzte Woche in Norman im US-Bundesstaat Oklahoma fotografiert und digital bearbeitet, um die Farben zu verstärken.

Die graue Farbe rechts oben im oberen Mondbild ist die natürliche Farbe des Mondes, wenn er direkt von der Sonne beleuchtet wird. Die untersten Teile des Mondes auf allen drei Bildern werden nicht direkt von der Sonne beleuchtet. Dort ist er verfinstert und befindet sich im Erdschatten.

Er ist jedoch zart von Sonnenlicht beleuchtet, das tief durch die Erdatmosphäre gedrungen ist. Dieser Teil des Mondes ist rot, aus demselben Grund, warum Sonnenuntergänge auf der Erde rot sind, nämlich weil Luft bläulicheres Licht stärker streut als rotes Licht. Daher wird er Blutmond genannt.

Auf dem oberen und mittleren Bild ist ein ungewöhnliches, blau-violettes Band zu sehen, das anders entsteht. Seine Farbe stammt von Sonnenlicht, das hoch oben durch die Erdatmosphäre gedrungen ist. Dort absorbiert Ozon rotes Licht besser als blaues Licht.

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Totale Mondfinsternis über Uruguay

Videoredit und -rechte: Mauricio Salazar

Wenn der Mond auf einmal dunkel wird – was würde man sehen? Die Antwort auf diese Frage wurde auf Video festgehalten, aufgenommen in Uruguay während der totalen Mondfinsternis der letzten Woche. Während einer totalen Mondfinsternis bewegt sich die Erde zwischen den Mond und die Sonne. Dies führt zu einer dramatischen Verdunkelung des Mondes. Allerdings wird der Mond nie komplett dunkel: Schuld daran ist die Erdatmosphäre, welche das Sonnenlicht bricht. Dadurch fällt immer ein bisschen Licht auf den Mond.

Die Szene zu Beginn des Videos schaut hell aus, beinahe als wäre am Tag gefilmt worden. Tatsächlich aber ist Nacht und die Landschaft wird vom Licht des Vollmonds beleuchtet! Während der Mond bedeckt wird und langsam dunkler wird, werden Hintergrundsterne sichtbar. Am spektakulärsten ist das direkt in der Nachbarschaft des verdunkelten Mondes zu sehen: Auf einmal erscheint diese Region voll von Sternen zu sein, sogar die Milchstraße ist deutlich zu sehen. Beinahe zwei Stunden nach Beginn der Finsternis tritt der Mond wieder aus dem Erdschatten heraus und dominiert mit seinem hellen Schein den Himmel.

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Das Sonnenfinsternis-Analemma-Projekt

Ein Analemma zeigt den Lauf der Sonne, wenn man sie jeden Tag zur selben Zeit am selben Ort fotografiert. An der Kreuzung der Schleife leuchtet eine Sonnenfinsternis.

Bildcredit und Bildrechte: Hunter Wells

Diese zusammengesetzte Bildserie, die vom 10. März 2024 bis zum 1. März 2025 aufgezeichnet wurde, enthüllt ein Muster im saisonalen Drift der täglichen Bewegung der Sonne durch den Himmel. Das Acht-förmige Muster ist als Analemma bekannt. Es wurde durch Aufnahmen erfasst, die an den angegebenen Daten jeweils um 18:38 UTC vom exakt gleichen Standort südlich von Stephenville, Texas, gemacht wurden.

Die Position der Sonne an den Sonnenwend-Daten 2024 (20. Juni und 21. Dezember) befände sich am oberen und unteren Ende der Kurve und entspricht dem astronomischen Beginn von Sommer und Winter auf der Nordhalbkugel. Punkte, die in der Mitte zwischen den Sonnenwenden auf der Kurve liegen, markieren die Tagundnachtgleichen. Die Tagundnachtgleiche am 22. September 2024 und am 20. März 2025 (heute) kennzeichnen den Beginn von Herbst und Frühling auf der Nordhalbkugel.

Eine der Aufnahmen wurde am 8. April 2024 am Standort Stephenville um 18:38:40 UTC gemacht. Daher zeigt dieses Analemma-Projekt auch die Sonnenkorona am Himmel während einer totalen Sonnenfinsternis.

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Blue Ghost zeigt einen Diamantring

Vor einem schwarzen Hintergrund steht oben im Bild ein kleiner heller, leicht unscharfer Ring. Rechts unten leuchtet am Ring ein heller Fleck wie ein Diamant.

Bildcredit: Firefly Aerospace

Am 14. März schob sich der Vollmond durch den dunklen Kernschatten der Erde. Wir auf dem Planeten Erde wurden mit einer totalen Mondfinsternis verwöhnt.

Von der erdzugewandten Seite des Mondes aus erschien dieselbe Syzygie als totale Sonnenfinsternis. Der Mondlander Blue Ghost im Mare Crisium auf der Mondoberfläche nahm dieses Videobild gegen 9:30 Uhr MEZ auf. Es zeigt die Erde als Silhouette, als die Sonne gerade hinter der Erde hervorkam.

Aus der Mondperspektive von Blue Ghost ist ein wunderschöner Diamantring-Effekt zu sehen. Irdische Beobachter*innen kennen diesen von einer Sonnenfinsternis.

Die Erde erscheint von der Mondoberfläche aus etwa viermal so groß wie die Sonne. Die innere Sonnenkorona, die Atmosphäre der Sonne, ist – anders als bei einer Sonnenfinsternis von der Erde aus – nicht zu sehen. Aber die Streuung des Sonnenlichts in der Erdatmosphäre erzeugt ein leuchtendes Band, das unseren schönen Planeten umfasst.

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