Proxima Centauri – der nächste Stern

Mitten im Bild leuchtet ein heller Stern mit einem bunt schillernden Hof und langen Zacken, die fast bis zum Bildrand reichen. Im Hintergrund befinden sich nur wenige Sterne.

Bildcredit: ESA/Hubble und NASA

Hat der sonnennächste Stern Planeten? Niemand weiß das – doch hier findet ihr Aktuelles zu einer neuen Suche. Sie findet in den ersten Monaten dieses Jahres statt. Der Stern Proxima Centauri ist das Mitglied im Sternsystem Alpha Centauri, das uns am nächsten liegt. Licht braucht nur 4,24 Jahre, bis es von Proxima Centauri zu uns gelangt.

Dieses Bild wurde vom Weltraumteleskop Hubble fotografiert. In der Mitte strahlt ein kleiner roter Stern. Er ist so blass, dass er erst 1915 entdeckt wurde. Man sieht ihn nur mit einem Teleskop. Das x-förmige Lichtkreuz um Proxima Centauri wird vom Teleskop verursacht. Hinten sind mehrere Sterne verteilt, sie liegen weiter draußen in unserer Milchstraße.

Der hellste Stern im Alpha-Centauri-System ist unserer Sonne ziemlich ähnlich. Er ist seit Beginn der Geschichtsschreibung bekannt und der vierthellste Stern am Nachthimmel. Das Alpha-Centauri-System steht am Südhimmel der Erde.

Seit letzter Woche untersucht das Projekt Pale Red Dot der Europäischen Südsternwarte ESO leichte Änderungen von Proxima Centauri. Man will dabei herausfinden, ob die Schwankungen von einem Planeten verursacht werden, der vielleicht sogar ähnlich groß ist wie die Erde. Es ist zwar unwahrscheinlich, doch wenn man eine moderne Zivilisation auf einem Planeten von Proxima Centauri finden würde, hätte die Menschheit wegen der Nähe eine realistische Chance, mit ihr zu kommunizieren.

#PaleRedDot: Aktuelles zur Suche nach Planeten um Proxima Centauri

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Die Kepler-Planetenmaschine IV


Videocredit und -rechte: Ethan Kruse (Universität von Washington)

Die Mission Kepler sucht nach Exoplaneten. Sie fand viele Kandidaten und bestätigte Systeme mit mehreren Planeten. Die Gesamtzahl beläuft sich auf 1705 Welten, die um 685 ferne Sterne kreisen. All diese Bahnen von Exoplaneten wurden im gleichen Maßstab abgebildet, auch ihre relativen Bahnbewegungen sind hier gezeigt. Das Gesamtbild nennt man die Kepler-Planetenmaschine IV.

Damit man auch die Planeten sieht, sind ihre Größen nicht maßstabsgetreu abgebildet. Die Planetenbahnen im Sonnensystem sind als strichlierte Linien hinterlegt. Das veranschaulicht den Maßstab im animierten Video. Kepler entdeckt Exoplaneten durch Planetentransite. Dazu sucht man nach leichten Abschwächungen des Lichts. Sie entstehen, wenn der Planet vor seinem Stern vorbeizieht.

Das Zeitraffervideo zeigt die Bahnen aller Systeme mit mehreren Planeten, die Kepler entdeckte. Sie sind so ausgerichtet, dass die Transite, bei denen man sie entdeckte, auf der Drei-Uhr-Position liegen. Die Bewegungen erinnern an einen Tanz der Derwische. Sie zeigen den starken Unterschied zwischen den meisten Systemen der Kepler-Exoplaneten und unserem System.

Plant ihr eine interstellare Reise? Prüft zuerst die Größenordnung links oben. Der Farbcode zeigt die mittlere Temperatur auf der Oberfläche der Planeten. Sie wurde anhand der Größen der Bahnen und der Heimatsterne geschätzt.

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Spiel: Super Planet Crash

Link zum Spiel: stefanom.org

Spielrechte und BY-NC-ND CC Lizenz: Stefano Meschiari (U. Texas in Austin) und das SAVE/Point-Team

Könnt ihr ein Planetensystem bilden, das 500 Jahre bestehen bleibt? Dieses Spiel Super Planet Crash macht es möglich, das zu probieren. Klickt einfach in der Nähe des Zentralsterns, dann könnt ihr bis zu zehn Planeten einfügen. Links wählt ihr – nach Masse sortiert – die Art der Planeten: Erde, Supererde, Eisriese, Gasplanet, Brauner Zwerg oder Zwergstern.

Jeder Planet wird nicht nur von der Gravitation des sonnenähnlichen Zentralsterns angezogen, sondern auch von den anderen Planeten. Ihr bekommt Punkte und Boni für dichtere und bewohnbare Systeme. Das Spiel endet nach 500 Jahren oder wenn ein Planet durch Gravitation hinausgeschleudert wird.

In den letzten Jahren wurden viele Exoplanetensysteme entdeckt. Super Planet Crash zeigt, warum manche stabil bleiben. Wenn ihr einige Male Super Planet Crash gespielt habt, könnt ihr euch vielleicht vorstellen, dass unser Sonnensystem nach seiner Entstehung möglicherweise Planeten verloren hat.

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Gliese 832c: Nächstliegender vielleicht bewohnbarer Exoplanet

Die künstlerische Darstellung zeigt einen möglichen Größenvergleich zwischen Erde und Gliese 832c. Der Exoplanet ist größer und gelblich. Sein Aussehen ist aber nicht bekannt, das Bild zeigt nur eine Vermutung.

Bildcredit und Bildrechte: The Planetary Habitability Laboratory @ UPR Arecibo; Entdeckung: Robert A. Wittenmyer (UNSW Australia) et al.

Dieser Planet ist nur 16 Lichtjahre entfernt – könnte es dort Leben geben? Der Exoplanet Gliese 832c wurde kürzlich entdeckt. Er kreist in einem engen Orbit um einen Stern, der weniger hell ist als die Sonne. Es gibt einen interessanten Zufall: Gliese 832c erhält im Durchschnitt ziemlich genau gleich viel Energie von seinem Heimatstern wie die Erde von der Sonne.

Der Planet wurde durch ein nur leichtes Wackeln der Bewegung seines Heimatsterns entdeckt. Somit ist diese Illustration eine künstlerische Vermutung, wie der Planet aussieht. Die tatsächliche Masse, Größe und Atmosphäre von Gliese 832c sind noch unbekannt.

Falls Gliese 832c eine Atmosphäre wie die Erde besitzt, könnte er eine Supererde sein, zwar mit starken jahreszeitlichen Veränderungen, aber doch günstig für Leben. Wenn aber Gliese 832c eine dicke Atmosphäre besitzt wie die Venus, ist er vielleicht eine Supervenus. Dann wäre Leben in der uns bekannten Form wahrscheinlich nicht möglich.

Gliese 832 ist nur 16 Lichtjahren entfernt. Er ist derzeit das der Erde am nächsten liegende Planetensystem, das vielleicht Leben begünstigt. Weil das Gliese-832-System so nahe ist, eignet es sich für eine detaillierte künftige Untersuchung. In einem sehr spekulativen, optimistischen Szenario gäbe es sogar reale Kommunikation – falls es dort intelligentes Leben gibt.

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Der erdgroße Kepler-186f

Rechts füllt der erdgroße Exoplanet Kepler-186f das Bild, er ist von links beleuchtet. Man erkennt Ozeane, Kontinente und Wolken. Das Bild ist eine Illustration. Links leuchten ein dämmriger Stern und drei weitere winzige Lichtpunkte.

Illustrationscredit: NASA Ames / SETI-Institut / JPL-Caltech, Entdeckung: Elisa V. Quintana, et al.

Der Planet Kepler-186f ist der erste bekannte erdgroße Planet in der habitablen Zone eines Sterns abseits der Sonne. Die ferne Welt wurde anhand von Daten der erfolgreichen Raumsonde Kepler entdeckt. Die Raumsonde Kepler sucht nach Planeten.

Der Stern, um den Kepler-186f kreist, ist ein kühler, blasser M-Zwergstern. Er ist ungefähr 500 Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Schwan. Kepler-186f besitzt etwa die Hälfte der Masse und Größe der Sonne. M-Zwerge sind häufig. Sie machen um die 70 Prozent der Sterne in unserer Milchstraße aus.

Die habitable Zone, in der die Temperatur an der Oberfläche flüssiges Wasser ermöglicht, ist weniger als 53 Millionen Kilometer vom Stern entfernt. Das ist etwa die Entfernung Merkur-Sonne. Dort kreist Kepler-186f in einem engen Orbit einmal in 130 Tagen um den M-Zwergstern.

In dem fernen System sind weitere vier Planeten bekannt. Alle vier sind nur wenig größer als die Erde und wandern auf viel engeren Umlaufbahnen. Das ist auf dieser künstlerischen Illustration dargestellt. Größe und Umlaufbahn von Kepler-186f sind bekannt, nicht jedoch seine Masse und Zusammensetzung. Diese können mit Keplers Transitmethode auch nicht ermittelt werden. Doch die Modelle lassen vermuten, dass er felsig ist und vielleicht eine Atmosphäre besitzt. Damit ist er der potenziell erdähnlichste Exoplanet, der bisher entdeckt wurde …

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Bewohnbare Welten

Die Grafik zeigt zwölf Exoplaneten, sie wurden künstlerisch dargestellt. Rechts oben ist zum Vergleich die Erde.

Bildcredit und Lizenz: Planetary Habitability Laboratory (UPR Arecibo)

Ist die Erde die einzige bekannte Welt, auf der es Leben geben kann? Um bewohnbare Welten außerhalb unseres Sonnensystems zu finden, werden sonnenähnliche Sterne beobachtet. Man sucht nach leichten Lichtabsenkungen. Sie können Hinweise auf Planeten sein, die den Stern verdunkeln. Mit dieser Methode werden viele Planeten gefunden, die zuvor unbekannt waren. Der NASA-Satellit Kepler entdeckte kürzlich mehr als 700 Welten.

Diese künstlerische Darstellung zeigt zwölf extrasolare Planeten, die in den habitablen Zonen ihrer Heimatsterne kreisen. Diese Exoplaneten haben eine Temperatur, bei der Wasser auf der Oberfläche flüssig sein kann. Das könnte wasserbasierendes Leben wie auf der Erde ermöglichen. Zwar kann die Technik noch kein Leben aufspüren. Doch das Entdecken bewohnbarer Exoplaneten hilft der Menschheit, ihre Stellung im Kosmos besser zu verstehen.

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Kepler-78b: erdgroßer Planet entdeckt

Die Illustration zeigt links die Erde in grünen und blauen Farbtönen. Kepler 78b rechts mit 1,8 Erdmassen leuchtet gelb und rot.

Illustrationscredit: David A. Aguilar (CfA)

Kepler-78b ist nur wenig größer als die Erde, doch eigentlich sollte er nicht existieren. Seine Größe ist ungewöhnlich, und zwar in dem Sinn, dass seine Größe jener der Erde am nächsten kommt.

Auch sein Orbit ist einzigartig in Bezug darauf, dass er einen sonnenähnlichen Stern umkreist. Diesem Stern kommt er 40-mal näher als der Planet Merkur der Sonne. In so geringer Entfernung ist sogar Gestein flüssig. Modelle der Planetenentstehung prognostizieren, dass auf einer so engen Bahn kein Planet entstehen kann, und Modellen der Planetenentwicklung zufolge sollte die Umlaufbahn von Kepler-78b absinken. Daher ist der Planet dem Untergang geweiht. Er verschmilzt vielleicht mit seinem Zentralstern.

Die Illustration zeigt Kepler-78b im Vergleich zur Erde. Der Planet wurde mit der Raumsonde Kepler im Erdorbit durch Bedeckung entdeckt. HARPS-Nord untersucht ihn weiterhin hinsichtlich leichter Schwankungen. HARPS-Nord ist ein Spektrograf am 3,6-Meter-Teleskop des Telescopio Nazionale Galileo auf den Kanarischen Inseln.

Neue Schätzung: 20% der sonnenähnlichen Sterne haben einen bewohnbaren erdgroßen Planeten

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Die extrasolare Supererde Gliese 1214b hat vielleicht Wasser

Vor einem rot-orangefarben leuchtenden Stern mit starker Struktur ist ein schwarzer Kreis. Das Bild ist eine Illustration, es zeigt die Supererde Gliese 121 4b vor ihrem Heimatstern.

Illustrationscredit und Lizenz: ESO, L. Calçada

Gibt es auf diesem fernen Planeten Wasser? Gliese 1214b kommt seinem Heimatstern sehr nahe. Daher wäre jegliches Wasser, so es dort welches gibt, sicherlich gasförmig.

Diese künstlerische Darstellung zeigt die Supererde Gliese 1214b, während sie vor ihrem Heimatstern vorbeizieht. Dabei entsteht eine Mini-Finsternis, sie machte die Menschheit auf sich aufmerksam. Gliese 1214b ist auch als GJ 1214b katalogisiert. Er wird als Supererde bezeichnet, weil er zwar größer ist als die Erde, aber kleiner als Planeten wie Neptun.

Das gesamte Planetensystem von Gliese 1214 gehört zu den sonnennächsten, die wir kennen. Es ist nur 42 Lichtjahre entfernt. Der Heimatstern Gliese 1214 ist eine etwas kleinere, kühlere Ausgabe unserer Sonne.

Aktuelle Beobachtungen mit dem Subaru-Teleskop auf Hawaii zeigen eine sehr geringe Streuung des blauen Lichtes vom Heimatstern des Planeten. Das passt sehr gut zu einem Planeten mit wasserhaltiger Atmosphäre. Es ist aber auch möglich, dass die Supererde so dicke Wolken hat, dass ein wenig von jeder Farbe des Lichts gestreut wird.

Die Entdeckung von Wasser auf Exoplaneten ist interessant, weil die meisten Lebensformen auf der Erde Wasser zum Überleben brauchen.

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